RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 21.6.2017

Tagesmeldungen vom 21.6.2017

- Vatikan fordert Verhandlungen in Venezuela -
- Deutscher leitet Vatikan-Akademie -
- Ungarische Bischöfe widersprechen Orban -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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FOKUS VATIKAN:

Vatikan fordert „seriöse Verhandlungen“ in Venezuela-Krise
Angesichts der Krise in Venezuela fordert der Vatikan „seriöse und ehrliche Verhandlungen aller Beteiligten“. Das sagte ein Vatikan-Vertreter jetzt bei einer Konferenz der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) im mexikanischen Cancún. Die Verantwortlichen sollten auf die Stimme des Volkes hören und nicht zu Gewalt greifen. (rv)
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Deutscher wird neuer Leiter der Päpstlichen Akademie für Wissenschaften
Papst Franziskus hat den deutschen Professor Joachim von Braun zum neuen Präsidenten der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften ernannt. Der Agrarökonom ist seit 2009 Direktor am Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF) an der Uni Bonn. Er freue sich sehr darauf, „mit hochkarätigen Wissenschaftlern Themen engzuführen“, sagte von Braun im RV-Interview. Die Akademie wolle „relevante Themen zur Lösung der großen Menschheitsprobleme“ angehen. (rv)
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Generalaudienz: „Jeder kann und soll heilig werden“
Viele denken, es sei leichter, ein Dieb als ein Heiliger zu sein – aber sie irren sich. Das sagte Papst Franziskus bei seiner Mittwochs-Generalaudienz. Heiligkeit sei überhaupt kein „unerreichbares Ideal“, denn mit der Hilfe Gottes könne es jeder schaffen, heilig zu werden. Auch mitten im Alltag. Das Leben eines Heiligen bestehe ja nicht einfach darin, „den ganzen Tag zu beten“. (rv)
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Papst spendet 460.000 Euro für Hilfe im Südsudan
Mit einem Besuch klappt es vorerst nicht, doch ein Zeichen der Verbundenheit sendet Papst Franziskus dennoch nach Südsudan: Eine Spende von 460.000 Euro für die Nothilfe im Land wurde aus dem Vatikan auf den Weg gebracht. Das kündigte der vatikanische Verantwortliche für Frieden, Kardinal Peter Turkson, an diesem Mittwoch an. Konkret sollen mit dem Geld zwei Krankenhäuser, eine Schule und Landmaschinen finanziert werden. (rv)
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WEITERE THEMEN DES TAGES:

Flüchtlingspolitik: Ungarische Bischöfe widersprechen Orban
Kirchlicher Gegenwind für den ungarischen Ministerpräsidenten Orban und seine restriktive Flüchtlingspolitik: Drei Bischöfe – zwei katholische und ein lutherischer – haben sich für die Hilfe und Aufnahme von Flüchtlingen ausgesprochen. Zwei der Bischöfe taten das in einem Video des UNO-Flüchtlingshochkommissariats. „Wir glauben, dass jeder Flüchtling es verdient, in Sicherheit zu leben“, heißt es wörtlich in dem Appell. „Wir unterstützen die Flüchtlinge.“ (kap/rv)
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Deutschland: Hanke verteidigt umstrittene Diakonweihe
Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke hält trotz kritischer Stimmen an der Diakonweihe am Samstag fest. In einer persönlichen Erklärung legt er seine Entscheidung dar, den Kandidaten zuzulassen, obwohl dieser 2013 wegen antisemitischer Äußerungen aus dem Würzburger Priesterseminar verwiesen worden ist. Hanke betont, Menschen könnten sich ändern; der Mann habe um eine zweite Chance gebeten. (pm)
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Uganda: Immer mehr Flüchtlinge im Norden
1,2 Millionen Flüchtlinge leben in Uganda. Schwierig ist die Lage vor allem an der Grenze zum Südsudan, aus dem ein Großteil der Flüchtlinge stammt. „Die Bedürfnisse sind so groß, dass wir alleine gar nicht in der Lage sind zu helfen“, sagt Endashaw Debrework vom Jesuiten-Flüchtlings-Dienst. Er bittet die internationale Gemeinschaft um Hilfe. (rv)
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UNSER FILMTIPP:

Eine respektable Familie
Ein Wissenschaftler kehrt für einen Lehrauftrag nach 20 Jahren in den Iran zurück. Als sein Vater im Sterben liegt, nimmt er Kontakt mit seiner Herkunftsfamilie auf und wird in eine lebensgefährliche Fehde mit seinem Halbbruder verstrickt. Dabei geht es um das Vermögen des Vaters, der den Tod seines ältesten Sohns im iranisch-irakischen Krieg schamlos in klingende Münze verwandelt hatte. Das Spielfilmdebüt zeichnet mit den Mitteln des Politthrillers das Bild eines korrupten, von Seilschaften dominierten Regimes voller Willkür und Gewalt, rückt aber auch Einzelne in den Mittelpunkt, die ihren moralischen Kompass nicht verloren haben. (O.m.d.U.) - Sehenswert ab 16. (FilmDienst)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Eigentlich mag Franziskus lieber Fußball, doch in Amerika – besonders in Nordamerika – wird vor allem Football gespielt. An diesem Mittwoch traf der Papst eine Delegation der US-amerikanischen National Football League (NFL). Dabei lobte der Papst Teamarbeit, Fairplay und das Streben nach Bestleistung als wichtige Werte im Kampf gegen einen „übertriebenen Individualismus, Gleichgültigkeit und Ungerechtigkeit, die uns daran hindern, als eine Menschheitsfamilie zu leben“. Die Welt brauche eine „Kultur der Begegnung“. Fairness und Sportlichkeit gälten nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch im Alltagsleben. (rv/kna)

