RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 19.5.2017

Tagesmeldungen vom 19.5.2017

- Papstpredigt: Wahre Lehre eint, Ideologie teilt -
- Venezuela: Kirchlicher Brandbrief zur Lage im Land -
- Polen: Flüchtlingsvisa für ein Jahr geplant?-
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papstpredigt: Wahre Lehre eint, Ideologie teilt
Die wahre Lehre vereint, Ideologie teilt – das hat der Papst an diesem Freitag in seiner Morgenmesse im vatikanischen Gästehaus Santa Marta unterstrichen. Anhand des „ersten Konzils“ der christlichen Urgemeinde ermutigte der Papst dazu, auf das „Lehramt der Konzilien“ zu vertrauen, sofern es durch den Heiligen Geist geläutert sei. (rv)
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Venezuela: Bischöfe sagen Nein zu Verfassungsänderung und Ja zu Neuwahlen
Venezuelas Bischöfe haben nach einer Sondersitzung eine gemeinsame Erklärung zur explosiven Lage in ihrem Land herausgegeben. Klar lehnen sie darin eine Verfassungsänderung ab, wie Präsident Maduro sie durchsetzen will. Und sie rufen die sozialistische Regierung dazu auf, sich an den Vier-Punkte-Plan zur Wiederherstellung des inneren Friedens zu halten, den der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin – früher Nuntius in Caracas – angeregt hatte: Öffnung für humanitäre Hilfe, Freilassung der politischen Häftlinge, Anerkennung des Parlaments und Neuwahlen. Venezuela-Fachmann Reiner Wilhelm von Adveniat erklärt die fatale Lage in einem der reichsten Länder Lateinamerikas. (rv)
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Mexiko: Misereor fordert Verhandlungspause bei EU-Abkommen
Die kirchlichen Hilfswerke Brot für die Welt und Misereor haben eine Bitte an den deutschen Außenminister Sigmar Gabriel: Anlässlich seiner an diesem Freitag beginnenden Mexikoreise appellieren die Hilfswerke, die Neuverhandlung des EU-Handelsabkommen mit Mexiko zu unterbrechen. Ziel ist eine Überarbeitung, die vermehrt auf die sozialen und ökologischen Folgen eines derartigen Abkommens Rücksicht nimmt. Heinz Oelers ist Leiter der Lateinamerika-Abteilung bei Misereor. Im Gespräch mit Radio Vatikan erläutert er, weshalb sich Misereor für eine Verhandlungspause stark macht. (rv/pm)
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Deutschland/Vatikan: Katholische Soziallehre wirkt auch heute fort
Die katholische Soziallehre wird heute besonders angesichts der Flüchtlingskrise und im globalen Arbeitsmarkt wieder relevant. Das sagt der Journalist Burkhard Schäfers, der am Donnerstag im Vatikan einen päpstlichen Preis entgegengenommen hat: ein Radiobeitrag von ihm erhielt den diesjährigen internationalen „Economy and Society Award“ der Päpstlichen Stiftung „Centesimus Annis – Pro Pontifice“. Zwei aktuelle Herausforderungen seien in seinen Gesprächen mit Experten zur Katholischen Soziallehre immer wieder aufgetaucht, so Schäfers: die Flüchtlingsthematik und die Globalisierung. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Lob für einen Kardinal vom emeritierten Papst: Der Leiter der vatikanischen Gottesdienstkongregation, Kardinal Robert Sarah, ist laut Benedikt XVI. ein „geistlicher Lehrer“ und die Liturgie bei ihm „in guten Händen“. Sarah spreche aus der „Tiefe des Schweigens mit dem Herrn“ und habe den Menschen „wirklich etwas zu sagen“, schreibt der emeritierte Papst in einem Geleitwort zu einem Buch des Kurienkardinals. Sarah hat das Werk unter anderen dem emeritierten Papst gewidmet, den er als „einen großen Freund Gottes, Meister der Stille und des Gebetes“ bezeichnet. Benedikt XVI. hat den Text laut Verlagsangaben eigens für die deutsche Ausgabe von Sarahs Buch „Kraft der Stille. Gegen eine Diktatur des Lärms“ verfasste. (kna)

Europa

Deutschland
Die deutsche Caritas hat das verschärfte Abschieberecht als „unverhältnismäßigen Eingriff“ in das Recht auf Privatsphäre von Flüchtlingen kritisiert. Das Hilfswerk verurteile besonders, dass Smartphones von Flüchtlingen künftig zur Ermittlung der Identität untersucht werden dürfen. Asylsuchende hätten ein Recht auf Privatsphäre, sagte Caritas-Präsident Peter Neher. Zwar habe der Staat ein legitimes Interesse, die Identität eines Flüchtlings herauszufinden, und dafür müsse es in begründeten Einzelfällen auch möglich sein, Handydaten auszulesen. Aber aus Sicht Nehers führe das neue Gesetz zu einer pauschalen Anwendung. Damit gerieten alle Flüchtlinge unter Generalverdacht der Identitätsverschleierung, warnte Neher. (pm)

