RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 14.6.2017

Tagesmeldungen vom 14.6.2017

- Kardinalsrat: Mehr Kompetenzen für Ortskirchen -
- Papst schlägt vor: Arme zum Essen einladen -
- Irak: „Kein Christ ist unter IS-Druck konvertiert“ -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Bernd Hagenkord SJ
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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FOKUS VATIKAN:

Kardinalsrat: Mehr Kompetenzen für Ortskirchen
Wie kann man dafür sorgen, dass die Römische Kurie stärker im Dienst der Ortskirchen steht? Mit dieser Frage hat sich der Kardinalsrat von Montag bis Mittwoch beschäftigt – fast die ganze Zeit in der Anwesenheit des Papstes. Nach Vatikanangaben wurde besprochen, ob nicht auch Laien vor einer Bischofsernennung konsultiert werden sollten – und welche Kompetenzen sich von der Vatikan-Zentrale auf Bischöfe bzw. Bischofskonferenzen verlagern lassen. (rv)
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Papst schlägt vor: Arme zum Essen einladen
Zum kirchlichen „Welttag der Armen“ am 19. November sollten sich Gläubige, Familien und Gemeinschaften mal mit Notleidenden an einen Esstisch setzen. Das sieht eine neue Initiative des Papstes vor. Franziskus selbst will am 19. November mit 500 Notleidenden zu Mittag essen – und die Aktion auch in den nächsten Jahren wiederholen. Am Dienstag hatte er seine erste Botschaft zum neuen „Welttag der Armen" veröffentlicht. (kap)
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Generalaudienz: „Welt ohne Unentgeltlichkeit wäre die Hölle“
Was wäre eine Welt ohne die unentgeltliche Liebe Gottes? Die Hölle. Das sagte der Papst bei seiner Generalaudienz an diesem Mittwoch. Er warnte davor, nach außen immer nur als stark und attraktiv erscheinen zu wollen. Erkaufte Zuneigung mache nicht glücklich, sie hinterlasse eine Leere und versklave. (rv/kna)
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FOKUS WELTKIRCHE:

Gazastreifen: „Größtes Freiluft-Gefängnis der Welt“
Der Gazastreifen ist das größte Freiluft-Gefängnis der Welt. Das sagt im Gespräch mit Radio Vatikan der ehemalige Leiter der Caritas Jerusalem, Pater Raed Abushalia. Er warnt davor, die Stromversorgung in dem von der Hamas kontrollierten Gebiet noch weiter zu drosseln: „Man darf nicht vergessen, dass es im Sommer sehr heiß ist! Hier ohne Strom zu leben ist unvorstellbar…“ (rv)
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Ägypten: Regierung „kriminalisiert“ Menschenrechtler
Den NGOs in Ägypten droht die totale staatliche Kontrolle. Präsident Sisi hat trotz großen Widerstands von Menschenrechtlern ein Gesetz unterzeichnet, das – wie der amnesty-Experte für Ägypten in unserem Interview warnt – den NGOs die Luft zum Atmen nimmt. „Wir machen uns große Sorgen, speziell um die Sicherheit der Menschen, die für die NGOs arbeiten.“ (rv)
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Unterwegs im Südsudan: Die menschengemachte Katastrophe
Der Südsudan versinkt immer mehr in einer tiefen humanitären und politischen Krise. „Die Lage ist deshalb so schlimm, weil es eben nicht nur um eine Hungerkatastrophe wegen Dürre oder Überschwemmungen geht, sondern auch um eine von Menschen gemachte Katastrophe“, sagt im RV-Interview Douglas von Saurma, Präsident von Malteser International Europa. Er ist derzeit im Südsudan unterwegs. (rv)
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Österreich: Kardinal lobt Imame
Als „gutes und starkes Zeichen“ hat Kardinal Christoph Schönborn die Erklärung der 300 Imame der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich zu Extremismus und Terrorismus bezeichnet. Zum Abschluss der Vollversammlung der Bischofskonferenz in Mariazell begrüßte Schönborn den Schritt der muslimischen Geistlichen, „sich in klarer Weise von Terrorismus und extremistischer Gewalt zu distanzieren“. (kap)
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UNSER FILMTIPP:

