RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 10.5.2017

Tagesmeldungen vom 10.5.2017

Venezuela: „Regierung fehlt der Wille zur Einigung“ -
Papst: „Zurück zum Wesentlichen“ -
Schweiz: Papst-Beschlüsse sind nicht zum Kommentieren da -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Venezuela: „Regierung fehlt der Wille zur Einigung“
Kardinal Baltazar Enrique Porras Cardozo sieht derzeit nur wenig Chancen für eine Lösung der innenpolitischen Krise in seinem Land. Der Regierung fehle „jeder Wille für eine Einigung“, sagte er in einem Interview. Für eine Vermittlung des Vatikans gebe es derzeit nur noch wenig Chancen – trotz eines Papstbriefs, in dem Franziskus die schweren Probleme Venezuelas prinzipiell für „lösbar“ erklärt. (kna)
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Papst: „Zurück zum Wesentlichen“
Papst Franziskus hat Bischöfe in Lateinamerika eindringlich ermahnt, sich um Nähe zu den einfachen Gläubigen zu bemühen. Sie sollten „alles Überflüssige über Bord werfen und zum Wesentlichen zurückkehren“, schreibt er in einer Botschaft an den Bischofsrat CELAM. „Auf das Volk Gottes hören heißt, uns von unseren Vorurteilen und Rationalismen frei zu machen.“ (rv)
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Schweiz: Papst-Beschlüsse sind nicht zum Kommentieren da
Die Bischofskonferenz verteidigt ihre knappe Mitteilung, mit der sie auf die Verlängerung der Amtszeit von Bischof Vitus Huonder von Chur reagiert hat. „Als Bischofskonferenz geben wir keine große Kommentare“, sagte uns Bischofssprecher Walter Müller. „Der Papst hat entschieden, und die einzelnen Bischöfe folgen selbstverständlich diesen Beschlüssen. Sie haben ja nicht die Aufgabe, diese zu kommentieren – weder im positiven noch im negativen Sinne.“ (rv)
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Somalia: Sind 18 Geberkonferenzen genug?
Die Menschen am Horn von Afrika brauchen dringend Nahrungshilfe. Darum hat ein richtiggehender Reigen von Geberkonferenzen eingesetzt. „„Ich habe mal die Anzahl internationaler Konferenzen für oder über Somalia aufgezählt und bin auf die Zahl 18 gestoßen“, sagte uns der für Somalia zuständige Bischof, der Apostolische Administrator Giorgio Bertin. „Das scheint mir genug.“ Jetzt müssten die zugesagten Gelder nur noch fließen... (pm/rv)
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DER PAPST REIST NACH FATIMA:

Bei der Generalaudienz: „Maria – Hoffnung kommt von Hören“
Am Freitag und Samstag reist Franziskus als vierter Papst der Geschichte in den Marienwallfahrtsort Fatima in Portugal. Dort wird er zwei Seherkinder heilig sprechen. Ihnen war vor genau hundert Jahren Maria erschienen. Bei seiner Generalaudienz an diesem Mittwoch zeichnete Franziskus ein Porträt Mariens als Frau der Hoffnung und des Hörens. (rv)
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„Fatima-Botschaft ist sehr aktuell“
Barmherzigkeit, Umkehr, Durchhalten in schwieriger Zeit: Darum geht es in den Botschaften Mariens in Fatima. Und darum geht es auch Papst Franziskus. Für den Sprecher des Patriarchats von Lissabon, P. Nuno Rosário Fernandes, wird vom Papstbesuch ein starker Friedensappell ausgehen. (rv)
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Live dabei
Wir übertragen die Höhepunkte der Papstreise nach Fatima live und mit deutschem Kommentar auf unserem Vatikan-Player und Youtube-Kanal. Weitere Infos finden Sie dazu auf unserer Homepage. (rv)

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UNSER FILMTIPP:

Das Ende ist erst der Anfang
Zwei gealterte Rocker sollen für ihren Boss ein Handy wiederbeschaffen, das ein junges Streuner-Paar mitgehen ließ. Dabei treffen sie in einer unwirtlichen Gegend auf feindselige Provinzler, werden aber durch unerwartete Begegnungen auch auf neue Bahnen gelenkt. Das verfolgte Paar erhält derweil unverhoffte Hilfe, als ihm Jesus erscheint. Eine brillant inszenierte, von warmherzig gezeichneten Figuren lebende Tragikomödie, die souverän Road Movie und Western zitiert und mühelos den Bogen zwischen schwarzem Humor und existenziellem Drama schlägt. Zugleich plädiert der Film unaufdringlich für die Notwendigkeit gegenseitiger Anteilnahme. - Sehenswert ab 16. (FilmDienst)
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UNSERE LATEINNACHRICHTEN:

Jede Woche frisch: Unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
Hier die aktuellen Nuntii Latini
Hier das Archiv der Nuntii Latini

