RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 16.7.2017

Tagesmeldungen vom 16.7.2017

- Papst: Wort Gottes ist nicht Käfig, sondern Samen -
- Türkei nach dem Putsch: Christen unter Druck -
- Bosnischer Kardinal: Bald keine Katholiken mehr? -

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion:
Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Angelus: Wort Gottes ist keine Falle sondern ein Samen
Jesus will nicht angeben sondern sich hingeben. Diesen „feinen Unterschied“ erläuterte der Papst an diesem Sonntag beim Angelusgebet auf dem römischen Petersplatz. Das Wort Gottes verbreite sich „mit Geduld und Großzügigkeit“, erinnerte Franziskus den tausenden Besuchern und Pilgern. Doch sei die Botschaft des Herrn „keine Falle oder Käfig“, damit der Mensch unfrei werde. Im Gegenteil, die Frohe Botschaft sei ein Samen, der zu einer wunderbaren Frucht blühen kann. Dass er dieses Sinnbild benutzte, lag an der Botschaft des Sonntagsevangeliums. Da geht es im Matthäus-Evangelium (Mt 13,1-23) um das Gleichnis vom Sämann. (rv)
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Türkei: Christen unter Druck
Der 15. Juli ist in der Türkei ein Feiertag: Gefeiert wird das Scheitern des Militärputsches vor einem Jahr. Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan macht seither die Bewegung des im US-Exil lebenden Predigers Fethullah Gülen für den Putschversuch verantwortlich, bei dem mehr als 260 Menschen ums Leben kamen. Während die türkischen aber auch die internationalen Medien den Schwerpunkt nun auf die Entwicklung nach dem Putsch setzen, ist bei vielen die Lage der Christen in der Türkei wenig bekannt. Sie sind nämlich vermehrt einem starken Druck ausgesetzt, denn die Kirchgebäuden werden in jüngster Zeit vom türkischen Staat übernommen. (nzz)
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Bosnien Herzegowina: Katholiken fast verschwunden
Die bosnischen Bischöfe schlagen Alarm: wegen sozialen, politischen und wirtschaftlichen Problemen sinkt die Zahl der Katholiken in dem Balkanland rapide. Wenn es so weiter geht, dann werden in Kürze fast keine Christen mehr in Bosnien Herzegowina leben. Dieses harte Urteil stammt vom bosnischen Kardinal Vinko Puljić, der dies zum Abschluss der 70. Vollversammlung der bosnischen Bischofskonferenz diese Woche gesagt hat. Auch der Bischof von Banja Luka, Franjo Komarica, pflichtet ihm bei und fügte an, dass die Katholiken in Bosnien „ohne einen seriösen internationalen Einsatz komplett aus dem Land verschwinden werden.“ (rv)
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Zentralafrika: Friedensprozess „auf gutem Weg“
Der Friedensprozess in Zentralafrika ist nach der Unterzeichnung der Übereinkunft zwischen den Konfliktparteien am 20. Juni auf einem guten Weg. Davon zeigt sich einer der Vermittler, Mauro Garofalo von der römischen Basisgemeinschaft Sant' Egidio, im Gespräch mit Radio Vatikan überzeugt. Er ist verantwortlich für die internationalen Beziehungen der Basisgemeinschaft und gerade von einer Reise nach Bangui zurückgekehrt. Garofalo betont, dass hart an der Umsetzung des Friedensabkommens, seiner Akzeptanz und Bekanntmachung gearbeitet werde. (rv)
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MENSCHEN IN DER ZEIT:

Rafik Schami – Urchrist, der gerne erzählt
Rafik Schami wurde in Damaskus in Syrien geboren, seine Familie gehört zur Minderheit der aramäischen Christen. 1970 musste er aus seiner Heimat fliehen und kam 1971 nach Deutschland. Heute gehört der ehemalige Chemiker zu den wichtigsten Gegenwartsautoren im deutschen Sprachraum und gilt ein hervorragender Vortragskünstler. Er bewundert Papst Franziskus in vielen Fragen der menschlichen Werte, vor allem seinen Mut. (rv)
Hier zur Sendung von und mit Aldo Parmeggiani

