RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 10.6.2017

Tagesmeldungen vom 10.6.2017

- Franziskus besucht italienischen Präsidenten -
- Papst: „Globalisierung ist keine Billardkugel“ -
- Kasachstan: Kardinal bei Eröffnung der Expo -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst besucht italienischen Präsidenten
Franziskus war an diesem Samstag im römischen Quirinal, zum Staatsbesuch bei Italiens Präsident Sergio Mattarella. „Ich sehe mit Hoffnung auf Italien“, sagte Franziskus in seiner Ansprache. „Die Hoffnung hat mit der Erinnerung an die Generation der Eltern und Großeltern zu tun – auch die meinen, denn auch meine Wurzeln sind ja in diesem Land“, so der Papst. Um zu erklären, wie er zu diesem positiven Italienbild kommt, wurde der Papst dann auch mal konkret. „Das zeigt sich unter anderem an der Aufnahme der vielen Flüchtlinge, die an den italienischen Küsten landen, an der Ersten Hilfe, die seine Schiffe im Mittelmeer leisten, und am Einsatz ganzer Heerscharen von Freiwilligen, darunter auch kirchliche Gruppen und Verbände.“ (rv)
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Papst: „Globalisierung ist keine Billardkugel“
Aktionssitzung mit dem Papst: Per Videokonferenz hat sich Franziskus an diesem Freitagnachmittag mit Schülern und Erziehern aus verschiedenen Ländern über weltweite Bildungsinitiativen für junge Leute ausgetauscht. Anlässlich der Einweihung des Vatikan-Sitzes der Päpstlichen Stiftung „Scholas Occurentes“ ließ sich der Papst – ein früherer Lehrer – über die Sorgen und Nöte junger Leute aus Mittel- und Südamerika, Europa und Asien informieren, die in dem Schulnetzwerk engagiert sind. Die Videokonferenz fand in dem zum Vatikan gehörigen „Palazzo San Calisto“ im römischen Stadtteil Trastevere statt. (rv/kna)
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Kasachstan: Kardinal Turkson bei Eröffnung der Expo
Die Expo startet an diesem Samstag in Astana. Ihr Motto heißt „Energie der Zukunft“. Und auch Kurienkardinal Peter Turkson ist beim Expo-Start dabei. „Der Heilige Stuhl ist von Kasachstan eingeladen worden, an der Expo teilzunehmen – darum sind wir hier“, sagt uns Turkson telefonisch aus Zentralasien. „Schon bei der letzten Expo in Mailand lag der Pavillon von Kasachstan sehr nah am Pavillon des Heiligen Stuhls. Und wir wollen natürlich den guten Willen des Heiligen Stuhls zeigen, an solchen internationalen Ereignissen teilzunehmen.“ Die Themen des Vatikan-Beitrags lauten: Gottes Liebe als Ursprung der Schöpfung, Energie als Werkzeug in den Händen des Menschen, ganzheitliche Entwicklung, Pflege des gemeinsamen Hauses. (rv)
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UNSER BUCHTIPP:

Die große Regression
Papst Franziskus hätte an dem Buch wohl Freude… und nicht nur weil er selber positiv darin erwähnt wird: „Die große Regression“ ist ein Sammelband mit Beiträgen wichtiger Zeitgenossen, die an einer internationalen Debatte über die geistige Situation unserer Zeit geführt haben. Es geht um Rechtspopulismus, die Verrohung der politischen Kultur – auch Trump kommt da als Thema vor – und den Aufstieg autoritärer Demagogen. Das Buch ist jetzt auf Deutsch im Suhrkamp-Verlag erschienen und beinhaltet eines der letzten Beiträge des bekannten polnisch-englischen Soziologen Zygmunt Bauman, der für die These über die „verflüssigte Gesellschaft“ berühmt wurde.
Zum Mitschreiben: Die große Regression. Eine internationale Debatte über die geistige Situation der Zeit. Edition Suhrkamp 2017. Preis ca. 18 Euro. (rv)
Hier die Rezension von Mario Galgano

