RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 26.7.2017

Tagesmeldungen vom 26.7.2017

- Frankreich: Gedenken an Jacques Hamel-
-Missbrauch: Kardinal Pell plädiert auf „unschuldig“-
-UNICEF: „Europa nicht das Wunschziel von Migranten“-
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Frankreich: „Dieser Tod hat das Land verändert“
Frankreich ehrt an diesem Mittwoch den vor einem Jahr ermordeten Priester Jacques Hamel. Am 26. Juli 2016 um neun Uhr morgens waren zwei Terroristen des sogenannten „Islamischen Staates” in die Kirche von Saint-Etienne-du-Rouvray in der Normandie eingedrungen und hatten den betagten Pfarrer am Altar ermordet, wo er soeben die Messe zelebrierte. Am selben Altar feierte am Mittwoch um neun Uhr der Erzbischof von Rouen, Dominique Lebrun, die Gedenkmesse, an der zahlreiche Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens teilnahmen, unter ihnen Präsident Emmanuel Macron. (rv)
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Polens Justizreform: Kirche sieht sich als Vermittler
Mit Blick auf eine Justizreform in Polen sieht sich die Kirche des Landes als Vermittler. Das hat am Dienstag im Interview mit dem Kölner Domradio der Erzbischof von Katowice, Wiktor Pawec‚ Skworc, bekräftigt. Polens Präsident Andrzej Duda hatte am Montag zwei der drei umstrittenen Reformentwürfe für den Obersten Gerichtshof und den Landesjustizrat per Veto gestoppt – zur Erleichterung der Bischofskonferenz, die auf den Schritt mit Dank an den Staatspräsidenten reagierte. (domradio)
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Australien: Kardinal Pell erklärt sich vor Gericht schuldlos
Der unter Missbrauchsverdacht stehende ehemalige Vatikan-Finanzchef Kardinal George Pell hat vor Gericht sämtliche Vorwürfe zurückgewiesen. Bei einer ersten gerichtlichen Anhörung in Melbourne bestritt der 76-jährige Kardinal, vor Jahrzehnten als Geistlicher in Australien sexuelle Misshandlungen begangen zu haben. Pells Anwalt Robert Richter sagte laut Medienberichten, sein Mandant erkläre sich in allen Anklagepunkten für schuldlos. Papst Franziskus hatte Pell vom Dienst freigestellt, damit er sich in Australien gegen die Vorwürfe verteidigen kann. (kap)
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BLICKPUNKT FLUCHTURSACHEN:

UNICEF-Studie: Europa nicht das Wunschziel junger Migranten
Eigentlich wollten sie ursprünglich gar nicht nach Europa: Das antworteten junge Migranten im Rahmen einer neuen UNICEF-Studie über die Fluchtursachen und Erfahrungen von geflüchteten oder migrierten Jugendlichen in Europa. Ninja Charbonneau ist Pressesprecherin bei dem deutschen Büro des Kinderhilfswerks. Wir haben sie gebeten, uns die Ergebnisse der Studie genauer zu erläutern. (rv)
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Äthiopien: Dürre, Hunger - und was dagegen hilft
Immer mehr Menschen in Äthiopien sind auf der Flucht vor dem Hunger. In Folge einer verheerenden Dürreperiode ist das Ausmaß der Not riesig, berichtet Franz König, der für die Hilfsorganisation „Jugend Eine Welt“ längere Zeit in Äthiopien unterwegs war. Vor allem der Süden des Landes sei stark betroffen; dort kämpften Millionen Viehhirten ums Überleben. König hat in den vergangenen Tagen vor Ort mit lokalen Projektpartnern Hilfsmaßnahmen für genau diese Gegend abgestimmt. Im Interview mit Radio Vatikan berichtet er über die Ursachen der Not. (rv/jugend eine welt)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus hat als Motiv für seine jährliche Pontifikatsmedaille das Thema Migration gewählt: Die Prägung zum fünften Amtsjahr zeigt auf der Rückseite ein Segelschiff und am erhöhten Ufer eine Gestalt, die sich den Ankömmlingen mit ausgestreckter Hand zuneigt. Die umlaufenden lateinischen Worte zitieren das Jesuswort „Ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen“ aus dem Matthäusevangelium. Die Medaille kommt laut vatikanischen Angaben am Freitag in den Handel. Das aktuelle Sammlerstück erscheint mit 1.500 Prägeexemplaren in Bronze zum Preis von 60 Euro und 1.000 Exemplaren in Silber für 100 Euro; zudem werden 50 Stück in Gold zu je 2.800 Euro ausgegeben. (kna)

Europa

Deutschland
Mehr als 180.000 Flüchtlinge und Migranten haben die Medien-Plattform „InfoMigrants“ seit ihrem Start vor rund vier Monaten genutzt. Die Zugriffe erfolgten durch Menschen aus und in Afrika, dem Nahen Osten sowie Afghanistan und Pakistan, teilte die Deutsche Welle in Bonn mit. Papst Franziskus hatte das internationale Medienprojekt Anfang Juni ausdrücklich empfohlen und als hilfreich gewürdigt. „InfoMigrants“ bietet in Zusammenarbeit von Deutsche Welle, France Medias Monde und der Nachrichtenagentur Ansa auf Webseiten und Sozialen Medien Nachrichten, Erfahrungsberichte und Erklärstücke auf Englisch, Arabisch und Französisch. (dw/rv)

