RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 17.5.2017

Tagesmeldungen vom 17.5.2017

- Papst will Bischofssynode für Amazonas-Völker -
- Journalisten-Morde: „Mexiko braucht neue Regierung“ -
- Pell weist Missbrauchs-Vorwürfe zurück -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

„Papst will Bischofssynode für Amazonas-Völker“
Franziskus plant eine Bischofssynode für die Amazonas-Völker. Das berichtet der Vorsitzende der Peruanischen Bischofskonferenz. Eine solche Synode sollte der Kirche „das Gesicht der Amazonas-Region“ geben und das „riesige Gebiet“ vor „Zerstörung und Verwüstung“ retten, kommentiert der brasilianische Kardinal Hummes, ein enger Freund des Papstes, im RV-Interview. (or/rv)
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Journalisten-Morde: „Mexiko braucht neue Regierung“
Nach dem Mord an einem bekannten Journalisten fordert der mexikanische Pro-Migranten-Priester Alejandro Solalinde einen Regierungswechsel in Mexiko. Die jetzige Regierung versage im Kampf gegen die Drogenmafia und die Korruption. „In Mexiko kann derzeit jeder in Lebensgefahr geraten, vor allem Journalisten, Aktivisten und Priester“, so Solalinde im RV-Interview. (rv/afp)
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Papst: Maria Magdalena, „Apostolin der neuen Hoffnung“
Gott kennt uns persönlich, nennt jeden von uns beim Namen. Daran hat der Papst an diesem Mittwoch bei der Generalaudienz am Beispiel der hl. Maria Magdalena erinnert. Diese sei eine glaubwürdige Zeugin der Auferstehung und ein „Abbild der Treue vieler Frauen“. Franziskus hatte im Juni letzten Jahres entschieden, Maria von Magdala liturgisch mit den Aposteln gleichzustellen. (rv)
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Kardinal Marx: „Europa entscheidet sich in den kommenden Jahren“
„Es entscheidet sich jetzt in den kommenden Jahren, ob Europa wieder in nationale Interessen zerfällt oder ob es sich aufrafft zu einer gemeinsamen Vision für die Zukunft“: Kardinal Reinhard Marx blickt in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (Comece) gleichzeitig mit Zuversicht und Sorge auf Europa.

Zur Zusammenarbeit gebe es keine Alternative, so Marx gegenüber Radio Vatikan, „das wird alle Beteiligten etwas kosten, es wird nie nur Gewinner geben.“ Solidarität bedeute, sowohl die Stärken als auch die Schwächen gemeinsam zu tragen. „Das wird noch ein spannungsvolles Jahrzehnt werden für die Zukunft Europas.“ (rv)
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UNSER FILMTIPP:

Jahrhundertfrauen
Eine alternde, alleinerziehende Mutter im kalifornischen Küstenstädtchen Santa Barbara fühlt sich von den Anforderungen der Pubertät ihres spät geborenen, 15-jährigen Sohns überfordert und bittet die beiden Mitbewohnerinnen ihres viktorianischen Anwesens um Hilfe. Eine humorvolle und bewegende, ebenso eigenwillig wie meisterhaft inszenierte Annäherung an das Enigma des Mutterseins. Getragen von der vorzüglichen Hauptdarstellerin, aber auch von profiliert interpretierten Nebenrollen fesselt die Beschreibung der Mutter-Sohn-Beziehung vor dem Hintergrund einer sich verändernden Gesellschaft. - Sehenswert ab 16. (FilmDienst)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der vatikanische Finanzchef Kardinal George Pell hat erneut Missbrauchsvorwüfe gegen seine Person zurückgewiesen. Er respektiere aber, dass die Staatsanwaltschaft im australischen Bundesstaat Victoria der Polizei eine Anklage gegen ihn empfohlen habe und werde „selbstverständlich vollständig kooperieren“, sagte der frühere Erzbischof von Melbourne in einem TV-Interview. Pell droht Medienberichten zufolge eine Anklage wegen sexuellen Missbrauchs. Die neuen Vorwürfe gegen den Kardinal beziehen sich nicht auf Vertuschung von Missbrauchsfällen durch ihm zugeordnete Kleriker, sondern auf angeblichen Missbrauch durch Pell selbst. Am Montag waren neue Vorwürfe gegen den Kardinal bekannt geworden. (bbc/9news/rv)
Weitere Infos
Treffen mit Kommunionskindern, Familien mit ihren frisch getauften Kindern und mit Kranken und die Beichte mit vier Gläubigen. Das steht auf dem Programm für den fünfzehnten Besuch einer römischen Pfarrei von Papst Franziskus. Am Sonntag wird er als dritter Papst in die Pfarrei San Pier Damiani im Süden der italienischen Hauptstadt fahren. Lucio Coppa, Pfarrer von San Pier Damiani, zeigte sich erfreut über den Papstbesuch. Denn in dieser Gegend Rom fehle es „an grundlegenden Diensten“, bemängelte er laut einer Mitteilung des Vatikans. (rv/pm)