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Zwei Jahre lang war der Posten des Vatikan-Botschafters in Libyen nicht besetzt – eine Nebenwirkung der Wirren in dem nordafrikanischen Land. Am Samstag nun hat Papst Franziskus wieder einen Nuntius für Tripolis ernannt, es ist der Vatikandiplomat Alessandro D’Errico. Der 66-Jährige ist bereits Vatikanvertreter in Malta und wird seine Aufgabe in Libyen künftig von Malta aus wahrnehmen; das war seit der Errichtung einer Nuntiatur in Libyen im Jahr 1997 immer so. (rv)
Eine weitere Personalie aus dem Vatikan, die an diesem Samstag bekannt wurde, betrifft das Kollegium der Kardinäle. Sein Dekan ist Kardinal Angelo Sodano, der Vizedekan war bisher der Franzose Roger Etchegaray. Dieser ist jetzt krankheitsbedingt mit 94 Jahren zurückgetreten. Franziskus hat die Wahl von Kardinal Giovanni Battista Re (83) zu Etchegarays Nachfolger bestätigt. Re hat das letzte Konklave von 2013 geleitet, in dem der heutige Papst gewählt wurde. An einem künftigen Konklave kann er aber wegen Überschreitens der Altersgrenze ebenso wenig teilnehmen wie Kardinaldekan Sodano. Käme es also jetzt zu einer Papstwahl, würde sie vom maronitischen Patriarchen Béchara Rai geleitet. (rv)
Kurienkardinal Kevin Farrell (69), Leiter der Vatikanbehörde für Laien, Familie und Leben, ist von Papst Franziskus als Mitglied in die vatikanischen Güterverwaltung (Apsa) berufen worden. Das teilte der Vatikan am Samstag mit. Der gebürtige Ire Farrell wurde vergangenen August Leiter der neuen Großbehörde für katholische Laien, Familienfragen und Lebensschutz und ist seit November Mitglied des Kardinalskollegiums. Zu den Mitgliedern der von Kardinal Domenico Calcagno (74) geleiteten Güterverwaltung zählen acht Kardinäle, unter ihnen der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki. Kardinal Attilio Nicora, der dem Kreis ebenfalls angehörte, war im April im Alter von 80 Jahren gestorben. (kna)

Europa

Italien
Vertreter von Weltreligionen haben im italienischen Bologna einen Umwelt-Appell veröffentlicht. Darin beschwören sie die „große Rolle“, die Religionen für die Bewahrung der Umwelt spielen können – „besonders dort, wo Regierungen versagen“. Religionen könnten ihre Anhänger mobilisieren, „um einen anderen Lebensstil zu erreichen, der den Planeten beschützt“. Unterschrieben ist der Appell von italienischen Vertretern der Christen, Muslime, Juden, Buddhisten, Hindus. Zu dem Text bekennen sich auch der Papst, der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. aus Istanbul und Prinz Hassan von Jordanien. Katholischer Unterzeichner ist der Erzbischof von Bologna, Matteo Zuppi. Der Aufruf entstand mit Blick auf den bevorstehenden G-7-Gipfel von Umweltministern in Bologna. (agi)

Amerika

Vereinigte Staaten
Die US-Bischöfe haben sich gegen den neuen Einreisestopp für Flüchtlinge und Menschen aus muslimischen Ländern ausgesprochen. Entsprechende strengere Einreiseverbote forderte US-Präsident Donald Trump nach dem jüngsten Terroranschlag in London war. „Flüchtlinge, die vor tödlichen extremistischen Verfolgungen fliehen, verdienen eine Zuflucht und eine sichere Bleibe“, sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Daniel DiNardo, der italienischen Zeitung „Avvenire“. Die katholische Kirche werde mit der neuen Regierung zusammenarbeiten, genauso wie mit den Vorgängerregierungen, versicherte DiNardo, um das Programm zur Flüchtlingshilfe weiterzuführen, das seit 40 Jahren besteht. (avvenire/rv)

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