RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 16.6.2017

Tagesmeldungen vom 16.6.2017

- Papst empfängt am Samstag Angela Merkel -
- Kardinal Turkson fordert UNO-Reform -
Don-Bosco-Reliquien wieder aufgetaucht -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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FOKUS VATIKAN:

Merkel trifft am Samstag den Papst - „Beide ziehen an einem Strang“
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel trifft erneut mit Papst Franziskus zusammen. Im Vorfeld des Anfang Juli in Hamburg anstehenden G-20-Gipfels wird sie am Samstag von Franziskus in Audienz empfangen. Der Soziologieprofessor Armin Nassehi (München) sagt in unserem Interview, er finde es „spannend, dass die norddeutsche Protestantin und der Bischof von Rom in der Flüchtlingsfrage und der Entwicklungspolitik an einem Strang ziehen“. (rv)
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Kardinal Turkson fordert UNO-Reform
Der Vatikanverantwortliche für Frieden und ganzheitliche Entwicklung, Kardinal Peter Turkson, fordert eine umfassende UNO-Reform. Im Gespräch mit einer italienischen Zeitschrift erklärte er, außer einer Vollversammlung, die die Staaten repräsentiere, brauche eine erneuerte UNO aus seiner Sicht auch eine weitere „Versammlung“, in der die Zivilgesellschaft, „also transnationale Sozialverbände“, vertreten sei. (rv)
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Papstmesse: Niemand rettet sich selbst
Niemand kann sich selber retten, das kann nur Gott. Das sagte der Papst an diesem Freitag in seiner Predigt in der Casa Santa Marta. „Wir alle sind verwundbar, zart und schwach, wir brauchen Heilung... Manchmal versuchen wir diese Schwäche zu überdecken, damit niemand sie sieht... Aber die Verstellung ist immer schlimm. Sie ist Heuchelei.“ (rv)
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Antikorruptionsforum im Vatikan: Mentalitätswechsel nötig
Der Vatikan arbeitet an einer weltweiten Allianz gegen Korruption. Das ist das Ergebnis einer Konferenz zu diesem Thema in den Vatikanischen Gärten. „Uns geht es darum, die öffentliche Meinung für das Thema zu sensibilisieren“, sagt uns der langjährige Vatikandiplomat Erzbischof Silvano Tomasi. Korruption sei „wie ein Holzwurm ist, der sich durchfrisst und die Entwicklung einer ganzen Gesellschaft zerstören kann“. (rv)
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„Papst ist ein radikaler Kirchenreformer“
Ein katholisches Verständnis von Kirchenreform hat wenig mit Zeitgeist und viel mit einer Rückbesinnung auf die Charakteristika der ersten christlichen Gemeinde in Jerusalem zu tun: Das sagte der vatikanische Chefhistoriker, Pater Bernard Ardura, jetzt in Salzburg. Papst Franziskus entspreche als radikaler Kirchenreformer genau diesem tiefgründigen Reform-Begriff, so Ardura. (kap)
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WEITERE THEMEN:

Deutschland: Unmut nach DITIB-Absage
Der Verband katholischer Laien in Deutschland kann es nicht nachvollziehen, dass sich der Islamverband „DITIB“ nicht an der Demonstration gegen Terror am 17. Juni in Köln beteiligen will. „Auch wenn es stimmt, dass sich die DITIB immer wieder von Terror distanziert und diese verurteilt hat, ist die Absage gerade in der aktuellen gesellschaftlichen Situation ein verheerendes Zeichen.“ So urteilt Thomas Sternberg vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken. (pm/domradio)
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Betroffenheit in Kamerun: „Bischof ermordet, kein Selbstmord“
Die Bischöfe Kameruns gehen davon aus, dass ihr Mitbruder Jean Marie Benoit Bala nicht Selbstmord begangen hat, wie die Behörden behaupten, sondern dass er ermordet wurde. Von einem „Martyrium“ spricht im RV-Interview der Erzbischof von Yaoundé, Jean Mbarga. „Es ist eine traurige Tatsache, dass wir Geistliche verfolgt werden und Opfer sind.“ (rv)
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Syrien: Aleppo krempelt die Ärmel hoch
Es gibt auch positive Nachrichten aus Syrien: Seit der Rückeroberung von Aleppo zum letzten Jahresende geht es in der zweitgrößten Stadt des Landes wieder aufwärts. Das berichtet der französische Journalist Antoine-Marie Izoard im RV-Interview. „Die Menschen wollen eine Zukunft aufbauen, der Wunsch nach Leben hat wieder die Oberhand gewonnen.“ (rv)
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LIVE BEI UNS:

Fronleichnam mit Franziskus am Sonntag
Papst Franziskus hat die traditionelle Fronleichnamsprozession im Zentrum Roms von ihrem eigentlichen Termin am Donnerstag auf den Sonntag verlegt. Vatikansprecher Greg Burke begründete dies im Vorfeld mit dem Ziel, dass auf diese Weise mehr Gläubige daran teilnehmen könnten als am Donnerstag, der in Italien seit 1977 gewöhnlicher Werktag ist. Zudem solle so der römische Feierabendverkehr entlastet werden. Wir werden die Feier an diesem Sonntagabend ab 18.55 Uhr live und mit deutschem Kommentar übertragen. Sie können diese Übertragung auf unserem Youtube-Kanal mitverfolgen. Die Prozession wird wie gewohnt von der Lateran-Basilika nach Santa Maria Maggiore gehen. (rv)

