RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 3.5.2017

Tagesmeldungen vom 3.5.2017

- Franziskus blickt auf seine Ägyptenreise zurück -
- „Erosion der Mittelschicht gefährdet Demokratie“ -
- Woche für das Leben: Das Recht auf Nicht-Wissen -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Christine Seuss
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst Franziskus: Ägypten als Zeichen des Friedens
Ägypten war und ist „ein Zeichen der Hoffnung, der Zuflucht und der Hilfe“. Das sagte Papst Franziskus im Rahmen seiner Generalaudienz an diesem Mittwoch, bei der er einen Rückblick auf seine Kurzreise nach Kairo machte. (rv)
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Hier: Kardinal Kochs Bilanz zur Reise

Vatikan: Erosion der Mittelschicht in Europa und Lateinamerika
In Lateinamerika, jedoch auch in Europa, gefährdet das zunehmende Verschwinden der Mittelschicht die demokratischen Strukturen und die Teilhabe breiter Bevölkerungsteile: Diese „große Sorge“ hat Kurienbischof Marcelo Sanchez Sorondo zum Abschluss der fünftägigen Vatikan-Konferenz der von ihm geleiteten Päpstlichen Akademie für Sozialwissenschaften dargelegt. Die Tagung der Akademie, die vom vergangenen Freitag bis Dienstag im Vatikan stattfand, stand unter dem Titel „zu einer partizipatorischen Gesellschaft - Neue Wege zur sozialen und kulturellen Integration“. (kap)
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Somalia: Unicef schlägt Alarm
Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen schlägt Alarm: Immer mehr Kinder in Somalia sind auf der Flucht vor Dürre, Hunger und Krankheiten. Unicef-Schätzungen zufolge wird sich die Zahl der somalischen Kinder, die an akuter Mangelernährung leiden, im laufenden Jahr auf 1,4 Millionen erhöhen, darunter seien 275.000 Kinder mit schweren lebensbedrohlichen Symptomen. Radio Vatikan sprach mit dem Sprecher von Unicef Deutschland, Rudi Tarneden. (rv)
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Deutschland: „Click to pray“ jetzt auch auf Deutsch
Seit 1844 gibt es das Gebetsapostolat des Papstes. Daraus ist inzwischen das „Weltweite Gebetsnetzwerk des Papstes“ gewachsen. Und heutzutage wird diese Gebetsinitiative auch via Smartphone gemacht. „Click to pray“ heißt die App und seit neustem gibt es auch eine deutsche Version davon. (rv)
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Deutschland: Adveniat freut sich über konstante Einnahmen
Das katholische Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat hat im Geschäftsjahr 2015/16 rund 47,8 Millionen Euro durch Kollekten, Spenden und weiteren Erträgen eingenommen. Damit seien die Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr relativ konstant geblieben, sagte der Geschäftsführer des Hilfswerks, Stephan Jentgens, am Dienstag vor Journalisten in Essen. (kna)
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BLICKPUNKT LEBENSSCHUTZ:

Woche für das Leben: Das Recht auf Nicht-Wissen
„Es gibt auch das Recht auf Nicht-Wissen“: Daran hat der Trierer Bischof Stephan Ackermann in der laufenden „Ökumenischen Woche für das Leben“ mit Blick auf die Möglichkeiten der Pränatal-Diagnostik erinnert. Mit den Möglichkeiten der modernen Medizin stelle sich auch die Frage, „was die Paare mit diesem Wissen anfangen sollen“, so der Bischof. Die Woche für das Leben steht in diesem Jahr unter dem Leitwort „Kinderwunsch – Wunschkind –Designerbaby“. (rv)
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UNSER FILMTIPP:

Kommunion
Eine 14-Jährige steht im Zentrum eines fragilen polnischen Familiengefüges, das ohne ihre disziplinierte Leitung schon längst auseinandergebrochen wäre. Während die Mutter abwesend ist und der Vater in seiner Alkoholsucht verwahrlost, besorgt das Mädchen den Haushalt und kümmert sich um seinen autistischen Bruder, dessen bevorstehende Kommunion den familiären Druck erhöht, der aber auch Anlass für Hoffnung ist: Von der Kommunionsfeier verspricht sich das Mädchen insgeheim die Zusammenführung der Familie. Im Direct-Cinema-Stil gedrehter Dokumentarfilm, der sich ganz auf die Beobachtung des Lebensalltags der Geschwister konzentriert und das bedrückende Bild eines Organismus zeichnet, der mit viel Anstrengung, aber auch Verbundenheit und Liebe am Leben gehalten wird. (O.m.d.U.) - Sehenswert ab 16. (FilmDienst)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Atomwaffen schaffen ein „falsches Verständnis von Sicherheit“. Das hat der Vatikanvertreter bei der Internationalen Behörde für Atomfragen (AIEA), Janusz Urbańczyk, betont. Er nimmt in den kommenden Tagen an einem Diplomatentreffen in Wien teil, bei dem die nächste Konferenz zur Überprüfung des Atomwaffensperrvertrages im Jahr 2020 vorbereitet wird. Der Heilige Stuhl nimmt dabei als ständiger Beobachter teil. Die vergangenen Konferenzen über die Einhaltung des Atomwaffensperrvertrages 2005 und 2015 hatten Teilnehmer als weitestgehend ergebnislos bezeichnet. (rv)

