RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 31.3.2017

Tagesmeldungen vom 31.3.2017

- Papst ruft zu Forschungen über Luther auf -
- Venezuela: Nichts ist mehr auszuschließen-
- Reisemotto bekannt: „Friedenspapst in Ägypten“ -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Christine Seuss
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst ruft zu Forschungen über Luther und seine Zeit auf
Papst Franziskus ruft Katholiken und Lutheraner zu „ernsthaften vertieften Auseinandersetzungen mit der Gestalt Luthers und seiner Kritik an der Kirche und dem Papsttum seiner Zeit“ auf. Nur dann sei es möglich, „jenes Klima des gegenseitigen Misstrauens und der Rivalität zu überwinden, welches in der Vergangenheit allzu lange die Beziehungen zwischen Katholiken und Protestanten geprägt hat“. Der Papst empfing im Vatikan die Teilnehmer eines Kongresses zu Luther, der vom Päpstlichen Komitee für Geschichtswissenschaften organisiert worden ist. (rv)
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Luther 500 Jahre danach: Die Papstansprache im Volltext
Radio Vatikan dokumentiert hier die Ansprache des Papstes an die Teilnehmer der Tagung „Luther 500 Jahre danach“ von diesem Freitag in offizieller deutscher Übersetzung. (rv)

Venezuela: Nichts ist mehr auszuschließen
Kann die Demokratie noch gerettet werden? Seit mehr als drei Jahren wird Venezuela von einer massiven Versorgungskrise und schweren politischen Spannungen erschüttert. Menschenrechtsorganisationen und die katholische Kirche kritisieren die politische Verfolgung von Oppositionellen, die Präsident Nicolas Maduro für die Krise verantwortlich machen. Wir fragten den Venezuela-Referenten des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat, Reiner Wilhelm, ob der Schachzug, mit dem das Oberste Gericht jetzt Maduros Macht gefestigt hat, überhaupt legal war. Wilhelm: „Nein, war er nicht. Es ging gar nicht um die Frage des Parlaments an sich, es ging eigentlich um die ganz konkrete Frage der Joint Ventures mit der Ölindustrie.“ (rv)
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Indien: Hindufundamentalismus auf dem Vormarsch
In Indien haben die jüngsten regionalen Wahlen eines deutlich gemacht: Die Hindufundamentalisten sind auf dem Vormarsch. In wichtigen Bundesstaaten hat die Hindupartei BJP, der auch Ministerpräsident Narendra Modi angehört, einen deutlichen Sieg eingefahren. Dabei standen Modi und seine Partei im Vorfeld der Wahl in deutlicher Kritik, unter anderem für die recht überstürzt angeordnete und umstrittene Währungsreform. Warum hat sich die Kritik nicht in einem schlechteren Abschneiden der Partei niedergeschlagen? Das haben wir Bettina Leibfritz gefragt, sie ist Länderreferentin für Indien beim katholischen Hilfswerk Missio. Missio sei es vor allem wichtig, in Deutschland darüber zu informieren, was hinter Modi und seiner nach außen hin moderaten Regierung stehe. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Am Montag und Dienstag findet im Vatikan eine Konferenz zu 50 Jahre „Populorum progressio“ statt. Die Sozialenzyklika von Papst Paul VI. hat bis heute Maßstäbe gesetzt. Durchgeführt wird die Tagung vom neuen von Papst Franziskus eingesetzten vatikanischen Dikasterium für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen. An den Gesprächen im Vatikan nehmen vor allem Mitglieder der früheren Päpstlichen Räte, die jetzt in dem neuen Dikasterium eingebunden sind, wie beispielsweise dem Rat Cor Unum oder Justitia ex Pax teil. Die Kurienkardinäle Gerhard Ludwig Müller und Peter Turkson werden als Referenten erwartet. (rv)

Vatikan/Ägypten
Das Motto der Reise von Franziskus nach Kairo ist nun bekannt, es lautet: „Der Papst des Friedens im Ägypten des Friedens“. Das teilte der Vatikan an diesem Freitag mit. Franziskus wird am 28. und 29. April in der ägyptischen Hauptstadt erwartet. Das genaue Reiseprogramm ist jedoch noch nicht bekannt. Das Symbolbild der Reise besteht aus drei Elementen. Einerseits sind die Pyramiden zu sehen als Nationalsymbol, ebenfalls im Logo ist eine Friedenstaube abgebildet, und das dritte Element ist die Verbindung des Halbmondes als Symbol des Islam mit dem Kreuzzeichen in der Mitte. (rv)

Europa

Deutschland
Knapp 15 Millionen Euro hat der Aktionsrat von Renovabis für 272 neue soziale und pastorale Projekte sowie konkrete Bildungsvorhaben oder Initiativen zur Landesentwicklung im Osten Europas bereitgestellt. Das gab das Förderwerk an diesem Freitag bekannt. Unter den jetzt bewilligten konkreten Vorhaben der Renovabis-Partner sind 44 Großprojekte mit einem Gesamtvolumen von gut 9,7 Millionen Euro in 14 der insgesamt 29 Projektländer. Es handelt sich um Hilfsmaßnahmen im kirchlich-pastoralen und im sozialen Bereich sowie für die Bil­dungsarbeit in den Kirchen und Gesellschaften. Unterstützt werden damit Menschen, die nach einer Perspektive für ein menschenwürdiges Leben suchen. Das sind vor allem Familien, Kinder und Jugendliche, Alte und Kranke, aber auch Binnenmigranten und Flüchtlinge in der vom Krieg noch immer betroffenen Ukraine. (pm)

