RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 10.3.2017

Tagesmeldungen vom 10.3.2017

Papst wird im September nach Kolumbien reisen -
Franziskus spendet 100.000 Euro für Aleppo -
Verschwörungstheorie um Benedikt XVI. „haltlos“ -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Bernd Hagenkord SJ
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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BLICKPUNKT PAPST:

Papst wird nach Kolumbien reisen
Papst Franziskus wird noch in diesem Jahr Kolumbien besuchen. Der Papst wird demnach vom 6. bis 11. September dorthin reisen. Das wurde an diesem Freitag zeitgleich im Vatikan und in Kolumbien selbst angekündigt. Die Reise soll unter dem Motto stehen „Demos el primer paso“ – zu deutsch: „Tun wir den ersten Schritt.“ In einer Erklärung begrüßen Kolumbiens Bischöfe die Ankündigung. Franziskus sei ein „Missionar der Versöhnung. (rv)
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Papstexerzitien: 100.000 Euro für Aleppo
Papst Franziskus ist zurück im Vatikan: Nach den Exerzitien zur österlichen Bußzeit, die er wie immer mit den Spitzen der Vatikanischen Kurie in einem kirchlichen Tagungshaus in Ariccia verbracht hat, ist er gegen Mittag wieder im Vatikan eingetroffen. Anders als in früheren Jahren war es der Papst selbst, der die Schlussmesse der Exerzitien feierte. Franziskus zelebrierte sie für Syrien und spendete 100.000 Euro für die Einwohner von Aleppo, einiges von dieser Summe haben Mitarbeiter der Kurie aufgebracht, gab der Vatikan bekannt. Kaum zurück im Vatikan, ging es aber auch gleich weiter. Am Nachmittag begab sich der Papst in die Verwaltung seines Bistums Rom, um dort leitende Priester zu treffen. (rv)
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BLICKPUNKT WELTKIRCHE:

Italien/Elfenbeinküste: Vom Flüchtling zur Kulturvermittlerin
Die Flüchtlinge, die das Mittelmeer durchqueren, erwartet in Europa nicht immer ein einfaches Leben. Von vielen Europäern verhasst, von Schleppern ausgebeutet und von Zuhause geflohen, ist die Geschichte der meisten Migranten alles andere als ein „Märchen mit glücklichem Ende“. Doch für die 38jährige Habiba Ouattara aus der Elfenbeinküste ist die Flucht aus ihrer Heimat und ihre Ankunft in Rom zu einer „glücklichen Geschichte“ geworden, wie sie im Gespräch mit Radio Vatikan sagt. (rv)
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Philippinen: „Es regt sich vorsichtig Widerstand“
Die Philippinen machen einen weiteren Schritt in Richtung Wiedereinführung der Todesstrafe. Schon im Wahlkampf hatte Präsident Rodrigo Duterte das angekündigt, elf Jahre nach der Abschaffung. Das Parlament hat nun in einer ersten Abstimmung die Todesstrafe für Drogendelikte zugelassen. Widerstand bleibt nicht aus, vor allem auch durch die katholische Kirche. Pater Gianni Re ist seit Jahrzehnten auf den Philippinen aktiv, er berichtet von der für ihn positiven Überraschung, dass doch überraschend viele Parlamentarier gegen das Gesetz gestimmt hätten. (rv)
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Österreich: Christliche Kultur nicht vereinnahmen lassen
„Unschätzbare Werte” lagern in Klöstern, das schafft Verantwortung. Zum Einen soll diese christliche Kunst zugänglicher gemacht werden, zum anderen aber sind Anstrengungen nötig, diese Kunst überhaupt verstehen zu können. Deswegen haben die katholischen Orden Österreichs beschlossen, sich verstärkt dem Erhalt und der Vermittlung christlicher Kultur - und im Speziellen auch den Kulturgütern in den eigenen Klöstern – zu widmen. „KulturÖffnet“ heißt die Aktion, sie umfasst eine ganze Reihe von Initiativen in den Klöstern wie auch auf Österreich-Ebene. (kap)
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NACHGEFRAGT:

Eine Reise zu den Folgen verfehlter Politik
Der Papst ist den Menschen auf der Flucht „nahe“, heißt es immer wieder, und Franziskus selbst sagt es bei vielen Gelegenheiten. Aber was genau heißt das? Es heißt, dass der Papst etwa nach Lampedusa oder Lesbos fährt. Oder dass der Vatikan Flüchtlinge aufnimmt. Es heißt aber auch, dass im Namen des Papstes Vertreter in die Krisenregionen reisen. Zwei von ihnen sind in dieser Woche von einer solchen Tour zurück gekehrt: Der US-Kardinal Roger Mahoney und Erzbischof Silvano Tomasi, der zur Zeit am Aufbau des Dikasteriums für die Ganzheitliche Entwicklung des Menschen mitwirkt. Beide Kirchenmänner waren zehn Tage lang im Libanon, in Jordanien, im Irak und in Griechenland unterwegs. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der frühere Vatikansprecher und jetzige Präsident der vatikanischen Joseph-Ratzinger-Stiftung Federico Lombardi hat neue Verschwörungstheorien um den Rücktritt Benedikts XVI. als haltlos zurückgewiesen. Konkret bezog er sich auf Mutmaßungen des emeritierten Erzbischofs von Ferrara, Luigi Negri, die US-Regierung unter Barack Obama könne den damaligen Papst zu seinem Amtsverzicht am 28. Februar 2013 gedrängt haben. Solche Äußerungen stifteten „unnötige Verwirrung“, schrieb Lombardi dem Herausgeber des italienischen Blogs „Il Sismografo“ am Mittwoch. Erzbischof Negri gebe selbst zu, dass er wenig Ahnung von den Fakten habe, bemerkte Lombardi. (kna)
Beichten beim Papst – das ist kommende Woche im Petersdom wieder möglich. Bei dem Bußgottesdienst am Nachmittag des 17. März nimmt Franziskus persönlich einigen Gläubigen die Beichte ab, wie das liturgische Büro des Vatikan ankündigte. Die Bußfeier in der Petersbasilika fand schon einige Male statt; in den Vorjahren hatte Franziskus auch selbst gebeichtet, bevor er das Sakrament spendete. Der Gottesdienst steht allen interessierten Gläubigen offen; neben dem Papst nehmen auch noch weitere Priester die Beichte ab. Radio Vatikan überträgt live und mit deutschem Kommentar von 17.00 bis 19.00 Uhr. (rv)

Europa

Großbritannien
Kirchenführer in Nordirland mahnen, bei der komplizierten Regierungsbildung dürften die Errungenschaften des Friedensprozesses nicht über Bord gehen. Die derzeitige politische Krise könne nicht mit einer „Kultur des Vorwurfs“ überwunden werden, schreiben der Primas der katholischen Kirche in Irland, Erzbischof Eamon Martin, und der anglikanische Primas in Nordirland, Richard Clarke, in einer gemeinsamen Erklärung. Bei den Verhandlungen über eine neue Regierung brauche es „Mut, um die heiklen Themen ins Zentrum der Verhandlungen zu stellen“. Auch die katholische Bischofskonferenz warnte, ein „Vakuum und Instabilität“ seien zu vermeiden. Nordirland befindet sich eine Woche nach dem historisch knappen Wahlsieg der protestantischen, probritischen Unionisten in einem äußert schwierigen Verhandlungsprozess zur Regierungsbildung. (kna)