Europa

Europäische Union
Die Europäische Union muss mehr gegen Lebensmittelverschwendung tun. Dafür hat sich das Europäische Parlament in einem Entschließungsantrag mit großer Mehrheit ausgesprochen. Die Abgeordneten fordern die Kommission auf, bis 2020 ein Gesetz mit rechtlich bindenden Zielen zur Reduzierung von Nahrungsmittelabfällen vorzulegen. Die Kommission der Bischofskonferenzen in der EU (COMECE) bewertete den Parlamentsvorschlag als einen „Meilenstein“ und rief die EU-Kommission auf, sich um eine schnellere Gesetzgebung zu bemühen. – In der EU werden offiziellen Zahlen zufolge jährlich 88 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen; das sind 173 Kilogramm pro EU-Bürger. (pm)

Ungarn
Heftige Kritik an Ungarns Regierung wie auch an den Kirchen des Landes hinsichtlich ihres Verhaltens in der Flüchtlingskrise übt der Kommunikationstheoretiker Özseb Horanyi. Das Ausbleiben einer einheitlichen Stellungnahme der Kirchen zu dem Thema habe sich „verheerend“ auf die Moral im Land ausgewirkt, mahnt der renommierte Wissenschaftler, der u.a. Vorsitzender der katholischen Intellektuellen-Vereinigung „Pax Romana“ ist. Schlimm sei dieses Versäumnis besonders angesichts der Asylpolitik der ungarischen Regierung. Eine Macht, die so mit den Flüchtlingen umgehe, „kann nicht christlich sein“. Vielmehr mache die Staatsführung „in den letzten Jahren einen weiten Bogen um alles, was das Christentum ausmacht“. (kap)

Afrika

Zentralafrikanische Republik
Nach schweren Kämpfen in der Stadt Bangassou an diesem Wochenende hat ein Vermittlungsversuch von Kardinal Dieudonne Nzapalainga Erfolg gezeigt: Hunderte christliche Kämpfer verließen nach UNO-Angaben am Montag die Stadt. Der Schlichtungsversuch des Erzbischofs von Bangui soll Medienberichten zufolge eine Rückkehr zu Frieden in der Stadt ermöglichen. Als Bedingung für ihren Abzug verlangten die Bewaffneten demnach, dass die UNO-Friedenstruppen sie nicht weiter unter Beschuss nähmen und der Präsident des Landes, Faustin Archange Touadera, mit ihnen in Verhandlungen trete. Am Wochenende hatten mehrere hundert christliche Kämpfer ein muslimisches Viertel und das Lager der UNO-Truppen in der zentralafrikanischen Stadt Bangassou angegriffen. Dabei war mindestens ein Blauhelmsoldat aus Marokko getötet worden. (pm/cath.ch) 

Demokratische Republik Kongo
In der Demokratischen Republik Kongo haben Anhänger einer christlichen Sekte deren Anführer aus dem Gefängnis befreit. Wie die Regierung mitteilte, konnten bei dem Angriff in der Hauptstadt Kinshasa auch 50 weitere Häftlinge entkommen. Ne Muanda Nsemi war im März nach mehreren Zusammenstößen seiner Anhänger mit der Polizei festgenommen worden. Der selbsternannte Prophet führt die „Bundu dia Kongo“-Bewegung und wird vor allem im Südwesten des Kongos unterstützt. Sein Ziel ist es, das jahrhundertelang bestehende Königreich Kongo wieder einzuführen. (reuters)

Amerika

Mexiko
Bei einer Messerattacke in der Kathedrale von Mexiko-Stadt hat ein katholischer Priester lebensgefährliche Verletzungen davongetragen. Wie mexikanische Medien meldeten, attackierte am Ende der Abendmesse ein offenbar aus dem Ausland stammender Angreifer den Geistlichen. Von einem terroristischen Hintergrund zu sprechen, sei verfrüht, sagte der Vorsitzende des katholischen Anwaltsverbandes, Armando Martinez. Meldungen, der Angreifer stamme aus Frankreich oder den USA, wollte er nicht bestätigen. Der festgenommene Mann verweigert bisher eine umfassende Aussage. Mexiko ist eines der gefährlichsten Länder für Priester. Überwiegend stehen Anschläge auf sie im Zusammenhang mit Drogenkriminalität oder sind Vergeltungsaktionen. (kna)

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