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Ein französischer Priester wird die Nummer zwei im neuen Vatikan-Ministerium für Gerechtigkeit und Frieden: Der Papst ernannte an diesem Donnerstag Bruno Marie Duffé aus dem Erzbistum Lyon zum Sekretär des Dikasteriums für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen. Der 1951 geborene Duffé ist Gründer des Menschenrechtsinstituts an der Uni Lyon und unterrichtete bisher Sozial- und Gesundheitsethik. Das Vatikandikasterium wird von Kardinal Peter Turkson geleitet, der frühere päpstliche Rat für Gerechtigkeit und Frieden ist in das neue Gebilde eingegangen. Duffé hat schon viel zum Thema Menschenrechte publiziert und hat schon mehrfach als Experte in diesem Bereich an internationalen UNO-Missionen teilgenommen. Er spricht außer französisch auch englisch, spanisch und italienisch. (rv)

Europa

Deutschland
Die Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WGRK) trifft sich vom 29. Juni bis 7. Juli zu ihrer Generalversammlung in Leipzig. Mit rund 1.000 Teilnehmern aus 100 Ländern ist es das größte Ereignis, das eine internationale kirchliche Organisation im Reformationsgedenkjahr in Deutschland veranstaltet, wie die WGRK am Donnerstag mitteilte. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird den Angaben zufolge am „Willkommensgottesdienst“ der Generalversammlung am 30. Juni in der Nikolaikirche teilnehmen und eine Ansprache halten. Weitere Grußworte sprechen der Generalsekretär des Weltrates der Kirchen (ÖRK), Olaf Fykse Tveit, und der Geschäftsführende Präsident der Gemeinschaft evangelischer Kirchen in Europa (GEKE), Gottfried Locher. Zur WGRK gehören nach eigenen Angaben 80 Millionen Christen. (kna)
Nicht nur in der katholischen Kirche ein Problem: Ein Zen-Priester aus dem Landkreis Augsburg hat den jahrelangen Missbrauch von sieben Jungen vor Gericht in vollem Umfang zugegeben. Das berichten deutsche Medien an diesem Freitag. Der Verteidiger des 62-Jährigen gab zum Auftakt des Prozesses vor dem Landgericht Augsburg eine entsprechende Erklärung ab, die der Angeklagte anschließend bestätigte. Der buddhistische Priester gab damit alle in der Anklage aufgelisteten Fälle aus einem Zeitraum von mehr als zehn Jahren zu. Dem Mann werden mehr als 20 Fälle vorgeworfen, einige werden von der Staatsanwaltschaft als schwerer Missbrauch eingestuft. Dem buddhistischen Geistlichen drohen damit bis zu 15 Jahre Gefängnis, er sitzt bereits seit Juli 2016 in Untersuchungshaft. Der Mann hatte unter anderem die beiden Söhne einer Frau missbraucht, die sich nach dem Tode ihres Mannes wegen Trauerbegleitung an ihn gewandt hatte. (div)

Italien
Ermittlungserfolg im Fall Don Bosco: Zwei Wochen nach dem Diebstahl aus der Kirche in Castelnuovo hat die Polizei die Reliquie mit dem Gehirn des Heiligen wiedergefunden. Als Tatverdächtiger wurde ein vorbestrafter 42- Jähriger in der Nähe von Turin festgenommen, berichten mehrere Medien unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft. Die Carabinieri fanden die versiegelte Glasampulle mit den sterblichen Überresten von Don Bosco unversehrt in der Wohnung des Festgenommenen. Er soll sie dort im Küchenschrank versteckt haben. Nach ersten Befragungen soll laut Medienberichten der Hintergrund der Tat feststehen: Der Tatverdächtige habe die Reliquie für pures Gold gehalten und wollte sie zu Geld machen. Der Erzbischof von Turin, Cesare Nosiglia, reagierte mit „großer Freude und Dankbarkeit“ auf den Fund der Reliquie und die Festnahme des mutmaßlichen Täters. Er lobte die Ermittlungsbehörden, die „unermüdlich und mit großer Professionalität gearbeitet haben“. Am 2. Juni hatte der Täter die Reliquie aus der Don-Bosco-Kirche gestohlen. (la stampa/ansa)

Asien

Philippinen
Die Kämpfe zwischen Islamisten und Regierungstruppen um die Stadt Marawi auf der südphilippinischen Insel Mindanao halten weiter an. Bisher mussten 200.000 Menschen die Flucht antreten. Um ihnen zu helfen, haben religiöse Organisationen und Menschenrechtsgruppen die „Nationale interreligiöse humanitäre Mission“ gestartet. „Wir besuchen Opfer von Zwangsevakuierungen, stellen Hilfsgüterpakete bereit und leisten psychosoziale Betreuung“, erklärte eine Sprecherin der Vereinigung, die den Namen „Kalinaw“ trägt. „Das bedeutet Frieden, nach dem wir in Mindanao streben“, ergänzte sie. Auch wollen die religionsübergreifenden Freiwilligen die Schäden durch Luftangriffe der Armee und das Kriegsrecht dokumentieren. Ende Mai hatten Islamisten die Stadt Marawi unter ihre Kontrolle gebracht, seitdem gilt für die ganze Insel Mindanao das Kriegsrecht. Die Armee hatte zuletzt weite Teile der Stadt zurückerobert. Bei den Kämpfen sind laut offiziellen Schätzungen bisher mehr als 300 Menschen getötet worden, darunter 225 islamistische Rebellen, 59 Soldaten und 26 Zivilisten. (ucanews/reuters)

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