RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 5.3.2017

Tagesmeldungen vom 5.3.2017

- Papst rät: „Bibel so oft checken wie das Handy“ -
- Priester werden - für die Gemeinde, nicht für sich -
- Trier: Fastenaktion 2017 eröffnet -

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Angelus: „Die Bibel so oft benutzen wie das Handy“
Nicht nur das Mobiltelefon, sondern auch eine kleine Bibel immer bei uns tragen: Das hat Papst Franziskus den katholischen Gläubigen an diesem ersten Fastensonntag ans Herz gelegt. „Was würde geschehen, wenn wir die Bibel genauso behandeln wie unser Handy? Wenn wir umkehren, um sie zu holen, weil wir sie zu Hause haben liegen lassen, wenn wir sie mehrmals am Tag zur Hand nehmen, wenn wir die Botschaften Gottes in der Bibel lesen, wie wir die Botschaften auf dem Handy lesen?“ Das sei ein paradoxer Vergleich, bringe aber zum Nachdenken, sagte Franziskus beim Angelus. (rv)
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Priester werden - für die Gemeinde, nicht für sich
Die Priesterausbildung ist in der Krise: es gibt so wenige Kandidaten wie nie zuvor in Deutschland, weswegen sich die Bischöfe bei ihrer Vollversammlung in der kommenden Woche dieses Themas an einem Studientag annehmen wollen. Die Tagung findet statt, nachdem der Vatikan im Dezember eine neue Rahmenordnung für die Ausbildung vorgelegt hatte.

Was diese Rahmenordnung genau für den deutschsprachigen Raum bedeutet, darüber hat Radio Vatikan mit dem Bischof von Münster, Felix Genn, gesprochen. (rv)
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Wochenvorschau: Der Papst ist weg
Welche Termine stehen in den kommenden Tagen im Vatikan an? Die knappste Antwort würde lauten: nichts. Denn der Papst ist nicht in Rom. Zusammen mit den Spitzenvertretern der römischen Kurie macht er eine Woche lang Fastenexerzitien in Ariccia, einem Städtchen in den Albaner Bergen. Sogar die Generalaudienz, der gemeinhin festgepflockteste Termin der Papstwoche, fällt in dieser Woche aus. Nur das Angelus-Gebet findet statt, sowohl an diesem als auch am nächsten Sonntag. Die Reisebusse mit dem Papst und seinen Mitarbeitern fahren erst am Sonntagnachmittag ab und rollen am Freitag wieder rechtzeitig im Vatikan ein. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Eine halbe Stunde vor der Abfahrt nach Ariccia hat Papst Franziskus per Twitter eine Einladung ausgesprochen: „Bitte betet für mich und meine Mitarbeiter. Wir werden zu den diesjährigen geistlichen Exerzitien aufbrechen, die bis Freitag dauern.“ Um 16 Uhr war der Reisebus in den Vatikan bestellt, der den Papst und die Kurienspitzen – Kardinäle und Bischöfe – in das südlich von Rom gelegene Städtchen bringen soll. Die Einstimmung in die geistlichen Übungen erfolgt Sonntagabend. Ab Montag hören der Papst und die Kurie täglich zwei Meditationen. Exerzitienmeister ist diesmal der Franziskaner Giulio Michelini. (rv)

Europa

Deutschland
Mit einem feierlichen Gottesdienst ist am Sonntag im Trierer Dom die Fastenaktion 2017 der katholischen Kirche in Deutschland eröffnet worden. Die vom Bischöflichen Entwicklungshilfswerk Misereor getragene Kampagne steht in diesem Jahr unter dem Motto „Die Welt ist voller Ideen. Lass sie wachsen.“ Sie stellt die Innovationskraft afrikanischer Bauern in den Blickpunkt.  Der westafrikanische Staat Burkina Faso ist Beispielland der Aktion. Dort leben 80 Prozent der 19 Millionen Einwohner von Landwirtschaft und Viehzucht. In seiner Predigt würdigte der Trierer Bischof Stephan Ackermann die Kreativität afrikanischer Landwirte und mahnte einen bewussteren und die Interessen aller Menschen berücksichtigenden Lebensstil in Deutschland an. (kna)
Mit einer eindringlichen Absage an den wachsenden Populismus hat die 65. Berliner christlich-jüdische „Woche der Brüderlichkeit“ begonnen. „Wer Fremdenfeindlichkeit und Rassismus, die Angst vor Flüchtlingen oder den Hass auf religiös Andersdenkende schürt, der hat den Boden des Christentums, den Boden jeglicher Religion und Humanität längst verlassen“, betonte Erzbischof Heiner Koch am Sonntag in der Katholischen Akademie. Nach einem langen und schmerzlichen Lernprozess dürften Antisemitismus und Antijudaismus auch im Christentum keinen Platz haben, forderte Koch in seiner Festrede. Er kritisierte, Populismus bestehe „in der Überzeugung, dass man vom anderen nichts mehr zu lernen braucht“. Dies habe Auswirkungen „bis in die Politik hinein“. Dagegen setze die bundesweite „Woche der Brüderlichkeit“ ihr diesjähriges Motto: „Nun gehe hin und lerne“. (kna)

