RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 20.6.2017

Tagesmeldungen vom 20.6.2017

- Papst betet am Grab zweier italienischer Pfarrer -
- Erziehungstipps von Franziskus an die Römer -
- Papstreise nach Chile und Peru bestätigt -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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FOKUS FRANZISKUS:

Papst Franziskus betet am Grab zweier italienischer Pfarrer
Sie waren Pfarrer, keine Bischöfe. Beide setzten sich für arme Menschen auf dem Land ein, das machte sie schon zu Lebzeiten in Italien bekannt. Jetzt ehrt sie der Papst: Per Hubschrauber reist er an diesem Dienstag quer durch Italien, um an den Gräbern der zwei verstorbenen Geistlichen zu beten: Erste Station der Tour: Bozzolo. Hier betete der Papst am Grab von Don Primo Mazzolari (1890-1959). Das war ein Pfarrer, der an der Peripherie arbeitete, setzte sich für die Armen ein, kam auf kreative Ideen, die ihn sogar in Konflikt mit seinen kirchlichen Vorgesetzten brachten. Seit ein paar Monaten läuft für ihn das Verfahren zu einer Seligsprechung. Zweite Station: Barbiana: auf den Spuren von Don Lorenzo Milani (1923-1967). Hier setzte Franziskus einen anderen Akzent: Das Wirken Don Milanis mache vor, wie man den Armen und Vergessenen wirksam zu ihrem Recht verhelfe. (rv)
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Der Papst gibt Erziehungstipps
In der Lateran-Basilika hat Papst Franziskus am Montagabend einen Pastoralkongress seines Bistums Rom mit einer fulminanten Rede zum Thema Erziehen eröffnet. Zuvor traf er dort eine Flüchtlingsgruppe. In seiner Ansprache zur Eröffnung des Kongresses in der Lateranbasilika brach der Papst eine Lanze für pubertierende Teenager. Der diesjährige Kongress der Diözese Rom steht unter dem Thema: „Die Eltern bei der Erziehung heranwachsender Kinder begleiten“. (rv)
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Papstreise nach Chile und Peru bestätigt
Papst Franziskus wird 2018 nach Chile und Peru reisen. Wie der Vatikan an diesem Montag bekannt gab, komme der lateinamerikanische Papst auf Einladung der jeweiligen Staatsoberhäupter und Bischofskonferenzen. Den Angaben nach wird er vom 15. bis zum 18. Januar Chile bereisen, auf dem Programm steht ein Besuch der Städte Santiago de Chile, Temuco und Iquique. Direkt im Anschluss geht es nach Peru, wo er bis zum 21. Januar Lima, Puerto Maldonado und Trujillo besuchen wird. Ein detailliertes Reiseprogramm ist noch in Arbeit. Es handelt sich um die sechste Lateinamerikareise des Papstes. Im Jahr 2013 war er zum Weltjugendtag in Brasilien, 2015 bereiste er Ecuador, Bolivien und Paraguay sowie in einer zweiten Reise Kuba. Im Jahr 2016 war er in Mexiko, während für September 2017 eine Kolumbienreise geplant ist. (rv)

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FOKUS FRIEDEN:

Zentralafrikanische Republik: Erster Schritt Richtung Frieden
Für Beobachter ist es ein „erster Schritt“ in Richtung Frieden: Nach mehr als drei Jahren religiös und ethnisch bedingter Kämpfe mit tausenden Toten in der Zentralafrikanischen Republik haben Regierung und 13 der insgesamt 14 Rebellengruppen am Montag ein Abkommen unterzeichnet. Durch die Vermittlung der katholischen Gemeinschaft Sant’Egidio einigten sich in Rom die Konfliktparteien unter anderem auf eine sofortige Feuerpause. Drei Tage dauerten die Verhandlungen zwischen Vertretern der bewaffneten Gruppen und Gesandten des Präsidenten. Der Präsident von Sant’Egidio, Marco Impagliazzo, erklärte nach der Einigung auf einer Pressekonferenz die Ziele des Abkommens. So soll die internationale Gemeinschaft über die Einhaltung der Feuerpause wachen und alle Gruppen verpflichteten sich, die Wahlergebnisse der Präsidentschaftswahl sowie der Parlamentswahl von 2016 anzuerkennen. (pm/reuters)
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Vereinigte Staaten: Schutz der Christen im Nahen Osten ungenügend
Der amerikanische Journalist und wissenschaftliche Mitarbeiter von „Human Rights Watch“ Daniel Williams hat mit Blick auf deren Nahostpolitik schwere Vorwürfe gegen bisherige US-Regierungen erhoben. Der Schutz von Minderheiten und darunter auch der Christen sei nie auf der politischen Agenda gestanden, schreibt er in seinem neuen Buch. Die heutige Lage im Irak sei durch Instabilität, fehlende öffentliche Sicherheit und Spannungen zwischen Religions- und Volksgruppen geprägt. Dies sei ein Resultat dieser Politik, kritisiert Williams. Er sehe wenig Hoffnung für die Christen nicht nur im Irak, sondern im gesamten Nahen Osten, insbesondere wenn die USA und die europäischen Staaten ihre derzeitige Politik in der Region fortsetzten, schreibt der Nahost-Experte. (kap)
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UNSERE LATEINNACHRICHTEN:

