RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 3.6.2017

Tagesmeldungen vom 3.6.2017

Papst: Außerordentlicher Gebetsmonat für Mission -
- Franziskus trifft Kinder aus Erdbebengebieten -
Klimaschutz: Kern der Katholischen Soziallehre -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst ruft außerordentlichen Gebetsmonat für die Mission aus
Der Papst ruft die Weltkirche für Oktober 2019 zum Gebet für die Mission auf. Den außerordentlichen Gebetsmonat gab er an diesem Samstag vor Vertretern der Päpstlichen Missionswerke im Vatikan bekannt. Mit der Initiative, die auf Wunsch des Papstes außer der Reihe stattfindet und eine „besondere Zeit des Gebetes und des Nachdenkens“ markieren soll, greift Franziskus eigenen Angaben zufolge einen Vorschlag der Missionswerke und der Kongregation für die Evangelisierung der Völker auf. Ziel des Gebetsmonat sei es, „Eifer und Leidenschaft“ für die Mission neu zu beleben, so Papst Franziskus, der auf das 100-Jahr-Jubiläum des Apostolischen Schreibens „Maximum illud“ von Papst Benedikt XV. verwies, das in 2019 begangen wird. (rv)
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Papst trifft Kinder aus italienischen Erdbebengebieten
„Liebe Kinder, sie sagen, ich soll zu euch reden, aber ich höre doch lieber zu!“ – Als aufmerksamer und einfühlsamer Zuhörer hat sich Papst Franziskus an diesem Samstag im Vatikan gezeigt, als er in der Audienzhalle rund 400 Kinder aus dem mittelitalienischen Erdbebengebiet empfing. Statt einen Vortrag zu halten, informierte sich der Papst bei den Kindern über deren aktuelle Lebenssituation. Mehrere Erdbeben hatte die Regionen im Herbst vergangenen Jahres erschüttert. Tausende Menschen verloren ihr zu Hause, Schulen, Kirchen und Kulturgüter wurden beschädigt, Landwirte und lokale Produzenten verloren ihre Lebensgrundlage. (rv/ansa)
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Kirche und Klima: „Herzstück der Katholischen Soziallehre“
Die Klimafrage ist keine nebensächliche Umweltfrage, sondern eine Frage von Armut, Ungleichheit und Flucht; das deutlich zu machen ist die Aufgabe der katholischen Kirche nach der Ankündigung Präsident Donald Trumps, aus dem Klimaabkommen von Paris auszusteigen. Das sei auch die Hauptlinie der  Enzyklika Laudato Si’ von Papst Franziskus. Ottmar Edenhofer vom Potsdam-Institut für Klimaforschung nennt es sogar das „Herzstück der katholischen Soziallehre“, um das es hier gehe. Und er formuliert eine zweite Aufgabe für die Kirche: „Ich glaube, dass es auch dazu gehört, dass wir – also die Katholiken hier in Europa und in den USA – sich dem Dialog mit den Ländern und den Katholiken aussetzen, die vom Klimawandel am härtesten betroffen sind.“ Es ist wichtig, die Stimme derer wahrzunehmen, die bereits jetzt vom Klimawandel betroffen seien. (rv)
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Krise in Venezuela: Ein Land „im freien Fall“
Der Vorsitzende der Venezolanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Diego Rafael Padron Sanchez, befürchtet eine weitere Eskalation der Lage in seinem von einer politischen, wirtschaftlichen und sozialen Krise geschüttelten Heimatland. Venezuela befinde sich „im freien Fall“, sagte der Erzbischof von Cumana in einem Interview der österreichischen Tageszeitung „Der Standard“ vom 2. Juni. Die Bevölkerung „spürt die Dekadenz einer Regierung, die nicht regiert, die weniger Geld hat und weder genügend Güter importiert noch produziert“, fügte Padron hinzu. Die Freiheit der Menschen werde „jeden Tag ein Stückchen mehr beschnitten“. (kap)
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CHARISMATISCHE BEWEGUNGEN:

