RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 9.6.2017

Tagesmeldungen vom 9.6.2017

- Papst: Mehr Raum für weibliches Wirken -
- Merkel besucht in einer Woche den Papst -
- SOS in Afrika: 2 Millionen Kinder hungern -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst: „Räume öffnen für wirksamere Präsenz von Frauen“
Worte eines offensichtlichen katholischen Feministen: Papst Franziskus hat am Freitag dazu aufgerufen, Frauen in allen Bereichen der Gesellschaft, regional wie international, mehr zum Zug kommen zu lassen. Er brach indirekt eine Lanze für Frauenquoten und merkte an, eine wachsende Präsenz von Frauen wäre auch in der Kirche ein „heilsamer Prozess“. (rv)
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Papstpredigt: „Gebet, Geduld und Hoffnung nie vergessen“
Echte Freude kommt nicht von „aufgeschminkter Schönheit“ sondern von Gott: Papst Franziskus meditierte in seiner Predigt an diesem Freitag die Frage nach dem Leid und der Stärke, die aus dem Gebet kommt. Ausgangspunkt seiner Gedanken war die erste Lesung aus dem Buch Tobit, die von den Eltern des Tobit berichtet. (rv)
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Venezuela/Vatikan: Worum es bei der Krisenaudienz ging
Venezuelas Bischöfe haben Papst Franziskus über die Gefahren für die Demokratie ins Bild gesetzt, die von Präsident Nicolás Maduros Verfassungsreform ausgeht. Das sagte der Vorsitzende der venezolanischen Bischofkonferenz, Erzbischof Diego Padron, nach der Sonderaudienz für Bischöfe des lateinamerikanischen Krisenlandes am Donnerstag im Vatikan. (rv)
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WEITERE AKTUELLE THEMEN:

Deutschland/Vatikan: Angela Merkel kommt
Die deutsche Bundeskanzlerin besucht am 17. Juni Franziskus im Vatikan. Das kündigte Vize-Regierungssprecherin Ulrike Demmer Freitag in Berlin an. Es ist die vierte Privataudienz der Kanzlerin beim amtierenden Papst. Das Verhältnis gilt als gut; beide teilen gemeinsame Ansichten bei der Flüchtlingspolitik, beim Klimaschutz und der Sorge um Europas Zukunft. (kna)

UNO: Zwei Millionen Kinder durch Hunger bedroht
Aufgrund des Hungers in Afrika und im Jemen sind zwei Millionen Kinder in akuter Lebensgefahr, teilt UNICEF mit. Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier rief die Bundesbürger zu Spenden für die Organisationen auf, die in den Hungerzonen Horn von Afrika, Südsudan, Tschadsee-Region und Jemen tätig sind. (pm)
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Tauziehen in der arabischen Welt: Experte Samir ordnet ein
Die von Saudi-Arabien angeführte Initiative, das kleine arabische Land Katar de facto aus der arabischen Staatengemeinschaft auszugrenzen, hat internationale Verwunderung und Besorgnis über eine Eskalation in der Region ausgelöst. Radio Vatikan sprach mit dem Islamwissenschaftler Pater Samir Khalil Samir S.J. und fragte ihn, was tatsächlich hinter diesem Schritt steht. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Die jüngsten Anschläge in der iranischen Hauptstadt Teheran sind für Papst Franziskus ein „sinnloser und schwerer Akt der Gewalt“. Das steht in einem Beileidstelegramm, das der Pressesaal Freitag veröffentlichte. Der Papst bekundet darin seine Verbundenheit mit den Opfern und deren Familien und sichert dem iranischen Volk sein Gebet um Frieden zu. Bei dem Doppelanschlag am Mittwoch kamen mindestens zwölf Menschen ums Leben; es handelt sich um den ersten Anschlag des IS im Iran. (rv)
Einmal mehr beschäftigt sich der Vatikan in den nächsten Tagen mit dem Thema Flüchtlinge, Migration und Menschenhandel. Die neue Vatikan-Einrichtung für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen richtet dazu am 12. und 13. Juni eine Konferenz aus. Eingeladen sind etwa vierzig Bischöfe und Verantwortliche von Bischofskonferenzen aus aller Welt. Es gehe um die Suche nach „gemeinsamen pastoralen Strategien“; die Ergebnisse werden abschließend dem Papst vorgelegt. (rv)

Europa

Deutschland
Eine neue „Deutsche Messe“ mit übersetzen Messtexten des deutschen Bundestagspräsidenten Norbert Lammert erlebt am Samstag ihre Uraufführung. Das Werk des Komponisten Stefan Heucke wird erstmals in der Mainzer Kirche Sankt Stephan zu hören sein. Es enthält die fünf Kerntexte der katholischen Messe: Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus, Pater noster und Agnus Dei. Lammert ist Katholik, Heucke Protestant – das gemeinsame Werk versteht sich als Beitrag zum Reformationsgedenken. (pm)

