RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 2.5.2017

Tagesmeldungen vom 2.5.2017

- Vatikan: Nachdenken über politische Teilhabe Armer -
- Papstmesse: Die Herzen nicht verhärten -
- Papst will Aung San Suu Kyi empfangen -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Vatikan will neu über politische Teilhabe Armer nachdenken
Die päpstliche Akademie der Sozialwissenschaften denkt auf Anregung des Papstes über neue Modelle politischer Teilhabe für Arme und Bedürftige nach. Bei ihrer aktuellen Sitzung im Vatikan prüften die Angehörigen der Akademie unter Präsidenten Margaret Archer verschiedene Modelle. Die britische Soziologin würdigte im Vatikan die Grün-Bewegung als historisches Beispiel einer geglückten Integration von neuem, ökologischem Gedankengut in die Politik. (rv)
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Papstmesse: Die Herzen nicht verhärten
Vor Blindheit und Verschlossenheit gegenüber Gottes Wort hat der Papst gewarnt. „Die Herzen aus Stein lassen die Kirche sehr, sehr leiden“, sagte Franziskus am Dienstag bei seiner Frühmesse im Vatikan. Die Menschen sollten sich der Zärtlichkeit Gottes öffnen, dann könne dieser ihr Herz aus Stein durch ein Herz aus Fleisch ersetzen. (rv)
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Venezuela: Mehrheit will politische Lösung
Sie scheint in weiter Ferne zu liegen, und doch will die Mehrheit der Venezolaner nur eines, um die politische Krise in ihrem Land zu lösen: eine Verhandlungslösung. Das sagt Almute Heider, Länderexpertin für Venezuela vom bischöflichen Hilfswerk Misereor. „Wenn man die Leute fragt, was denn Szenarien sein könnten in dieser recht unübersichtlichen Situation, dann ist immer zu hören: Alle politischen Kräfte sollten sich an einen Tisch setzen und sich einigen.“ (rv/kap)
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NACH DER KAIRO-REISE DES PAPSTES:

„Das hat den Ägyptern moralischen Auftrieb gegeben“
Nach dem Besuch von Franziskus äußern sich Beobachter einhellig: Die Reise hatte Symbolwirkung für das Miteinander der verschiedenen christlichen Konfessionen in Ägypten. „Das hat den Ägyptern moralischen Auftrieb gegeben, vor allem nach den Anschlägen vom Palmsonntag“, sagte der Sprecher der katholischen Bischöfe in Ägypten, Rafic Greiche. Vor allem für das Zusammenleben von Kopten und Katholiken in Ägypten habe der Besuch viel verändert, urteilt der Jesuit und Nahost-Experte Samir Khalil Samir. (cns)
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Unmut unter Kopten wegen Tauf-Anerkennung
Die Gemeinsame Erklärung von Papst Franziskus und dem koptischen Patriarchen Tawadros II. sorgt für Unruhe in der koptisch-orthodoxen Kirche von Ägypten. In dem Papier, das die Kirchenführer am Wochenende in Kairo unterzeichnet haben, anerkennen beide Seiten die Taufe der jeweils anderen Kirche als gültig. In den sozialen Netzwerken kritisieren viele Kopten diesen Passus. (fides)
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UNSERE LATEINNACHRICHTEN:

Jede Woche frisch: Unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
Hier die aktuellen Nuntii Latini
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus empfängt am Donnerstagmorgen Aung San Suu Kyi im Vatikan. Es ist schon seine zweite Begegnung mit der 71-jährigen Friedensnobelpreisträgerin aus Myanmar. Aung, eine frühere Oppositionelle, ist die zentrale Figur der jetzigen birmanischen Führung. Sie hat international Kritik auf sich gezogen, weil sie sich nicht deutlich von der Verfolgung der mehrheitlich muslimischen Rohingya in ihrem Land distanziert. Auch Papst Franziskus hat sich mehrmals gegen eine Vertreibung von Rohingya aus Myanmar ausgesprochen. (rv)
Vor fünfzig Jahren wurde sie gegründet, jetzt feiert auch der Papst bei ihrem Geburtstag mit: Die Rede ist von der „Charismatischen Erneuerung“, deren katholische Spielart kurz nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil entstand. Am 31. Mai kommen die Mitglieder der Bewegung zur Generalaudienz auf dem Petersplatz, am 3. Juni halten sie mit Papst Franziskus ein Gebetstreffen auf dem Gelände des Circo Massimo in der Innenstadt von Rom, und am 4. Juni nehmen sie an der Pfingstmesse des Papstes auf dem Petersplatz teil. (adnkronos)

