RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 6.3.2017

Tagesmeldungen vom 6.3.2017

Deutsches Suizid-Urteil ist „Paradigmenwechsel“ -
Irak: Zehntausende fliehen aus Mossul -
Papst-Exerzitien: Höre ich auf Gott oder auf mich? -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Ethikexperte: Selbsttötungs-Urteil ist „Paradigmenwechsel“
Als „Paradigmenwechsel, der eine problematische Bewegung in Gang setzen könnte“, wertet der Augsburger Weihbischof Anton Losinger das jüngste Leipziger Urteil zur Selbsttötung. In besonderen Ausnahmefällen darf schwer und unheilbar kranken Patienten die Ausgabe von Medikamenten zwecks Suizid künftig nicht mehr verwehrt werden, entschied das Bundesverwaltungsgericht vergangene Woche in Leipzig. Davon wären nicht nur Patienten, sondern auch Ärzte wesentlich betroffen, sagte Losinger, der lange Zeit Mitglied im Deutschen Ethikrat war, im Gespräch mit Radio Vatikan. (rv)
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Irak: Zehntausende fliehen aus Mossul
Zehntausende Menschen sind vor den Kämpfen der irakischen Armee gegen die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) aus Mossul geflohen. Die vielen Kinder in den UNO-Auffanglagern seien oft völlig erschöpft und verängstigt, berichtet das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (Unicef). Der chaldäische Patriarch von Bagdad, Louis Raphael Sako I., beschreibt die Lage der Menschen im Interview mit Radio Vatikan als „tragisch“. Es fehle an allem, die Leute hätten Angst um ihr Leben, Angst vor Rache und harren aus, ohne zu wissen, wann und wie dieser Krieg enden wird.“ (rv)
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Libanon: „Syrien sollte unsere Verfassung haben“
Das kriegsgeschüttelte Syrien sollte sich den Libanon zum Vorbild nehmen und dessen Verfassung einführen. Das schlägt der Vertreter der maronitischen Christen beim Heiligen Stuhl, Francois Eid, im Gespräch mit Radio Vatikan vor. Konkret bedeutet das libanesische Modell: Jede Religionsgemeinschaft und Volksgruppe muss im Parlament vertreten sein, und es gilt das demokratische Prinzip, dass die politische Mehrheit regiert, aber die Opposition nicht verfolgt wird. (rv)
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Mali: Islamistische Gruppen fusionieren
Einige sahen es kommen, nun ist es soweit: In Mali haben sich drei islamistische Terrorgruppen zusammengeschlossen, die fortan gemeinsam handeln wollen und Al Kaida die Treue geschworen haben. Am vergangenen Donnerstag haben die Gruppen Ansar Dine, al-Mourabitoun und Al Kaida im islamischen Maghreb die „Gruppe für die Unterstützung des Islams und der Muslime“ gegründet. Ihr Anführer ist der Tuaregrebell Iyad Ag Ghali; er hatte die Terrororganisation Ansar Dine mitbegründet. (rv)
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WEITERE THEMEN DES TAGES:

Papst-Exerzitien: Höre ich auf Gott oder auf mich selbst?
Frühmesse, Stundengebet und täglich zwei Meditationen: das ist das Programm der Fastenexerzitien für Papst und Kurie, die am Sonntagabend in Ariccia begonnen haben. Bei der ersten Meditation am Montag bat Exerzitienmeister Giulio Michelini die 74 Teilnehmer, über ihr Verhältnis zum Wort Gottes nachzudenken. Jesus habe seine Entscheidungen im Gebet getroffen, hob er hervor. „Auf welcher Grundlage schreite ich zur Unterscheidung? Folge ich Impulsen, lasse ich mich von der Gewohnheit tragen, stelle ich mich selbst und meinen Gewinn über das Reich Gottes? Höre ich auf die Stimme Gottes, der mit Demut spricht?“ (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
Die Hilfsorganisation „CARE“ fordert die Europäische Union dazu auf, legale und sichere Wege zur Beantragung von Asyl entlang der Balkanroute zu schaffen und Bleibeperspektiven zu verbessern. Ein Jahr nach Schließung der Balkanroute seien die Rechte von Flüchtlingen und Migranten weiterhin gefährdet. „Ungarn lässt am Tag nur etwa fünf Menschen ins Land. Insgesamt harren allein in Serbien 7.700 Menschen aus. Für die Menschen ist die legale Überquerung der Grenzen wie ein Lotteriespiel. Das spielt den Schmugglern in die Hände“, erklärt Sumka Bucan, CARE-Regionaldirektor für den Balkan. Seit Schließung der Balkanroute im März 2016 hängen Tausende von Menschen buchstäblich in der Warteschleife. (pm)
Zum internationalen Frauentag am Mittwoch ruft das katholische Missionswerk „Missio-München“ zum verstärkten Kampf gegen die Diskriminierung und den Missbrauch von Frauen auf. In vielen Regionen der Welt würden Frauen und Mädchen als billige Arbeitskräfte ausgebeutet, zwangsweise verheiratet oder in die Prostitution verkauft. „Es darf nicht sein, dass Frauen und Mädchen als Handelsware missbraucht werden“, sagt Missio-München-Präsident Monsignore Wolfgang Huber, der sich im Februar in Burkina Faso über die Situation der Frauen in dem westafrikanischen Land informiert hat. (pm)

Afrika

Zentralafrikanische Republik
Die Kirche freut sich über Fortschritte im Friedensprozess: Eines der größten Flüchtlingslager in der Hauptstadt Bangui kann jetzt schließen. Das sagte ein italienischer Missionar dem vatikanischen Fides-Infodienst. Der Einsatz des UNO-Flüchtlingskommissariats habe dazu geführt, dass die Flüchtlinge in ihre Wohnungen in der Stadt und damit in einen normalen Alltag zurückkehren können. Seit Ausbruch der politischen Wirren 2013 befand sich eines der größten Flüchtlingslager von Bangui auf dem Gelände des Klosters „Notre Dame du Mont Carmel“. Zum Auszug erhielt jede Familie einen kleinen Zuschuss. (fides)

Naher Osten

Heiliges Land
Das Lateinische Patriarchat von Jerusalem will sich in Verwaltung und Pastoral neu ausrichten. Über die Reform informiert ein Hirtenbrief des neuen Apostolischen Verwalters des Patriarchates. Pierbattista Pizzaballa räumt darin „Fehler“ und „Fehleinschätzungen“ ein, die die Organisation und den Einsatz von Finanzen im Patriarchat betreffen. Namentlich nennt er die Amerikanische Universität von Madaba in Jordanien, für die das vatikanische Staatssekretariat bereits Ende 2014 eine Kommission eingesetzt hatte, die die Finanzen, Organisation und Lehre der Einrichtung prüfen sollte. Zur Reform gehört laut Pizzaballa auch eine bessere Koordination der pastoralen Dienste. (rv/kna)

Amerika

Mexiko/Vereinigte Staaten
Die Kirche in Mexiko will ihre Anstrengungen zur Unterstützung von Migranten aus Mittelamerika sowie von abgeschobenen Rückkehrern aus den USA erhöhen. „Wir wissen, dass das nicht einfach wird, denn viele hatten die Vorstellung, eine lange Zeit in den USA zu bleiben, aus wirtschaftlichen Gründen und wegen ihrer Familien“, sagte der Bischof von Coatzacoalcos, Rutilo Munoz Zamora, dem Portal „Imagen del Golfo“. Mit der Schließung der US-Grenze würden die Herausforderungen noch größer werden. Die USA planen, Einwanderer ohne Aufenthaltsgenehmigung grundsätzlich abzuschieben. (kna)

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