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus hat sich beim koptisch-orthodoxen Kirchenoberhaupt Tawadros II. für die Gastfreundschaft bei der Kairo-Reise bedankt. In seinem Brief an Tawadros, der am vierten Jahrestag des ersten Treffens der beiden Päpste im Vatikan am 10. Mai 2013 veröffentlicht wurde, erinnert Franziskus an die Unterzeichnung der gemeinsamen ökumenischen Erklärung in Kairo. In der Erklärung verpflichten sich die Kirchenoberhäupter dazu, sich nach allen Kräften dafür einzusetzen, die Taufe der anderen Glaubensgemeinschaft jeweils anzuerkennen und Übertrittswillige nicht noch einmal zu taufen. Papst Franziskus bekennt sich in seinem Schreiben zum Ziel, die „sichtbare Einheit in der Verschiedenheit“ zwischen den christlichen Glaubensgeschwistern weiter voranzubringen. (rv)

Europa

Italien/Vatikan
Die Reise nach Fatima am Wochenende ist für Papst Franziskus der letzte Flug mit der krisengeschüttelten italienischen Fluggesellschaft „Alitalia“. Wie die Zeitung „Il Messaggero“ berichtete, suche der Vatikan bereits nach alternativen Airlines für die Papst-Reise nach Kolumbien im September. Damit reagiere man auf die drohende Insolvenz der früheren Staatslinie und organisiere jetzt die kommenden Flüge des Papstes neu, beruft sich die Zeitung auf den Vatikan. Die größte Airline Italiens, die der Papst bisher für seine Flüge genutzt hatte, steckt seit Jahren in wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Ihr droht nun die endgültige Insolvenz. (kap)

Frankreich
Wegen mehrfacher Vergewaltigung ist ein Priester der Piusbruderschaft am 5. Mai in Frankreich zu 16 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden. Der Generalsekretär der Piusbruderschaft mit Sitz im Schweizer Menzingen, Christian Thouvenot, erklärte gegenüber dem Portal cath.ch, die Fälle seien innerhalb der Gemeinschaft untersucht worden, ohne dass deren Schwere erkannt worden sei. Die Bruderschaft habe den Fall der Justiz nicht gemeldet, so der Generalsekretär. In Frankreich haben mehrere Zeitungen die Bruderschaft wegen dieser Unterlassung angegriffen. Die in Paris erscheinende Zeitung „La Croix“ schrieb: „Diese Affäre unterstreicht das schlechte Management der Bruderschaft im Fall von sexuellem Missbrauch.“ (kap)

Afrika

Südsudan
In der Hauptstadt Juba protestieren seit Tagen Studenten gegen den drohenden Zusammenbruch der Volkswirtschaft des Landes. Die Demonstranten kritisieren vor allem die Politik von Präsident Salva Kiir. Unter seiner Führung, so ein wiederkehrender Slogan auf den Bannern der Studenten, breche das Land zusammen. Seit Dezember 2013 herrscht eine Bürgerkriegssituation im jüngsten Staat der Welt, ein Machtkampf zwischen Präsident Kiir und dessen Stellvertreter Riek Machar führte zu einer schweren Staats- und Wirtschaftskrise. Seither herrschen in weiten Teilen des Landes anarchische Zustände, bei denen es auch zum Ausbruch von Stammeskonflikten kommt. Der Wertverlust der einheimischen Währung gegenüber ausländischen Währungen führte zu einem Anstieg der Lebenshaltungskosten, gleichzeitig wurden Steuern erhöht. In den ländlichen Gebieten herrscht infolge der Dürre in Ostafrika und der Instabilität infolge der Gefechte zudem eine schwere Hungersnot. Die humanitäre Krise führte bislang
zur Flucht von rund drei Millionen Menschen. (fides)

Kongo
Die Demokratische Republik Kongo hat eine neue Regierung. Wie der UN-Sender Radio Okapi meldet, wurde am Dienstagmittag im Fernsehen eine entsprechende Erklärung von Staatspräsident Joseph Kabila verlesen, die über das Kabinett des seit Anfang April amtierenden Ministerpräsidenten Bruno Tshibala informierte. Demnach behalten die meisten wichtigen Minister der Vorgängerregierung ihr Ressort. Dazu gehören auch die drei Vize-Premiers: Außenminister Leonard She Okitundu, Innenminister Emmanuel Shadary und Transportminister Jose Makila. Die katholischen Bischöfe des Landes werteten die Ernennung Tshibalas als „Verzerrung des Abkommens vom Dezember“. Es sieht eine gemeinsame Berufung des Regierungschefs durch die Parteien der Opposition vor. Tshibala wird jedoch nur von einem Teil der Opposition unterstützt. Die Personalie erklärt nach Ansicht der Kongolesischen Bischofskonferenz (CENCO) auch das Anhalten der Krise. Der politische Stillstand könnte dazu führen, dass ein wichtiger Punkt des am 31. Dezember unterzeichneten Abkommens nicht umgesetzt werden könne: die Abhaltung von Präsidentschafts-, Parlaments- und Provinzwahlen bis Ende 2017. (kna)

