RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 8.6.2017

Tagesmeldungen vom 8.6.2017

- Nahost: Keine Macht den „Hooligans der Religion“ -
- Polen: Keine Kommunion für Wiederverheiratete -
- Pakistan: Ruth Pfau legt mit 88 ewige Gelübde ab -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Nahost: Den „Hooligans der Religion“ nicht das Feld überlassen
„Wir dürfen das Feld der Religion nicht den Hooligans der Religion überlassen, die dann im Namen der Religion Gewalt und Hass verüben“ – mit diesem kämpferischen Appell greift Pater Nikodemus Schnabel von der Jerusalemer Dormitio-Abtei den Gebetsaufruf des Papstes für das Heilige Land an diesem Donnerstag auf. Der Papst hatte Christen, Juden und Muslime zum gemeinsamen Gebet für Frieden im Nahen Osten eingeladen; sie sollten sich der Initiative „Eine Minute für den Frieden“, die an diesem Donnerstag für 13.00 Uhr in verschiedenen Ländern angesetzt war. (rv)
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Polen: Bischöfe lehnen Kommunion für Wiederverheiratete ab
In der Diskussion um die Auslegung des Papstschreibens „Amoris Laetitia“ in Bezug auf wiederverheiratete Geschiedene haben Polens Bischöfe eine Entscheidung getroffen. Sie sehen keine neuen Möglichkeiten für den Kommunionempfang. Die Lehre der Kirche habe sich im Fall der heiligen Kommunion für Menschen, die in nicht-sakramentalen Beziehungen leben, „nicht geändert“, sagte der Sprecher Bischofskonferenz. (kna)
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Venezuela/Vatikan: Papst trifft Bischöfe
Die Spitze der venezolanischen Bischofskonferenz hat am Donnerstag mit Papst Franziskus über die Krise in ihrem Land beraten. Über den Verlauf der Privataudienz im Vatikan wurde zunächst nichts bekannt. Im Vorfeld hatte Kardinal Jorge Urosa Savino, der Erzbischof von Caracas, angekündigt, dem Papst eine „sehr
realistische Sicht“ auf die Entwicklungen im Land schildern zu wollen. Laut der US-amerikanischen Internetseite „Crux“ vom Donnerstag sprach er von „grausamer Repression“ durch die Regierung von Nicolás Maduro. (kap)
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Dialog-Kardinal: „Gleiche Verantwortung für Frauen“
Für eine Chancengleichheit von Frauen gegenüber Männern hat sich Kurienkardinal Jean-Louis Tauran ausgesprochen. Frauen seien nicht allein zur Mutterschaft, sondern auch zur Wahrnehmung anderer gesellschaftlicher Aufgaben berufen, erinnert der Präsident des Päpstlichen Rates für Interreligiösen Dialog im Interview mit Radio Vatikan. (rv)
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WEITERE THEMEN DES TAGES:

Österreich: Wer ist der Mann auf dem Grabtuch?
Man kann dieses Objekt theologisch betrachten, wissenschaftlich oder als Andachtsgegenstand: Das Grabtuch von Turin zieht nach wie vor viel Aufmerksamkeit auf sich. In Wien ist derzeit eine Wanderausstellung zu Gast, die der Frage nachgeht, wer „der Mann auf dem Turiner Grabtuch“ ist. (kap)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Über den Stand der Vorbereitungen zum nächsten Weltjugendtag in Panama konnte sich der Papst an diesem Donnerstag aus erster Hand informieren: Franziskus empfing die Bischöfe des Landes, die anlässlich ihres Ad-Limina-Besuchs im Vatikan sind, in Audienz. Panama ist Gastgeber des nächsten katholischen Weltjugendtags vom 22. bis 27. Januar 2019. Das mittelamerikanische Land ist der bislang kleinste Staat, der das Großtreffen junger Christen ausrichtet. Rund 85 Prozent der 3,6 Millionen Einwohner Panamas sind Katholiken, etwa 10 Prozent Protestanten. Zum dritten Mal findet der Weltjugendtag in Lateinamerika statt. (rv)

