RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 7.3.2017

Tagesmeldungen vom 7.3.2017

- Vielfältig, konkret: Vatikan-Frauenrat vorgestellt -
- Deutsche Bischöfe sprechen über Populismus -
- Ägypten: Gezielte Jagd auf Christen im Sinai -

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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ZUM WELTFRAUENTAG:

Vielfältig, konkret: Vatikan-Frauenrat stellt sich vor
Größer und noch vielfältiger ist er geworden, der Frauenrat am Päpstlichen Kulturrat: Das erste weibliche Beratergremium des Vatikan präsentierte sich pünktlich vor dem Weltfrauentag am 8. März zum ersten Mal offiziell. Einige Mitglieder und der Präsident des Päpstlichen Kulturrates Gianfranco Ravasi, der die Initiative vor knapp zwei Jahren aus der Taufe hob, stellten sich am Dienstag im vatikanischen Pressesaal Fragen der Journalisten. (rv)
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Weltfrauentag im Vatikan: „Voices of Faith“
Am 8. März findet bereits im vierten Jahr die Begegnung „Voices of Faith“ statt. Tätige Katholikinnen aus allen Erdteilen berichten dabei über ihr Wirken für Benachteiligte und sprechen über ihre Vorstellungen von der Rolle der Frau in der Kirche. Die Veranstaltung in Englischer Sprache findet von 14 bis 18 Uhr in der Casina Pio IV in den Vatikanischen Gärten statt und wird per Livestream im Internet übertragen. (rv)
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WEITERE AKTUELLE THEMEN:

Deutsche Bischöfe reden über Populismus und soziale Umbrüche
Über Rechtspopulismus, Fake-News, soziale Sorge und schwindendes Vertrauen in Institutionen haben die deutschen Bischöfe am Dienstag bei ihrer Vollversammlung gesprochen. Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck sagte im Pressegespräch, Gerechtigkeit und Sicherheit seien grundlegend für den Zusammenhalt einer Gesellschaft. Das zeige gerade der Erfolg populistischer Bewegungen und Parteien, so Overbeck, der Pegida und die AfD nannte. Der deutsche Caritaspräsident Peter Neher nannte drei Maßnahmen, die aus seiner Sicht das Vertrauen in den Sozialstaat bestärken: soziale Ungleichheit mindern, Grundsicherung erhöhen und Zugang zu Bildung sichern. Die Frühjahrsvollversammlung endet am Donnerstag. (rv)
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Ägypten: „Dschihadisten wollen Sinai von Christen säubern“
In Ägypten geht der Exodus christlicher Familien von der Halbinsel Sinai weiter. Vor drei Wochen hatten Dschihadisten des sogenannten Islamischen Staates dort sieben koptische Christen ermordet. „Schon in den vergangenen Monaten haben dort die Attacken fanatischer Gruppen gegen die Christen zugenommen, die unter jedwedem Vorwand vorangetrieben werden“, erklärt im Gespräch mit Radio Vatikan der ägyptische Jesuit Samir Khalil Samir, Islamwissenschaftler am päpstlichen Orientinstitut in Rom. „Die Dschihadisten wollen den gesamten Sinai von Christen säubern und aus der Halbinsel ein neues Eroberungsland machen.“ (rv)
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Hier: Religionsminister verurteilt Angriffe

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VORGESTELLT:

Die Bibel „checken“: Evangelium Tag für Tag
Schnell das Ding aus der Tasche holen, öffnen und die Botschaften checken – nein, nicht das Handy ist gemeint, sondern die Bibel. Wie wäre es, wenn ihr das Wort Gottes behandelt wie euer Mobiltelefon? Das schlug der Papst den Gläubigen am ersten Fastensonntag vor. Was er nicht weiß: Bibel und Handy, das geht in einem, ist sehr praktisch und gibt es schon lange. Der Dienst heißt „Evangelium Tag für Tag“, kurz: Evangelizo! (rv)
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Die Radio-Vatikan-News auf Latein
Jede Woche frisch: Unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
Hier die aktuellen Nuntii Latini
Hier das Archiv der Nuntii Latini