Loving
Die Liebe von Mildred und Richard Loving verstieß 1958 gegen die Segregationsgesetze des US-Bundesstaats Virginia, die eine Ehe zwischen dem weißen Bauarbeiter und der afroamerikanischen 18-Jährigen verboten. Erst 1967 wurde ihre Verbindung mit der Aufhebung des Verbots so genannter Mischehen legalisiert. Das still in sich schwingende, souverän und differenziert ausbalancierte Drama erzählt den realen „Fall“ nahe an den bekannten Fakten. Dabei schwebt über der von zwei grandiosen Hauptdarstellern getragenen Inszenierung stets die Zuversicht, dass sich die Dinge zum Besseren ändern. - Sehenswert ab 14. (FilmDienst)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Das lässt sich der Bischof von Rom nicht nehmen: Am nächsten Montagabend eröffnet Franziskus einen Pastoralkongress seines Bistums. Dabei wird er sich in der Lateran-Basilika zu den Themen äußern, die das Bistum verstärkt in Angriff nehmen will, darunter Armut in Familien, Umgang mit den sozialen Netzwerken, Beziehungen zwischen den Generationen. Auf dem Pastoralkongress wird zum letzten Mal Kardinal Agostino Vallini als Generalvikar des Papstes für das Bistum Rom das Wort ergreifen. Vallini scheidet Ende Juni aus diesem Amt aus. Sein vom Papst ernannter Nachfolger, Angelo De Donatis, wird im Lateran schon dabei sein. (rv/adnkronos)

Europa

Deutschland
Angesichts der Hungerkrisen in Afrika stellt sich der Präsident von Missio München, Wolfgang Huber, hinter die Forderung von Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) nach einem dauerhaften UN-Krisenfonds über zehn Milliarden Dollar. „Die Staaten verfügen über genügend Mittel, um einer Hungerskatastrophe wirkungsvoll entgegenzutreten“, schreibt Huber in einer Erklärung des Missionswerks. Daher sei es nicht hinnehmbar, dass Millionen Menschen, auch Kinder, hungerten. Vielmehr fordert Huber aber von der internationalen Staatengemeinschaft „eine verantwortungsvolle Umwelt- und Wirtschaftspolitik“, die „in den betroffenen Ländern dauerhaft die Weichen stellt und für die Menschen echte Perspektiven schafft.“ (pm/rv)

Italien
In Bologna entsteht eine „Europäische Religions-Akademie“. Etwa tausend Religionsforscher treffen sich dazu ab Sonntag in der norditalienischen Stadt. Der Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Universität Münster ist an der Gründung der „European Academy of Religion“ (EuARe) beteiligt; er wird auf der Tagung neue Studien zur wachsenden religiösen Vielfalt in Europa präsentieren. Der evangelische Theologe Hans-Peter Großhans von der Uni Münster spricht von einer „noch nicht dagewesenen Plattform der europäischen Religionsforschung“. Auf der Konferenz von Bologna soll das Gründungsstatut der Akademie verabschiedet werden. Als Vorbild dient die renommierte „American Academy of Religion“ (AAR), die Religionsforscher aus der ganzen Welt in Nordamerika zusammenbringt. (pm)

Afrika

Kamerun
Die Bischöfe des Landes weisen Medienberichte über die Todesursache des Kameruner Bischofs Jean-Marie Benoit Bala zurück. Es sei „kein Selbstmord, sondern ein brutaler Mord“ gewesen. Das erklärte die Bischofskonferenz bei einer außerordentlichen Vollversammlung. Die Kirchenführer sprechen von einer „abscheulichen, nicht hinnehmbaren Straftat“, deren Umstände und Motive rasch aufgeklärt werden müssten. Der 58-jährige Bischof Bala galt seit dem 31. Mai als vermisst. Am 2. Juni wurde seine Leiche in einem Fluss 90 Kilometer nördlich der Hauptstadt Yaounde gefunden. Anonymen Quellen zufolge hatte Bala Hintergründe über ungeklärte Priestermorde aufgedeckt, was ihm zum Verhängnis geworden sein könnte. (kap)

Naher Osten

Irak
„Wir kennen keinen einzigen Fall, in dem ein Christ angesichts der Drohungen des IS zum radikalen Islam übergetreten wäre.“ Das sagte der päpstliche Nuntius im Irak, Erzbischof Martin Alberto Ortega, jetzt bei einem Besuch in seiner spanischen Heimat. „Die Verfolgung und das Martyrium haben die Christen im Irak sehr untereinander vereint“, so der Nuntius weiter. Die IS-Truppen hätten die Christen bei der Einnahme irakischer Städte jedes Mal vor drei Alternativen gestellt, so Ortega: „Zum Islam übertreten, eine Sondersteuer zahlen, um das Eigentum zu behalten, oder die Stadt verlassen.“ Die meisten Christen hätten auf diese Weise „alles verloren“. „Und bei der Rückkehr haben sie jetzt ihre Häuser zerstört und abgebrannt vorgefunden, was für sie sehr hart ist.“ Der Erzbischof, der auch Nuntius in Jordanien ist, würdigte die Haltung der leidgeprüften Christen im Irak. Sie lamentierten nicht über alles, was sie durchmachten, sondern hätten sogar noch „Worte der Vergebung“ für ihre Peiniger. (infocatolica)

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