RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 8.5.2017

Tagesmeldungen vom 8.5.2017

- Frankreich: Religionsvertreter begrüßen Macron-Sieg -
- Vatikan: Mehr Laien für die Laienbehörde -
- Papst: „Haben wir immer so gemacht“ ist Killer-Satz -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Frankreich: Religionsvertreter begrüßen Macrons Sieg
Seufzer der Erleichterung: So reagieren die großen Religionsgemeinschaften auf die Wahl von Emmanuel Macron zum Präsidenten Frankreichs. Allerdings nicht alle Religionsgemeinschaften – die Katholiken äußern sich genauso neutral wie vor der Stichwahl. „Unsere guten Wünsche und Gebete begleiten Macron bei seiner schweren Mission im Dienst an Frankreich, das Allgemeinwohl im Blick“, schrieb etwa der Generalsekretär der französischen Bischofskonferenz, Olivier Ribadeu-Dumas, auf Twitter. Deutlicher wird die Protestantische Föderation Frankreichs (FPF). „Den Ideen der extremen Rechten ist ein Riegel vorgeschoben worden.“ (la croix/afp)
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Frankreich: Le vote catholique – wie katholische Gläubige wählten
71 Prozent der regelmäßig praktizierenden Katholiken haben bei der Stichwahl am Sonntag für den unabhängigen Kandidaten Emmanuel Macron gestimmt. Das geht aus einer am Montag von der französischen Zeitung „La Croix“ veröffentlichten Umfrage hervor. Mehr Zustimmung erhielt Macron nur von den Muslimen. (kap)
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Christen-Rückkehr im Irak: Starthilfe dank Kirche in Not
13.000 Häuser für Christen will die päpstliche Stiftung „Kirche in Not“ in der irakischen Ninive-Ebene bauen. Wo bis vor Kurzem noch der Islamische Staat wütete, soll wieder Normalität einkehren: So werden an diesem Montag drei Baustellen in der Region eingeweiht, wo die ersten der durch die Terrormiliz zerstörten Privathäuser wieder aufgebaut werden sollen. An den Kirchen der drei christlichen Orte Bartella, Karamless und Karakosch erhalten dabei christliche, zur Rückkehr gewillte Familien Olivenbäume: Sie mögen „an dem Ort wieder Wurzeln schlagen, wo sie geboren wurden, dort leben und Früchte des Friedens und der Versöhnung hervorbringen“, heißt es in der dazugehörigen Grußbotschaft. (rv/kirche in not)
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Mehr Laien soll es in Zukunft in den vatikanischen Gremien geben, die über deren Angelegenheiten entscheiden. Dieses Ziel hat der Präfekt des neuen Dikasteriums für Laien, Familie und Leben, Kardinal Kevin Joseph Farrell, in einem Interview genannt. „Zum ersten Mal legt das Vatikanische Recht in der Verfassung des Dikasteriums fest, dass Untersekretäre Laien seien müssen und Sekretäre Laien seien können“, sagte Kardinal Farrell der Nachrichtenagentur „CNA“. Derzeit suchten seine Mitarbeiter nach geeignetem Personal für die Aufgaben in der Behörde, die seit September besteht. Bis Oktober sollen alle Sekretäre und Untersekretäre gefunden sein. (cna/rv)
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Papst fährt Ende der Woche nach Fatima: Kirche ist Mutter
Die Kirche ist Mutter - daran hat Papst Franziskus an diesem Montag vor Mitgliedern des portugiesischen Priesterkollegs von Rom erinnert, die er im Vatikan in Audienz empfing. Dabei kam er auch auf seine apostolische Pilgerreise nach Fatima am kommenden Freitag und Samstag zu sprechen: Sein Besuch in dem portugiesischen Wallfahrtsort stehe im Zeichen des Friedens und der Hoffnung, so Franziskus. „Einem Priester, der die Mutter vergisst, vor allem in schweren Momenten, fehlt etwas. Es ist als wäre er Waise.“ Eineinhalb Tage wird sich Papst Franziskus Fatima aufhalten. (rv)
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MORGENS IN SANTA MARTA:

Frühmesse: „Das wurde schon immer so gemacht“ ist ein Killer-Satz
„Geh weg mit diesen Neuerungen, Petrus - wirf dir eine Pille ein, für die Nerven…“ Petrus, der erste Papst, war offen für den Heiligen Geist. Nicht zur Freude seiner Mitchristen, wie Papst Franziskus bei der Morgenmesse am Montag anmerkte. Und er spießte einen Satz auf, einen Killer-Satz, der jede kirchliche Erneuerung abblockt: „Das ist immer so gemacht worden“ Ein Satz sei das, der sich dem Heiligen Geist geradezu entgegenstellt. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Mit ungeklärten Fragen rund um schwarze Löcher, Gravitationswellen und Raumzeit-Singularitäten befasst sich ab Dienstag ein hochkarätiges Forschertreffen an der päpstlichen Sternwarte in Castelgandolfo. Dabei wollen Forscher wie der niederländische Physik-Nobelpreisträger Gerard 't Hooft oder der britische Physiker Roger Penrose gemeinsam die Grenzen der modernen Kosmologie ausloten und neue Forschungsfragen formulieren, die bald zur Grundlage neuer wissenschaftlicher Forschung in diesem Feld werden könnten. Am Freitag ist eine Papstaudienz für die 35 geladenen Konferenzteilnehmer geplant; Franziskus empfängt die Kosmologen, Astronomen und Astrophysiker kurz vor seiner Pilgerfahrt nach Fatima. (rv)

