RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 28.7.2017

Tagesmeldungen vom 28.7.2017

- Venezuela: Akute Gefahr neuer Gewalt -
- Dublin-Urteil geht „zulasten der Verletzlichsten“ -
- Pakistan: Domspatzen-Bericht schlägt Wellen -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion:
Christine Seuss
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Venezuela: „Wir müssen uns auf Gewalttaten gefasst machen“
Venezuela steuert auf ein konfliktträchtiges politisches Ereignis zu: Für Sonntag hat Präsident Nicolas Maduro eine Verfassungsgebende Versammlung einberufen. Um weitere Proteste zu unterbinden, hat der sozialistische Staatschef ein Versammlungsverbot erlassen. Die Opposition will sich daran nicht halten und hat erneut zu Massenprotesten aufgerufen. Monika Lauer-Perez ist Referentin beim katholischen Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat und mit der Situation vor Ort vertraut. Radio Vatikan hat sie gefragt, worum es Maduro bei der umstrittenen Einberufung seiner Verfassungsgebenden Versammlung überhaupt geht. (rv)
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Hier: Erneute Kritik der Bischöfe

Urteil zum Dublin-Abkommen: „Zulasten der Verletzlichsten“
Flüchtlinge in Europa: wieso ist die Verantwortung für sie so ungleich zwischen den einzelnen Staaten verteilt? Ein Grund dafür ist die Verordnung Dublin III., die der Europäische Gerichtshof nun erneut bestätigt hat. Danach dürfen Flüchtlinge ausschließlich in dem EU-Land Asyl beantragen, in das sie zuerst eingereist sind. 2015 wurden viele der Flüchtlinge, die in Griechenland, Ungarn oder Kroatien ankamen, weiter in Länder wie Österreich oder Deutschland durchgewunken. Das aktuelle Urteil besagt: Auch in Ausnahmesituationen während der großen Einreisewellen 2015 und 2016 war Dublin III gültig, die Weiterreise war also „unrechtmäßig“. Misereors Geschäftsführer für Internationale Zusammenarbeit, Martin Bröckelmann-Simon, kritisiert diese Entscheidung. (rv)
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Österreich: Flüchtlinge gut gebildet und säkularisiert
Ein gutes Integrationspotential und überdurchschnittlich hohes Bildungsniveau attestiert eine neue Studie in Österreich Flüchtlingen, die auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise im Jahr 2015 das Land erreicht haben. Dabei lässt aufhorchen, dass mit einem höheren Bildungsgrad offensichtlich die Religiosität abnimmt – zumindest legt das die Studie DIPAS nahe, die von Wissenschaftlern des „Wittgenstein Centre for Demography and Global Human Capital“ und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften durchgeführt wurde. (rv)
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AUFGEFALLEN:

Pakistan: Domspatzen-Bericht schlägt Wellen
Berichte über die jahrzehntelangen Übergriffe bei den Regensburger Domspatzen haben sich über die Medien bis nach Pakistan verbreitet. Alle Zeitungen des Landes hätten ausführlich über den vergangene Woche vorgelegten Abschlussbericht des Regensburger Rechtsanwalts Ulrich Weber berichtet, erzählte der Gründer der „Kinderhilfe Afghanistan“, Reinhard Erös, am Freitag der KNA in Regensburg. Davon habe er sich vor Ort überzeugen können. Zum Teil hätten die Blätter dem Thema eine dreiviertel Seite gewidmet. Dieses große Medieninteresse habe unter den Katholiken in Pakistan Besorgnisse ausgelöst. (kna)
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DIE NACHRICHTEN:

 

Europa

Österreich
Die Zisterziensermönche im Stift Heiligenkreuz fiebern mit der Frauenfußball-EM, in der Österreichs Frauenteam unerwartete Erfolge feiert: Die Stürmerin Lisa Makas, die im Spiel gegen Frankreich das Führungstor erzielte, absolvierte im Stift Heiligenkreuz ihre Ausbildung zur Restaurant-Fachfrau. „Wir wünschen ihr und dem ganzen österreichischen Team weiterhin viel Erfolg bei der EM und vor allem Gottes Segen!“, zeigen sich die Zisterzienser auf ihrer Webseite als Sportfans. Über ihre Zeit in Heiligenkreuz hatte die 25-jährige Fußballerin der „Kronen Zeitung“ nur Positives berichtet. Sie habe dort eine „tolle und hochwertige Ausbildung“ genossen - mit einem besonderen Höhepunkt: 2007, als 15-jähriger Lehrling habe sie für Papst Benedikt XVI. gekocht, als dieser im Zug seines Österreich-Besuchs auch in das Wienerwalt-Stift kam. (kap)