Naher Osten

Den Missbrauch religiöser Inhalte bekämpfen: Das ist eines der Ziele des neuen und ersten permanenten Netzwerks christlicher und islamischer Bildungseinrichtungen, zu dem sich 15 Universitäten in Amman zusammengeschlossen haben. Zu dem Treffen hatten das Wiener KAICIID-Dialogzentrum und das evangelische Diyar-Consortium aus Bethlehem eingeladen. Dort entwickelten Vertreter islamischer und christlicher akademischer Bildungseinrichtungen gemeinsam Lehrpläne für religiöse Bildung. Mit diesen sollen kultureller Pluralismus und die von der Religion unabhängigen Rechte und Pflichten eines Staatsbürgers besser vermittelt werden. Außerdem verständigten sich die Teilnehmer auf ein dreijähriges Arbeitsprogramm, um die Leitlinien des neuen Netzwerks weiterzuentwickeln. An dem Netzwerk beteiligen sich 15 Universitäten mit Sitz in neun arabischen Ländern. Dazu zählen das „College of Sharia and Islamic Studies“ in Katar, die Fakultät für Rechtswissenschaft der Universität Jordanien, das Institut für Orientalische Studien der Dominikaner in Kairo und das „Evangelical Theological Seminary“, ebenfalls in Kairo. (kap)
In Syrien und dem Irak hat die Terrormiliz „Islamischer Staat“ im großen Maße das kulturelle Erbe des Christentums zerstört. Darauf wies der Ostkirchenexperte Dietmar Winkler bei der jüngsten Jahrestagung der Gesellschaft zum Studium des christlichen Ostens in Salzburg hin. Der Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät an der Universität Salzburg verdeutlichte seine Position an den Beispielen des Mar Elija-Kloster nahe der irakischen Stadt Mossul und des Mar Elian-Klosters im syrischen Karjatan. Beide hatten IS-Terroristen mit Bulldozern dem Erdboden gleichgemacht. Genauso seien aber auch im Irak hundert Kirchen, weitere Klöster und andere kirchlichen Einrichtungen sowie Manuskripte zerstört worden, beklagte der Experte. Der IS wolle mit solchen Akten das Herz und die Seele des orientalischen Christentums treffen. Die niederländische Ostkirchenexpertin Heleen Murre-Van der Berg zog in ihren Hauptvortrag sogar eine Parallele zwischen dem Völkermord an den Armeniern, dem Holocaust und den IS-Massakern an Christen und Jesiden im Nordirak und in Syrien. (kap)

Asien

Südkorea
Zum zweiten Mal in seiner Geschichte wird Südkorea von einem Katholiken regiert. Einen Tag nach seiner Wahl mit 41 Prozent der abgegebenen Stimmen hat Moon Jae am Mittwoch seinen Amtseid abgelegt. Nach der Vereidigung in Seoul sagte der neue Präsident, er sei bereit, unter passenden Umständen die verfeindete kommunistische Regierung in Nordkorea zu besuchen. Die Bischöfe in Südkorea erklären, in dieser Zeit benötige das Land einen Führungspolitiker, der den Weg der Gerechtigkeit und des Friedens gehe. Moon ist Sohn nordkoreanischer Flüchtlinge und saß in den siebziger Jahren mehrere Monate wegen Protesten gegen die damalige Militärregierung in Haft. Als Menschenrechtsanwalt unterstützte er Arbeiter und studentische Aktivisten. (ansa/ap)

Amerika

Vereinigte Staaten
Mit einer Petition wollen Katholiken in den USA erreichen, dass die Todesstrafe im Land abgeschafft wird. Unter den ersten Unterzeichnern finden sich mehrere US-Bischöfe, die die Petition am Dienstag in Washington unterschrieben. Die Aktion wurde durch die Bewegung „Catholic Mobilizing Network“ initiiert. Die Todesstrafe sei für den Erhalt der öffentlichen Sicherheit nicht notwendig und zeige ein Versagen der amerikanischen Gesellschaft, Menschenwürde zu gewährleisten, zitierte die Nachrichtenagentur „CNS“ aus der Erklärung der Organisatoren. Vielmehr fordern sie Strafen, die mit „den Bedingungen des Allgemeinwohls und der Würde der menschlichen Person übereinstimmen“. Die katholische Initiative bemängelt, dass seit den 1970er-Jahren 1.400 Menschen hingerichtet worden sind, davon sei bei 159 deren Unschuld bewiesen gewesen. (kap/cns)

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