RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 15.5.2017

Tagesmeldungen vom 15.5.2017

- NRW: Kirchen wollen „mit allen sprechen“ -
- Ebola-Fälle im Kongo: „Kein Alarmismus“ -
- Papst: Soldaten sollen Handwerker des Friedens sein -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

AfD im Landtag? Kirchen wollen „mit allen sprechen“
Politisches Erdbeben in Nordrhein-Westfalen: Die CDU hat die Wahl im bisherigen SPD-Stammland gewonnen, der wahrscheinlich nächste Ministerpräsident ist Armin Laschet, früher – ganz früher – übrigens Chefredakteur der Aachener Kirchenzeitung. Es liegt aber bestimmt nicht nur an diesen katholischen „Connections“, dass sich Antonius Hamers, Leiter des Katholischen Büros in NRW, über das Wahlergebnis freut. „Das bedeutet, dass wir an die konstruktive Beziehung, die wir bislang zu den Parteien hatten, anknüpfen können“. (domradio)
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Ägypten: Erstmals Prozess wegen Christentums-Beleidigung?
In Ägypten könnte es Ende Juni erstmals zu einem Prozess gegen einen hochrangigen islamischen Würdenträger wegen Beleidigung des Christentums kommen. Das berichtet die Stiftung „Pro Oriente“ am Montag. Nach dem vielbeachteten Kairo-Besuch von Papst Franziskus war es in Ägypten zu einem heiklen interreligiösen „Zwischenfall“ gekommen, nachdem Scheich Salem Abd-ul Jalil, früherer Unterstaatssekretär im Ministerium für die islamischen religiösen Stiftungen („Awqaf“), in einem Interview mit einem privaten TV-Sender erklärt hatte, dass Christen und Juden „Ungläubige“ seien. Mehrere Anzeigen gegen den Scheich wegen „Beleidigung der Religionen“ folgten, der Prozess soll am 25. Juni stattfinden. (kap)
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Ebola-Fälle im Kongo: „Kein Alarmismus“
Ebola meldet sich zurück: Aus dem Norden des Kongo (genauer: aus dem Distrikt Likati) werden zwei Todesfälle gemeldet. Vor drei Jahren waren im Kongo vierzig Menschen an Ebola gestorben. Am meisten verbreitet war die Epidemie aber in Guinea, Sierra Leone und Liberia, wo über 11.300 Menschen starben.

„Wir haben in Kinshasa eine Notfalleinheit, die immer für solche Fälle bereit steht“, berichtet François Dumont von „Ärzte ohne Grenzen“ im RV-Interview. Fieberhaft versuchen die Behörden jetzt herauszufinden, wie der erste bestätigte Ebola-Fall sich überhaupt infiziert hat. Erst seit einem Jahr sind Guinea, Sierra Leone und Liberia offiziell Ebola-frei. (rv/afp)
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Das hat Seltenheitswert: Wahlen in Nepal
Kommunalwahlen in Nepal? Ein buchstäblich entlegenes Thema, das man in den großen Zeitungen vergeblich sucht. Dabei sind das die ersten Wahlen überhaupt seit zwanzig Jahren. Am Sonntag war die erste Runde, am 14. Juni folgt die Stichwahl. Wahlberechtigt sind 14 Millionen Menschen. Geht alles gut, dann wäre das eine wichtige Stärkung für die wacklige Demokratie in Katmandu. „Diese Wahl ist wichtig, weil es um die Richtung geht, die die Demokratie einschlagen soll“, sagt uns in einem Telefoninterview Etienne Degrez, ein belgischer Jesuit, der in Nepal lebt. „Zwanzig Jahre lang hat sich die Regierung nicht dazu durchringen können, Wahlen anzusetzen; jetzt ist die Bevölkerung enthusiastisch, dass sie endlich die Möglichkeit zum Abstimmen hat.“ (rv)
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WEITERE THEMEN DES TAGES:

Ausstellung zur Menorah: Eine religiös-kulturelle Premiere
Eine religiös-kulturelle Premiere in Rom: Zum ersten Mal haben die Vatikanischen Museen und das Jüdische Museum der Stadt gemeinsam eine Ausstellung organisiert. Sie widmet sich der Menorah, dem siebenarmigen jüdischen Leuchter, der auch in die christliche Tradition als Symbol des göttlichen Lichts eingeflossen ist. „Die Menorah. Kult, Geschichte und Mythos“, so der Titel der Schau, öffnet am Dienstag ihre Pforten an zwei Standorten, auf dem Petersplatz und im jüdischen Museum unter der römischen Hauptsynagoge. „Das Objekt Menorah existiert zwar nicht mehr, das Original des siebenarmigen Leuchters, den Gott Moses gegeben hatte“, sagt die Direktorin des jüdischen Museums Rom, Alessandra di Castro. „Aber der Geist der Menorah ist immer lebendig in uns.“ (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus ruft Soldaten dazu auf, sich stets um Frieden zu bemühen. „In diesen bewegten Zeiten ist es wesentlich, daran zu erinnern, dass der Friede eine Gabe ist, die die Menschen inständig von Gott erbitten sollten.“ Das steht in einer Botschaft, die der Papst an die internationale Soldatenwallfahrt nach Lourdes gerichtet hat. Ausdrücklich dankt der Papst allen Soldaten, die „für die Wiederherstellung und den Erhalt des Friedens in der Welt“ arbeiten. Er bete dafür, dass Gott „Handwerker des Friedens, der Geschwisterlichkeit und der Solidarität“ aus ihnen mache. Die diesjährige Soldatenwallfahrt nach Lourdes – es ist bereits die 59. in der Geschichte – findet am nächsten Wochenende statt. (rv)
Auch bei seinem nächsten inneritalienischen Pastoralbesuch wird Papst Franziskus karitiative und ökumenische Gesten setzen: So ist bei seinem Besuch der ligurischen Stadt Genua Ende Mai ein Treffen mit Obdachlosen und Häftlingen, ein Besuch in einem Kinderkrankenhaus und eine Begegnung mit Vertretern verschiedener christlicher Konfessionen vorgesehen. Das geht aus dem Programm für die Reise hervor, das der Vatikan an diesem Montag veröffentlicht hat. (rv)
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Der australische Präfekt des Wirtschaftssekretariats im Vatikan, Kardinal George Pell, hat neue Missbrauchsvorwürfe gegen seine Person zurückgewiesen. Medienberichte und Anschuldigungen über sein Verhalten als früherer Erzbischof von Melbourne seien „völlig falsch“, teilte Pells Büro am Montag mit. Die australische Journalistin Louise Milligan berichtet in einem Buch über Kardinal Pell von Missbrauch durch den Kardinal selber. Das Büro des heutigen vatikanischen Finanzchefs erklärte, der Kardinal werde auf die Buch-Veröffentlichungen nicht reagieren, weil er sich nicht in das laufende Ermittlungsverfahren „einmischen“ wolle. Die Anschuldigungen gegen ihn selbst hatte Pell immer zurückgewiesen. Anklage gegen ihn wurde bisher nicht erhoben. (afp/guardian)

Europa

Deutschland
In Wittenberg startet am Mittwoch eine wöchentliche Mahnwache gegen das „Judensau“-Steinrelief an der Außenseite der Stadtkirche St. Marien. Ziel sei es, dass die antisemitische Schmähskulptur noch innerhalb dieses Jahres fachgerecht entfernt und an einen musealen Ort zu Forschungs- und Bildungszwecken gebracht werde, erklärte das neugegründete „Bündnis zur Abnahme der Judensau im Reformationsjahr 2017“ am Montag. Die stille Mahnwache soll bis zum 21. Juni jeweils mittwochs zwischen 15.00 und 19.00 Uhr auf dem örtlichen Marktplatz stattfinden. (kna)

Afrika

Uganda
In Uganda sind Millionen Menschen von einer Hungersnot betroffen, vor allem im Osten des Landes. Um ihnen zu helfen, haben Katholiken in der zentral gelegenen Millionenstadt Kampala vier Tonnen Maismehl geerntet und über 5.000 Euro gesammelt. Die Hilfsaktion hatte in der Kirche Saint-Charles Lwanga am Stadtrand von Kampala mit einer Messe begonnen. In seiner Predigt bat der Generalsekretär der ugandischen Bischofskonferenz, John Kauta, um großzügige Spenden, um den Menschen in den von der Dürre betroffenen Gebieten zu helfen. Er forderte die Menschen auf, er ein Zeichen gegen all diejenigen zu setzen, die die Hungernden sogar verspotteten, weil diese im Überlebenskampf gezwungen seien, Termiten und Ameisen zu essen. (cath.ch/rv)