Europa

Europäische Union
Nur eine Minderheit kann weltweit gesehen ihre Religion oder ihren Glauben frei ausüben. Das hat der EU-Sonderbeauftragte für Religionsfreiheit außerhalb der Union, Jan Figel, beklagt. Er stelle eine Verschlechterung der Religionsfreiheit fest, sagte er am Mittwoch in Brüssel: „Der Trend ist negativ“. In 13 Ländern stehe auf Atheismus die Todesstrafe; Gotteslästerung werde in 40 Ländern bestraft. Wo Religions- oder Glaubensfreiheit eingeschränkt würden, erlitten Menschenrechte und Grundfreiheiten früher oder später das gleiche Schicksal. Am Dienstagnachmittag wurde im EU-Parlament ein Zwischenbericht zu Religions- oder Glaubensfreiheit außerhalb der EU präsentiert. (kna)

Deutschland
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, hat davor gewarnt, fremdenfeindliche Straftaten zu verharmlosen. Bei der Verleihung des Katholischen Preises gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus in Berlin sagte er: „Wo Asylsuchende, ehrenamtliche Flüchtlingshelfer, engagierte Lokalpolitiker, Angehörige religiöser und ethnischer Minderheiten fortwährend beschimpft und eingeschüchtert werden, wo sie um ihre Sicherheit fürchten müssen und Opfer gezielter Angriffe werden, da handelt es sich um Terror von rechts.“ „Keiner“, so der Kardinal, der sich mit unserer Weltordnung identifiziere, „darf die Augen davor verschließen.“ Marx sprach von einer „starken Gesellschaft“ in Deutschland, die sich vielerorts „beherzt“ gegen Hass und Ressentiments stelle, und erinnerte an das Engagement vieler Christen für Flüchtlinge und Migranten. (pm)
Die katholischen Orden wollen eine sechsmonatige Gebetsinitiative für verfolgte Christen starten. Sie beginnt am 2. Juli, dem Fest der Heimsuchung Mariens, und endet am 26. Dezember, dem Fest des hl. Bekenners Stephanus. Jeden Tag betet eine andere Ordensgemeinschaft für verfolgte Christen in der Welt. (pm)

Afrika

Zentralafrikanische Republik
Die Vorwürfe wiegen schwer: Kongolesische Soldaten sollen sich bei ihrem Einsatz für die UNO-Friedensmission in der Zentralafrikanischen Republik fehlverhalten haben. UNO-Generalsekretär Antonio Guterres erklärte die Entlassung der 629 Soldaten aus der Mission. Zuvor hatte er die Entscheidung mit Vertreten der Regierung des Landes diskutiert. Konkret geht es bei den Vorwürfen um Korruption, sexuellen Missbrauch, illegalen Brennstoffhandel und mangelnde Disziplin. Der Entscheidung von Guterres war ein Bericht des Kommandanten der UNO-Mission vorangegangen, in dem dieser gewarnt hatte, die Regierung des Kongo sollte ihre Truppen zügeln oder zurück in die Heimat holen. (afp)

Naher Osten

Libanon/Syrien
Der 71jährige Erzbischof Joseph Absi wird neuer Patriarch der melkitischen griechisch-katholischen Kirche. Die seit Montag in Ain Traz südlich von Beirut tagende Synode hat den Patriarchalvikar in der Erzdiözese Damaskus zum Nachfolger des im Mai zurückgetretenen Patriarchen Gregoire III. Laham (84) gewählt. Absi, der am 20. Juni 1946 in Damaskus geboren wurde, ist Mitglied der Missionsgesellschaft des heiligen Paulus, der er von 1999 bis 2001 als Generaloberer vorstand. 1973 wurde er zum Priester geweiht und übernahm verschiedene Lehrtätigkeiten. Papst Franziskus hatte Anfang Mai den Rücktritt des seit 2000 als Oberhaupt der mit Rom unierten melkitischen Kirche amtierenden Syrers Gregoire III. Laham angenommen. Gegen den Patriarchen hatte sich zuvor Widerstand innerhalb seiner Kirche formiert. Medienberichten zufolge ging es um den Umgang mit Kirchenfinanzen und um den Leitungsstil. Der melkitischen Kirche gehören rund 1,6 Millionen Christen an; etwa die Hälfte lebt in Auslandsgemeinden in Brasilien, Argentinien und Australien. (kap/kna)

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