RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 27.6.2017

Tagesmeldungen vom 27.6.2017

- Papstmesse: „Wir sind keine Gerontokratie“ -
- „Ehe für alle“: Merkel hebt Fraktionszwang auf -
- Kolumbien: FARC hat alle Waffen abgegeben -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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AUS DEM VATIKAN:

Papstmesse: „Wir sind keine Gerontokratie“
Vor etwas mehr als 25 Jahren war Jorge Mario Bergoglio ein Jesuit in der argentinischen Provinz, der keine große Karriere mehr vor sich zu haben schien. Tempi passati – am 27. Juni 1992 wurde er zum Bischof geweiht, heute ist Bergoglio Papst. In der Paulinischen Kapelle des Vatikans zelebrierte er an diesem Dienstag eine Messe mit Kardinälen, um sein Bischofsjubiläum zu begehen. In seiner Predigt sprach er von Abram (später Abraham genannt) und seiner Offenheit für die Verheißungen Gottes. Dreierlei habe der Herr von Abram verlangt: Steh auf, sieh, und hoffe. (rv)
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Papst erinnert an Türkeireise Pauls VI. vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren reiste Papst Paul VI. nach Konstantinopel: Sein Nachfolger Franziskus erinnerte an diesem Dienstag an jene historische Türkeireise - und zwar bei einer Audienz für eine Delegation des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel, die von Erzbischof Job Getcha geleitet wurde. Der Kanadier ist seit dem Vorjahr orthodoxer Ko-Präsident der offiziellen Dialogkommission zwischen katholischer und orthodoxer Kirche; er vertritt den Ökumenischen Patriarchen beim Weltkirchenrat in Genf. Am Donnerstag ist die konstantinopolitanische Delegation beim feierlichen Pontifikalamt zum Patronatsfest der Kirche von Rom - dem Fest der Apostel Petrus und Paulus - anwesend. (rv/kna/kap)
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Venezuela/Vatikan: „Wohl des Volkes achten“
Die Priorität in Venezuela muss das Wohl des Volkes sein. Das betont der Vatikanvertreter in Caracas, Nuntius Aldo Giordano, im Gespräch mit Radio Vatikan. Er hat am Montag Papst Franziskus in einer Privataudienz im Vatikan besucht. Es war bereits der zweite Besuch aus Venezuela für diesen Monat, da der Papst Anfang Juni die venezolanischen Bischöfe getroffen hatte. Das lateinamerikanische Land erlebt derzeit eine tiefe wirtschaftliche und vor allem politische Krise, die das Land lähmt und bei Protesten sogar zu mehreren Toten geführt hat. Im Fadenkreuz der Proteste: Präsident Nicólas Maduro. (rv)
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AUS ALLER WELT:

„Ehe für alle“ in Deutschland: Merkel hebt Fraktionszwang auf
Bundeskanzlerin Angela Merkel ist vom klaren Nein der CDU zur gleichgeschlechtlichen Ehe abgerückt. Die CDU-Vorsitzende hob Medienberichten zufolge am Dienstag den Fraktionszwang für eine Abstimmung im Bundestag auf. In der Fraktionssitzung von CDU und CSU hatte sie demnach mitgeteilt, es gehe um eine Gewissensentscheidung. Zuvor hatte bereits die Schwesterpartei CSU für ihre Bundestagsabgeordneten den Fraktionszwang aufgehoben. Bei einer Abstimmung im Bundestag ohne Fraktionszwang gilt eine Mehrheit für die Ehe für alle als sicher. Die SPD hatte die völlige Gleichstellung homosexueller Partnerschaften am Sonntag auf ihrem Parteitag in Dortmund zur Bedingung für eine Koalition gemacht – so wie zuvor bereits die FDP und die Grünen. (domradio/kna/divers)
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Orthodoxe Parlamentarier: Christen aller Länder, vereinigt euch
Seit dem Ende der Sowjetunion haben sich weltweit christlich-orthodoxe Parlamentarier zu einer Vereinigung zusammengeschlossen. Nun sind 115 orthodoxe Politiker aus 46 Ländern in Rom zu ihrer 25. Vollversammlung zusammengekommen. Ziel der Parlamentarier ist es, den christlichen Glauben in ihren Ländern zu schützen und zu fördern. Europa stecke in einer tiefen Krise, die vor allem mit dem Verlust der christlichen Werte verbunden sei, so der Grundtenor unter den in Rom versammelten Parlamentariern, die aus Ländern wie Ungarn, Griechenland oder Zypern stammen, aber auch aus Russland, Georgien und Syrien. Am Donnerstag werden sie im Rahmen der Peter-und-Paul-Feiern im Vatikan Papst Franziskus treffen. (rv)
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UNSERE SENDEREIHE:

Radioakademie Juni: Die Morgenmessen des Papstes
Päpstliches Lehramt in kleinen Dosen: Das sind die Morgenmessen mit Papst Franziskus. Von barmherzigen Hirten über die Absage an faules und laues Christsein bis hin zum Unterwegssein im Glauben: Anne Preckel hat in unserer Radioakademie im Juni typische Franziskus-Themen anhand seiner Morgenpredigten gebündelt. An diesem Dienstagabend läuft die letzte Folge bei uns im Programm; bestellen können Sie die Radioakademie mit einer Email - wir verschicken die CD gegen eine Spende. (rv)
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LIVE BEI UNS:

Das Konsistorium und fünf neue Kardinäle
Papst Franziskus leitet an diesem Mittwoch sein viertes Konsistorium, dabei wird er fünf neue Kardinäle kreieren. Wir übertragen die Feier live und mit deutschem Kommentar. Die feierliche Liturgie beginnt um 16 Uhr. Sie können die Übertragung auf unserem Youtube-Kanal mitverfolgen. Am Donnerstag, dem Hochfest Peter und Paul, feiert der Papst um 9.30 Uhr mit den neuen Kardinälen einen Gottesdienst auf dem Petersplatz. Dabei werden auch die Pallien für die seit Juli 2016 ernannten Erzbischöfe gesegnet. Auch die Heilige Messe am Donnerstagvormittag wird von Radio Vatikan live und mit deutschem Kommentar auf dem Youtube-Kanal des Senders übertragen. (rv)

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UNSERE LATEINNACHRICHTEN:

Jede Woche frisch: Unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
Hier die aktuellen Nuntii Latini
Hier das Archiv der Nuntii Latini

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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Europäische Union
Die Zulässigkeit von Steuerbefreiungen für Gebäude der katholischen Kirche hängt ganz von der jeweiligen Nutzung ab. Das geht aus einem am Dienstag veröffentlichten Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) hervor. Werden etwa staatliche Beihilfen für wirtschaftliche Tätigkeiten gewährt, so sei das verboten, heißt es in dem Urteil des EuGH. Geklagt hatte eine religiöse Kongregation als Trägerin einer katholischen Schule nahe Madrid. Sie versuchte bislang erfolglos, knapp 24.000 Euro Kommunalsteuer auf Bauwerke, Einrichtungen und Baumaßnahmen erstattet zu bekommen. (kap/kna)

Deutschland
In einer Gedenkmesse für den verstorbenen Altkanzler Helmut Kohl hat der Leiter des Katholischen Büros Berlin, Karl Jüsten, Zurückhaltung bei der Bewertung von Differenzen in der Familie Kohl angemahnt. „Was wir sagen können - und sollten -, ist dies: In dieser Stunde sind unsere Gedanken auch bei Helmut Kohls Witwe sowie bei seinen Söhnen und ihren Familien“, sagte Jüsten am Dienstag in der Berliner Sankt-Hedwigs-Kathedrale und fügte hinzu: „Wir wünschen ihnen allen, dass sie untereinander Versöhnung und Frieden erfahren.“ Zu dem Gedenkgottesdienst waren unter anderen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau, Altbundespräsident Christian Wulff sowie Bundeskanzlerin Angela Merkel und zahlreiche Bundesminister gekommen. (kna/kap)
Die Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WGRK) trifft sich vom 29. Juni bis 7. Juli zu ihrer Generalversammlung in Leipzig. Mit rund 1.000 Teilnehmern aus 100 Ländern ist es das größte Ereignis, das eine internationale kirchliche Organisation im Reformationsgedenkjahr in Deutschland veranstaltet, wie die WGRK in Hannover mitteilte. Zum Programm gehören Exkursionen nach Berlin und Wittenberg. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird den Angaben zufolge am „Willkommensgottesdienst“ der Generalversammlung am Freitag in der Nikolaikirche teilnehmen und eine Ansprache halten. Es ist zugleich der erste Besuch Steinmeiers als Bundespräsident in Sachsen. (kap)

Italien
Der frühere Abt der Benediktinerabtei Montecassino muss sich wegen des Vorwurfs der Unterschlagung von 500.000 Euro vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 54jährigen Pietro Vittorelli vor, das für das Kloster und die gleichnamige Diözese bestimmte Geld auf sein eigenes Konto umgeleitet zu haben, wie italienische Medien am Dienstag berichteten. Der Geistliche soll damit etwa Lustreisen nach London und Sao Paulo bezahlt haben. Der aus Rom stammende Vittorelli war von 2007 bis 2013 Abt der Benediktinerabtei Montecassino. Im Juni 2013 trat er unter Verweis auf gesundheitliche Gründe zurück. (kap)

Polen
Der 25jährige Tymoteusz Szydlo, ältester Sohn von Polens Regierungschefin Beata Szydlo, hat am Montag vor seinen Eltern und zehn polnischen Ministern seine erste Messe zelebriert. „Ich wollte immer ein Priester sein“, sagte er bei seiner Primiz in der südpolnischen Wallfahrtsstadt Tschenstochau (Czestochowa) vor Journalisten. Es sei die Berufung jedes Polen, für sein Land zu beten. Er bemühe sich, „als Priester wie jeder andere Priester zu arbeiten“. Zu dem Gottesdienst im Nationalheiligtum mit der Schwarzen Madonna kamen auch der Chef der nationalkonservativen Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS), Jaroslaw Kaczynski, der Präsident des Oberhauses (Senat) des Parlaments, Stanislaw Karczewski, die Frau des Staatspräsidenten Andrzej Duda, Agata Kornhauser-Duda, und Ortsbischof Waclaw Depo. (kna/kap)

