RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 27.3.2017

Tagesmeldungen vom 27.3.2017

- Kindesmissbrauch: Vatikan will Opfern antworten -
- Nigeria: Starker Glaube und Angst vor Terror -
- „Wer nicht an die Hölle glaubt, komme nach Syrien“ -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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KINDERSCHUTZ IN DER KIRCHE:

Kinderschutzkommission: Briefe von Opfern zeitnah beantworten
Die Päpstliche Kinderschutzkommission will auch in Zukunft die Mitarbeit und Beratung von Missbrauchsopfern in Anspruch nehmen. Das steht in einer Erklärung der Kommission zu ihrer achten Plenarsitzung, die am Wochenende in Rom zu Ende ging. Nach dem Austritt der irischen Missbrauchsüberlebenden Marie Collins aus der Kommission will diese nun „neue Wege suchen“, um den Beitrag von Missbrauchsopfern für die Präventionsarbeit zu garantieren. Wichtiger Punkt dabei: ein engerer Kontakt des Heiligen Stuhles zu Opfern von Missbrauch in der Kirche. An den Vatikan gerichtete Briefe von Missbrauchsüberlebenden sollten „zeitnah“ und „persönlich“ beantwortet werden, hält die Kommission fest. (rv)
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Missbrauch: „Es muss auch drinstehen: Es tut uns Leid, was Ihnen geschehen ist“
Der Vatikan beantwortet Briefe von Missbrauchsopfern, bitte zeitnah und sensibel: Was das genau bedeuten kann und wie die bisherige Praxis dazu aussieht, darüber hat Radio Vatikan mit dem Jesuiten Pater Hans Zollner gesprochen. Er ist Leiter des Kinderschutzzentrums an der Päpstlichen Universität Gregoriana und Mitglied der Päpstlichen Kinderschutzkommission.
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WEITERE THEMEN DES TAGES:

Nigeria: Starker Glaube und Angst vor Terror
Von außen betrachtet geht das Leben im Norden Nigerias seinen gewohnten Gang, doch unterschwellig ist die Gefahr von Bombenanschlägen und Selbstmordattentaten immer präsent. Das berichtet im Gespräch mit Radio Vatikan Karin Maria Fenbert, die Geschäftsführerin des katholischen Hilfswerks Kirche in Not Deutschland, die soeben aus Nigeria zurückkehrt. Fenbert sah dort blühendes christliches Leben und ein Seminar mit 440 Seminaristen. Nicht wenige Muslime fürchteten wachsenden Einfluss der Christen im Land. (rv)
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Südsudan: Hunger, Krieg und „betäubende Stille“
Ökumenischer Hilferuf für das östliche Afrika: Zu Spenden für die Hungerregion rufen der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, und der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, gemeinsam auf. „Millionen Menschen am Horn von Afrika droht der Hungertod“, heißt es in einer gemeinsamen Presseaussendung. Eine langanhaltende Dürreperiode in der gesamten Region und der Bürgerkrieg im Südsudan haben zu erheblichen Ernteausfällen geführt. (rv/pm)
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Syrien: „Wer nicht an die Hölle glaubt, soll nach Syrien kommen“
Kein und kein Ende in Sicht: Immer mehr Zivilisten kommen im syrischen Bürgerkrieg durch Luftangriffe ums Leben, vor allem in den Gebieten, die von syrischen Rebellen und vom sogenannten Islamischen Staat (IS) kontrolliert werden.

Als „Massaker an Unschuldigen“ bezeichnet der vatikanische Nuntius in Syrien, Kardinal Mario Zenari, die Gewalt im Land, besonders gegen Zivilisten: „Wer da unter die Räder kommt, sind die einfachen Leute, die Unschuldigen: Zivilisten, Frauen, Kinder. Ich sage immer: Wer nicht an die Hölle glaubt, soll nur nach Syrien kommen, dann wird er begreifen, was das ist.“ (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
Mit einem Bekenntnis zum Frauendiakonat hat Bischof Gebhard Fürst sich in der Debatte um Weiheämter für Frauen zu Wort gemeldet. Beim Festakt zum 100. Geburtstag des Katholischen Deutschen Frauenbunds (KDFB) in der Diözese bezeichnete er das mögliche Amt der Diakonin als „Zeichen der Zeit“. Den Einsatz sogenannter „viri probati“, also verheirateter Männer im priesterlichen Dienst, halte er im Vergleich zur Diakonin für „nachgeordnet“, sagte Bischof Fürst. Die seit Jahrzehnten ausstehende Antwort zum Thema Frauendiakonat aus Rom bewerte er nicht als Absage. (pm/rv)

