RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 30.3.2017

Tagesmeldungen vom 30.3.2017

Papst an Familien: Beschäftigung mit Amoris Laetitia -
Großbritannien: „Es kann alles auseinanderbrechen“ -
Reformationsgedenken: Ökumene lebt vom Austausch -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst an Familien: Vertiefte Beschäftigung mit Amoris Laetitia
Eine vertiefte Beschäftigung mit der Apostolischen Exhortation Amoris Laetitia: Das wünscht sich Papst Franziskus von den Familien, die am IX. Welttreffen der Familien in Dublin teilnehmen werden. Vom 21. bis 28. August 2018 wird das Treffen stattfinden, kündigt Papst Franziskus an diesem Donnerstag in einem Brief an. „Ich möchte betonen, wie wichtig es ist, dass die Familien sich häufig fragen, ob sie von der Liebe ausgehend, für die Liebe und in der Liebe leben,“ wiederholt der Papst einige zentrale Gedanken aus seinem Apostolischen Schreiben. Um wie vieles schöner könne das familiäre Leben sein, wenn man täglich die einfachen Worte „bitte“, „danke“ und „entschuldige“ leben würde - das legt der Papst den Familien ans Herz. (rv)
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Papstmesse: „Herr, habe ich dich enttäuscht?“
Christen sollten sich vor falschen Göttern hüten, denn nur der wahre Gott liebt den Menschen wie ein Vater und ist auch geduldig mit ihnen. Das war der Kerngedanke der Papstpredigt von diesem Donnerstag in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses Santa Marta. Im Herzen eines jeden Menschen sei die Versuchung immer da, Gott gegenüber untreu zu sein, sagte Franziskus. Und er zitierte den Propheten Baruch mit dem Satz: „Ihr habt vergessen, wer euch groß gezogen hat.“ Durch die Stimme der Propheten habe Gott immer wieder seine Enttäuschung über sein Volk kundgetan. Enttäuschung darüber, dass sich der Mensch anderen Göttern zuwende. (rv)
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Großbritannien: „Es kann alles auseinanderbrechen“
Jetzt ist es offiziell und amtlich: Die britische Regierung hat am Mittwoch die Austrittserklärung Großbritanniens aus der Europäischen Union eingereicht. Freude herrscht bei den Befürwortern der Brexit, Trauer bei den EU-Anhängern auf den Britischen Inseln – und nicht nur dort. Wie es nun weitergeht, steht noch in den Sternen. Mit dem Brexit könnte das Auseinanderbrechen Großbritanniens eingeleitet werden, sagt Johannes Arens, Domkapitular von Leicester, im Gespräch mit dem Domradio. Das Problem sei nicht die Beziehung zur EU, sondern der Umgang unter den Engländern, Schotten und Iren im Vereinten Königreich. Mit ihrem harten, patriotischen Kurs vergrätze Premierministerin May die Schotten und verunsichere die Iren. (domradio)
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Reformationsgedenken: Ökumene lebt vom Austausch
Die Ökumene kann weitere Fortschritte machen, wenn der persönliche Austausch zwischen den Gläubigen verschiedener Konfessionen noch stärker gefördert wird. Davon ist der scheidende Präsident des Lutherischen Weltbundes, Bischof Munib Younan, überzeugt. Er lebe in Jerusalem, sagt der Palästinenser, und darum wisse er nur allzu gut, wie wichtig die Einheit unter den Christen sei: in einem Kontext, in dem die Christen in der Minderheit sind. Zwar könne er nicht in die Zukunft blicken, aber er glaube, dass es in 10 oder 15 Jahren eine gegenseitige volle Anerkennung zwischen Lutheranern und Katholiken gebe werde. Dazu bedürfe es aber des unermüdlichen Einsatzes aller Gläubigen. (rv)
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IN EIGENER SACHE:

Der Verein der Freunde
Bei Radio Vatikan und überhaupt bei den Medien des Vatikan stehen Veränderungen an. Einiges haben wir schon berichtet, anderes ergibt sich erst in den kommenden Wochen. Auf jeden Fall wird die Reform aber auch Auswirkungen haben auf den Verein der Freunde von Radio Vatikan e.V., der unsere Arbeit seit Jahren und Jahrzehnten unterstützt. Hier lesen Sie einen Brief des Vorsitzenden des Vereins zum Theme „Freunde und Reform“. (rv)

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Strukturen, auch innerhalb der Kirche, können manchmal ein Hindernis sein. Entscheidend ist, dass nichts den Dienst für Gott und das Wohl der Mitmenschen behindert. Daran erinnerte der Papst an diesem Donnerstag bei einer Audienz für den Orden der Somasker. Dieser Orden, der in Italien im 16. Jahrhundert gegründet wurde, ist heute im Bildungswesen und als karitative Gemeinschaft weltweit tätig. Franziskus ermunterte die Ordensmitglieder, dieses Engagement für die Hilfsbedürftigen und Randständigen fortzuführen. Strukturen könnten „manchmal den falschen Eindruck von Sicherheit vermitteln und der Dynamik des Dienens“ hinderlich sein, so der Papst. (rv)
Ein „Faktor der Stabilität für ein friedliches Zusammenleben“ sind nach Ansicht des Vatikans die Kirchen in Nahost. Inzwischen sei sich angesichts der vielen Zerstörungen und Gewalt gegen diese Kirchen auch die internationale Gemeinschaft bewusst geworden, dass die fast zweitausendjährige Präsenz der Christen zum Wohl des Gemeinwesens geschützt und bewahrt werden müsse, sagte der für die katholischen Ostkirchen zuständige Kurienkardinal Leonardo Sandri am Mittwochabend in Rom. Im Armenischen Kolleg feierte er zusammen mit den in Rom lebenden Priestern und Seminaristen der orientalischen Riten einen Friedensgottesdienst für ihre Heimatkirchen. (kap)
Papst Franziskus wird am kommenden 8. April in der römischen Basilika Santa Maria Maggiore einer Gebetsvigil mit Jugendlichen vorstehen. Wir übertragen die Feier live und mit deutschem Kommentar. Die Vigil wird am Vorabend des Palmsonntags stattfinden. Am Palmsonntag wird jährlich weltweit der diözesane Weltjugendtag begangen, den Papst Johannes Paul II. 1985 eingeführt hatte. 350 jugendliche Teilnehmer aus den Diözesen der ganzen Welt werden am Palmsonntag zu einem internationalen Forum erwartet, das den Startschuss für eine spirituelle und inhaltliche Begleitung der Vorbereitungen zur Weltbischofssynode 2018 bilden soll. Bei der Synode wird es um das Thema Jugend und Berufungen gehen. (rv)
Wer genauer wissen will, was aus der Vatikanspende – dem sogenannten Peterspfennig – wird, der kann künftig via Twitter und Instagram mehr erfahren. Wie der Vatikan an diesem Donnerstag mitteilte, wird die Stelle, die sich um den Peterspfennig kümmert, auf den sozialen Medien nicht nur präsent sein, sondern auch für Rückfragen und Erläuterungen zur Verfügung stehen. Die Accounts sind bereits aktiv. Vorerst sind die Informationen auf Italienisch, Englisch und Spanisch zu finden. Damit wolle man transparent und offen über die Spendeneinnahmen kommunizieren, heißt es in der Vatikanerklärung. t. (rv)
Königlicher Besuch im Vatikan: Prinz Charles und seine Gemahlin Camilla kommen am nächsten Dienstag zur Audienz bei Papst Franziskus. Für den Prince of Wales und die Herzogin von Cornwall ist es die erste Begegnung mit Papst Franziskus im Vatikan. 2009 traf das Paar dort Papst Benedikt XVI. (2005-2013). Charles und Camilla sind von Ende März bis Anfang April auf Europa-Reise und besuchen dabei neben dem Vatikan und Italien auch Rumänien und Österreich. (kap)
Papst Franziskus trifft nach dem London-Attentat vier englische Imame im Vatikan. Die Begegnung am kommenden Mittwoch sei infolge des Terroranschlags im Londoner Regierungsviertel zustande gekommen, sagte der Erzbischof von Westminster, Kardinal Vincent Nichols, der italienischen Nachrichtenagentur „SIR“. Nichols ist Vorsitzender der katholischen Bischofskonferenz von England und Wales. Es sei wichtig, die Führer verschiedener Religionen miteinander in Kontakt zu bringen, so der Kardinal. Außerdem sei es die Pflicht aller Religionsführer, miteinander zu reden, gemeinsam Lösungen zu finden und die Frage von „religiösen Glaubensvorstellungen, die in Extremismus und Gewalt münden“, anzugehen. (kap)