Italien
Bei einem Polizeieinsatz sind drei Dschihadisten aus dem Kosovo verhaftet worden. Sie hatten offenbar geplant, in Venedig einen Anschlag durchzuführen. Patriarch Francesco Moraglia sagte, er sei den Sicherheitskräften dankbar für die Zerschlagung der mutmaßlichen Terrorzelle. Bürger und Touristen der Lagunenstadt könnten sich sicher fühlen, auch wenn in der heutigen Zeit viel Wachsamkeit und Überwachung nötig seien. „Angst besiegt man, indem man gemeinsam lernt, im Alltag einen Lebensstil zu pflegen, der sich niemals Gewalt und Terrorismus beugt“, so Erzbischof Moraglia. Laut italienischen Medienberichten hatte die Polizei in der Nacht zu Donnerstag bei einer Razzia in Venedig, Treviso und Mestre drei Dschihadisten aus dem Kosovo verhaftet und einen Minderjährigen festgesetzt. Hintergrund waren Anschlagspläne rund um die bekannte Rialto-Brücke der Stadt, auf die Ermittler bei einer Telefonüberwachung gestoßen waren. (kap)

Belgien
Kardinal Reinhard Marx bekräftigt die starke Unterstützung der katholischen Kirche für das europäische Projekt. „An der Zusammenarbeit in Europa führt kein Weg vorbei, weil dieser Weg der Zusammenarbeit der beste Weg ist, den Frieden in Europa zu erhalten, den wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen durch die Globalisierung zu begegnen und wieder ein Orientierungspunkt für die Humanität zu werden, wie es sich Papst Franziskus von Europa erhofft.“ Das sagte Marx in Brüssel bei einer Vollversammlung des EU-Bischofsrates (COMECE), dessen Präsident er ist. Bei der Vollversammlung bereiten die Bischöfe der EU-Länder einen Kongress zur europäischen Zukunft vor, der im Oktober in Rom stattfinden soll. Dabei geht es um die Krisen und ihre Ursachen sowie um die soziale Dimension Europas. (pm)

Naher Osten

Irak
Die Kirchen wollen für den Wiederaufbau der zerstörten Dörfer in der Ninive-Ebene sorgen, damit Christen dorthin zurückkehren können. In den Büros der chaldäisch-katholischen Kirche in Erbil wurde eine entsprechende Einigung zwischen drei christlichen Kirchen im Irak unterzeichnet. Die drei Kirchen sind die syrisch-katholische, die syrisch-orthodoxe Kirche und schließlich die chaldäische Kirche selbst. Ein von „Kirche in Not“ in Auftrag gegebenes Gutachten gibt an, dass mehr als 12.000 Wohnhäuser wiederhergestellt werden müssen, die von der Terrorgruppe Islamischer Staat in der Ninive-Ebene zerstört oder teilweise beschädigt wurden. Die Kosten werden auf mehr als 200 Millionen Euro veranschlagt. (pm)

Asien

Myanmar
Die Kirche in Myanmar und internationale Hilfswerke begrüßen den geplanten Bericht der Vereinten Nationen über Menschenrechtsverstöße gegen die muslimischen Rohingya im Bundesstaat Rakhine. Die Initiative wurde vom UNO-Menschenrechtsrat offiziell angekündigt, der eine „unabhängige internationale Mission“ in das Land entsenden will. Gleichzeitig wird das Mandat des Sonderberichterstatters zur Menschenrechtslage in Myanmar verlängert. Die Regierung Myanmars distanziert sich offiziell vom Beschluss der Vereinten Nationen. „Die Resolution des Menschenrechtsrates ist eine wichtige Botschaft für die Bürger Myanmars“, schreibt das Hilfswerk „Christian Solidarity Worldwide“ in einer Note. Es bedauert, dass die Regierung sich von der Resolution distanziert habe. (fides)

Amerika

Mexiko
Der Priester Oscar Lopez Navarro ist wieder frei. Wie der zuständige Bischof von Tampico mitteilt, ist der 40-jährige Priester, der von einer Gruppe von Bewaffneten entführt worden war, wieder auf freiem Fuß. Die Befreiung sei am Donnerstag geschehen, zwei Tage nach der Geiselnahme. Bisher sind keine Details bekannt. Nach Ansicht des Bischofs haben die Gebete und der „mediale Druck“ zur Befreiung geführt. Immer wieder komme es in jener Region zu Entführungen, um Geld von Familienangehörigen zu erpressen. Die internationale Aufmerksamkeit habe diesmal den Entführern einen Strich durch die Rechnung gemacht. (rv)

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