Naher Osten

Israel
Jerusalem kommt nicht zur Ruhe: bei Massenprotesten von Muslimen an diesem Donnerstag rund um den Tempelberg sind knapp 100 Palästinenser verletzt worden; um weitere Proteste einzudämmen, hat Israel an diesem Freitag ein Zugangsverbot für Männer unter 50 Jahren zur Al-Aksa-Moschee verhängt. Frauen sind von dem Verbot nicht betroffen. Diese Entscheidung dürfte weiteres Öl ins Feuer gießen: entzündeten sich die Proteste doch an umstrittenen Sicherheitsmaßnahmen der israelischen Autoritäten wie Zugangskontrollen mit Metalldetektoren. Dies lasen die Muslime als Versuch Israels, mehr Kontrolle über das Areal zu erlangen, das von allen drei monotheistischen Weltreligionen als heilig angesehen wird. (diverse)

Asien

Pakistan
Pakistans Bischöfe rufen die Autoritäten des Landes dazu auf, gegen die Ursachen von Radikalisierung junger Menschen vorzugehen. Die Kommission Justitia et Pax der Bischofskonferenz äußerte sich in Zusammenhang mit dem jüngsten Selbstmordanschlag in Lahore am vergangenen 24. Juli. Ein Attentäter hatte sich auf seinem Motorrad an einem belebten Markt in die Luft gesprengt, 26 Menschen starben, darunter neun Polizisten. Eine den Taliban nahe stehende Gruppe hatte die Verantwortung für den Anschlag übernommen. Anschläge auf Unschuldige und Sicherheitskräfte seien absolut „inakzeptabel“, so der Präsident der Kommission, Joseph Arshad, gemeinsam mit dem Leitungsgremium in dem Statement. Die Bischöfe verwiesen auf das junge Alter der Attentäter: Extremistische Gruppen missbrauchten junge Leute, um „um Zerstörung zu säen.“ Es sei notwendig, mit vereinten Kräften gegen die Ursachen der Radikalisierungen vorzugehen. (rv)

Amerika

Kolumbien
Kolumbien Präsident Juan Manuel Santos setzt auf den Papstbesuch, um den Friedensprozess in seinem Land abzusichern. Das sagte Santos im Gespräch mit der Deutschen Welle. Franziskus komme in „einem ganz besonderen Moment“ nach Kolumbien. Nach 53 Jahren ende nun ein bewaffneter Konflikt im Land: „Jetzt müssen wir Frieden schaffen“, so Santos. Der Papstbesuch helfe dabei mit einer „Botschaft der Versöhnung“, die das Land dringend brauche. Trotz der Einigung mit der Guerillagruppe FARC, deren Entwaffnung vor wenigen Wochen abgeschlossen wurde, stehe Kolumbien noch vor vielen Probleme. Franziskus wird das Land von 6. bis 11. September besuchen. (dw)
Unternehmen, die in den Korruptionsskandal rund um den brasilianischen Baukonzern Odebrecht verwickelt sind, werden offenbar von der logistischen Organisation des Besuchs von Papst Franziskus im September in Kolumbien ausgeschlossen. Kolumbiens Vizepräsident Oscar Naranjo bestätigte laut kolumbianischen Medienberichten vom Donnerstag eine entsprechende Transparenz-Offensive. Medienangaben nach geht es um etwa 8 Millionen Euro an Staatsmitteln, die an die vier gastgebenenden Städte verteilt werden sollen. Die Freigabe der Mittel sei jedoch an strenge Überprüfungen gebunden, die in den nächsten Tagen eingeleitet werden sollen. (kna/cath.ch)
Die liturgischen Gewänder des Papstes bei seiner kommenden Kolumbienreise sollen die Farben und die Kultur des Gastlandes widerspiegeln. Das gab die kolumbianische Bischofskonferenz an diesem Mittwoch auf ihrer Internetseite bekannt. Es sei der Wunsch des Heiligen Stuhls, dass das Land, seine Folklore, seine Musik und seine Farben bei den päpstlichen Zeremonien aufgegriffen würden. Bei der Messe in Medellin am 9. September werde Franziskus ein Gewand tragen, dessen Verzierungen auf die verschiedenen ethnischen Gruppen der Region anspielen. Für die Entwürfe zeichnen die beiden kolumbianischen Designerinnen Pilar Castano und Mercedes Salazar verantwortlich, die Anfertigung übernehmen örtliche Schneidereien. (cath.ch)

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