Jede Woche frisch: Unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der Wirtschaftsprüfer des Vatikan, Libero Milone (68), trennt sich von seinem Auftraggeber. Papst Franziskus habe ein am Montag vorgelegtes Rücktrittsgesuch Milones angenommen, teilte der Vatikan am Dienstag mit. Die Zusammenarbeit mit dem Heiligen Stuhl ende „in gegenseitigem Einvernehmen“. Weiter hieß es, man wünsche Milone alles Gute für seine weiteren Tätigkeiten. Die Suche nach einem Nachfolger sei im Gang. Milone, von 1975 bis 2007 bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte tätig, war im Juni 2015 von Papst Franziskus im Zuge einer Neuorganisation des vatikanischen Wirtschafts- und Finanzsektors zum Generalrevisor berufen worden. Er hatte damit die Bilanzen der vatikanischen Kurie, der mit dem Heiligen Stuhl verbundenen Einrichtungen und des Vatikanstaats zu kontrollieren. Zuvor erledigte dies die Wirtschaftspräfektur des Heiligen Stuhls selbst. (kna)
Der frühere Präfekt der vatikanischen Kongregation für die Evangelisierung der Völker, Kardinal Ivan Dias, ist tot. Der emeritierte Erzbischof von Mumbai (Bombay) starb am Montag im Alter von 81 Jahren in Rom, teilte die indische Diözese mit. Dias, der seit 2001 dem Kardinalskollegium angehörte, nahm an den Papstwahlen von 2005 und 2013 teil. Papst Franziskus würdigte am Dienstag Kardinal Ivan Dias als „weisen und gütigen Hirten“. In einem Beileidstelegramm hob er dessen Beitrag für den „geistlichen und physischen Wiederaufbau der leidenden Kirche in Albanien“ hervor. Nach dem Ende des Kommunismus war Dias dort von 1991 bis 1997 päpstlicher Botschafter. Auch war er der erste Leiter des Vatikan-Ministeriums für die ehemaligen Missionsgebiete in Afrika und Asien, der selbst aus einem früheren sogenannten Entwicklungsland stammte. Seit 1964 hatte der Inder fast ausschließlich für den Heiligen Stuhl gearbeitet. (pm)

Europa

Deutschland
Zum ersten Mal hat ein Bundespräsident den Ständigen Rat der Deutschen Bischofskonferenz empfangen: Frank-Walter Steinmeier empfing am Montag die Delegation der 27 Diözesanbischöfe unter der Leitung ihres Vorsitzenden, Kardinal Reinhard Marx, in Schloss Bellevue. Eineinhalb Stunden saßen die Bischöfe und das deutsche Staatsoberhaupt zusammen. Bei dem Gespräch sei es um aktuelle Fragen des gesellschaftlichen Zusammenhalts, die Vielfalt der Religionen und Weltanschauungen im säkularen Staat, Ökumene, europäische Einigung sowie Palliativ- und Hospizarbeit gegangen, teilte die Deutsche Bischofskonferenz im Anschluss mit. In einer Erklärung heißt es: „Mit Blick auf die Herausforderungen, denen sich der Staat ebenso wie die Kirche gegenübersieht, hob der Bundespräsident insbesondere das vielfältige ehrenamtliche Engagement von Christinnen und Christen hervor.“ (pm)

Österreich
Glaube, Religion und Spitzensport schließen sich nicht aus: Der Bischof von Klagenfurt-Gurk, Alois Schwarz, ist seit 2016 in der österreichischen Bischofskonferenz auch für Sport zuständig. Für ihn hat Glauben auch im Spitzensport seinen Platz. „Die Religion hat in Europa einen durch Aufklärung und Humanismus geprägten Freiheitsstatus. Dies gilt es auch im Sport zu berücksichtigen“, sagte Schwarz in einem Interview mit der österreichischen „Kleine Zeitung“. Im Sport zeigten Athleten immer wieder religiöse Symbole, auch wenn der Weltfußballverband Fifa das 2010 verboten hatte. Sportler verschaffen sich so Emotionen, sagte der für Sport zuständige Bischof: „Manche deuten mit den Fingern nach oben und wollen damit sagen: ´Ich allein war`s nicht`.“ (kleine zeitung/rv)

Portugal
Nach dem Ausbruch der schwersten Waldbrände in Portugal seit 50 Jahren hat die Caritas des Landes den Betroffenen finanzielle und materielle Hilfe versprochen. Das katholische Hilfswerk zunächst 200.000 Euro aus eigenen Mitteln zur Verfügung, teilte Caritas International mit. Davon sollen die Menschen in den durch die Flammen zerstörten Gebieten mit Trinkwasser, Lebensmitteln und Hygieneartikeln versorgt werden. Außerdem will die Caritas von Portugal den Wiederaufbau von den Häusern und besonders bedürftige Familien finanziell unterstützen. Die Hilfsorganisation und das portugiesische Sozialministerium haben darüber hinaus eine landesweite Sammelaktion für Kinder- und Sommerkleidung gestartet. Die Ursache für das Feuer 200 Kilometer nördlich von Lissabon war laut Polizeiangaben ein Blitzeinschlag. (pm/rv)

Belgien
Das Wort „Sterbehilfe“ beschönigt die Realität einer Euthanasie. Mit diesen Worten hat die Vollversammlung der orthodoxen Bischofskonferenz der Benelux-Staaten unter dem Vorsitz von Metropolit Athenagoras Peckstadt vor allem der aktiven Beihilfe zum Tod von Jugendlichen und psychisch Kranken eine Absage erteilt. Unterstützt wurde die Erklärung von den Bischöfen der Moskauer, rumänischen und georgischen Patriarchate sowie der russischen Auslandskirche. Die Achtung vor der Menschenwürde müsse weiter höherstehen als falsches Mitleid oder gar Geschäftemacherei um Sterben und Tod, erklärten sie. Die orthodoxe Praxis sei nachsichtig mit Kranken, die bei unerträglich scheinenden Schmerzen und Ängsten den Wunsch zu sterben haben, heißt es. Zugleich wendet sich die Orthodoxie gegen jede Befürwortung oder gar gewerbsmäßige Organisierung einer aktiven Sterbehilfe. (kap)

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