RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 29.6.2017

Tagesmeldungen vom 29.6.2017

- Kardinal Pell angeklagt, lässt sich beurlauben -
- Papstmesse: „Sind wir Wohnzimmer-Christen?“ -
- Katholische Kirche gegen „Ehe für Alle“, EKD dafür -
____________________________________
Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
____________________________________

DER TAG IM VATIKAN:

Kardinal Pell angeklagt, legt vorübergehend Amt nieder
Kurienkardinal George Pell, Finanzminister des Vatikans, wird in seiner Heimat Australien wegen Missbrauchs angeklagt. An diesem Donnerstagmorgen hat er daraufhin vorübergehend sein Amt als Präfekt des Vatikan-Sekretariats für Wirtschaft niedergelegt, um sich in Australien vor Gericht zu verteidigen. Pell, der auch zum K-9, dem Kardinalsrat des Papstes, gehört, beteuerte seine Unschuld. Vor der Presse in Rom erklärte der Kardinal, er respektiere die Gesetze und halte es für wichtig, nach Australien zurückzukehren, um dort die Vorwürfe vor Gericht ausräumen zu können. Ein Vatikanstatement gibt an, der Papst habe Pell auf dessen Bitten hin eine Auszeit gewährt. (rv)
Mehr in Text und Ton

Papstmesse zu Peter und Paul: „Sind wir Wohnzimmer-Christen?“
36 im vergangenen Jahr ernannte Erzbischöfe aus der ganzen Welt empfingen an diesem Donnerstag, dem Hochfest Peter und Paul, von Papst Franziskus das Zeichen ihrer Würde, das Pallium. In einer feierlichen Messe segnete der Papst die Wollbänder und überreichte sie den angereisten Bischöfen. In seiner Predigt zum Fest Papst rief der Papst seine Zuhörer dazu auf, ihre „Lebensentscheidungen“ als Jünger Jesu zu erneuern. Es gehe darum, „nicht nur mit Worten, sondern mit Taten und im Leben“ die Seinen zu sein.
„Es ist die entscheidende Frage, vor der keine Höflichkeitsantworten bestehen können: Eine lebenswichtige Frage erfordert eine Antwort fürs Leben.” (rv)
Mehr in Text und Ton

Bekennen, Verfolgung, Gebet
Lesen Sie hier die Papstpredigt zum Hochfest Peter und Paul

Papst trifft geschiedene Frauen
Papst Franziskus hat sich den oft schwierigen Alltag von Frauen nach einer Ehescheidung oder Trennung schildern lassen. Am Mittwoch empfing er im Vatikan eine Gruppe spanischer Katholikinnen aus der Erzdiözese Toledo, deren Ehen gescheitert sind. Der Papst nahm sich laut einem Bericht des Internetportals „Vatican Insider“ mit eineinhalb Stunden ungewöhnlich viel Zeit für die Frauen. Viele Audienzen beim Papst dauern nicht länger als eine halbe Stunde. „Wir haben einen Vater gefunden, der uns freundlich und mit absoluter Einfachheit zugehört hat“, berichtete eine der Frauen, Esperanza Gomez-Menor, „Vatican Insider“. Eine andere Teilnehmerin sagte, der Papst habe mehrfach betont, dass die Kirche sie willkommen heiße.
Mehr in Text und Ton

Vatikan: Kunst als Weg gegen „Wegwerfkultur“
Kurzlebigkeit und materielle Gleichgültigkeit – das sind zwei Themen, die dem Papst in der Welt stören. Das kritisiert er auch in dem Buch „Papst Franziskus. Meine Vorstellung von Kunst“ – und sieht die Kunst sogar als Gegenmittel zur heutigen „Wegwerf-Kultur“. Das päpstliche Kunstverständnis wurde jetzt von den Vatikanischen Museen und dem Vatikanstaat in einem Film interpretiert – damit die Menschen die Visionen des Papstes auch bildlich nachvollziehen können. Der Vatikan schickt mit dem Film zum ersten Mal überhaupt einen eigenen Beitrag in das Rennen um den Oscar. (rv)
Mehr in Text und Ton

____________________________________

WEITERE THEMEN DES TAGES:

„Ehe für Alle“: Katholische Kirche dagegen – EKD dafür
Die beiden großen christlichen Kirchen in Deutschland zeigen sich uneins über die mögliche gesetzliche Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare. Einen Tag vor der Abstimmung über die „Ehe für alle“ im Bundestag hat die katholische Kirche noch einmal ihre Ablehnung des Vorschlags betont – der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)hat sich dagegen für eine Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften zur traditionellen Ehe ausgesprochen. (diverse)
Hier lesen Sie mehr

Neuer Kardinal aus San Salvador: Hommage an Oscar Romero
Seine Kardinalserhebung sieht er als Würdigung eines anderen: Bischof Gregorio Rosa Chavez. Der Weihbischof der Erzdiözese von San Salvador widmet seinen Kardinalstitel dem wohl berühmtesten Erzbischof seiner Diözese, Oscar Romero, dessen Seligsprechungs- und nun das Heiligsprechungsverfahren der ehemalige Weggefährte von Romero seit Jahren hartnäckig vorantreibt. Im Gespräch mit Radio Vatikan verleiht er seiner Freude über die unerwartete Ernennung durch Papst Franziskus Ausdruck. (rv)
Mehr in Text und Ton