Naher Osten

Irak
Unter Christenführern im Nordirak ist ein Dissens über die Zukunft der Niniveh-Ebene aufgebrochen. Das chaldäische Patriarchat distanziert sich von einer Erklärung von drei Bischöfen – zwei syrisch-orthodoxen und einem syrisch-katholischen. Die drei Bischöfe haben am Freitag die Schaffung einer Schutzzone für Christen in der Niniveh-Ebene gefordert und nach einer internationalen Schutztruppe für diese Zone gerufen. Das chaldäische Patriarchat ließ einen Tag darauf wissen, Priorität müsse der Wiederaufbau der zerstörten Infrastruktur haben, erst danach könne man sich mit der Frage beschäftigen, welche Art Verwaltung in der Niniveh-Ebene federführend sein soll. Die Christen dürften sich jetzt nicht „gegen andere Gruppen positionieren oder Unmögliches fordern“. (ansa)

Türkei
Vor der Hagia Sophia in Istanbul haben am Wochenende mehrere tausend Menschen für die Umwandlung in eine Moschee demonstriert. Türkischen Medienberichten vom Sonntag zufolge versammelte sich am Samstagmorgen eine Menschenmenge auf dem Sultan-Ahmed-Platz und skandierte: „Brecht die Ketten! Öffnet die Aya Sofya!“ Anschließend hätten sie zusammen das Morgengebet gesprochen. Seit einigen Jahren mehren sich Stimmen von türkischen Hardlinern und Ultrareligiösen, die eine Rückumwandlung in eine Moschee fordern. (kap)

Amerika

Panama
Das Kreuz des Weltjugendtages, verbunden mit dem Panama-Kanal, einer Marienfigur und dem Umriss des Landes. So sieht es aus, das Logo für den Weltjugendtag im Januar 2019 in Panama. Die katholische Kirche in dem lateinamerikanischen Land hat es am Sonntag vorgestellt. Der Entwurf stamme von einer 20-Jährigen, die in den vergangenen Jahren mehrmals an Weltjugendtagen teilgenommen hatte, erklärte der Erzbischof von Panama-Stadt, Jose Domingo Ulloa Mendieta. (kap)

Vereinigte Staaten
Der Hass extremistischer Gruppen, wie der Taliban oder Al-Kaida, und ihre „schändlichen Verfolgungsakte“ speisen sich „vom Hass auf das Evangelium Christi“. Davon hat sich US-Vizepräsident Mike Pence in Washington bei einer Tagung zum Thema religiöser Gewalt gegen Christen überzeugt gezeigt. Dieser Versuch, alle anderen Religionen „auszurotten“, betreffe laut Pence nicht nur Jesiden, Christen und Drusen, sondern auch Strömungen im Islam, die nicht dem Weltbild der Extremisten entsprächen. Pence sprach sich für eine „Gemeinschaft des Miteinanders“ zwischen den Religionen aus, etwa zwischen Bischöfen und Imamen im Nahen Osten. Pence traf auch mit dem Leiter des Außenamtes des Moskauer Patriarchats, Metropolit Hilarion, zusammen. (kap)
„Ich glaube, dass die Lösung Wahlen sind“ – dieser Meinung ist der Kardinalstaatssekretär des Heiligen Stuhls, Pietro Parolin, angesichts der anhaltenden Krise in Venezuela. Es brauche jetzt viel guten Willen, damit die Regierung in dem krisengeschütteltem Land Zeichen für eine Lösung der Krise setzte und auch die Forderungen des Volks berücksichtige, erklärte Parolin am Rande der Marienfeierlichkeiten in Fatima. Er wiederholte auch, dass Papst Franziskus alle Beteiligten in Venezuela darum bitte, einen gemeinsamen Weg aus der aktuellen Lage zu finden. „Das ist der Appell des Papstes und der richtet sich an alle“, zitiert die italienische Zeitung „La Stampa“ den Kardinalstaatssekretär. (cath.ch/la stampa/rv)

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