Asien

Indien
Trotz hartnäckiger Proteste der Katholiken haben die Behörden die Zerstörung eines Kreuzes in der „Bazaar Road“ von Mumbai durchgesetzt. Der Erzbischof der Metropole, Kardinal Oswald Gracias, sieht darin eine „illegale“ Aktion, eine „Provokation“. Das Kreuz habe sich seit über hundert Jahren über der Mauer eines privaten Grundstücks erhoben, es habe niemanden stören können. Die Nachrichtenagentur asianews reiht die Episode in eine ganze Reihe antichristlicher Aktionen ein. Sie spricht von Versuchen, die Christen in der Stadt einzuschüchtern. Um das Kreuz in der „Bazaar Road“ von Mumbai hatte seit Jahren ein Streit getobt, mit dem sich 2010 auch schon das Oberste Gericht beschäftigt hat. (asianews)

Philippinen
Kirchliche Gruppen bringen die kritische Menschenrechtslage auf den Philippinen vor den dafür verantwortlichen UNO-Rat. Eine von ihnen zusammengestellte Delegation von Menschenrechtlern soll am 8. Mai in Genf einen Bericht über die Lage auf den Philippinen vor dem Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen vorlegen. Der Bericht soll die vier letzten Jahre der Regierung des früheren Präsidenten Benigno Aquino und die ersten Amtsmonate des neuen Präsidenten Rodrigo Duterte abdecken. Der UNO-Menschenrechtsrat untersucht in regelmäßigen Abständen die Lage in allen UNO-Mitgliedstaaten. Dabei sind in erster Linie die Staaten selbst zur Berichterstattung aufgefordert. Aber auch andere Player der jeweiligen Gesellschaft können sich zu Wort melden. 2012 hatten sich die Philippinen bei der letzten Prüfung bereiterklärt, 63 von insgesamt 88 Empfehlungen des UNO-Gremiums umzusetzen. Der Redemptoristenbruder Ciriaco Santiago von der Gruppe „Rise Up for Life and for Rights“ sagt allerdings, in Wirklichkeit habe die Regierung die meisten der Empfehlungen nicht beachtet. (ucanews)

Bangladesch
Die Regierung will mit Geldern aus Saudi-Arabien 560 neue Moscheen bauen, eine in jeder Stadt des Landes. Bei Minderheiten, etwa den Katholiken, führt das zu der Sorge, dass damit neuer Nährboden für islamischen Radikalismus entsteht. Ein Minister versicherte gegenüber der Nachrichtenagentur ucanews, die Regierung achte schon in den bisher bestehenden Moscheen streng darauf, dass dort kein Extremismus gesät werde. Dieselbe Aufsicht werde auch in den neuen Moscheen geübt werden. Bischof Garvaz Rozario von Rajshahi äußerte sich hingegen besorgt. „Wir haben doch noch nie erlebt, dass Saudi-Arabien einfach so Gelder hergibt“, sagte er zu ucanews. Auch im Fall der neuen Moscheen sei doch davon auszugehen, dass die Saudis ihre radikale Version des Islam verbreiten wollten. In Bangladesh gibt es ungefähr 300.000 Moscheen. (ucanews)

Amerika

Venezuela/Lateinamerika
Acht lateinamerikanischen Staaten haben ihre Unterstützung für den jüngsten Friedensappell von Papst Franziskus für Venezuela bekundet. Der Krisenstaat brauche ein rasches Ende der Gewalt, die Suche nach Verhandlungslösungen, Respekt für den Rechtsstaat und für Menschenrechte, Befreiung politischer Gefangener und einen Zeitplan für Wahlen, erklärten die Regierungen von Argentinien, Brasilien, Chile, Costa Rica, Kolumbien, Peru, Paraguay und Uruguay in der Nacht auf Montag. Sie dankten dem Papst für seine Sorge um den Kontinent. Venezuelas Präsident Nicolas Maduro reagierte auf den Papst-Appell mit den Worten, Franziskus tue offenbar alles für den politischen Dialog im Land. Seine Außenministerin Delcy Rodriguez protestierte jedoch scharf gegen die „Einmischung" der acht Länder. (kap)

Vereinigte Staaten/Mexiko
Katholische Jugendliche aus Mexiko und den USA halten am kommenden Sonntag einen Solidaritätslauf entlang des Grenzzauns ab, der die beiden Länder voneinander trennt. Beim sogenannten run4unity wird die mexikanische Gruppe in Mexicali und die US-Gruppe in Calexico in Sichtweite zueinander laufen. Die Aktion ist Teil einer weltweiten Friedensstaffel im Rahmen der „Woche der geeinten Welt“, die die internationale Fokolar-Bewegung noch bis 7. Mai in vielen Ländern abhält. Mexicali und Calexico sind Zwillings-Städte, die durch den Grenzwall voneinander abgeschnitten sind. (pm)

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