Italien
Italiens wichtigster Wallfahrtsort nach Rom nimmt syrische Flüchtlinge auf: Am Dienstag empfangen die Kapuziner des Pater-Pio-Heiligtums in San Giovanni Rotondo zwei Großfamilien, die direkt aus einem jordanischen Flüchtlingslager anreisen. Darüber informierten die Kapuziner in einer Aussendung. Die Familien werden in einem eigens von den Ordensmännern eingerichteten Haus leben, das nach Papst Franziskus und Pater Pio benannt ist. In beiden Großfamilien, die eine aus neun, die andere aus sechs Personen bestehend, ist ein Angehöriger schwer krank. Die ärztliche Behandlung der syrischen Flüchtlinge gewährleistet das Pater-Pio-Krankenhaus in San Giovanni Rotondo. Papst Franziskus hatte im September 2015 jede katholische Pfarrei und jede Ordensgemeinschaft dazu aufgerufen, mindestens eine Flüchtlingsfamilie aufzunehmen. (rv)

Malta
Der von Papst Franziskus wiedereingesetzte Großkanzler des Malteser-Ritterordens, Albrecht von Boeselager, macht einen ordensinternen Machtkampf für seine zwischenzeitliche Entlassung verantwortlich. Im Hintergrund stünden auch Kräfte in Opposition zu Franziskus, die eine Aufweichung der kirchlichen Lehre zu Ehe und Familie befürchteten und seine Aussagen zur Wirtschaftsordnung und Verteilung des Reichtums ablehnten, sagte von Boeselager im Interview der Zeitung „Die Welt“ (Samstag). Die Malteser seien „in eine Auseinandersetzung hineingeraten, bei der es nicht um uns geht“. (kna)

Ukraine
Der ukrainische Caritas-Präsident Andrij Waskowycz sieht in seinem vom Krieg gebeutelten Heimatland leise Anzeichen für politische, soziale und wirtschaftliche Reformen. Gleichzeitig warnt er, dass die sozialen Herausforderungen im Zusammenhang mit den 1,7 Millionen durch den Konflikt in der Ostukraine entwurzelten Binnenflüchtlingen im Land nur scheinbar gelöst seien. Man sehe die Geflüchteten bloß nicht auf der Straße oder in Gemeindezentren, weil sie meist zurückgezogen in armseligen Behelfsunterkünften lebten. Eine Wanderungsbewegung in Richtung der westeuropäische Staaten habe noch nicht stattgefunden, er schließe eine solche Entwicklung aber nicht aus, so Waskowycz. (kap)

Asien

Indonesien
Angriffe auf religiöse Gemeinschaften und Missbräuche der Religionsfreiheit haben in Indonesien 2016 zugenommen. Zu diesem Schluss kommt ein neuer Bericht des in Jakarta ansässigen „Wahid Institute“, das 2004 der ehemalige Präsident Indonesiens, der Muslim Abdurrahman Wahid gegründet hat. Für 2016 verzeichnet das Institut mindestens 204 Episoden und 313 vollzogene Akte der Gewalt gegen Religionsgemeinschaften, besonders gegen Minderheiten, berichtet der vatikanische Fidesdienst. Das sei eine Zunahme von sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Mehrheit dieser Taten geht dem Bericht zufolge auf staatliche Akteure zurück, weniger als die Hälfte demgegenüber auf Individuen oder private Organisationen. (fides)

Amerika

Kolumbien
Lateinamerika hat nach Einschätzung des kolumbianischen Kardinals Ruben Salazar Gomez noch keine Rezepte für die Politik von US-Präsident Donald Trump gefunden. Es gelte aber, das Recht auf Freizügigkeit und Migration „zu schützen und hochzuhalten“, sagte der Präsident des Lateinamerikanischen Bischofsrates CELAM am Samstag der Katholischen Nachrichten-Agentur in Essen. Er hoffe auf große Solidarität zwischen den Ländern Lateinamerikas. Politische Rezepte, „wie wir uns gegen Trump verteidigen können“, gebe es noch keine, da die Signale des Präsidenten bisher widersprüchlich seien. Die ersten Indizien der Präsidentschaft seien „allemal alarmierend“, sagte der Erzbischof von Bogota. (kna)

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