RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 7.5.2017

Tagesmeldungen vom 7.5.2017

- Papst bei Priesterweihe: Absage an Klerikalismus -
- Regina Coeli: Papst warnt vor „falschen Hirten“ -
- Venezuela: „Totalitäres marxistisches Regime” -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Christine Seuss
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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AUS DEM VATIKAN:

Papst bei Priesterweihe: Absage an Klerikalismus
Das Doppelleben ist eine hässliche Krankheit in der Kirche. Daran erinnerte Papst Franziskus an diesem Sonntagvormittag anlässlich der Priesterweihe von zehn Priesteramtskandidaten, der er im Petersdom vorstand. Bei seiner Predigt wurde der Papst nicht müde, darauf hinzuweisen, wie er den Dienst eines Priesters verstehe. Über weite Strecken wich er vom vorbereiteten Predigttext ab, um die Botschaft, die er den jungen Priestern mitgeben wollte, noch deutlicher zu formulieren. Insbesondere seien die Kandidaten aus dem Volk Gottes von Jesus Christus auserwählt worden „nicht um Karriere zu machen, sondern um diesen Dienst zu tun“, betonte der Papst. (rv)
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Regina Coeli: Papst warnt vor „falschen Hirten“
Bei seinem Regina-Coeli-Gebet an diesem Sonntag hat Papst Franziskus davor gewarnt, sich von „falschen Hirten“ täuschen zu lassen. Er zeigte sich nicht allein am Fenster des Apostolischen Palastes, von dem aus er seinen traditionellen Mittagssegen spendet, sondern scharte nach seiner Katechese auch vier der „neuen Hirten“, also der jungen Diakone, die er kurz zuvor zu Priestern geweiht hatte, um sich. Ausgehend vom Tagesevangelium am Sonntag des Guten Hirten erläuterte der Papst, wie Jesus sich den Gläubigen mit einem zweifachen Bildnis vorstellt: Einerseits mit dem Bild des „Hirten“, und andererseits mit dem Bild der „Tür zum Schafstall“. (rv)
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THEMEN DER WELTKIRCHE:

Venezuela: „Totalitäres marxistisches Regime”
Die Regierung in Venezuela will ein „totalitäres marxistisches Regime” errichten. Doch dieses Vorhaben sei „gegen die Verfassung“. Diese ungewöhnlich scharfe Warnung kommt vom Erzbischof der Hauptstadtdiözese Caracas, Kardinal Jorge Urosa Savino gegenüber Radio Vatikan. Erst an diesem Freitag hatte die Bischofskonferenz des Landes ein Dokument veröffentlicht, in dem sie die von Präsident Maduro per Dekret angeordnete Einberufung einer verfassungsgebenden Versammlung als eine unnötige Gefahr für die Demokratie kritisierte und vom Präsidenten Verfassungstreue forderte. (rv)
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„Papstappelle machen den Menschen im Jemen Hoffnung“
Was ist noch schlimmer als ein Krieg? Antwort: ein vergessener Krieg. Wie der im Jemen, der international kaum beachtet wird. Obwohl bei genauerem Hinsehen einige Konfliktlinien denen in Syrien ähneln: Sunniten gegen Schiiten, Saudi-Arabien gegen Iran. Mal abseits aller geopolitischen Analysen: Alle zehn Minuten stirbt im Jemen ein Kind. Nicht nur wegen des Kriegs, sondern auch wegen Lebensmittelknappheit, und weil das Gesundheitssystem zusammengebrochen ist. Menschenrechtler tun alles, um Medikamente und Trinkwasser zu den Bedürftigen zu bringen – aber sie alle würden wohl dem Jemen-Verantwortlichen von „Care International“, Wael Ibrahim, zustimmen, der sagt: „Die Menschenrechtslage ist sehr schwierig.“ (rv)
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Rumänien: Abwanderung schafft Euro-Waisen
Die politische Wende vor mehr als 25 Jahren hat den Menschen in Osteuropa Freiheit gebracht und vieles zum Besseren gewendet. Doch neben den Fortschritten gibt es in den ehemals kommunistischen Staaten immer noch politische, vor allem aber wirtschaftliche und soziale Probleme. Auf Arbeitslosigkeit und Armut folgt Abwanderung. Viele Menschen verlassen ihre Heimat, um sich andernorts eine bessere Zukunft aufzubauen - die Folge: Kinder müssen ohne ihre Eltern aufwachsen, die so genannten Euro-Waisen. Insbesondere in Rumänien: Das Land haben seit der Wende rund fünf Millionen Menschen verlassen, rund 100.000 Kinder leben derzeit ohne ihre Eltern dort. Ein Gastbeitrag von Markus Nowak für Renovabis. (pm)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Ein weiterer Teil der großen kanadischen Bischofskonferenz wird am Montag anlässlich deren Ad-Limina-Besuchs vom Papst empfangen. Bereits vor wenigen Wochen war eine erste Gruppe aus der Provinz Ontario zu Besuch gekommen. Diesmal sind die Bischöfe aus Québec an der Reihe. Am Mittwoch findet wie üblich die Generalaudienz auf dem Petersplatz statt. Am Freitag macht sich der dann Papst auf den Weg nach Portugal, wo er am 13. Mai an den Feierlichkeiten zum 100. Jahrestag der ersten Marienerscheinungen in Fatima teilnehmen und die Heiligsprechung zweier der drei Seherkinder vornehmen wird. Am Sonntag ist er wieder in Rom und wird am Mittag das Regina Coeli auf dem Petersplatz beten. (rv)

