RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 18.3.2017

Tagesmeldungen vom 18.3.2017

Jetzt offiziell: Papstbesuch in Ägypten im April -
Seliger Mayr-Nusser: Aus der Geschichte lernen -
Tschechien: Kardinal Miloslav Vlk ist verstorben -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Christine Seuss
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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BLICKPUNKT VATIKAN:

Jetzt offiziell: Papstbesuch in Ägypten
Papst Franziskus wird noch in diesem Frühjahr Ägypten besuchen. Das gab der Vatikan an diesem Samstag bekannt. Der Besuch erfolge auf zahlreiche Einladungen hin: Staatspräsident al-Sisi, die katholischen Bischöfe des Landes, der Patriarch der Koptischen Kirche, Papst Tawadros II., und der Imam der al-Azhar Moschee, Ahmed Mohammed al-Tayyeb, hatten jeweils eine solche Einladung ausgesprochen. Stattfinden wird der Besuch am 28. und 29. April, besuchen wird der Papst die Hauptstadt Kairo. Näheres werde in Kürze bekannt gegeben, so der Vatikan. Im Interview mit der Zeitung Die Zeit hatte Papst Franziskus zuerst öffentlich über die Planungen der Reise gesprochen. (rv)

Buß-Liturgie mit dem Papst
Papst Franziskus hat am Freitagabend einen Bußgottesdienst im Petersdom gehalten. Im Mittelpunkt der von Stille und Ernst geprägten Feier zur österlichen Bußzeit stand die Besinnung auf die eigenen Verfehlungen. Fast eine Viertelstunde verharrten der 80-jährige Papst und Hunderte Gottesdienstteilnehmer in schweigender Reflexion, bevor sie gemeinsam ein Sündenbekenntnis sprachen. Anschließend spendeten Franziskus und zahlreiche andere Priester den Gläubigen, die dies wünschten, einzeln das Bußsakrament. (kna)
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BLICKPUNKT WELTKIRCHE:

Josef Mayr-Nusser: „Nur eine Entscheidung: Für Christus“
Der wegen seines Widerstands gegen den Nationalsozialismus zum Tode verurteilte Südtiroler Josef Mayr-Nusser ist in Bozen zum Seligen der Kirche erklärt worden. Der Präfekt der Heiligsprechungskongregation, Kardinal Angelo Amato, würdigte ihn bei einem Festgottesdienst am Samstagvormittag im Bozener Dom als „Märtyrer des Glaubens in der dunklen Zeit der Nazi-Diktatur und des Zweiten Weltkriegs“. Sein Ja zu Christus habe Mayr-Nusser das Leben gekostet – heute sei es – zumindest in Europa – nicht mehr so gefährlich, gegen den Strom zu schwimmen. Doch Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen, um auch in Zukunft richtig zu handeln, sei unerlässlich, erinnert, Josef Innerhofer, Postulator im Verfahren zur Seligsprechung. (radio grünewelle/kap/rv)
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EU: „Gebotene Sorgfalt“ für Konfliktmineralien
Dem illegalen Handel mit so genannten Konfliktmineralien einen Riegel vorzuschieben: Diese Absicht lag der Entscheidung des Europäischen Parlaments zugrunde, mit der sie an diesem Donnerstag strengere Regelungen für den Import von Materialien wie Gold, Zinn, Wolfram und Tantal verfügt hat. Pater Giulio Albanese zeichnet verantwortlich für die Zeitschriften der Päpstlichen Missionswerke; der Missionar ist ein profunder Afrikakenner. Er begrüßt die neuen Regelungen, denn die aktuelle Situation für die Menschen in Afrika sieht düster aus: „In einigen Fällen werden die Kinder auch ausgebeutet, um diese Materien zu schürfen, unter direkter Beteiligung von ausländischen Firmen.“ (rv)
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Korea: Beten für die Geschwister auf der anderen Seite
In Südkorea wächst die Sorge vor einer militärischen Auseinandersetzung mit den nordkoreanischen Nachbarn. Erst an diesem Freitag hat der US-amerikanische Außenminister Rex Tillerson in Seoul bekräftigt, dass die militärische Option durchaus nicht vom Tisch sei, sollte Diktator Kim Jong-un mit seinen nuklearen Provokationen weiter machen. In dieses Klima der Spannung fällt ein besonderer Jahrestag: die Gründung der Diözese von Pjöngjang vor 90 Jahren. Die Südkoreaner beten deshalb für ihre Geschwister im Glauben im abgeschlossenen Norden, mit denen sie oft genug auch wirkliche Blutsbande verbinden, wie uns die koreanische Salesianerschwester Ausilia Chang berichtet. (rv)
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UNSER BUCHTIPP:

Konklave – Die Geheimnisse der Papstwahl
Was das Papstamt ist, was es sein will und welche theologischen Ansprüche es erhebt, drückt sich nirgendwo so deutlich aus wie in der Art und Weise, wie jemand Papst wird. Der Münsteraner Kirchenhistoriker Hubert Wolf hat ein Buch darüber geschrieben, Konklave heißt es, was nicht ganz korrekt ist, denn Papstwahlen nach diesem Prozedere gibt es erst seit 1.000 Jahren. Aber da die verschlossenen Türen und die Geheimnisse da herum heute das Interessante ausmachen, ist der Titel wahrscheinlich richtig. Das Buch ist ein historischer Durchlauf durch die Papstgeschichte, gleichzeitig aber arbeitet sich Wolf auch thematisch an einzelnen Bereichen ab. Man findet man in dem Buch alles, was man wissen muss. Und man wird außerdem auch noch unterhalten, denn das Buch ist alles andere als trocken geschrieben. (rv)
Hubert Wolf: Konklave. Die Geheimnisse der Papstwahl. Das Buch ist im Verlag C.H. Beck erschienen und kostet etwa 20 Euro.
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Auch in diesem Jahr wird die Karfreitagskollekte Pro Terra Sancta durchgeführt werden. Das geht aus einem Schreiben von Kurienkardinal Leonardo Sandri hervor, das der Vatikan an diesem Samstag veröffentlicht hat. Der Präfekt der Ostkirchenkongregation erinnert in seinem Brief an die Diözesen der Welt daran, dass die Christen im Heiligen Land dort seit Anbeginn des christlichen Glaubens ausharren, auch wenn ihnen oft genug ein Blutzoll für ihren Glauben abgefordert wird. (rv)
Manchmal ist auch bei alten Sachen Neues zu entdecken: Zum Beispiel eine zahnmedizinische Anomalie bei einer der berühmtesten Statuen der Kunstgeschichte. Die Rede ist von der Pieta im Petersdom, der Christus dort hat einen überzähligen Schneidezahn. Darauf wies der römische Kunsthistoriker Marco Bussagli laut Medienberichten vom Freitag bei einer internationalen Paradontologie-Tagung im italienischen Rimini hin. Demnach weist die Marmorskulptur des toten Jesus im Schoß der Jungfrau Maria einen fünften - mittleren - Schneidezahn im Oberkiefer auf. Das Phänomen ist in der Zahnmedizin als Mesiodens bekannt. Warum Michelangelo (1475-1564) Christus damit darstellte, bleibt rätselhaft. (kap)
Erzbischof Bernard Ntahoturi, bis 2016 anglikanischer Primas von Burundi vertritt künftig seine Kirche beim Vatikan und wird Leiter des Anglikanischen Zentrums von Rom. Ntahoturi folgt auf den Neuseeländer David Moxon, der das Amt fünf Jahre lang ausübte und im Juni in den Ruhestand tritt. (kna)

Vatikan/Tschechische Republik
Papst Franziskus hat zum Tod des Prager Kardinals und Alterzbischofs Miloslav Vlk kondoliert. Er habe seine lange und schmerzhafte Krankheit mit Würde und Glauben ertragen, schrieb der Papst am Samstag in einem Telegramm an Vlks Nachfolger Dominik Duka. Besonders erinnere er sich „mit Bewunderung“ an Vlks  „hartnäckige Treue“ zu Christus, die er trotz der Entbehrungen und Verfolgungen unter Beweis gestellt habe. Der Kardinal war am Samstag im Alter von 84 Jahren einem Krebsleiden erlegen, wie die Erzdiözese am Vormittag mitteilte. Vlk gehört zu den prägenden Gestalten der Kirche in Mittel- und Osteuropa nach dem Sturz des Kommunismus. (rv/kna)