Vatikan/Italien
Ein „vorangekündigter Überraschungsbesuch“ des Papstes im römischen Stadtteil Trastevere: Am kommenden Freitagnachmittag weiht Franziskus dort einen neuen Sitz seiner Stiftung „Scholas Occurrentes“ ein, wie der Vatikan bekanntgab. Demnach entsteht am Vatikan-Sitz Palazzo San Callisto ein neuer Ableger des weltweiten Bildungsnetzwerkes. „Scholas Occurentes“ ging im August 2013 als Vatikan-Initiative an den Start, um mit Technologie, Kunst und Sport die soziale Einbindung von Kindern und Jugendlichen aus armen Verhältnissen zu fördern. Die Stiftung entstand allerdings schon früher auf Betreiben des damaligen Erzbischofs von Buenos Aires Jorge Mario Bergoglio. (rv)

Vatikan/Nigeria
Wenn Gläubige ihren Bischof wegen seiner ethnischen Zugehörigkeit ablehnen, führt das zu einer inakzeptablen Lage. Zu diesem Schluss kam Papst Franziskus nach einem Gespräch mit einer Delegation aus der südnigerianischen Diözese Ahiara, die er an diesem Donnerstag in Audienz empfing. Franziskus behalte sich vor, geeignete Maßnahmen zu treffen, heißt es in einer Mitteilung aus dem Vatikan. Nach Darstellung der französischen Tageszeitung „La Croix“ ist der Widerstand gegen Bischof Peter Okpaleke so stark, dass er nach seiner Ernennung 2012 in einer Nachbardiözese geweiht werden musste und seither noch nie sein Bistum betreten konnte. (rv)

Europa

Deutschland
Das Bonifatiuswerk hat das Leitwort zur bundesweiten Diaspora-Aktion 2017 bekanntgegeben. „Keiner soll alleine glauben: Unsere Identität: Segen Sein“ ist das Motto, das an diesem Mittwoch in Paderborn vorgestellt wurde. Im Fokus stehen die katholischen Minderheiten in der deutschen Diaspora, in Skandinavien und im Baltikum. In allen katholischen Gottesdiensten in Deutschland wird am kommenden 19. November für das Hilfswerk gesammelt. „Als Christen sind wir alle von Gott gesegnet und dadurch dazu aufgefordert, selber zum Segen für andere zu werden“, erklärte der Generalsekretär des Hilfswerks Georg Austen. (pm)

Österreich
Die anstehende Vollversammlung der österreichischen Bischofskonferenz wird ganz im Zeichen der Weltbischofsynode zum Thema Jugend im kommenden Jahr stehen. Vom 12. bis zum 14. Juni tagen die Bischöfe im Wallfahrtort Mariazell in der Steiermark. Wie der Generalsekretär der Bischofskonferenz, Peter Schipka, der Nachrichtenagentur „Kathpress“ sagte, gehe es aber auch um Sicherheitspolitik und Sicherheit in den Kirchen. (kap)
In Österreich werden in diesem Jahr mindestens 18 Männer zu Priestern geweiht. Das ergab eine Recherche von Kathpress, die sich auf bisher vorliegenden Angaben bezieht. Die Neupriester sind zwischen 29 und 57 Jahre alt, einige sind Spätberufene wie ein früherer Physiker, ein ehemaliger Flugzeugmechaniker und ein gelernter Gärtner. Vorerst liegt die Zahl der heurigen Priesterweihen unter dem Durchschnitt. Seit rund einem Jahrzehnt gibt es in Österreich jährlich meist zwischen 25 und 35 neu geweihte Priester. (kap)
Ein Zeichen gegen den IS-Terror hat am Mittwoch der österreichische Nationalrat gesetzt: Alle Parlamentsfraktionen sprachen sich in einer Entschließung dafür aus, die Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS) gegen Christen, Jesiden und andere religiöse und ethnische Minderheiten als Völkermord einzustufen. Mit der Forderung, IS-Kriegsverbrechen als Völkermord einzustufen, wird eine Resolution des Europäischen Parlaments an den UN-Sicherheitsrat aus dem Februar 2016 unterstützt und der Druck auf die UN erhöht, die IS-Verantwortlichen vor den internationalen Strafgerichtshof zu bringen. (kap)

Asien

Pakistan
Im Alter von bald 88 Jahren hat die deutsche Ordensfrau Ruth Pfau in Pakistan ihre ewigen Gelübde abgelegt. Darüber informiert die deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe, unter deren Dach die Ruth-Pfau-Stiftung angesiedelt ist, am Donnerstag. Ruth Pfau lebt seit 1960 als Lepraärztin in Pakistan und ist seit 1957 Mitglied der Kongregation der Gesellschaft der Töchter vom Herzen Mariä. Die Ordensgemeinschaft lädt die Schwestern aber erst dann zur ewigen Profess ein, wenn sie keine eigenen beruflichen Verpflichtungen mehr haben. Ruth Pfau sprach das Gelübde während einer Heiligen Messe, die Erzbischof Joseph Coutts von Karachi feierte. Die Zeremonie ist in einem kurzen Video festgehalten. (pm)

