RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 29.3.2017

Tagesmeldungen vom 29.3.2017

- Franziskus appelliert: Zivilisten im Irak schützen -
- Papst will kirchliche Jugendarbeit in Europa stärken -
- Kongo: Bischöfe geben vorläufig auf -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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AUS DEM VATIKAN:

Papstappell: Die Zivilisten in Mossul schützen
Zum Schutz der Zivilisten in der umkämpften irakischen Stadt Mossul hat Papst Franziskus bei der Generalaudienz am Mittwoch aufgerufen. Seine Gedanken seien bei der eingekesselten Bevölkerung und den Flüchtlingen und Vertriebenen, sagte er mit Blick auf die Bombardements, die derzeit den Westteil der IS-Hochburg Mossul erschüttern. Der Schutz der Zivilisten sei eine „vorrangige und dringende Pflicht“. (rv)
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Generalaudienz: Abraham ist Vater im Glauben und der Hoffnung
„Ich würde euch gerne eine Frage stellen: Wir, wir alle, sind wir davon überzeugt? Sind wir davon überzeugt, dass Gott uns liebt und dass er bereit ist, all seine Versprechen zu erfüllen?“ Bei der Generalaudienz am Mittwoch stellte Papst Franziskus den katholischen Gläubigen eine Grundsatzfrage. In seiner 16. Katechese zum Thema christliche Hoffnung arbeitete der Papst die enge Verbindung zwischen Glaube und Hoffnung heraus. (rv)
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Papst Franziskus will kirchliche Jugendarbeit in Europa stärken
In einer Botschaft an ein Symposium über Jugendpastoral in Barcelona hat Papst Franziskus dazu aufgerufen, Herausforderungen der Glaubensverkündigung und der Begleitung Heranwachsender in den Blick zu nehmen. Junge Christen müssen sich als „lebendige Glieder der Familie Christi fühlen“, damit sie selbst zu Glaubensboten würden, hieß es in dem Grußwort. Die vatikanische Jugendsynode 2018 unter dem Titel „Die Jugendlichen, der Glaube und die Berufungsentscheidung“ will sich mit der Befähigung von Jugendlichen zu individuellen Lebensentwürfen befassen. (kap/kna)
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Kardinal Pell: Neue Technologien sind auch Chance
Big Brother, Big Data, Privacy is over: Mit diesen und anderen Schlagwörtern verbindet man immer mehr den Zuwachs an Technik in unserem täglichen Leben, vom immer präsenten Smartphone bis zum Kühlschrank, der selbstständig fehlende Nahrungsmittel bestellt. Technik, die dem Einzelnen sein Leben organisiert und letztlich – so die Befürchtung vieler – den gläsernen Menschen erschafft, den die Technik gar nicht mehr nötig hat. Ein aktuelles Thema, das auch die Kirche angeht. Für Kardinal George Pell ist die Technik, wenn sie richtig angewendet wird, auch eine Chance, wie der Präfekt des Wirtschaftssekretariats bei einer Buchvorstellung sagte. (rv)
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WEITERE THEMEN DES TAGES:

Kongo: Bischöfe geben vorläufig auf
Zurück in den Krisenmodus in Kinshasa: Die Bischöfe des Kongo haben es – vorerst – nicht geschafft, für die zerstrittenen Konfliktparteien einen Kompromiss zu finden, um aus der politischen Sackgasse herauszukommen. Das hatten sie sich anders vorgestellt: Unter ihrer Vermittlung war ein sogenanntes Silvester-Abkommen erarbeitet worden, das Präsidentschaftswahlen bis Ende 2017 vorsah. Zuvor sollte sich Langzeit-Präsident Joseph Kabila mit der Opposition auf die Bildung einer Übergangsregierung einigen. Doch daraus wird vorerst nichts, wie der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Marcel Utembi Tapa, im Gespräch mit Radio Vatikan sagt: „Es waren noch einige wichtige Fragen offen.“ (rv/dw)
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Afghanistan: Kleine Schwestern verlassen Kabul
Was die Taliban und die sowjetische Besatzung Afghanistans nicht geschafft haben, dafür sorgt jetzt der Mangel an neuen Berufungen: Die Ordensgemeinschaft der „Kleinen Schwestern” verlässt nach 60 Jahren Kabul. Ungeachtet der Schwierigkeiten, Kriege und Terroranschläge waren die Schwestern stets an der Seite der Bedürftigen verblieben, doch nun sehen sie aus Nachwuchsmangel keine Zukunft mehr in Afghanistan, dem Land, dessen Einwohner zu fast hundert Prozent Muslime sind und in dem es keinen Dom und keine Pfarrkirche gibt, nur eine Kapelle auf dem Gelände der italienischen Botschaft. (rv)
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UNSER FILMTIPP:

Die andere Seite der Hoffnung
Ein junger Syrer, dessen Familie im Bürgerkrieg fast komplett getötet wurde, kommt nach seiner Flucht quer durch Europa nach Finnland, wo er Asyl beantragt, dann aber untertaucht, als man ihm dies verwehrt. In dem wortkargen Neubesitzer eines schäbigen Restaurants findet er einen unerwarteten Beschützer, der ihn in seine exzentrische Belegschaft aufnimmt. Eine mitunter märchenhaft anmutende Tragikomödie, in der Aki Kaurismäki das mit viel Respekt behandelte Flüchtlingsschicksal meisterhaft mit grandiosen Szenen seines lakonischen Humors verknüpft. In der Zeichnung der politischen Hintergründe erhebt sein Film keine Anklage, spricht sich dafür aber nachdrücklich für Mitgefühl, Solidarität und Humanismus aus. - Sehenswert ab 12. (FilmDienst)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Eine Premiere in Sachen schmerzlindernder Medizin: In Rom treffen sich an diesem Mittwoch Vertreter der Weltreligionen, um mit Ärzten, Pflegepersonal, Menschenrechtsfachleuten, Patienten und Vertretern aus Kultur und Gesellschaft eine Allianz für Palliativmedizin zu schmieden. Es geht um einen Austausch darüber, wie alten und unheilbar kranken Menschen das Recht auf eine schmerzlindernden Behandlung verschafft werden kann. Am Ende wollen die Teilnehmenden eine weltweit gültige „Charta der Religionen für Palliativbehandlungen für alte Menschen“ unterzeichnen. Als Veranstalter der Tagung „Religionen gemeinsam für Palliativmedizin“ treten die Päpstliche Akademien für das Leben und die Non-Profit-Organisation Maruzza Lefebvre D’Ovidio auf.  (rv)

Europa

Deutschland
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick kritisiert per Tweet den US-Präsidenten Donald Trump wegen dessen Klimapolitik. „Trotz Trump für Umwelt: Natur kann ihre eigenen Schäden reparieren, aber nicht die, die Menschen ihr zufügen, das müssen die Menschen selbst tun“, twitterte Schick. Trump hatte angekündigt, in Abwendung von der Klimapolitik seines Vorgängers barack Obama „den Krieg gegen die Kohle beenden“ zu wollen. Damit sollen Arbeitsplätze im Industrie- und Kohlesektor zurückgewonnen werden. International ist der Schritt auf Unverständnis gestoßen. (kna)