Polen
Polen erwägt offenbar die Ausgabe von humanitären Visa für Kriegsflüchtlinge. Über die Umsetzung werde derzeit mit dem Vatikan, der polnischen Kirche und der Caritas beraten, sagte Polens Außenminister gegenüber der Zeitung „Die Welt“ von diesem Freitag. „Wir erwägen, verwundeten Kriegsopfern oder traumatisierten Kindern humanitäre Visa auszustellen und ihnen damit eine legale Einreise nach Polen und eine medizinische Behandlung in unseren Krankenhäusern zu ermöglichen“, so Witold Waszczykowski. Er deutete an, die PiS-geführte Regierung könne ihre ablehnende Haltung gegenüber Flüchtlingen aus Afrika in Kürze aufgeben. Wie viele humanitäre Visa Polen ausstellen will, sei noch nicht klar. (kna)

Afrika

Nigeria
Zwei Millionen Menschen im Nordosten Nigerias sind von einer Hungersnot bedroht, und die Terrorgruppe Boko Haram verhindert UNO-Hilfen für eine Vielzahl der Betroffenen. Das berichtet die Nothilfekoordinatorin des UN-Welternährungsprogramms (WFP), Denise Brown. In drei Regionen zur Grenze mit dem Niger und dem Tschad befänden sich mehrere Hunderttausend Menschen, „die wir aber wegen der anhaltenden Konflikte nicht erreichen.“ Über eine Millionen Menschen seien aus der Grenzregion im Nordosten des Landes geflohen und vertrieben worden. Für ihre Versorgung brauche das WFP 207 Millionen Euro. Brown musste bei der Pressekonferenz in Rom einräumen, ihre Organisation sei nicht auf eine drohende Hungerskrise in Nigeria vorbereitet gewesen, das Afrikas größtes Land und eine aufstrebende Wirtschaftsnation sei. (afp)

Asien

Indien
Mit 260 Vorfällen in den ersten fünf Monaten diesen Jahres ist die Gewalt in Indien gegen Christen weiter angestiegen. Das berichtet nach eigenen Erhebungen ein ökumenisches Forum zur Beobachtung von Verfolgung in Indien, „Persecution Relief“. Der Organisation zufolge wurden im vergangenen Jahr insgesamt 348 Übergriffe auf Christen gezählt. Das entspreche 29 Taten im Monat, während es in den ersten Monaten diesen Jahres bereits 52 monatlich gewesen sein sollen. In Indien kommt es seit dem Amtsantritt von Präsident Narendra Modi von der Hindunationalistenpartei BJP zu mehr Attacken auf Nicht-Hindus. (ucanews)

Philippinen
Der Vorsitzende der Bischofs-Kommission für Migranten, Ruperto Santos, hat die Regierung des Landes dazu aufgerufen, das Geld von im Ausland arbeitenden Filipinos nicht zu missbrauchen. „Um ihre Arbeit wertzuschätzen, muss auf die Überweisungen aufgepasst werden und diese Überweisungen dürfen nicht gestohlen oder korrumpiert werden“, zitiert die Nachrichtenagentur „Ucanews“ den Bischof von Balanga. Vielmehr solle die Regierung der Philippinen die Leistungen der Arbeitsmigranten würdigen und nicht deren Geldsendungen in die Heimat für „unerhebliche“ Regierungsprojekte missbrauchen. (ucanews/rv)

Amerika

El Salvador
Fast vierzig Jahre nach dem Mord an Erzbischof Oscar Romero hat ein Richter neue Ermittlungen angeordnet. Er forderte die Behörden auf, Strafantrag gegen den Hauptverdächtigen, einen früheren Militärangehörigen, zu stellen und nach möglichen Mittätern zu fahnden. Der Richter folgte damit einer Entscheidung des Verfassungsgerichts des lateinamerikanischen Landes aus dem vergangenen Jahr. Dieses hatte entschieden, ein Amnestie-Gesetz aufzuheben, das die Verfolgung von Straftaten aus der Zeit des Bürgerkriegs von 1980 bis 1992 verhindert. Die Klage gegen den bisher einzigen Hauptverdächtigen im Fall des ermordeten Erzbischofs, den früheren Soldaten Alvaro Rafael Saravia, war wegen des Amnestie-Gesetzes 1993 zurückgewiesen worden. (reuters/ap)

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