Auf dem Gelände der Landwirtschafts-Universität von Faisalabad in Pakistan entsteht derzeit die erste katholische Universitätskirche des Landes. Bei der Grundsteinlegung im Mai bezeichnete der Bischof der Stadt, Joseph Arshad, den Bau als einen „bedeutenden“ Schritt gegen die Benachteiligung der katholischen Minderheit: „Dieses seltene Beispiel von interreligiöser Harmonie wird unser Land besser darstellen. Andere Universitäten sollten das Gleiche tun.“ Die meisten Hochschulen in Pakistan haben laut Medienberichten nur Moscheen auf ihrem Campus. (asianews/dawn/tribune)

Indonesien
Nach Protesten in der christlich geprägten indonesischen Provinz Papua hat die Evangelikale Kirche schwere Vorwürfe gegen das Militär erhoben: Bibelverbrennungen in einer Kaserne seien schuld an dem Aufruhr mit mehreren Verletzten gewesen, heißt es in einem Bericht der Kirche wie die Nachrichtenagentur „AP“ meldet. Das bewiesen Fotos, die ein Priester und ein anderer Mann von den verbrannten Bibeln gemacht hätten. Die Armee spricht von einem „Unfall“. Am 25. Mai hatten Hunderte Menschen vor der Kaserne in Jayapura Steine geworfen, Reifen angezündet und die Zufahrtswege blockiert, nachdem sich in sozialen Netzwerken die Vorwürfe einer möglichen Bibelverbrennung verbreitet hatten. (ap)

Indien
Bestürzt über den Vandalismus und die Plünderung einer Kirche in seinem Bistum zeigt sich Der Erzbischof von Kalkutta, Thomas D´Souza. „Die Kirche Sankt Lukas ist ein heiliger Ort, ein Ort der Verehrung. Alle Orte der Verehrung müssen respektiert werden“, zitiert ihn die Nachrichtenagentur „Asianews“. Unbekannte hatten am Dienstag in der Sankt Lukas-Kirche in Ranaghat, knapp 70 Kilometer von Kalkutta entfernt, den Tabernakel beschädigt, Messkleider zerstört und Geld gestohlen. Zuletzt hatten vor wenigen Hindu-Extremisten in einer Kirche in Zentralindien das Kreuz und die Marienfigur zerstört. (asianews)

Vietnam
Das Internet ist trotz strenger staatlicher Überwachung und Zensur „ein unverzichtbarer Teil des Leben der Menschen“ in Vietnam, sagt Bischof Alfonse Nguyen Huu Long. Der Verantwortliche für Evangelisierung in der vietnamesischen Bischofskonferenz fordert deswegen von Gläubigen und katholischen Journalisten, über Soziale Medien Glaubens- und Hoffnungsbotschaften zu verbreiten. Zum ersten Mal haben sich 200 katholische Journalisten aus mehreren vietnamesischen Diözesen getroffen, um sich über ihre Arbeit und die Chancen neuer Medien auszutauschen. Bei dem Treffen sagte der Bischof, Redakteure seien beunruhigt, wie Hasskommentare sich auf die katholischen Gemeinden auswirken könnten, wenn es in den Artikeln um politisch heikle und religiöse Themen gehe. (ucanews)

Amerika

Kolumbien
Es ist ein Punkt des historischen Friedensabkommen aus dem vergangenen Jahr: Die marxistischen FARC-Rebellen haben in Kolumbien die ersten 30 Prozent ihrer Waffen an die Vereinten Nationen (UN) abgegeben. Ihr Anführer, Rodrigo Londono, erklärte bei Twitter: „Das ist der wirkliche Start unseres Abschieds von Waffen.“ Die Regierung von Kolumbien und die Farc hatten sich zuvor auf eine Verlängerung der Frist geeinigt, weil Transportprobleme eine pünktliche Ankunft der 7.000 Kämpfer zur Entwaffnung behindert hatten. Papst Franziskus wird das Land im September besuchen. (reuters)

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