Papst an Charismatische Bewegungen: „Bleiben wir nie stehen“
Zu ökumenischer Zusammenarbeit im Bereich der Armenfürsorge und Bildung hat Papst Franziskus vor Leitern evangelikaler und charismatischer Gemeinschaften aufgerufen. „Mögen die Theologen ihre Arbeit machen und uns helfen – doch wir gehen immer weiter und bleiben nie stehen – zusammen!“, sagte Franziskus an diesem Samstagmorgen bei einer Audienz für die Delegation im Vatikan in freier Rede: „Danke für das, was ihr tut, um für die Einheit der Christen zu arbeiten, alle zusammen.“ (rv)
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Live bei uns: Charismatische Bewegungen und Pfingsten mit Franziskus
In diesem Jahr wird die „Charismatische Erneuerung“ 50 Jahre alt und tausende Gläubige aus aller Welt werden das an diesem Samstag im Circus Maximus in Rom durch ein Gebet feiern - geleitet von Papst Franziskus. Wir übertragen die ökumenische Gebetsvigil zum Pfingstfest und 50. Jahrestag der charismatischen Erneuerung mit Papst Franziskus im Circus Maximus in Rom live und mit deutschem Kommentar und zwar ab 17.55 Uhr an diesem Samstag. Sie können die Feier auf unserem Youtube-Kanal live mitverfolgen.
Und am Pfingstsonntag geht es weiter: Da können Sie bei uns das Pontifikalamt mit Papst Franziskus zum Hochfest Pfingsten im Vatikan live und mit deutschem Kommentar mitverfolgen. Die Übertragung beginnt um 10.25 Uhr an Pfingsten. (rv)

 

Charismatische Erneuerung: „Da ist schon eine neue Ökumene“
Charismatische Bewegungen sind für die Kirche Erneuerungsbewegungen: Kardinal Christoph Schönborn betont aus Anlass des großen Pfingsttreffens der Charismatischen Erneuerung in Rom die weltkirchliche Bedeutung dieser Gruppen. Immer schon hätte es solche Bewegungen in der Kirche gegeben, Kardinal Schönborn nennt im Interview mit Radio Vatikan die franziskanische Bewegung des Mittelalters und die große missionarische Aufbruchsbewegung des 19. Jahrhunderts. Die Kirche und vor allem die Päpste hätten diese Erneuerungsbewegungen immer begleitet, vor allem fördernd aber durchaus auch kritisch. Deswegen mahne der Papst – wie auch seine Vorgänger – immer zu einer Anbindung an die Ortskirchen, damit die Bewegungen „nicht zu sektiererisch“ werden. (rv)
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UNSER BUCHTIPP:

Der erste Stellvertreter
Der US-amerikanische Anthropologie-Professor David Kertzer tritt mit einer klaren These an. Pius XI., Papst von 1922 bis 1939, hat aus seiner Sicht dem italienischen Faschismus den Weg geebnet und sei über weite Strecken ein Verbündeter Benito Mussolinis gewesen. In seinem Werk „Der erste Stellvertreter. Papst Pius XI. und der geheime Pakt mit dem Faschismus“ vertieft Kertzer diese Einschätzung auf 600 Seiten, ein Drittel davon sind Fußnoten. Es ist ein lebendig geschriebenes und mit viel Stoff unterfüttertes Zeitporträt, das der Autor hier ausbreitet. Zugleich wird man den Eindruck nicht los, der Autor legt sich freiwillig Scheuklappen an. Zum Mitschreiben: Der erste Stellvertreter. Papst Pius XI. und der geheime Pakt mit dem Faschismus, David I. Kertzer Verlag: Theiss (Rezension: Gudrun Sailer), Preis: 38 Euro (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Vatikan/Irak
An den vor zehn Jahren – am 3. Juni 2007 – von Islamisten ermordeten chaldäisch-katholischen Priester Ragheed Aziz Ganni hat der Präfekt der vatikanischen Missionskongregation, Kardinal Fernando Filoni, erinnert. Filoni, der früher Apostolischer Nuntius in Bagdad war, unterstrich das großartige Glaubenszeugnis des jungen Priesters, der mit 35 Jahren in Mossul von Islamisten ermordet wurde, als diese ihn zur Bekehrung zum Islam aufforderten. Aus Anlass des 10. Jahrestages der islamistischen Bluttat hat ein Freund und Mitbruder des Märtyrers, P. Rebwar Audisho Basa, ein Buch über Ragheed Aziz Ganni geschrieben, zu dem Kardinal Filoni ein Vorwort beisteuerte. Die Dokumentation wurde mit Hilfe der italienischen Sektion des päpstlichen Hilfswerks „Kirche in Not“ veröffentlicht. (kap)

 

Vatikan/Südkorea
Der Vatikan und die katholische Kirche Südkoreas haben eine neue Kooperation im Medienbereich vereinbart. Laut dem vatikanischen Informationsdienst Fides soll das Medienreferat des Erzbistums Seoul künftig für die Übersetzung und landesweite Verbreitung von Mitteilungen aus der römischen Kirchenzentrale verantwortlich sein, einschließlich Papstreden und Nachrichten aus dem Vatikan und der Weltkirche. Für das betreffende Büro habe man vier Priester und fünf Laienmitarbeiter angestellt. Das Abkommen sei bereits Ende März vom Leiter des vatikanischen Mediensekretariats, Dario Edoardo Viganó, und Seouls Kardinal Andrew Yeom Soo-jung unterzeichnet worden, hieß es. Das südkoreanische Erzbistum erhalte damit „die Möglichkeit, der koreanischen Abteilung von Radio Vatikan beizusteuern und sie zu beaufsichtigen“. Der Vatikan baut derzeit seinen Mediensektor um. (kap/fides)

