RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 20.3.2017

Tagesmeldungen vom 20.3.2017

- Papst: Mitschuld der Kirche an Ruanda-Genozid -
- Farrell: Mehr Verantwortung für Ortskirchen -
- Siziliens Bischöfe: Nein zur Mafia -

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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TOP-THEMEN AUS DEM VATIKAN:

Papst bekennt Mitschuld der Kirche an Völkermord in Ruanda
Papst Franziskus hat für das Fehlverhalten von Priestern und Ordensleuten beim Völkermord von Ruanda 1994 um Vergebung gebeten. Das Eingestehen der Schuld solle den Weg zu einer friedlichen Zukunft in dem Land ebnen, heißt es in einem Vatikanstatement. An diesem Montag empfing der Papst Ruandas Präsidenten Paul Kagame in Privataudienz. (rv)
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Kurienkardinal Farrell: Mehr Verantwortung für Ortskirchen
Der Aufbau des neuen vatikanischen Dikasteriums für Laien, Familie und Leben ist auf gutem Weg. Das sagt sein Präfekt, US-Kardinal Farrell, in einem Interview. Er bekennt sich auch zu einer Rückverlagerung von Verantwortung weg von Rom, hin zu den Ortskirchen. „Diesen Aspekt probieren wir schon bei den derzeitigen Ad-Limina-Besuchen von Bischöfen verschiedener Länder aus.“ (rv)
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Frühmesse: Der heilige Josef - still, stark, zärtlich
Über seinen männlichen Lieblingsheiligen Josef hat Papst Franziskus bei der Morgenmesse in der Residenz Santa Marta gesprochen. Er würdigte den irdischen Vater Jesu als stillen, doch starken Mann, der zärtlich und mit Mitgefühl für die Verwirklichung des Vorgesehenen sorgte. Josef, das sei „der verborgene Mann“, der Mann der Stille, der zwar „große Autorität“ habe, sie allerdings nicht zur Schau stelle... (rv)
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HINTERGRUND:

Erschreckend: Missbrauch trifft auch Neugeborene
Erschreckende Zahlen zum Kindesmissbrauch kommen an diesem Montag von der Kinderschutz-Vereinigung METER. Insbesondere im Darknet, also in gesicherten und nur schwer zu knackenden Chatgruppen und passwortgeschützten Seiten, sei eine erhöhte Aktivität festzustellen. Besonders grausam: Der Missbrauch an Neugeborenen habe enorm zugenommen. Ein Interview mit dem sizilianischen Priester, der METER gegründet hat. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Vatikan/Ägypten
Am kommenden Wochenende trifft sich eine Vatikan-Delegation mit Vertretern der ägyptischen Regierung in Kairo, um Einzelheiten der Papstreise zu organisieren. Franziskus wird am 28. und 29. April Kairo besuchen. Am ersten Reisetag ist ein Besuch bei Präsident al-Sisi geplant. Danach sind ein Treffen des Papstes mit dem Koptenpapst Tawadros II. sowie ein Besuch an der Al-Azhar-Moschee vorgesehen. Für den Abend ist ein ökumenisches Gebetstreffen mit Tawadros geplant, bei dem die beiden Kirchenoberhäupter der Märtyrer gedenken wollen. Für den zweiten Reisetag, den 29. April, sind Begegnungen mit den Katholiken Ägyptens geplant. (asianews)

Vatikan/Portugal
Papst Franziskus trifft während seiner Reise nach Fatima im Mai auch Portugals Staatspräsident Marcelo Rebelo de Sousa sowie Ministerpräsident Antonio Costa. Das geht aus dem Reiseprogramm hervor, das der Vatikan am Montag im Detail veröffentlichte. Franziskus reist am 12. und 13. Mai für rund 24 Stunden nach Portugal, Anlass ist der 100. Jahrestag der Marienerscheinungen von Fatima. Geistlicher Höhepunkt des Besuchsprogramms ist ein Gottesdienst im Marienheiligtum von Fatima am Samstag. Zudem steht eine Begegnung mit Portugals Bischöfen auf dem Programm. Neben geplanten Besuchen in Ägypten Ende April und Kolumbien im September ist die Stippvisite in Portugal die dritte bislang offiziell mitgeteilte Auslandsreise des Papstes in diesem Jahr. (rv/kap)

