RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 23.3.2017

Tagesmeldungen vom 23.3.2017

- Papst: Auf Gott hören statt Herzenshärte -
- Fatima: Heiligsprechung während Papstbesuch -
- Frankreich: Beschämende Missbrauchsfälle -

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papstmesse: Auf Gott hören statt Herzenshärte
Auf das Wort Gottes hören, um eine „Verhärtung des Herzens“ zu vermeiden: Das war der rote Faden in der Predigt des Papstes bei der Frühmesse von diesem Donnerstag in der Casa Santa Marta im Vatikan. (rv)
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Vatikan/Kamerun: Der „ewige Präsident“ beim Papst
Er ist der am längsten amtierende Präsident Afrikas, und er hält sein Land in eisernem Griff: Kameruns Präsident Paul Biya, den Papst Franziskus an diesem Donnerstag in Audienz empfing. Laut Vatikannote ging es da um den sozialen Zusammenhalt und Minderheitenrechte in Kamerun. Wie es damit steht, fragte Radio Vatikan Frank Wiegandt vom katholischen Hilfswerk Misereor. (rv/pm)
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Portugal: Heiligsprechung der Fatima-Seherkinder rückt näher
Einer Heiligsprechung der beiden Seherkinder von Fatima, Francisco und Jacinta, steht nichts mehr im Weg. Der Vatikan hat ein Wunder anerkannt, das sich nach kirchlicher Einschätzung auf ihre Fürsprache hin zutrug. Damit könnte Papst Franziskus bei seiner Reise nach Portugal im Mai die Heiligsprechung der Hirtenkinder vornehmen. (rv/kap)
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Frankreich: „Ich habe mich geschämt für Missbrauchsfälle“
Die Recherche dreier Journalisten aus Lyon zum Missbrauchsskandal in Frankreich schlägt hohe Wellen. Am Dienstagabend stellten die Journalisten ihre Resultate im Fernsehen vor. Demnach hätten 25 Bischöfe aus Frankreich 32 Priester gedeckt, die am Missbrauch beteiligt gewesen sein sollen. Insgesamt habe es 339 Opfer gegeben, wovon 288 minderjährig gewesen seien. (rv/kna)
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HINTERGRUND:

Papstreise nach Mailand: Die zwei Gesichter der Metropole
Wieder mal ein Blitzbesuch: Für einen Tag besucht der Papst am Samstag Mailand. Mailand ist das größte Erzbistum Europas, der Mailänder Erzbischof ist Nachfolger des heiligen Kirchenlehrers Ambrosius, die hiesige Kirche hat einen eigenen Ritus. Einblicke kurz vor der Papstvisite nach Mailand gibt Radio Vatikan. (rv)
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Kirche und Menschenrechte: Eine konstruktive Spannung
Die katholische Kirche und die Idee der Menschenrechte hatten es nicht immer leicht miteinander. Päpste des 19. Jahrhunderts brandmarkten die Vorstellung von einem Menschenrecht, das absolut gilt, als Teufelswerk. Heute ist das Verhältnis nicht spannungsfrei, aber konstruktiv. Mit der Kirche und den Menschenrechten beschäftigt sich derzeit eine internationale Fachtagung am Deutschen Historischen Institut in Rom. Radio Vatikan sprach mit der katholischen Sozialethikerin Marianne Heimbach-Steins. (rv)
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NÄCHSTE LIVE-ÜBERTRAGUNG:

Römische Verträge: Papst empfängt EU-Politiker
Anlässlich des 60-Jahr-Jubiläums der Unterzeichnung der Römischen Verträge empfängt Papst Franziskus am Freitagabend Staats- und Regierungschefs aus 27 EU-Ländern im Vatikan. Radio Vatikan überträgt das Ereignis live und mit deutschem Kommentar ab 18.00 Uhr über den Vatican Player. (rv)

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Vatikan/Großbritannien
Papst Franziskus hat sich bestürzt über das Attentat
in London gezeigt. Er sei „tief betrübt“ über die Nachricht von Toten und Verletzten in Folge des Angriffs im Zentrum Londons, so der Papst in einem Telegramm von diesem Donnerstag an den Vorsitzenden der Bischofskonferenz von England und Wales. In seinem Schreiben erklärte der Papst des Weiteren seine Anteilnahme mit allen von dem Anschlag Betroffenen und versicherte sie seines Gebetes. (rv)
Hier: Reaktionen in Großbritannien

Europa

Deutschland
Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) unterstützt der Bürgerinitiative „Pulse of Europe“. Es sei wichtig, „dass diejenigen, die dieses Europa genießen, die dieses Europa kennen und oft auch lieben, gemeinsam aufstehen und Flagge zeigen“, sagte Martin Kastler, europapolitischer Sprecher des ZdK. Bei „Pulse of Europe“ versammeln sich in rund 50 deutschen Städten immer sonntags Bürger zu Demonstrationen, um für Europa zu werben und die Öffentlichkeit nicht den nationalistischen Strömungen zu überlassen. (kna)
25 Jahre nach der Wahl der weltweit ersten lutherischen Bischöfin in Deutschland fordern Theologinnen mehr Frauen in kirchlichen Führungspositionen. An der Spitze der Kirche gebe es „dramatisch zu wenige Frauen“, sagt die Auslandsbischöfin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Petra Bosse-Huber. Das Amt der ersten Bischöfin bekleidete seinerzeit die als fortschrittlich und feministisch geltende Theologin Maria Jepsen inklusive ihrer Wiederwahl nach zehn Jahren insgesamt 18 Jahre lang. Heuten seien nur 15 Prozent Frauen an der EKD-Spitze, so Bosse-Huber. Auch in der mittleren Ebene, also in Leitungsämtern auf Bezirksebene zwischen Gemeinden und Landeskirche, sind die Frauen noch unterrepräsentiert. (jesus.de)