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Prinz Charles und seine Frau Camilla sind Anfang April zu Gast im Vatikan und in Österreich. Das geht aus einem offiziellen Schreiben des Büros des britischen Thronfolgers hervor, das der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen am Dienstag im Kurznachrichtendienst Twitter veröffentlichte. Der Prinz von Wales und die Herzogin von Cornwall bereisen demnach zwischen 29. März und 6. April mehrere europäische Länder. Im Vatikan waren der Prinz von Wales und die Herzogin von Cornwall bereits 2009 gemeinsam zu Gast. Im April 2005 leitete Prinz Charles die britische Delegation bei der Totenmesse für Papst Johannes Paul II. (kap)

Europa

Europäische Union
Die irische Europaabgeordnete und Vizepräsidentin des Parlaments, Mairead McGuinness, ist die neue Zuständige für den Dialog zwischen religiösen Gruppen und EU-Institutionen. Sie freue sich, dieses Amt von Parlamentspräsident Antonio Tajani zu übernehmen, sagte die 57-jährige Politikerin am Dienstag bei einer Veranstaltung zu 500 Jahre Reformation im EU-Parlament. Tajani hatte die Verantwortung für den Dialog mit Kirchen und religiösen Gruppen 2014 als Vizepräsident des EU-Parlaments übernommen. Artikel 17 des Vertrags von Lissabon sieht vor, dass sich die EU-Institutionen regelmäßig mit Kirchen und religiösen Gemeinschaften austauschen. (kna)

Deutschland
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki kritisiert Ungarns Entscheidung, Flüchtlinge direkt an der Grenze festzusetzen. „Es kann doch nicht sein, dass wir Menschen, die vor Krieg und Terror zu uns nach Europa flüchten, jetzt erneut in Schiffscontainern mit Stacheldraht einsperren“, sagte Woelki am Rande der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischöfe in Bensberg dem Kölner domradio. Ein solches Vorgehen verstoße gegen EU-Recht und auch gegen das Völkerrecht. (domradio)
Kardinal Reinhard Marx ist entsetzt über den Nazi-Vergleich des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und über ähnliche schrille Äußerungen in den aktuellen Debatten. Er sei betroffen über „den Verfall der Sprache“ zwischen offiziellen Vertretern befreundeter Staaten, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz am Montag vor Journalisten in Bergisch Gladbach. Erdogan hatte den deutschen Behörden „Nazi-Methoden“ vorgeworfen, nachdem an einigen Orten Wahlkampfauftritte türkischer Minister untersagt worden waren. (kna)
Als „sichtbares Zeichen der Buße“ verstehen die württembergischen Bischöfe Gebhard Fürst und Frank Otfried July ihren gemeinsamen Gottesdienst zu 500 Jahren Reformation. „Nach 500 Jahren sprechen wir vor Gott aus, was wir als evangelische und katholische Christen einander angetan haben“, erklärten die beiden Bischöfe am Montag in Rottenburg. Der Bußgottesdienst soll am 12. März in der Biberacher Martinskirche gefeiert werden. (kna)

Italien
Der Erzbischof von Palermo Corrado Lorefice hat am 12. Januar 2017 die Raoul Wallenberg Medaille für seine Geste der Versöhnung erhalten. Er stellte der jüdischen Gemeinde die Kirche Santa Maria del Sabato zu Verfügung und ermöglichte so ein Wideraufblühen der kleinen jüdischen Gemeinschaft von Palermo, die mehr als 500 Jahre nach ihrer Vertreibung eine Gebetsstätte zurückerhält. Dieses Datum erinnert an das geschichtsträchtige Ereignis vor genau 524 Jahren, als Königin Isabella I. von Kastilien und Ferdinand der Katholische 1493 alle Juden aus Sizilien vertreiben ließen. (rv)

