RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 30.6.2017

Tagesmeldungen vom 30.6.2017

- Deutsche Kirche: „Das hat die Ehe nicht verdient“ -
- Papst: „Lateinamerika muss Kräfte sammeln“ -
- Rotes Kreuz: Christen in Nahost besser schützen -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Bernd Hagenkord SJ
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Bundestags-Entscheidung: „Das hat die Ehe nicht verdient“
„Es ist traurig, dass das Rechtsinstitut Ehe in das Räderwerk politischen Taktierens geraten ist. Das hat die Ehe nicht verdient“. So hat Familienbischof Heiner Koch die Bundestags-Entscheidung vom Freitag für die Einführung einer „Ehe für alle“ kommentiert. „Ich bedauere, dass der Gesetzgeber wesentliche Inhalte des Ehebegriffs aufgegeben hat, um ihn für gleichgeschlechtliche Partnerschaften passend zu machen“, so der Berliner Erzbischof: „Wird jetzt vor allem der Schutz von Beziehungen und die Übernahme gemeinsamer Verantwortung als Begründung für die Öffnung der Ehe vorgebracht, bedeutet dies eine wesentliche inhaltliche Umgewichtung und eine Verwässerung des klassischen Ehebegriffs“. Voraussichtlich am 7. Juli befasst sich der Bundesrat mit dem Gesetz, das nicht zustimmungspflichtig ist. (pm/rv/kna)
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Papst zum Dialog der Kontinente: „Lateinamerika muss Kräfte sammeln“
Europa und Lateinamerika, Italienisch und Spanisch – Papst Franziskus vereint zwei Kontinente, zwei Länder, zwei Sprachen: In eine italienischstämmige Familie in Argentinien geboren, bringt er beide Seiten in seiner Biographie mit. So war der Termin an diesem Freitagmittag ein wenig nach-Hause-kommen für ihn: Franziskus empfing Vertreter des italienisch-lateinamerikanischen Instituts in Rom. In seiner Rede rief er dazu auf, die Probleme Lateinamerikas zu identifizieren und sie mit einer gemeinsamen Politik entschieden anzugehen. (rv)
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Rotes Kreuz: Christen im Nahen Osten besser schützen
Syrien, Irak, Nigeria: Immer mehr Christen werden verfolgt. Das sagt nicht etwa ein christliches Hilfswerk, sondern die wohl berühmteste religionsunabhängige Hilfsorganisation: Es gebe klare Anzeichen für eine gezielte Vertreibung von Christen vor allem im Nahen Osten, sagt im Interview mit Radio Vatikan der Generaldirektor des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes, Yves Daccord. (rv)
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WEITERE THEMEN DES TAGES:

Bistum Rom: Neuer Vikar tritt sein Amt an
An diesem Donnerstag hat Angelo De Donatis seinen Dienst als neuer Vikar des Papstes für Rom offiziell übernommen. Bischofskirche Roms ist San Giovanni in Lateran - nicht der Petersdom -, und so führt der neue Vikar offiziell auch den Titel des Erzpriesters dieser Basilika. Er wolle stets gut zuhören, so De Donatis in einer ersten Botschaft an „sein“ Bistum. Gebürtig stammt er aus Apulien, seit 1983 ist er als Priester in Rom. (rv)
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Van der Bellen: Bei Hungersnot „hin-, nicht wegschauen“
„Ich glaube, dass wir alle verpflichtet sind, im Rahmen unserer Möglichkeiten etwas beizutragen, durch kleine Spenden, durch größere Spenden. Hier kann man nicht wegschauen, hier muss man hinschauen“. Mit diesen Worten hat Bundespräsident Alexander Van der Bellen zur Unterstützung der Caritas-Spendenaktion gegen Not und Hunger in der Welt, die derzeit in der Wiener Mariahilferstraße stattfindet. Alle zehn Sekunden stirbt auf der Welt ein Kind an Hunger – daran erinnern die Gasballons, die bei der Aktion alle zehn Sekunden in den Himmel steigen. (kap)
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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
Die Reformierten Kirchen aus mehr als 100 Ländern beraten seit Donnerstag in Leipzig, es geht um Ökumene, um wirtschaftliche Fragen und die Zukunft einer gemeinsamen Position zu Ehe und Sexualität. Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigte in seinem Grußwort zur Generalversammlung der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WGRK) den Beitrag der Christen zur friedlichen Revolution in der DDR 1989 und erinnerte an die Verfolgung von Menschen wegen ihres Glaubens, besonders in Nahost. (kna)
Im bayerischen Kultusministerium wird offenbar nicht mit einer Wiederbelebung der katholisch-theologischen Fakultäten an den Universitäten Bamberg und Passau gerechnet. „Da müsste schon viel passieren“, sagte Ministerialdirigent Michael Mihatsch am Freitag in Eichstätt bei dem Symposium „Die Zukunft der Theologie und der katholisch-theologischen Fakultäten“. Die Fakultäten in Bamberg und Passau wurden 2007 wegen rückläufiger Studentenzahlen in einer Vereinbarung zwischen Bayern und dem Heiligen Stuhl für eine Dauer von 15 Jahren als „ruhend“ erklärt. (kna)
Acht Monate nach dem Beschluss zur Umgestaltung der Berliner Sankt-Hedwigs-Kathedrale wird erneut Widerstand gegen das Projekt laut. Auf einem Podium am Donnerstagabend in Berlin wandten sich Kritiker dagegen, die um 1960 geschaffene Fassung des Innenraums umzubauen. Geplant ist, die zentrale Bodenöffnung mit Freitreppe zur Unterkirche zu schließen und dafür den Altar ins Zentrum des Rundbaus zu rücken. Der Berliner Erzbischof Heiner Koch hatte den Umbau im vergangenen November beschlossen. Bistumssprecher Stefan Förner räumte ein, der Architekt Hans Schwippert habe einen „genialen Entwurf“ geschaffen, jedoch nicht alle gottesdienstlichen Reformen berücksichtigen können, die das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) wenige Jahre später beschlossen habe. (kna)

Österreich
Die Stadt Wien will die Vermittlung von religiösen Inhalten in Kindergärten besser regeln. Bis Herbst soll ein „Leitfaden zum Umgang mit Ethik, Werten und Religion“ erarbeitet werden, teilte Eva Rezniecek, die stellvertretende Leiterin der zuständigen Magistratsabteilung 10, der Zeitung ‚Presse’ mit. Über den Sommer wird an Inhalten und Formulierungen gefeilt, Vorgespräche mit den konfessionellen Kindergartenträgern gab es bereits. Elmar Walter von der katholischen St. Nikolaus-Tagesheimstiftung sprach gegenüber Kathpress von einem „Signal der Stadt, dass ihr das Thema Religion wichtig ist“. (kap)

Frankreich
Die französische Regierung plant ein Gesetz zur einfacheren Schließung religiöser Orte. Präfekten sollen die Möglichkeit haben, religiöse Orte zu kontrollieren und zu schließen, heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Artikel der französischen Zeitung „La Croix“. Bisher war dies nur unter dem derzeit geltenden Notstandsgesetz möglich. Die Regierung plant allerdings, den Ausnahmezustand am 1. November zu beenden. Insgesamt 16 solcher Orte sind von den Präfekten während des Notstandes laut Bericht bereits geschlossen worden. Dabei dürfte es sich überwiegend um Moscheen handeln. (kna)

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