Belgien
Die französischsprachigen Bischöfe in Belgien stellen sich in einem Abtreibungs-Skandal hinter die Katholische Universität Löwen (UCL). Sie hätten Vertrauen in die internen Verfahren der Universität, heißt es in einem Schreiben, in dem die Bischöfe zugleich ihre Position gegen Abtreibung betonen. Die Universität hatte ein Disziplinarverfahren gegen den Philosophie-Dozenten und Lebensschützer Stephane Mercier eingeleitet, weil dieser einen Text zur Abtreibung an Studierende verteilt hatte. Der vierzehnseitige Text trägt den Titel „Philosophie für das Leben. Gegen ein angebliches Recht, Abtreibung zu wählen.“ Hintergrund ist eine bevorstehende Parlamentsdebatte über den Vorschlag, ein „Recht auf Abtreibung“ einzuführen. (kna)
Über die Zukunft Europas debattiert die EU-Bischofskommission (COMECE) ab diesem Mittwoch in Brüssel. Die Versammlung ist auf drei Tage angesetzt. Sie leistet Vorarbeiten für einen Kongress, der Ende Oktober im Vatikan stattfinden wird. Auch dabei geht es um die künftige Ausrichtung Europas. In Brüssel wollen die Bischöfe in Arbeitsgruppen Denkanstöße zu Aufbau, Themen und Methoden des Kongresses erarbeiten. Am Freitag wird der EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker anwesend sein. In der COMECE sind die Bischofskonferenzen aller 28 EU-Mitgliedsländer vertreten. Nach Artikel 17 des Vertrags von Lissabon steht sie im regelmäßigen Austausch mit den EU-Institutionen und trägt zu Gesetzesvorschlägen bei. (kna)

Amerika

Vereinigte Staaten
Das Oberste Gericht der Vereinigten Staaten hat das Todesurteil gegen einen geistig beeinträchtigten Raubmörder aufgehoben. Der Texaner sei nach veralteten Regelungen für geistig Behinderte beurteilt worden, hieß es zur Begründung. Die katholische Organisation „Catholic Mobilizing Network“ begrüßte den Urteilsspruch als „Schritt in die richtige Richtung für einige der verletzlichsten Menschen in unserer Gesellschaft“. Die Vorsitzende des Netzwerkes, Karen Clifton, betonte, das Gericht habe mit seiner Entscheidung klar bestätigt, dass Menschen mit geistiger Behinderung nicht hingerichtet werden dürfen. (cna)

Mexiko
Erneut ist ein katholischer Geistlicher in Mexiko ermordet worden. Pater Felipe Carrillo Altamirano aus El Nayar an der Pazifikküste wurde mutmaßlich Opfer eines Gewaltverbrechens. Er ist schon der zweite Geistliche, der in diesem Jahr im Land ermordet wurde. Mexiko ist eines der gefährlichsten Länder der Welt für katholische Geistliche. Seit 2006 beläuft sich die Zahl der Todesopfer aus dem mexikanischen Klerus auf rund 30. Allein im Jahr 2016 wurden 520 Mord- und Gewaltdrohungen registriert, die überwiegend von Drogenkartellen ausgingen. (kna/cath.ch/ag/mp)

Kolumbien
Die Entwaffnung von 7.000 Guerilla-Kämpfern in Kolumbien beginnt an diesem Mittwoch: Bis Ende Mai soll sie abgeschlossen sein. Im Rahmen des Entwaffnungsprozesses will die frühere Rebellenorganisation FARC mehr als 14.000 Waffen an die UNO übergeben. Regierung und FARC hatten sich im vergangenen Jahr nach vierjährigen Verhandlungen auf ein Friedensabkommen verständigt. Ein Großteil der Kämpfer ist bereits in sogenannte Befriedungszonen umgezogen, um dort die Wiedereingliederung in die Gesellschaft voranzutreiben. In dem jahrzehntelangen Konflikt zwischen Staat und Guerilla starben rund 300.000 Menschen; mehr als sieben Millionen wurden zu Binnenflüchtlingen. (kna)

Paraguay
Zweifel an der Legalität und Verfassungsgemäßheit einer Entscheidung des Parlaments äußern die Bischöfe des Landes: In einer Stellungnahme von diesem Mittwoch kritisieren sie den Vorstoß, einem Präsidenten künftig eine zweite Amtszeit zu ermöglichen. Diese Entscheidung sei ein „Zeichen des absoluten Fehlens von Respekt für die demokratische Institution, die wir mit so viel Einsatz und Hingabe nach Jahrzehnten der Diktatur erobert haben,“ so das Schreiben der Bischofskonferenz. Am Dienstag hatten Regierungs- und Oppositionsvertreter sich darauf geeinigt, innerhalb weniger Stunden eine Verfassungsänderung zu verabschieden, mit der der Präsident künftig für eine einmalige Wiederwahl im Amt kandidieren kann. (fides/rv)

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