Naher Osten

Türkei
Die Vertreter der südosttürkischen christlichen Diaspora in Deutschland sowie christdemokratische Politiker haben die Konfiszierung von Eigentum der syrisch-orthodoxen Minderheit in der Tur-Abdin-Region scharf kritisiert. „Die momentanen Verstaatlichungen von jahrtausendealtem urchristlichem Kulturerbe sind absolut beispiellos“, so die christdemokratische EU-Abgeordnete Renate Sommer am Montag in Brüssel. Mehr als 50 Kirchen und Klöster inklusive ihrer Grabanlagen und Friedhöfe seien an die türkische Religionsbehörde Diyanet übertragen worden, so Sommer. Die Abgeordnete erklärte, dieses Kulturerbe könne nun leicht an Dritte veräußert, in Museen oder auch Moscheen umgewidmet werden. (kna/kap)

Asien

Myanmar
Das „immense Leid der Rohingya“ berührt den burmesischen Kardinal Charles Maung Bo. Das teilte er in einer Botschaft zum Ende des islamischen Fastenmonats Ramadan mit. Die Rohingya sind eine mehrheitlich muslimische Bevölkerungsgruppe in Myanmar. „Mit dem Blick des Glaubens, der Gerechtigkeit und der Barmherzigkeit engagiere ich mit gegen jede Art von Unterdrückung in diesem Land“, so Kardinal Bo. Diese Sorge teile auch Papst Franziskus, „der seine Stimme für die muslimischen Rohingya erhob”, so der Erzbischof von Yangon in seiner Botschaft. Myanmar stehe als Land vielen Herausforderungen gegenüber, doch die „ganze Welt wird die Regierung danach beurteilen, wie die Minderheiten […] behandelt werden“, so der Kardinal. (fides)

Philippinen
Die Regierung hat die Freilassung der inhaftierten Eltern von Terroristen im Austausch gegen einen in der Gewalt der Terroristen befindlichen Priester abgelehnt. „Die Regierung hält an ihrer Linie fest, nicht mit den Terroristen zu verhandeln“, betonte der Sprecher von Präsident Rodrigo Duterte, Ernesto Abella, am Dienstag gegenüber philippinischen Medien. Damit wurde die Freilassung der im Gefängnis sitzenden Eltern der Anführer der lokalen Terrorgruppe Maute im Austausch gegen den als Geisel genommenen katholischen Priester und örtlichen Generalvikar Teresito Suganob verweigert. Die Brüder Omar und Abdullah Maute gelten als Drahtzieher der Besetzung der Stadt Marawi auf der Insel Mindanao durch die nach ihnen benannte islamistische Terrormiliz sowie durch Kämpfer der Terrorgruppe Abu Sajaf. Die Eltern der Maute-Brüder waren Mitte Juni von der Armee verhaftet worden. (kna/kap)

Amerika

Kolumbien
Ein Punkt des historischen Friedensvertrages zwischen Regierung und Farc-Rebellen ist erfolgreich abgeschlossen: Die Beobachtermission der Vereinten Nationen hat die vollständige Entwaffnung der knapp 6.800 linksgerichteten Kämpfer erklärt. Demnach hätten diese über 7000 Waffen abgegeben – sie sollen eingeschmolzen werden und zu Friedensdenkmälern verarbeitet werden. Laut der UN dürften die Farc lediglich eine kleinere Zahl von Waffen zum Selbstschutz behalten. Mit einer Feier wollen Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos und der Rebellenführer Rodrigo Londono am Dienstag den Abschluss der Waffenübergabe besiegeln. Das Friedensabkommen aus dem Jahr 2016 sieht vor, dass die bisherigen Kämpfer in das zivile Leben zurückkehren sollen, dafür bereiten sie sich in „Peace-Camps“ vor. (afp/rv)
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Vereinte Nationen

UNO
Investitionen in die Gesundheit der ärmsten und am stärksten benachteiligten Kinder in Entwicklungs- und Schwellenländern lohnt sich. Das betonte das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen Unicef an diesem Dienstag. Zwar seien diese Art von Investitionen anfangs meist teurer, rechneten sich aber langfristig auf, so Unicef in einer Pressemitteilung. Das Kinderhilfswerk der UNO schätzt, dass bis zum Jahr 2030 fast 70 Millionen Kinder vor ihrem fünften Geburtstag sterben, wenn nicht mehr gegen die hohe Kindersterblichkeit getan werde. Pro Million eingesetzte Euro können hingegen fast doppelt so viele Kinderleben gerettet werden wie bei vergleichbaren Investitionen in nicht-arme Bevölkerungsgruppen. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Unicef-Analyse. (pm)

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