Tschechien
Der tschechische Präsident Milos Zeman wird am Samstag nicht am Begräbnis des Prager Alterzbischofs und ehemaligen Vorsitzenden der Tschechischen Bischofskonferenz, Kardinal Miloslav Vlk, teilnehmen. Durch seinen Sprecher Jiri Ovcacek ließ er mitteilen, er wolle kein Heuchler sein. Ein Kranz, den er bestellt habe, sei eine ausreichende Ehrenbezeigung. Schon als Zeman Ministerpräsident und Vlk Erzbischof sowie Primas von Böhmen war, bestanden zwischen den beiden Protagonisten unüberwindliche Meinungsverschiedenheiten bezüglich der Rückgabe von durch Kommunisten enteignete kirchliche Güter. (kap)

Belgien
Der stellvertretende Generalsekretär der EU-Bischofskommission (COMECE), Michael Kuhn, hat aus Anlass des 60. Jahrestags der Römischen Verträge vor einer Erosion der Rechtsstaatlichkeit in Europa gewarnt. Die EU stütze sich auf bestimmte Prinzipien wie Rechtsstaatlichkeit und Demokratie, und er hoffe, dass diese noch immer verbindlich seien. „Allerdings sehen wir in verschiedenen Ländern, dass grundlegende Elemente der Rechtsstaatlichkeit wie die Unabhängigkeit des Verfassungsgerichts infrage gestellt werden“, so Kuhn. Hier sei die Frage zu stellen, ob zu akzeptieren sei, „dass grundlegende Prinzipien so eingreifend verändert werden.“ Einige dieser demokratischen Prinzipien würden zudem nicht mehr verstanden, warnte der österreichische Theologe: „Demokratie heißt nicht ,The Winner Takes it All´, sondern es bedeutet, die Rechte und den Schutz von Minderheiten zu gewährleisten.“ (kap)

Afrika

Somalia
Eine schwere Dürre im ostafrikanischen Somalia zwingt Tausende Menschen zur Flucht in die Städte und hat bereits zahlreiche Todesopfer gefordert. Mindestens 32 Menschen starben allein am vergangen Wochenende in den Regionen Gedo und Lower Juba. In dem ostafrikanischen Staat sind mehr als sechs Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Bei einer Hungersnot 2011 kamen nach UNO-Angaben mehr als 250.000 Menschen ums Leben. In der Hauptstadt Mogadischu kamen zuletzt täglich Lastwagen mit hunderten hilfsbedürftigen Menschen aus schwer betroffenen Dürregebieten an, die Lebensmittel, sauberes Wasser und Medikamente brauchen. (reuters)

Jemen
Angesichts der anhaltenden Kämpfe im Jemen hat die Hilfsorganisation Oxfam vor einer drohenden Hungersnot in dem Land gewarnt. Den Angaben nach leiden fast sieben Millionen Menschen im Jemen extreme Not. „Zwei Jahre nach der Eskalation des Konflikts sind fast sieben Millionen Menschen von Hunger bedroht“, erklärte die Organisation anlässlich eines am Donnerstag veröffentlichten Berichts zur Lage im Jemen. Mehr als zehn Millionen weitere Menschen seien von Nahrungsmangel bedroht und benötigen dringend humanitäre Hilfe. (afp)

Asien

China
Die katholisch Kirche in China wird nach dem Willen der Pekinger Regierung „chinesischer“. Die katholische Bischofskonferenz und die chinesische Staatskirche, die Patriotische Vereinigung, haben ihre jeweiligen Verfassungen überarbeitet und die „Sinisierung“ als zentrales Konzept verankert. Das geht aus der am Mittwoch auf den Internetseiten beider Organisationen veröffentlichten Kirchenverfassung hervor. Die Änderungen, die die ersten drei Kapitel – die Präambel – betreffen, wurden bereits während des Kongresses für katholische Repräsentanten in Peking Ende Dezember vergangenen Jahres vorgenommen. Diese Versammlung wird vom Vatikan nicht anerkannt und findet alle fünf Jahre statt. Chinas Staatskirche sieht laut der Verfassung ihre Rolle künftig darin, den „chinesischen Traum zur Wiederbelebung der chinesischen Rasse“ zu fördern. Die Bischofskonferenz wolle eine „sinisierte Theologie aufbauen“. (kna)

Ozeanien

Australien
Dank der langjährigen Lobbyarbeit eines katholischen Priesters hat der australische Bundesstaat Queensland das homosexuellenfeindliche „Gay Panic“-Gesetz abgeschafft. Das Gesetz legitimierte zur Abwehr homosexueller Annäherung Gewalt und ermöglichte es Richtern, Morde in solchen Fällen nur als Totschlag zu werten. Das Parlament von Queensland habe das Gesetz jetzt abgeschafft, berichteten australische Medien am Mittwoch. Auslöser für das Engagement des Priesters gegen das „Gay Panic“-Gesetz war 2008 ein brutaler Mord an einem homosexuellen Mann in Maryborough. (kath.ch)

Amerika

Puerto Rico
Kirchenvertreter haben vom US-Kongress Steuererleichterungen für kinderreiche Familien und Garantien für die Gesundheitsversorgung in dem US-Freistaat gefordert. Von Seiten der katholischen Kirche unterzeichnete der Erzbischof Puerto Ricos, Roberto González, die Bittschrift. Die Abgeordnetenkammer debattiert derzeit über mögliche Änderungen der Gesundheitsgesetze. Nach Ansicht der Religionsvertreter könnte eine Billigung des neuen Gesundheitssystems eine umfangreiche Reduzierung der Dienste bedeuten, auch wenn damit die enormen Schulden Puerto Ricos verringert werden könnten. (fides)

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