Bosnien/Herzegowina
Der apostolische Nuntius in Bosnien und Herzegowina, Luigi Pezzuto, hat den Interreligiösen Rat des Landes für dessen Einsatz für Frieden im Land gewürdigt. Der Erzbischof hob insbesondere „das Brückenbauen zwischen den religiösen Oberhäuptern“ hervor. Dadurch werde auch einem Wandel der gesamten Gesellschaft Vorschub geleistet. Der Rat wurde 1997 von Spitzenvertretern der islamischen Glaubensgemeinschaft, der serbisch-orthodoxen und der katholischen Kirche, sowie der jüdischen Glaubensgemeinschaft des Landes gegründet. Die Initiative war weltweit die erste ihrer Art und wirkte fortan als NGO. (kap)

Naher Osten

Ägypten
Die koptische orthodoxe Kirche in Ägypten will mit einer Sensibilisierungskampagne gegen weibliche Genitalverstümmelung vorgehen. Nach Angaben des vatikanischen Fidesdienstes sollen die Gläubigen über die schwerwiegenden körperlichen und seelischen Folgen dieser Praxis aufgeklärt werden. Auch unter Christen in Ägypten komme es regelmäßig zu Beschneidungen von Mädchen. Der Anstoß zu der Kampagne soll direkt vom koptischen Patriarchen Tawadros II. stammen, der durch Ehevorbereitungskurse und Sensibilisierungsveranstaltungen vor allem das kritische Bewusstsein der Gläubigen stärken will. (fides)

Israel/Palästina
Der Vatikan unterstützt im Konflikt zwischen Israel und Palästina weiterhin eine Zweistaatenlösung. Der Erste Sekretär der Vertretung des Heiligen Stuhles bei den Vereinten Nationen in New York, Simon Kassas, bekräftigte am Montag, es müsse eine klare Grenzen zwischen zwei friedlich nebeneinander existierenden Staaten Israel und Palästina geben. Beide Seiten müssten auf Aktionen verzichten, die einer friedliche Lösung schaden, „einschließlich Siedlungen im Gebiet des anderen“, so der aus dem Libanon stammende Priester und Vatikandiplomat, der sich auch dafür aussprach, der Stadt Jerusalem einen besonderen Status zuzuweisen. (rv)

Asien

Pakistan
Christen in Pakistan setzen sich für eine Minderheitenquote an höheren Schulen und Universitäten ein. Der Vorsitzende des Rates für die Einheit der Minderheiten in Pakistan sagte am Dienstag gegenüber der asiatisch-katholischen Presseagentur Ucanews: „Höhere Bildung ist unser Recht. Die Regierung steht in der Verantwortung, eine Fünf-Prozent-Quote für Studenten aus Minderheiten zu erlassen.“ Bewerber erhalten für die Zulassung an Hochschulen Extrapunkte, wenn sie den Koran auswendig können. Der emeritierte Erzbischof von Lahore Lawrence John Saldanha, fordert, dass die christliche Lehre dem Lernen des Korans gleichgestellt wird. (ucanews)

Amerika

Vereinigte Staaten
Der Richter Mark Goldsmith aus Detroit hat die angekündigte Ausreise von irakischen Migranten – darunter chaldäische Christen – für 90 Tage blockiert. Wie die katholische Nachrichtenagentur Fides berichtet, geht es um Migranten, die nach Präsident Donald Trumps neuen Einreiseregeln ausgewiesen werden könnten. Sie haben nun drei Monate Zeit, mit ihren Rechtsanwälten Rechtsstrategien auszuarbeiten. Goldsmith hatte bereits mehrmals kürzere Perioden der Einreiseblockade vorgenommen, diese liefen am 24. Juli ab. Viele der irakischen Staatsbürger hatten angegeben, sie würden bei einer Rückkehr in den Irak Gewalt und Verfolgung riskieren. (fides)

Mexiko
In der Nacht zu Montag ist vor dem Sitz der Katholischen Bischofskonferenz in Mexiko Stadt ein Sprengkörper explodiert. Wie die katholische Nachrichtenagentur Fides berichtet, wurde niemand verletzt, es seien nur Schäden an der Eingangstür entstanden. Über Täter oder Motiv ist bisher nichts bekannt. Der Sprecher der Bischofskonferenz Alfonso Miranda Guardiola rief zu mehr Respekt für das Leben und für Institutionen auf. (fides)

Vereinte Nationen

Der Nothilfe-Koordinator der Vereinten Nationen, Stephen O’Brien, fordert mehr Hilfe für die Demokratische Republik Kongo. Gegenüber der afrikanischen Nachrichtenagentur „Cisa“ sagte O’Brien, dies könne Millionen von Menschen helfen, die unter Gewalt, Krankheiten und Unterernährung leiden. „Es ist unverantwortlich, das Leid der kongolesischen Bevölkerung nur wegen Geldmangels zu ignorieren“, kritisierte er nach einem Besuch im Kongo. Nach Angaben der UNO gibt es in dem Land rund 3,8 Millionen Menschen Binnenflüchtlinge. Früher in diesem Jahr hatte die UNO finanzielle Unterstützung in Höhe von 748 US-Dollar angemahnt; nur 25 Prozent des Geldes wurden bisher zur Verfügung gestellt. (cisa)

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