Europa

Deutschland
Der neu ernannte Mainzer Bischof Peter Kohlgraf wird am 27. August im Dom zu Mainz zum Bischof geweiht und in sein Bischofsamt eingeführt. Das kündigte die Diözese Mainz am Montag an. Papst Franziskus hatte den 50 Jahre alten Theologieprofessor und Priester des Erzbistums Köln am 18. April zum Bischof von Mainz ernannt. Kohlgraf, der zuletzt seit Oktober 2012 Pastoraltheologie an der Katholischen Hochschule (KH) Mainz lehrte, folgt auf Kardinal Karl Lehmann. (kna)

Deutschland/Nigeria
Weltkirche-Bischof Ludwig Schick ist froh darüber, dass 82 entführte Mädchen von der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram freigelassen worden sind. „Eltern und Familien, von denen ich während meines Besuchs vor 14 Tagen in Nigeria einige kennenlernen konnte, werden überglücklich sein“, sagte der Bamberger Erzbischof am Sonntag der KNA. Gleichzeitig bedauerte es Schick, dass die Freilassung nur im Austausch mit verdächtigen Boko-Haram-Anhängern möglich gewesen sei. Zugleich forderte der Weltkirchebischof die Freilassung der restlichen Entführten - er erinnerte daran, dass immer noch Kinder in der Gewalt der Terrorgruppe seien. (kna/pm/rv)

Asien

Philippinen
Nach tödlichen Explosionen in der Nähe einer katholischen Kirche und einer Moschee in der philippinischen Hauptstadt Manila hat der Weihbischof der Stadt, Broderick Pabillo, zur Wachsamkeit aufgerufen. „Die Anschläge beunruhigen, weil das Leben von Unschuldigen in Gefahr ist“, zitierte ihn die Nachrichtenagentur „Ucanews“. Bei der Detonation waren zwei Menschen ums Leben gekommen. Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ bekannte sich zu dem Attentat. Die philippinische Polizei spricht aber weiterhin von einem persönlichen Kleinkrieg. „Die Polizei sollte diesen Fall genau untersuchen und weitere Zwischenfälle verhindern“, forderte der Weihbischof laut ucanews. (ucanews)

Indonesien
Die Regierung hat die strengkonservative islamische Gruppierung Hizbut Tahrir“ verboten, die seit Monaten gegen den christlichen Politiker „Ahok“ hetzte. Die organisierten Proteste gegen den jüngst abgewählten Gouverneur der Hauptstadt Jakarta hätten „eindeutig einen Konflikt in der Gesellschaft verursacht“ und so die Unversehrtheit des gesamten Staates bedroht, erklärte die Regierung. Die indonesischen Gerichte sollen nun die Umsetzung des Verbotes vornehmen. Monatelang hatten strengkonservative muslimische Gruppen, darunter die jetzt verbotene „Hizbut Tahrir“, wegen vermeintlicher Blasphemie gegen Basuki TjahajaAhokPurnama protestiert und ihn angezeigt. Der beliebte Politiker hatte daraufhin im April die Wahl um das Gouverneursamt verloren. (ap)

Ozeanien

Australien
Aufgrund der Einwanderung erleben die Ostkirchen in Australien einen Aufschwung. Über diese und andere Entwicklungen auf dem Fünften Kontinent macht sich derzeit der Präfekt der Ostkirchenkongregation, Kardinal Leonardo Sandri, ein Bild. Auf Einladung der fünf Bischöfe der in Australien vertretenen Ostkirchen bereist Sandri das Land noch bis zum 15. Mai. Nach Station in Sydney setzte der Kardinal an diesem Montag seine Reise in die Hauptstadt Canberra fort. Begleitet wird er vom Apostolischen Nuntius Adolfo Tito Ylliana und dem australischen maronitischen Bischof Antoine-Charbel Tarabay. (rv)

Amerika

Vereinigte Staaten
Bei der geplanten Reform des Gesundheitssystems fordern die Bischöfe den US-Senat auf, „gesundheitsschädliche Vorschriften“ aus dem Gesetz zu nehmen. Das Regelwerk habe erhebliche Mängel im Fürsorgeprogramm für ältere Menschen, Behinderte und Geringverdiener, deren Absicherung gefährdet erscheine, beanstandet Bischof Frank J. Dewane  von Venice, Vorsitzender der bischöflichen Kommission für Gerechtigkeit und menschliche Entwicklung. US-Präsident Trump will mit dem Gesetz das bisherige Gesundheitsmodell „Obamacare“ seines Vorgängers ablösen. Für Kritiker, wie die katholische Kirche, gehen die Einschnitte für die unteren Einkommensschichten zu weit. Das Repräsentantenhaus hat den Gesetzesvorschlag bereits gebilligt. (pm)
Die katholische Bischofskonferenz hat das Dekret von US-Präsident Donald Trump vom vergangenen Donnerstag zur politischen Beteiligung von Religionsgemeinschaften begrüßt. „In den letzten Jahren haben Gläubige Beschränkungen der Religionsfreiheit sowohl von Seiten der Regierung als auch von Bundesstaaten, die Bundesmittel erhalten, erfahren“, erklärte der Vorsitzende US-amerikanischen Bischofskonferenz, Kardinal Daniel DiNardo nach einem Treffen mit Trump. Es beginne jetzt ein Prozess, die Auflagen zu mildern. „Religionsfreiheit ist ein Grundrecht, das von allen politischen Teilen der Regierung aufrecht erhalten werden sollte und nicht politischer Laune ausgesetzt“ sein sollte, heißt es in der Erklärung DiNardos. Sollte der US-Kongress dem Erlass zustimmen, werde die bisherige strikte Trennung von Staat und Kirche aufgelöst, warnen dagegen Kritiker. (pm/ap)

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