____________________________________

DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

„Der Herr steht uns immer zur Seite, vor allem im Moment der Prüfung.“ Das sagte Papst Franziskus an diesem Donnerstag beim Angelusgebet zum Fest Peter und Paul auf dem Petersplatz. Die beiden Apostelfürsten – Patrone des Bistums Rom – seien als Verkünder des Evangeliums immer wieder in Schwierigkeiten geraten und seien von Gott aus widrigen Umständen befreit worden. „Diese Befreiungen zeigen den gemeinsamen Weg der beiden Apostel“, so Franziskus. (rv)

Europa

Deutschland
Die Priesterweihe der Piusbruderschaft wird vom Bistum Regensburg untersagt: Am Samstag wollte die schismatisch orientierte Gemeinschaft in Zaitzkofen zwei Männer zu Priestern weihen, damit „missachtet sie erneut die Maßgabe der Katholischen Kirche, dass Priesterweihen die Zustimmung des zuständigen Ortsbischofs erfordern“, erklärte das Bistum am Donnerstag. Die Bischöfe und Priester der Gemeinschaft mit dem Priesterseminar in Zaitzkofen seien suspendiert und ihnen sei es untersagt, kirchliche Ämter zu übernehmen und auszuüben, heißt es in der Erklärung. Deswegen habe Bischof Rudwolf Voderholzer in einem Brief an den Seminarleiter, Franz Schmidberger, die Weihen untersagt. Voderholzer „sieht keine andere Möglichkeit, Verwirrung und Irritation der Gläubigen zu vermeiden“, schreibt das Bistum. (pm/br/mittelbayerische/rv)

Immer mehr Informationen und Details zu den Trauerfeierlichkeiten für den verstorbenen Altbundeskanzler Helmut Kohl am Samstag werden bekannt. Der Bischof von Speyer, Karl-    Heinz Wiesemann, wird dem Gottesdient im Dom der Stadt vorstehen und leitet auch die Beisetzung Kohls auf dem Domherrenfriedhof von Speyer im engsten Freundes-und Familienkreis. Das haben die Stadt Speyer, das Bistum und die Polizei auf einer gemeinsamen Pressekonferenz am Mittwoch bekanntgegeben. Über die Gästeliste bei dem Requiem konnten Stadt und Bistum noch keine endgültige Aussage machen – lediglich, dass 1.500 geladene Gäste im Dom Platz haben werden. (kna/bmi/swr)

Schweiz
Die neue Fassung des französischen Vaterunser soll später als vorgesehen in Kraft treten: Das haben die katholischen Bischöfe der Schweiz beschlossen. Statt zum Advent soll der neugefasste Text erst zu Ostern nächsten Jahres verbindlich werden. Die katholischen Bischöfe hatten die neue Vaterunser-Fassung am 1. Juni angekündigt. In ihr ändert sich der Satz „Und führe uns nicht in Versuchung“; künftig soll er lauten: „Und lass uns nicht in Versuchung geraten“ – das alles natürlich auf französisch, nicht auf deutsch. Die anderen christlichen Kirchen der französischsprachigen Schweiz haben die Entscheidung der katholischen Bischöfe begrüßt. (cath.ch) 

Frankreich
Die Französische Bischofskonferenz hat einen Dialog über die künstliche Befruchtung gefordert. „Der fehlende Konsens innerhalb der Ethikkommission zeigt, dass vor jeglicher Gesetzgebung ein Dialog gebraucht wird“, heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Stellungnahme der Bischofskonferenz. Am Dienstag hatte Frankreichs Ethikkommission sich dafür ausgesprochen, die künstliche Befruchtung für lesbische Paare und alleinstehende Frauen zu öffnen. Die Bischofskonferenz fordert eine Auseinandersetzung mit der Frage der Abstammung ohne einen Vater, der Nicht-Berücksichtigung des Kindeswohls, dem Spannungsfeld zwischen Medizin und gesellschaftlicher Nachfrage sowie den Bedingungen für künstliche Befruchtung. (kna)

____________________________________

Alle unsere Nachrichten, Tag für Tag, seit dem Jahr 2005
Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:

16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

Radio Vatikan ist außerdem zu hören bei:

· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.

· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.

· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.

· Radio Stephansdom um 19.40 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz, sowie im Kabel über 87,7 oder 105,0 MHz

· Radio Grüne Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)

· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz

· Radio Maria Schweiz um 16.00 und 18.00 Uhr kann in weiten Teilen der Deutschschweiz direkt aus der Luft empfangen werden

Im Internet:

Die deutschsprachigen Sendungen sind online live und auf Abruf zu hören unter: www.radiovaticana.de. Weitere Informationen hier

Post: Radio Vaticana - sezione tedesca, I-00120 Città del Vaticano
Fax: 0039 - 06 - 6988 3844
e-Mail:
deutsch@vatiradio.va