Afrika

Die Radio-Vatikan-Kurzwelle für Afrika muss bleiben - darum bitten die Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar (SECEAM) in einem Brief an das Vatikanische Kommunikationssekretariat, aus dem der vatikanische Nachrichtendienst Fides zitiert. In dem Schreiben bedauern die Bischöfe die geplante Einstellung des Service, der bislang „Millionen von Afrikanern ermöglichte, den Heiligen Vater zu hören und die Interessen und Mission der Kirche zu teilen“. Der Vatikan hatte in diesem Jahr entschieden, die Ausstrahlung der Radioprogramme für Afrika über Kurzwelle zu streichen und komplett auf digitale Technik umzustellen. (fides/rv)

Naher Osten

Irak
Schwere Zeiten des politischen, sozialen und religiösen Wiederaufbaus stehen dem irakischen Volk bevor, wenn eines Tages Mossul vom Islamischen Staat befreit sein wird. Dies betont der chaldäische Patriarch Louis Raphael I. Sako. Ohne eine Phase der Aussöhnung und des Wiederaufbaus „wird es für uns keine Zukunft geben”, so der Patriarch eindringlich. Die Pflicht aller Iraker sei es, „einen Rechtsstaat, eine moderne Demokratie und ein Land auf der Grundlage der Staatsbürgerschaft” aufzubauen, „wo es nicht um den Machtkampf zwischen der Mehrheit und den ethnischen und religiösen Minderheiten geht“. (fides)

Heiliges Land
Christen im Heiligen Land hoffen darauf, dass die Pilgerzahlen wieder steigen. Die Wiedereröffnung des Heiligen Grabs nach den Restaurationsarbeiten in der Grabes- und Auferstehungskirche in Jerusalem wäre doch ein guter Anlass für eine Wallfahrt, argumentieren sie. Für den Franziskaner Sinisa Srebenovic ist die Wiedereröffnung am 22. März ein gemeinsames Ereignis im Geiste der Einheit. Die Restaurationsarbeiten an Jesus Grab hatten im Mai 2016 begonnen. Ziel der Arbeiten war, die gesamte Struktur zu stärken. „Das Heilige Grab ist ein religiöses Denkmal, in welchem beständig Menschen beten. Es wird jedes Jahr von Millionen von Pilgern besucht. Das zu erhalten ist eine große Herausforderung“, erklärt Antonia Mariopoulou, wissenschaftliche Koordinatorin der Restaurationsarbeiten. (asianews)

Asien

Pakistan
Der Bundesstaat Punjab will die Regeln für die christliche Eheschließung ändern. Das Ziel sei es, christlichen Frauen gesicherte Grundrechte zu geben. Christliche Aktivisten nannten die Ankündigung einen entscheidenden Schritt nach vorne für den Schutz von religiösen Minderheiten bzw. von Frauen. Die Gesetze in Pakistan zur christlichen Eheschließung gehen zurück zu den Zeiten britischer Herrschaft, Ende des 19. Jahrhunderts. Die Nationale Kommission für Gerechtigkeit und Frieden der Katholischen Bischofskonferenz von Pakistan begrüßt Änderungen, weist aber darauf hin, dass es sich bis jetzt nur um eine Ankündigung handle. (asianews)

Amerika

Vereinigte Staaten
Bei der Diskussion um ein neues Gesetz für die Gesundheitsfürsorge haben sich die US-Bischöfe für einen Entwurf ausgesprochen, der die Abtreibung finanziell nicht unterstützt. Die Bischöfe erklärten deutlich, dass sie die Einbeziehung der Abtreibung als Teil eines nationalen Gesundheitsfürsorgezuschusses ablehnen. Sie fügten jedoch hinzu, dass man allen Menschen den Zugang zu einem umfassenden, bezahlbaren Gesundheitspaket gewährleisten müsse. Keine Absicherung bundesstaatlicher Fördermittel– noch nicht einmal der Steuerguthaben – sollten für einen Gesundheitsversorgungsplan zahlen, der die Abtreibung abdecke, so die Bischöfe. Der vorgeschlagene Plan für die neue medizinische Versorgung würde alte Mandate streichen lassen und gültige Steuergutschriften erweitern, um die Gesundheitsversicherung erwerben zu können. (cna)

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