Vatikan/Schweiz
Die Schweizer Bundespräsidentin Doris Leuthard trifft am Samstag Papst Franziskus im Vatikan. Die Privataudienz ist anlässlich der Vereidigung der Rekruten der Schweizergarde angesetzt, die wie jedes Jahr am 6. Mai stattfindet. In diesem Jahr schwören 40 Rekruten den Eid auf den Papst; der jeweils amtierende Schweizer Bundespräsident nimmt für gewöhnlich an der Zeremonie teil. Das Datum der Vereidigung bezieht sich auf den 6. Mai 1527, der als „Sacco di Roma“ in die Geschichte einging. Bei der Plünderung Roms durch deutsche Landsknechte sowie spanische und italienische Söldner verteidigte an jenem Tag die Schweizergarde Papst Clemens VII., der sich in die Engelsburg retten konnte, während 147 Gardisten ihr Leben ließen. (rv)

Europa

Deutschland
Der Schlussbericht zur Aufklärung der Übergriffe bei den Regensburger Domspatzen verzögert sich. Der Sonderermittler Ulrich Weber spricht mittlerweile von einer Publikation erst im Juni. Grund dafür seien immer neue Informationen, die weiterhin einträfen. Das sogenannte Anerkennungsgremium hat bereits im Januar seine Arbeit aufgenommen. Es soll Betroffenen Schadenersatz-Gelder auszahlen. Gremium und Bistum versichern, dass die ersten Zahlungen noch in diesem Jahr fließen werden. (kna)

Frankreich
Die französischen Bischöfe halten an ihrer Position fest, angesichts der Stichwahl um das Präsidentenamt für keinen der beiden Kandidaten Partei zu ergreifen. Das sei „nicht die Rolle der Kirche“, sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Georges Pontier von Marseille, in einem Interview. Wenige Tage vor der Stichwahl zwischen Emmanuel Macron und Marine Le Pen beklagte der Erzbischof das „hysterische Klima“ im Land. Das mache es schwerer, sich in Ruhe „eine Meinung zu bilden“. (pm)
33 katholische Verbände und Gruppen rufen implizit dazu auf, den „Front National“ von Marine Le Pen nicht zu wählen. In einer Anzeige in der katholischen Tageszeitung „La Croix“ vermeiden sie allerdings eine klare Wahlempfehlung für Emmanuel Macron bei der Stichwahl fürs Präsidentenamt am nächsten Sonntag. Ähnlich wie die französischen Bischöfe ermutigen die katholischen Verbände dazu, sich mit dem Stimmzettel für eine „Akzeptanz der Unterschiede“, für „Öffnung und Dialog“ sowie für ein „gerechteres Europa“ einzusetzen. (rv)

Naher Osten

Heiliges Land
Israel hat die jüngste Unesco-Resolution zum Status Jerusalems scharf verurteilt. Der Botschafter des Landes bei der UN, Danny Danon, sprach von einer „schändlichen Entscheidung“. Der Versuch, die Bindung zwischen Israel und Jerusalem aufzulösen, ändere nichts an dem Fakt, dass Jerusalem die ewige Hauptstadt des jüdischen Volks sei, so Danon. Am Dienstag hatten die Mitgliedsländer der UN-Kulturorganisation mehrheitlich für die Resolution gestimmt, die die Bedeutung von Jerusalems Altstadt für alle drei monotheistischen Religionen betonen soll. In dem Text, den mehrere arabische Länder gemeinsam eingebrachte hatten, wird Israel unter anderem als Besatzungsmacht bezeichnet. (rv/ansa)

Asien

Indien
Das Leben der Christen, ihre persönliche Sicherheit und ihre Kultstätten schützen: Das sind die Prioritäten, die der jüngst erschiene Bericht „Minderheiten an den Rändern: Religionsfreiheit und christliche Gemeinschaft in Indien“ auflistet. Organisationen aus Kirche und Gesellschaft sowie Nichtregierungsorganisationen stellten den Report bei den Vereinten Nationen vor, die im Mai Indien im Rahmen ihrer regelmäßigen Revision untersuchen. Insbesondere für die Lage der Menschenrechte und der Religionsfreiheit für die christliche Minderheit in dem mehrheitlich hinduistischen Land sollte der Bericht sensibilisieren, meldet der vatikanische Fidesdienst am Mittwoch. (fides)

Amerika

Chile
Chiles Bischöfe fordern die Regierung dazu auf, den Dialog mit dem indigenen Volk der Mapuche wieder aufzunehmen. Man müsse tieferen Gründe für das Scheitern der bisherigen Verhandlungen zwischen dem Staat und den Ureinwohnern akzeptieren, zugleich aber für Frieden verhandeln, „ohne Angst vor Andersheit und Autonomie“, regt die bischöfliche Kommission für Gerechtigkeit und Frieden der chilenischen Bischofskonferenz an, die die Regierung zu den Fragen der Indigenen berät. Das Verhältnis der Mapuche zum Staat ist seit langer Zeit durch Konflikte um Landrechte geprägt. Sozial zählen sie zum ärmsten Teil der Bevölkerung. (fides)

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