Europa

Österreich
Das Gedenken an die Verbrechen des Nationalsozialismus ruft auf zu Wachsamkeit gegenüber heutiger Unmenschlichkeit und klagt Gleichgültigkeit an: Das hat der Linzer Bischof Manfred Scheuer am Sonntag zum Auftakt der Gedenkfeier zum 72. Jahrestag der Befreiung des ehemaligen Konzentrationslagers (KZ) Mauthausen dargelegt. Der Blick zurück mahne „wider die Verrohung, wider den Kult der Gewalt, wider den Rückfall in die Barbarei“, so der Bischof bei einem Ökumene-Gottesdienst, in dem er zu Schritten der Versöhnung aufrief. An der Gedenk- und Befreiungsfeier nahmen rund 7.000 Menschen aus dem In- und Ausland teil. Am 5. Mai 1945 wurden die Häftlinge aus dem Konzentrationslager Mauthausen und seinen 49 Außenlagern befreit. (kap)

Schweiz
Der französischsprachige Teil des Kantons Fribourg in der Schweiz bekommt einen neuen Bischofsvikar: Charles Morerod, Bischof von Lausanne, Genf und Fribourg, hat den Priester Jean Glasson zum Nachfolger von Rémy Berchier bestellt, der das Amt seit Januar 2012 innehatte. Das gab die Diözese an diesem Samstag bekannt. Am kommenden 1. September wird Jean Glasson sein neues Amt antreten, während sein Vorgänger die Seelsorge im Fribourger Spital HFR übernehmen wird. (kath.ch)

Großbritannien
Vor der Parlamentswahl in Großbritannien haben die Spitzen der anglikanischen Kirche zu gesellschaftlichem Zusammenhalt aufgerufen. Die Kirchenmitglieder sollten bei ihrem Votum das christliche Erbe und ihre „Verpflichtungen gegenüber den nachfolgenden Generationen“ im Blick haben, zitierte der Sender BBC am Samstag aus einem Hirtenbrief der Erzbischöfe von Canterbury und York, Justin Welby und John Sentamu. An die Politiker ging der Appell, die Werte des Vereinigten Königreichs zu erneuern und besser im öffentlichen Bewusstsein zu verankern. Der Erzbischof von Canterbury ist Primas der Kirche von England, York der nach Canterbury zweitwichtigste Bischofssitz. Auf die anstehenden Brexit-Verhandlungen gingen die Erzbischöfe nicht direkt ein. (kap/kna)

Afrika

Nigeria
Die islamistische Terrorgruppe Boko Haram hat nach Verhandlungen mit der nigerianischen Regierung 82 der rund 270 entführten Schulmädchen aus Chibok freigelassen. Das haben an diesem Sonntag nigerianische Regierungs- und Geheimdienstkreise bestätigt. Ausdrücklich dankte die Regierung von Präsident Muhammadu Buhari der Schweiz und dem Roten Kreuz für ihre Vermittlung. Details zu den Verhandlungen wurden jedoch nicht bekannt gegeben. Am Sonntagmorgen trafen die freigelassenen Mädchen in der Hauptstadt Abuja ein. Seit April 2014 befanden sich die als „Chibok-Mädchen“ zu trauriger Berühmtheit gelangten jungen Frauen in der Gewalt der Islamisten, mehrere Dutzend konnten zwischenzeitlich befreit werden, doch ein Großteil der Entführungsopfer wird nach wie vor vermisst. (reuters)

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