Europa

Deutschland/Philippinen
Ein „persönliches Bild von der derzeit angespannten politischen Lage“ auf den Philippinen will sich ab kommende Woche der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick machen. Die Reise vom 5. bis 11. Juni sei angesichts der gesellschaftlichen Konflikte zudem ein Zeichen der Solidarität mit der Ortskirche, heißt es in einer Pressemeldung, die über den Besuch des Vorsitzenden der Weltkirche-Kommission der Deutschen Bischofskonferenz informiert. Schick will demnach zusammen mit Vertreter der katholischen Bischofskonferenz des asiatischen und Diplomaten ein Armenviertel in der Hauptstadt Manila besuchen. (pm)

 

Italien
Unbekannte haben eine Reliquie mit dem Gehirn des heiligen Don Bosco (1815-1888) aus dessen Kirche in Castelnuovo gestohlen. Wie italienische Medien am Samstag meldeten, ist das Behältnis seit Freitagabend von seinem Aufbewahrungsort hinter dem Hauptaltar der Unterkirche verschwunden. Nachforschungen seien im Gang. Der Priester Giovanni Bosco widmete sich in der aufstrebenden Industriestadt Turin besonders der Fürsorge benachteiligter Jugendlicher. Auf ihn geht der Orden der Salesianer Don Boscos zurück. Die 1984 geweihte Basilika über seinem Geburtshaus in Castelnuovo ist Anziehungspunkt zahlreicher Pilger. (kap)

Asien

Nordkorea
Der Präsident der koreanischen Bischöfe, Igino Kim Hee-jung, hat zum Festhalten am Dialog mit Nordkorea aufgerufen. „In keiner Situation dürfen wir den Dialog zwischen Norden und Süden fallenlassen; allein Dialog und Verhandlungen sind der Weg, um eine Kriegsgefahr abzuwenden“, sagte er im Interview mit dem Informationsdienst sir. Beide Seiten müssten die Beziehungen mittels Verhandlungen und dem Austausch humanitärer Hilfen aufrechterhalten, präzisierte der Geistliche. Der Bischof war soeben von einem Treffen mit Papst Franziskus und Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin aus dem Vatikan in seine Heimat zurückgekehrt. Papst Franziskus habe ihm gegenüber zum Gebet für Frieden in Korea aufgerufen, referierte er. Er selbst habe Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin den Wunsch des neuen südkoreanischen Präsidenten Moon Jae-in um ein „Gebet des Heiligen Stuhles zur Normalisierung der Beziehungen zu Nordkorea“ überbracht. (sir)

Amerika

Vereinigte Staaten
In ungewöhnlicher Schärfe hat ein prominenter US-Kardinal den von US-Präsident Donald Trump angekündigten Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen kritisiert. „Ein Versagen, die Erde zu schützen, ist nicht nur ein Führungsversagen. Es ist ein moralisches Versagen“, schrieb Blase Cupich, Erzbischof von Chicago, am Freitagabend Ortszeit auf Twitter. „Es ist ein moralisches Versagen, weil es eine Frage von Leben und Tod ist, besonders für die Armen, die als erste unter den Folgen des Klimawandels leiden“, fuhr er fort. Umweltschutz stelle eine globale Aufgabe dar und benötige „einen Geist der Kooperation, nicht jenen nationalen Individualismus, der gestern trauriger Weise zur Schau gestellt wurde“, schrieb der 68-jährige Kardinal mit Blick auf die Erklärung des US-Präsidenten weiter. Er sprach von einer „irrigen Entscheidung“. (kna)

 

Brasilien
Die Bischöfe und Ex-Präsident Luiz Inacio Lula da Silva planen gemeinsamen Widerstand gegen die von der aktuellen Regierung eingeleiteten Reformen. Zudem wollen sie sich für vorgezogene Neuwahlen einsetzen, berichteten brasilianische Medien am Wochenende. Lula war von 2003 bis 2010 Präsident Brasiliens. Die Bischöfe hatten sich bereits mehrfach gegen die Rentenreform und gegen Änderungen im Arbeitsrecht ausgesprochen. Den von der Opposition Ende April ausgerufenen Generalstreik hatten sie ebenfalls unterstützt. Das Treffen in der Hauptstadt Brasilia mit dem Präsidenten der Bischofskonferenz, Brasilias Erzbischof Sergio da Rocha, sowie dem Generalsekretär, Weihbischof Leonardo Steiner, habe bereits am Donnerstag stattgefunden, so die Zeitungen. Einzelheiten wurden nicht bekannt. (kna)

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