Afrika

Ägypten
Nach dem Ende einer Anschlagserie gegen koptische Christen auf dem Nordsinai kehren die ersten Familien in ihre Häuser zurück. Das bestätigte am Sonntag Bischof Anba Kosmann von Arish im betroffenen Gebiet, wie Fides berichtet. Die Sicherheitslage kehre zurück zur Normalität. Örtlichen Quellen zufolge hatten rund 300 christliche Familien die Flucht aus dem Nordsinai ergriffen, nachdem seit Ende Januar sieben Kopten Opfer mörderischer Terror-Attacken wurden. Die meisten kamen in Ismailia 120 Kilometer östlich von Kairo unter. Namhafte muslimische Instanzen hatten die Gewalt gegen die ägyptischen Christen verurteilt. (fides)

Naher Osten

Jemen
Die Lage im Jemen verschlechtert sich von Minute zu Minute. UNICEF fordert eindringlich, die Versorgung der Bevölkerung sicher zu stellen und eine Hungersnot zu verhindern. Zwei Jahre nach dem Ausbruch des Krieges leiden im Jemen hunderttausende Kinder an wachsender Armut, Hunger und Krankheiten, so das UNO-Kinderhilfswerk. In Folge der extremen Nahrungsmittelunsicherheit und des Zusammenbruchs der Wasserversorgung in vielen Städten sind im Jemen bereits 462.000 Kinder von akuter schwerer Mangelernährung betroffen. (asianews/pm)

Amerika

Guatemala
Bischof Alvaro Ramazzini aus dem Nordwesten Guatemalas hat im EU-Parlament in Brüssel über die Menschenrechtslage in seinem Land berichtet. Er sprach bei einem Treffen über Handel und Menschenrechte in Lateinamerika. Eine wichtige Einnahmequelle Guatemalas sei der Geldtransfer der Migranten in den USA, so der Bischof von Huehuetenango. Falls die restriktive Einwanderungspolitik des US-Präsidenten Trump umgesetzt werde, bedeute das den wirtschaftlichen Kollaps für Guatemala, so der Bischof weiter. (cath.ch)

Kolumbien
100 Tage nach der Unterzeichnung des Friedensvertrages sind Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos und die Spitze der Guerilla-Organisation FARC zu einem Treffen zusammengekommen. Inhalt der Gespräche, die weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfanden, waren die Fortschritte beim Entwaffnungsprozess und der Eingliederung der Rebellen in die Zivilgesellschaft. Das sagte Santos hinterher. Papst Franziskus besucht Kolumbien im kommenden September, Motto der Reise ist: „Tun wir den ersten Schritt.“ 
(kna/rv)

Kuba
Der kubanische Kardinal Jaime Ortega Alamino hat nach Medienberichten das Geheimnis gelüftet, wer hinter den Kulissen die Verhandlungen zwischen den USA und Kuba im Rahmen des politischen Tauwetters geführt hat. Nach Angaben des Alt-Erzbischofs von Havanna hat der älteste Sohn von Staatspräsident Raul Castro, Alejandro Castro Espin, eine entscheidende Rolle bei der diplomatischen Annäherung der beiden ideologisch verfeindeten Staaten gespielt. Ansprechpartner Castros sei Ricardo Zuniga gewesen, Chefberater des US-Präsidenten für Lateinamerika, sagte Ortega nach Angaben des Portals „Diario de Cuba“. (kna)

Mexiko
Vertreter der katholischen Kirche haben die Beteiligung mexikanischer Firmen beim Bau der Grenzmauer zur USA krittsiert. Mexiko lehne diese Mauer ab, wurde ein Kirchenvertreter von der Nachrichtenagentur ap zitiert. Jede Firma, die beabsichtige, an Trumps Mauer mitzuverdienen, handle unmoralisch. Die Unternehmen wollen den Bau zwischen Mexiko und den USA mit Materialversorgung unterstützen; wie viele Firmen insgesamt interessiert seien, ist nicht klar. (ap)

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