Spanien
Die Bischofskonferenz ruft die Regierung in Madrid dazu auf, humanitäre Korridore für Flüchtlinge zu schaffen. Diese legale Möglichkeit zur Einreise sei „die einzige Lösung, die funktioniert“, schreiben die Bischöfe in einem Brief an Ministerpräsident Mariano Rajoy, über den die Vatikanzeitung „L´Osservatore Romano“ berichtete. Erste Begegnungen zwischen Bischöfen und Regierungsvertretern zum Ausloten der Möglichkeiten für humanitäre Korridore sollen in den kommenden Tagen stattfinden. (or)

Afrika

Südsudan
Ein Bischof kritisiert die politische Zweckentfremdung des Gebets: Santo Lodku Pio Doggale, Weihbischof der Hauptstadt Juba, hat die Einladung des Staatspräsidenten Salva Kiir zu einem nationalen Gebetstag am zehnten März ausgeschlagen. „Warum sollte ich an einem nationalen Gebet teilnehmen, wo es keine Heiligkeit und keine Barmherzigkeit gibt?“, fragte der Bischof des von schweren Konflikten gezeichneten Landes, wie Fides berichtet. Es sein „ein schlechter Witz“, den Präsidenten zum nationalen Gebet aufrufen zu hören, „während zur selben Zeit seine Soldaten Jagd auf Menschen quer durch Südsudan machen“, so der Bischof. (fides)

Asien

Pakistan
Kirchenführer kritisieren die Zusammenlegung der Provinz Khyber-Pakhtunkhwa mit Stammesgebieten. „Es wird schwierig sein, diese Stammesgebiete zu kontrollieren“, warnt der lutherische Bischof von Mardan, Jimmy Mathew. „Sie brauchen eine separate Einrichtung. Einheimische wurden seit der Unabhängigkeit von der britischen Herrschaft 1947 vernachlässigt, und es wird ein langer Prozess sein, bis sie die wahre Bedeutung einer Nation verstehen werden.“ Die nördlichen Stammesgebieten, die an Afghanistan angrenzen, werden von Gruppen des Dschihad wie Al-Kaida als sicherer Zufluchtsort genutzt. In den letzten Jahren haben militärische Einsätze gegen extremistische Gruppen zu einer Massenflucht der Einwohner geführt. (asianews)

Philippinen
Es knirscht in den Beziehungen zwischen der katholischen Kirche und der Regierung des philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte. Während die Gläubigen einen Anstieg von kirchenfeindlichen Äußerungen Dutertes feststellen, beklagen die Kirchenführer in ihrem jüngsten Hirtenbrief ein „Reich des Terrors“. Zwar teilten Kirche und Duterte den Wunsch nach Gerechtigkeit und sozialem Frieden, doch die Wege der Regierung könnten durch die Kirche nicht geteilt werden, zitiert der vatikanische Fidesdient James Anthony Perez, den Präsidenten der katholischen Gemeinschaft „Filipinos for Life“. Insbesondere die Anti-Drogen-Kampagne der Regierung, die auch mit außergerichtlichen Hinrichtungen agiert, die Wiedereinführung der Todesstrafe sowie die Senkung der Strafmündigkeit auf neun Jahre stehen in Widerspruch zur Einstellung der Kirche. (fides)

Amerika

Kolumbien
Kardinal Rubén Dario Salazar Gómez blickt hoffnungsvoll auf den Friedensprozess in seinem Heimatland Kolumbien. Der Präsident des Rates der Bischöfe Lateinamerikas und der Karibik CELAM sprach am 6. März vor der Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Bensberg. Kürzlich seien auch Verhandlungen mit der linken Guerilla ELN eingeleitet worden, die sich zwar als komplex abzeichneten, „uns aber Grund zur Hoffnung geben, dass wir endlich einen Frieden schaffen können, der auf sozialer Gerechtigkeit basiert und es uns ermöglicht, die großen Probleme unseres Landes anzugehen“, sagte Salazar Gómez. Die Kirche in Kolumbien habe den gesamten Friedensprozess unterstützt und begleite nun die Demobilisierung, Entwaffnung und Wiedereingliederung der ehemaligen Guerillakämpfer ins zivile Leben. (pm)

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16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

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