Europa

Weißrussland
In der weißrussischen Hauptstadt Minsk soll eine katholische Universität entstehen. Der Erzbischof der Hauptstadt, Tadeusz Kondrusiewicz, ist zu einer USA-Reise aufgebrochen, um Sponsoren für diesen Plan zu gewinnen. Auf eine Gastvorlesung an der „Catholic University of America“ in Washington am 22. März folgten ein Treffen mit Kardinal Donald Wuerl und in New York mit Kardinal Timothy Dolan, berichtete die Stiftung „Pro Oriente“ am Mittwoch. Kondrusiewicz schilderte in Washington die christlichen Wurzeln der Kultur und Geschichte Weißrusslands. (kap)

Afrika

Ägypten
Nach einer spontanen Demonstration in der Stadt Qena hat die Polizei mehrere Protestierer festgenommen, darunter 13 koptische Christen. Die Demonstranten forderten die Sicherheitskräfte zu mehr Entschlossenheit bei den Ermittlungen zur Entführung einer jungen koptischen Frau auf. Marina Nashaat ist vor drei Wochen verschleppt worden. Nach Aussagen des Vaters hat er seit der Entführung seiner Tochter nicht einmal einen Anruf von der Polizei erhalten. Da die Demonstranten keine Genehmigung beantragt hatten, griff die Polizei ein und nahm insgesamt 25 jugendliche Demonstranten fest. (fides)

Sudan
Der Sudan kann die Cholera-Epidemie nicht stoppen: Über 50 Personen haben sich in El Gallabat, im Osten des Sudan, mit der tödlichen Krankheit infiziert. Etwas westlicher von El Gallabat erlag eine Frau den Folgen der Krankheit. Wie die Gesundheitsbehörden mitteilen, wurden weitere Fälle in anderen Teilen des Staates registriert, weshalb die Gesundheitsbehörden medizinische Teams dorthin entsandten. Die Infektionsrate wird voraussichtlich während der Regenzeit ansteigen, sollten die staatlichen Behörden keine entsprechenden Maßnahmen auf den Weg bringen. (fides)

Amerika

Mexiko
Ein Bischof versucht zwischen der Drogenmafia und der Regierung zu vermitteln. Salvador Rangel Mendoza, Leiter der Diözese Chilpancingo-Chilapa im Bundesstaat Guerrero, traf diese Woche zunächst Spitzen des organisierten Verbrechens im Bundesstaat Guerrero und anschließend Vertreter der Landesregierung, berichtete er am Mittwoch gegenüber dem Sender „Radio Formula“. Dem Treffen mit den Kartellen waren Morddrohungen gegen Priester vorausgegangen. Das am Pazifik gelegene Guerrero ist mit 340 Morden allein im Januar und Februar 2017 derzeit das Epizentrum der Gewalt in Mexiko. Er wolle keine Aufklärung betreiben, sondern zur Rückkehr des Friedens in der Region beitragen, sagte der seit knapp zwei Jahren vor Ort tätige Bischof. (kap)

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