Europa

Österreich
Ungeborene Kinder mit Down-Syndrom, die wegen einer vorgeburtlichen Diagnose abgetrieben werden, sind in den Gesundheitsstatistiken „nicht einmal eine Notiz wert“: Auf diesen „blinden Fleck“ bei den in Österreich vorgenommenen Schwangerschaftsabbrüchen hat am Montag die „Aktion Leben“ anlässlich des Welt-Down-Syndrom-Tages hingewiesen: „Sie kommen nicht vor. Das ist eine unglaubliche Respektlosigkeit den Kindern gegenüber und auch den Paaren, die mit dieser dramatischen Wendung in ihrer Schwangerschaft in eine existenzielle Krise geraten“, erklärte Generalsekretärin Martina Kronthaler. Etwa 50 Prozent aller chromosomalen Auffälligkeiten, die mittels Pränataldiagnostik gefunden werden, betreffen nach Angaben der „Aktion Leben“ das Down-Syndrom. International entscheiden sich 90 bis 95 der betroffenen Eltern für eine Abtreibung. (kap)
Österreich Katholiken habe ihre Pfarrgemeinderäte neu gewählt: An die 28.000 Mandate in 3.000 Pfarren wurden bei den Wahlen am Sonntag vergeben. Ein endgültiges Wahlergebnis ist erst Ende der Woche zu erwarten. Erste Zwischenergebnisse weisen aber darauf hin, dass der Anteil der Frauen in den Pfarrgremien erneut gestiegen ist. Im Österreich-Durchschnitt sind künftig sechs von zehn Pfarrgemeinderats-Mitgliedern weiblich. Die Wahlbeteiligung lag zwischen rund 10 und 30 Prozent je nach Diözese. (kap)
Bei der Eröffnung der „Special Olympics Winterspiele 2017“ hat Österreichs Sportbischof Alois Schwarz auf die völker- und menschenverbindende Dimension des Sports hingewiesen. Die Spiele wurden am Sonntag im steirischen Wintersportort Schladming eröffnet, unter anderem von Staatspräsident Alexander van der Bellen. Bischof Schwarz betonte beim Eröffnungsgottesdienst, die teilnehmenden Sportlerinnen und Sportler und ihre „großartigen Leistungen“ seien auch „deutliche Zeichen der Hoffnung für eine inklusivere Gesellschaft“. Bei den sportlichen Begegnungen komme es zu „stilbildenden Begegnungen“, die deutlich zeigten, „wie respektvolles und vorurteilfreies Miteinander gelingt und vermeintliche Hindernisse überwunden werden können“, so Schwarz. Die „Special Olympics World Winter Games“ gelten als das weltweit größte Sport- und Sozialevent. (kap)

Italien
Wer für die Mafia ist, ist gegen das Evangelium. Das betonen die sizilianischen Bischöfe in einer Verlautbarung zum Ende ihrer Frühlingsvollversammlung am Wochenende. Auch der Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Angelo Bagnasco, war bei der Versammlung der sizilianischen Bischofskonferenz als Gast mit dabei (obwohl er Erzbischof von Genua und damit ein „Nordlicht“ ist). Ein weiteres Thema der Gespräche war die Jugendpastoral. Auf der Mittelmeerinsel ist die Zahl der Jugendarbeitslosen überdurchschnittlich hoch im Vergleich zum Rest Italiens und Europas im allgemeinen. Jugendliche werden deshalb leicht zu Opfern der organisierten Kriminalität, die ihnen zwar Geld biete, sie aber ihrer Würde beraube. (rv)
Gleich zwei interessante Tagungen finden während der nächsten Tage fast zeitgleich in Rom statt. Das Deutsche Historische Institut in Rom lädt von 22.-24. März zum internationalen Fachgespräch „Menschenrechte in der katholischen Kirche – Historische, systematische und praktische Perspektiven“ ein. In Zusammenarbeit mit Theologen und Theologinnen der Universitäten Münster, Köln und Wuppertal wird das Verhältnis zwischen der katholischen Kirche und den Menschenrechten der letzten 200 Jahren in verschiedenen historischen Kontexten und Konstellationen thematisiert. Im Fokus steht dabei die Ambivalenz zwischen dem ungeteilten und universalen Geltungsanspruch der Menschenrechte sowie dem humanitären Anspruch des Christentums in Erwartung der auch innerkirchlichen Anerkennung und Umsetzung der Menschenrechte.
Ebenfalls am 22. März startet am Campo Santo Teutonico eine deutsch-englischsprachige Tagung zum Thema „Der politische Aufstieg des Papsttums: Mobilisierung, Medien und die Macht der modernen Päpste“. Sie entstand in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Religion und Moderne der Universität Münster und dem Römischen Institut der Görres-Gesellschaft und geht bis Sonntag, dem 26. März. (rv)

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