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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Schweiz
Bereits zum siebten Mal findet die Pilgerreise der Afrikaner in der Schweiz nach Einsiedeln statt. Wie die Organisatoren am Sonntag mitteilten, werden am 26. August rund 350 afrikanische Teilnehmer beim Benediktinerkloster erwartet. In der Klosterkirche ist die berühmte „schwarze Madonna“ aufbewahrt. Mehrere afrikanische Chöre werden den Anlass musikalisch untermalen. Die Eucharistiefeier in der Klosterkirche wird der Bischof von Sankt Gallen, Markus Büchel, vorstehen. Mit der afrikanischen Wallfahrt können die in der Schweiz lebenden Afrikanerinnen und Afrikaner den Glauben auf ihre Art und Weise zum Ausdruck bringen, und gemeinsam für ihre neue Heimat, für die afrikanischen Länder und ihre Angehörigen beten, so die Organisatoren in der Medienmitteilung. Die Wallfahrt solle aber auch auf die Präsenz der afrikanischen Christen in der Schweizer Kirche aufmerksam machen und die Begegnung mit Einheimischen fördern. (pm)

Frankreich
Einen Dankgottesdienst für die Befreiung von Mossul aus der Hand der IS-Terroristen hat Kardinal Philippe Barbarin, Erzbischof von Lyon und Primas von Gallien, am Freitagabend in der Kathedrale Saint Jean in der Rhone-Metropole gefeiert. Die Erzdiözese Lyon ist mit der chaldäisch-katholischen Erzeparchie Mossul in einer Partnerschaft verbunden. Kardinal Barbarin berichtete, dass er sich sofort nach Bekanntwerden der Nachricht von der endgültigen Vertreibung der IS-Terroristen am 9. Juli mit dem chaldäisch-katholischen Patriarchen Louis Raphael Sako in Verbindung gesetzt habe, dessen Familienhaus in Mossul stehe. (kap)

Frankreich/Vereinigte Staaten
Vielleicht überlegt es sich Trump doch noch anders:
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ist optimistisch, dass der Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaabkommen nicht endgültig ist. US-Präsident Donald Trump habe ihm gesagt, dass er versuchen werde, in den kommenden Monaten eine Lösung für eine mögliche Rückkehr zu finden. Das sagte Macron der Sonntagszeitung „Journal du Dimanche“. Trump habe ihm bei ihren Gesprächen in Paris zugehört, sagte Macron weiter. Der US-Präsident habe vor allem seine Ansicht verstanden, wonach es einen Zusammenhang gebe zwischen der Klimaerwärmung und dem Terrorismus. Zudem habe Trump die Mobilisierung in seinem eigenen Land zugunsten eines Verbleibs im Pariser Abkommen gesehen. Auch Papst Franziskus hatte beim Besuch Trumps Ende Mai dieses Jahres auf die Bedeutung des Klimaschutzes hingewiesen. (reuters/ap/rv)

Naher Osten

Ägypten
Fünf Prozent der Arbeitsplätze in den koptischen Einrichtungen sollen ab sofort für Menschen mit Behinderung zur Verfügung gestellt werden, das hat der koptisch-orthodoxe Papst-Patriarch Tawadros Il bestimmt. Das berichtet die Stiftung „Pro Oriente“ unter Berufung auf die Website „Copts United“. Die Regelung gelte auch für den Bereich von Sozialwerken, Schulen und Wirtschaftsunternehmen, die mit der koptischen Kirche verbunden sind. Die für Jugend und Bildung zuständige Patriarchatsabteilung hat bereits Berufsausbildungsinitiativen für behinderte junge Menschen begonnen, damit die Quote erfüllt werden kann. Die Verfügung von Tawadros II. hat weit über den kirchlichen Bereich hinaus Aufsehen erregt, weil in Ägypten die Situation für Menschen mit Behinderung besonders schwierig ist. Ihre Existenz wird vielfach ausgeblendet. (kap/fides)

Asien

China
Einer der bekanntesten chinesischen Menschenrechtler ist am Samstag nach Verbüßung einer vierjährigen Haftstrafe entlassen worden. Er hoffe, dass sein Mandant Xu Zhiyong nun als freier Mann leben könne und nicht unter Hausarrest gestellt werde, erklärte Xus Anwalt. Der Menschenrechtler und Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo wurde unterdessen offiziellen Angaben zufolge am Samstag eingeäschert. Er starb am Donnerstag infolge einer Krebserkrankung. Nach seinem Tod wuchs die Kritik am Hausarrest der Witwe des Dissidenten. Ein Regierungsvertreter erklärte am Samstag, Liu Xia sei frei. Er führte dies jedoch nicht näher aus. Liu Xia stand seit der Verleihung des Nobelpreises an ihren Mann im Jahr 2010 faktisch unter Hausarrest, obwohl offiziell nie Anklage erhoben wurde. (reuters)

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