Deutschland/Philippinen
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick kritisiert den harten Kampf der philippinischen Regierung gegen den Drogenhandel als „inakzeptabel“. Auch die Kirche im Land halte die oft rücksichtslose Vorgehensweise, die sich zum Teil schon gegen Minderjährige richte, in weiten Teilen für gesetzeswidrig, sagte der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz am Freitag. Er forderte die Regierung Duterte auf, mehr zu tun gegen Armut, Arbeitslosigkeit und Mängel im Bildungssystem. Schick äußerte sich in zwei Interviews. (kna)

Naher Osten

Ägypten
Die katholische Kirche in Ägypten hat die Entscheidung der muslimischen Al-Azhar-Universität begrüßt, zum ersten Mal einen christlichen Studenten aufzunehmen. Es sei ein „positiver“ Schritt, der eine „interessante Entwicklung“ nicht nur für die Hochschule, sondern auch für das ganze Land haben könnte, sagte ein Sprecher der katholischen Kirche Ägyptens der Nachrichtenagentur „Asianews“. Ab kommenden Monat wird ein koptischer Medizinstudent sein Praktisches Jahr an der Fakultät für Zahnmedizin der Al-Azhar-Universität absolvieren. (asianews/rv)

Irak
Genau drei Jahre nach der Eroberung von Mossul durch den „Islamischen Staat“ hat jetzt der chaldäische Patriarch Louis Raphael Sako die bisher befreiten Stadtteile der Stadt besucht. Auf der Westseite des Tigris nahmen das Oberhaupt der größten katholischen Gemeinschaft des Irak und seine Begleiter zerstörte Kirchen und Klöster in Augenschein. Die Gruppe stellte die Verwüstung, Plünderung und teils vollständige Zerstörung aller kirchlichen Stätten in Mossul-West fest. (fides)

Asien

Indonesien
Den zunehmenden Extremismus in Indonesien verstärkt zu bekämpfen und die Prinzipien der staatstragenden Pancasila stärker zu fördern und umzusetzen. Das sind die Aufgaben einer neuen Kommission, deren Mitglieder Präsident Joko Widodo Mittwoch ernannte. Dem Ukp-Pip-Rat gehören zehn Persönlichkeiten an, darunter ehemals führende Politiker und Juristen sowie Religionsvertreter. Mit dem Gremium will die Regierung auf extremistische Ideologien und wachsende Spannungen innerhalb der Gesellschaft reagieren. (asianews)
Nach Protesten in der christlich geprägten indonesischen Provinz Papua hat die evangelikale Kirche schwere Vorwürfe gegen das Militär erhoben: Bibelverbrennungen in einer Kaserne seien schuld an dem Aufruhr mit mehreren Verletzten gewesen, heißt es in einem Bericht der Kirche wie die Nachrichtenagentur „AP“ meldet. Das bewiesen Fotos, die ein Priester und ein anderer Mann von den verbrannten Bibeln gemacht hätten. Die Armee spricht von einem „Unfall“. Am 25. Mai hatten Hunderte Menschen vor der Kaserne in Jayapura Steine geworfen, Reifen angezündet und die Zufahrtswege blockiert, nachdem sich in sozialen Netzwerken die Vorwürfe einer möglichen Bibelverbrennung verbreitet hatten. Bei dem Aufruhr waren Polizisten und Demonstranten verletzt worden. (ap)

Indien
In mehreren Bundesstaaten regt sich Widerstand gegen das Schlachtverbot für Kühe, das die indische Regierung im Mai per Gesetz angeordnet hatte. Das Parlament von Kerala hat das Verbot jetzt für den ganzen südwestlichen Bundesstaat aufgehoben. Das Gesetz sei ein Angriff auf die Essgewohnheiten vor allem von Christen und Muslimen, so die Begründung der Politiker für ihren Widerstand gegen die Pläne der Nationalregierung. Im Glauben der Hindus ist die Kuh heilig. (asianews)

China
Die Behörden in China hindern die muslimische Minderheit der Uiguren am Ramadan-Fasten und verstoßen damit gegen die Religionsfreiheit. Diesen Vorwurf gegen die Volksrepublik hat die Gesellschaft für bedrohte Völker erhoben. Ihr China-Länderreferent Ulrich Delius berichtet von Funktionären der kommunistischen Partei, die überprüfen, „dass die Muslime tagsüber auch tatsächlich Mahlzeiten zu sich nehmen.“ Menschenrechtler werfen den Behörden der Volksrepublik immer wieder Unterdrückung und Diskriminierung der Muslimen vor. (pm)

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