RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 14.3.2017

Tagesmeldungen vom 14.3.2017

- Papst: „Gutes tun – Hauptsache konkret“ -
- Missbrauchsopfer will Klärungen von Kardinal Müller -
- Kommunion für Wiederverheiratete in Regensburg -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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BLICKPUNKT VATIKAN:

Papstpredigt: „Gutes tun - Hauptsache konkret“
Umkehren und jeden Tag bessere Christen werden: dafür müssen wir selber sorgen, keine Fee mit dem Zauberstab kann das für uns erledigen. Das hat Papst Franziskus an diesem Dienstag bei der Morgenmesse gesagt. Das Gute zu tun, müsse man lernen wie ein Kind, Tag für Tag, und stets anhand konkreter Dinge. (rv)
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Vatikan: Missbrauchsopfer will Klärungen von Kardinal Müller
Die irische Missbrauchs-Überlebende Marie Collins, die jüngst aus Frustration ihr Engagement bei der päpstlichen Kinderschutzkommission beendete, hat einen offenen Brief an Kardinal Gerhard Ludwig Müller geschrieben. Darin wirft sie dem Präfekten der Glaubenskongregation zögerliches Handeln und mangelndes Interesse an der Arbeit der Anti-Missbrauchs-Kommission vor. Müller hatte in einem Interview zu Marie Collins‘ Austritt aus der Kommission derartige Vorwürfe zurückgewiesen. (rv/ncr)
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Ökumene: Anglikanische Vesper im Petersdom
Ein neuer Schritt voran in der Ökumene mit der anglikanischen Kirche: An diesem Montagnachmittag fand im Petersdom zum ersten Mal in der Geschichte eine anglikanische Vesper statt. Hauptzelebrant war der Leiter des Anglican Centre in Rom, der neuseeländische Erzbischof David Moxon. Die Möglichkeit, die anglikanische Vesper am Cathedra-Petri-Altar im Petersdom zu feiern, zeige „immer engere Bande der Zuneigung und des Vertrauens zwischen der anglikanischen Gemeinschaft und der katholischen Kirche“ auf, so der Geistliche. Ende Februar hatte Franziskus als erster Papst eine anglikanische Kirche in Rom besucht. (rv/evangelisch.de)
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WEITERE TAGESTHEMEN:

Deutschland: Kommunion für Wiederverheiratete in Regensburg
Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer ermöglicht in seiner Diözese wiederverheirateten Geschiedenen „in Grenzfällen“ den Zugang zur Kommunion. Das steht in einer Handreichung des Bischofs, die am Montag veröffentlicht wurde. Voraussetzung ist ein tiefgehendes Gespräch mit einem Seelsorger und die Klärung der persönlichen Lage am Kirchengericht. Voderholzer knüpft mit der Regelung nach eigener Darstellung an ein Hirtenwort seines Vorgängers an. (kna)
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Brasilien: Auch Kirche kämpft gegen rücksichtslose Industrie
In verschiedenen Ländern Lateinamerikas tobt ein erbitterter Kampf zwischen Bürgern und Industriekonzernen. Ein ökumenisches Netzwerk namens „Iglesias y Mineria“ - Kirchen und Bergbau - kämpft seit Jahren an der Seite der oft armen Landbevölkerung gegen Ausbeutung, Umweltverschmutzung und Zerstörung des ökologischen Gleichgewichts etwa durch Flussumleitungen. Die Schäden durch Aktivitäten der Bergbau-Konzerne sind tödlich, betont der italienische Komboni-Missionar Dario Bossi im Interview mit Radio Vatikan. (rv)
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Niederlande: Wer wählt Wilders?
Die Popularität des Rechtsnationalen Geert Wilders braucht „nicht übertrieben“ hoch bewertet zu werden. Das sagt am Tag vor den Parlamentswahlen in den Niederlanden Danielle Woestenberg, die Verantwortliche der Bischofskonferenz für die Beziehungen zur Politik. Wilders komme den letzten Umfragen vor der Wahl zufolge auf 13 Prozent, der scheidende Premier Mark Rutte auf 16 Prozent. Woestenberg weist allerdings darauf hin, dass gerade unter sozial schwächeren Niederländern große Unsicherheit herrsche, „sie fürchten die Globalisierung, sie haben den Job verloren, sie leiden wegen der Einschnitte im Sozialstaat. Sie leiden nicht an Rassismus“, so die Sprecherin. (sir)
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UNSERE LATEINNACHRICHTEN:

Jede Woche frisch: Unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
Hier die aktuellen Nuntii Latini
Hier das Archiv der Nuntii Latini

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Die päpstliche Kinderschutzkommission richtet an der Universität Gregoriana ein umfassendes Seminar zu Schutzmaßnahmen für Kinder aus. Die Veranstaltung findet am 23. März unter dem Titel „Schutzmaßnahmen zu Hause und in der Schule: Lernen aus Erfahrungen weltweit“ statt und ist in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Kinderschutz an der Päpstlichen Gregoriana-Universität organisiert. Ein besonderer Fokus wird bei der Veranstaltung auf Lateinamerika gelegt. Unter dem Vorsitz des Präsidenten der Kinderschutzkommission, Kardinal Sean O`Malley, werden bei dem Seminar Gastredner aus Argentinien, Kolumbien und Mexiko zugegen sein. Weitere Experten werden aus Australien und Italien erwartet. (rv)

Europa

Europäische Union
Ein Verbot religiöser Zeichen wie Kopftuch oder Kreuzanhänger am Arbeitsplatz kann zulässig sein. Das hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) entschieden. Ein allgemeines Verbot religiöser Zeichen stelle keine „unmittelbare Diskriminierung“ dar, teilte der Gerichtshof am Dienstag in Luxemburg mit. Voraussetzung ist allerdings, dass alle Arbeitnehmer des Unternehmens gleich behandelt werden, ungeachtet ihrer Zugehörigkeit zu dieser oder jener Religion oder Weltanschauung. Auch müsse das Verbot ein „angemessenes“ Mittel zur Erreichung eines Zieles sein, etwa der Neutralität im Umgang mit Kunden. (kap)

Deutschland
Das Erzbistum München und Freising unterstützt die von einer schweren Hungersnot betroffenen Menschen in Ostafrika mit einer Spende von 100.000 Euro. Die Mittel aus dem diözesanen Katastrophenhilfsfonds werden Caritas international zur Verfügung gestellt. Das Hilfswerk leistet in Ostafrika Nothilfe durch die Verteilung von Nahrungsmittelpaketen und Trinkwasser. Von der Hungersnot sind Millionen von Menschen im Südsudan, in Kenia und in Äthiopien betroffen. Ursache ist eine langanhaltende Dürreperiode, im Südsudan können zudem wegen des Bürgerkriegs viele Felder nicht mehr bepflanzt werden. (pm)

Schweiz
Frühere Bischofswahlen in Chur sind mangelhaft abgelaufen. Nuntius Thomas E. Gullickson habe dies am Montag bei einem Treffen mit rund 200 Priestern und Laienseelsorgern des Bistums Chur zugegeben, wie Teilnehmer gegenüber kath.ch sagten. Der Generalvikar für die Urschweiz, Martin Kopp, zeigte sich erfreut über die starke Beteiligung an dem Treffen. Es seien sehr viele Priester aus der Urschweiz und Zürich nach Chur gereist. Sowohl das „progressive als auch das konservative Lager“ hätten sich zu Wort gemeldet, so ein Pfarrer. (kath.ch)

Spanien
Kardinal Ricardo Blázquez Pérez bleibt Vorsitzender der Spanischen Bischofskonferenz, zum neuen Vizepräsidenten wurde Kardinal Antonio Cañizares Llovera gewählt. Das verlautete am Dienstag aus Madrid von der Vollversammlung der spanischen Bischofskonferenz. Blázquez Pérez, der Erzbischof von Valladolid, ist bereits seit vier Jahren im Amt. Der Erzbischof von Valencia, Cañizares, war vor seiner Rückberufung nach Spanien 2014 Präfekt der vatikanischen Liturgiekongregation. Die spanischen Bischöfe sprechen bei ihrer Vollversammlung auch über Religionsunterricht, Priesterberufungen und die 2018 bevorstehende Jugend-Bischofssynode im Vatikan. (pm)