Europa

Russland
Das russische Justizministerium will die Zeugen Jehovas verbieten. Seit Jahren versucht die Behörde die als Sekte bezeichnete Gruppe zu verbieten. Bisher gab es sieben Gerichtsprozesse, die alle zugunsten eines Verbots ausgingen. Allerdings ging es bisher nicht um ein Totalverbot, was jetzt aber angestrebt wird, wie der Sprecher des russischen Zweigs der Zeugen Jehovas, Ivan Belenko gegenüber der spanischen Nachrichtenagentur efe sagte. Man rechnet mit etwa 175.000 Russen, die bisher zu den über 400 Gemeinschaften der Zeugen Jehovas angehören. Der Hauptanklagepunkt des Justizministeriums lautet, es handele sich bei dieser Gruppe um eine „religiös extremistische Gruppierung“, die „sektiererisch“ und gegen die „Harmonie der russischen Gesellschaft“ sei. (efe)

Naher Osten

Iran/Saudi-Arabien
Die Pilgerreise nach Mekka scheint in diesem Jahr auch für die Pilger aus Iran wieder möglich zu sein: Das meldet die Nachrichtenagentur Asianews am Samstag. Demnach sei Teheran bereit, ein Abkommen mit Saudi-Arabien zu unterzeichnen, das den Fluss der Gläubigen zur großen Pilgerfahrt Hadsch nach Mekka regeln soll. Der iranische Außenminister Mohammad Javad Zarif habe am Rande einer Regierungssitzung betont, er wolle „konstruktive Beziehungen“ mit den Ländern der Region eingehen, einschließlich Saudi-Arabien. Die Vermittlung der Organisation, die für den Hadsch und die islamischen Pilger zuständig ist, sei ausschlaggebend dafür gewesen, dass eine Aufhebung des Stopps für Pilgerreisen nach Mekka, das in Saudi-Arabien liegt, nun in greifbare Nähe gerückt ist. (asianews)

Ozeanien

Australien
Nach der katholischen ist es nun die anglikanische Kirche in Australien, die sich „tief beschämt“ wegen der Missbrauchsfälle in ihren Reihen zeigt. Der Erzbischof von Melbourne, Philip Freier, äußerte sich laut einem Bericht der BBC bestürzt über die Tatsache, dass die Stimmen der Betroffenen oftmals nicht gehört worden seien und die Verantwortlichen die vermeintlichen Interessen der Kirche an die erste Stelle gesetzt hätten. Am Freitag hatte die staatliche Kommission zur Untersuchung von Missbrauchsfällen in Sydney bekanntgegeben, dass es zwischen 1980 und 2015 insgesamt 1.115 Anzeigen zu entsprechenden Vorkommnissen gegeben habe. Die Anschuldigungen wurden von 1.082 Personen vorgebracht und betrafen 569 Kirchenvertreter, darunter 247 Geistliche. Das Durchschnittsalter der von Missbrauch Betroffenen lag bei elf Jahren; 75 Prozent waren Jungen. (kna)

Amerika

Peru
30.000 Euro stellt das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat als Soforthilfe für die Opfer der Überschwemmungen in Peru zur Verfügung. Bereits seit Ende Dezember kommt es regelmäßig zu heftigen Unwettern, die zu schweren Überschwemmungen und Erdrutschen führen. Bisherige Bilanz der stärksten Niederschläge seit 18 Jahren in Lima und den nördlichen Regionen des Landes: 62 Tote, elf Vermisste, insgesamt mehr als eine halbe Million direkt von den Überschwemmungen und den Erdrutschen betroffenen Menschen, 62.000 haben ihr Obdach verloren. (pm)

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20.20 Uhr „Magazin“

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