Russland
Russisch-orthodoxe Gläubige in aller Welt können ab diesem Jahr den Festtag des irischen Nationalheiligen, den St. Patrick's Day am 17. März, auch in religiöser Hinsicht mitfeiern. Die russische Orthodoxie, die in englischsprachigen Ländern große Gemeinden hat, hatte letzte Woche mehrere große westliche Heilige aus der Zeit vor dem Schisma von 1054 in ihren Liturgischen Kalender aufgenommen, unter ihnen Patrick, Genoveva von Paris oder Prokop von Böhmen. Einen entsprechenden Beschluss fasste der Heilige Synod des Moskauer Patriarchats bei seiner jüngsten Sitzung am Donnerstag. (kap)

Naher Osten

Irak
Immer mehr Christen machen sich auf den Weg in ihre vom IS befreiten Heimatdörfer. Darauf hat der chaldäisch-katholische Patriarch Louis Raphael Sako gegenüber „Kathpress“ hingewiesen. In die Kleinstadt Telskof, rund 25 Kilometer von Mossul entfernt, seien inzwischen bis zu 250 christliche Familien zurückgekehrt, erste Geschäfte seien wieder eröffnet worden. Bevor die IS-Terrormiliz im Sommer 2014 die Ninive-Ebene weitgehend überrannte, hatte die Stadt 8.000 Einwohner. (kap)

Asien

Myanmar
Die Katholische Kirche in Myanmar steht dem Land nach sechs Jahrzehnten Militärjunta bei seinem Friedens- und Wiederaufbauprozess zur Seite. Das sagt Kardinal Charles Bo von Yangon in einem Interview mit dem Nachrichtenportal National Catholic Reporter. Anlass zu dem Gespräch war die angestrebte Aufnahme von diplomatischen Beziehungen zwischen Myanmar und dem Heiligen Stuhl. Eine der wichtigsten Aufgaben, vor denen das Land stehe, sei „das Ende des Bürgerkriegs mit den Kachin [bewaffnete Bewohner des nördlichen Regionalstaats Kachin, Anm. d. R.] und der Militärregierung“, so Bo. Vom 26.-27. April hat die Katholische Kirche eine interreligiöse Friedenskonferenz einberufen. (ncr)

Südkorea
„Es war ein Fest“: So kommentiert der Bischof von Daejeon, Lazzaro You Heung-sik, die Absetzung der Präsidentin Park Geun-Hye. Trotz der blutigen Wirren, die die Absetzung der Präsidentin begleitet haben, sei auf den Straßen auch viel „Freude und Hoffnung“ zu spüren gewesen. „Die Menschen demonstrierten mit Kerzen in den Händen“, so Bischof You; 86 Prozent der Bevölkerung seien für Parks Amtsenthebung gewesen. Dass das Verfassungsgericht mit einem einstimmigen Votum die Politikerin aus dem Blauen Haus von Seoul vertrieben habe, sei „ein Schritt in die richtige Richtung“. Die katholische Politikerin Park ist in einen Korruptionsskandal verwickelt. (sir)

Indonesien
Radikale Muslimführer verweigern Wählern des christlichen Gouverneurs von Jakarta eine muslimische Bestattung. Das berichtet die Nachrichtenagentur asianews. Zwei Muslimführer im selben Stadtviertel der indonesischen Hauptstadt hätten sich geweigert, Wähler von Basuki „Ahok“ Tjahaja Purnama auf muslimische Art beizusetzen. Die beiden Verstorbenen hatten kurz vor ihrem Tod wissen lassen, dass sie bei der ersten Runde der Gouverneurswahl für den Amtsinhaber gestimmt hatten. Der „Ahok“ genannte Politiker stößt bei radikalen Muslimen auf starke Ablehnung. (asianews)

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20.20 Uhr „Magazin“

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