RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 26.5.2017

Tagesmeldungen vom 26.5.2017

- Papst informiert sich über Lage in Lateinamerika -
- Anschlag in Ägypten: „Jetzt kehrt die Angst zurück“-
- Frankreich: 69 Zeugen für Jacques Hamel -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst informiert sich über Lage in Lateinamerika
Papst Franziskus hat sich am Freitag aus erster Hand über Vorgänge in den Ländern Lateinamerikas und der Karibik informiert: Er empfing die Spitzen des lateinamerikanischen Bischofsrates CELAM. Eine solche Audienz findet einmal im Jahr statt, eine offizielle Papstrede gibt es dabei nicht, es ist ein freier Austausch. Besonderes Sorgenkind in Lateinamerika ist derzeit Venezuela. „Diese Lage der Destabilisierung, die wir in Venezuela sehen, muss so bald wie möglich aufhören, es braucht eine demokratische Lösung, so wie es die Verfassung vorsieht“, sagte im Gespräch mit Radio Vatikan CELAM-Präsident Kardinal Ruben Salazar Gomez aus Kolumbien. (rv)
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Papstpredigt: Topographie des Christseins
Der Christ steckt zwischen Himmel und Erde, den Blick auf den Himmel gerichtet, um mit Gott vereint zu sein, und mit beiden Beinen auf dem Boden, um das Evangelium zu verkünden: So beschrieb Papst Franziskus in seiner Morgenpredigt die Verortung eines jeden Christen. 

Drei Worte stellte der Papst ins Zentrum seiner Gedanken: Erinnerung, Gebet und Verkündigung. Der auferstandene Jesus habe den Jüngern aufgetragen, nach Galiläa voran zu gehen, dort würden sie ihn wieder treffen, „jeder von uns hat ein solches Galiläa“, wo Jesus sich das erste Mal im eigenen Leben gezeigt habe, so der Papst. „Um ein guter Christ sein zu können, braucht es die Erinnerung an die erste Begegnung mit Jesus.“ (rv)
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Anschlag in Ägypten: „Kein Ägypter sympathisiert mit solchen Taten“
Bei einem Anschlag auf einen Bus voller koptischer Christen sind nahe der ägyptischen Stadt Minya mindestens 26 Menschen ums Leben
gekommen. Darunter sollen auch Kinder seien. Der Großimam der Kairoer Al-Azhar-Universität, Ahmad Al-Tayyeb, erklärte: „Kein Ägypter sympathisiert mit solchen Taten, kein Christ, kein Muslim". Den Terroristen gehe es darum, die Stabilität in Ägypten zu erschüttern. Er hatte dort bei einer Veranstaltung in Berlin mit Bundesinnenminister Thomas de Maiziere  über das Thema „Toleranz und friedliches Zusammenleben“ debattiert, als ihn die Nachricht erreichte. (ap/reuters)
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Brasiliens Bischöfe fordern Rücktritt des Präsidenten
Brasiliens Bischöfe sprechen Klartext: Präsident Michel Temer sollte zurücktreten. Er hat angesichts der gegen ihn laut gewordenen Korruptionsvorwürfe nicht mehr die moralische Grundlage, um im Amt zu bleiben, sagt der Generalsekretär der brasilianischen Bischofskonferenz, Weihbischof Leonardo Steiner. Temer ist, wie viele seiner Regierungskollegen, tief in einen weiteren Korruptionsskandal verwickelt, der derzeit Brasilien erschüttert. „Die Korruption“, so formuliert es im Gespräch mit Radio Vatikan Bischof Guilherme Werlang von Ipameri, „wird jetzt wenigstens allgemein bekannt! Und das müssen wir jetzt nutzen für einen politischen Neuanfang.“ (rv)
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Vom Straßenkehrer zum Beamten: Volkszählung in Pakistan
Das hört sich so leicht an: Volkszählung in Pakistan. In Wirklichkeit ist das eine Mammutaufgabe. 113.000 Volkszähler sind in den letzten zwei Monaten, bis Donnerstag, durch das ganze Land gezogen, beschützt von 200.000 Sicherheitskräften. Seit 1998 hatte es so eine Zählung nicht mehr gegeben. Und das liegt zum einen daran, dass man sich in der Grenzregion zu Afghanistan oder einigen Teilen der Metropole Karatschi nur eingeschränkt bewegen kann. Vor allem aber hängt es damit zusammen, dass der Zensus enorme politische Auswirkungen haben wird. Welche, das erklärt uns Marc Fromager, Experte bei der französischen Ausgabe des Hilfswerks „Kirche in Not“. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus hat am Freitag Bulgariens Staatspräsident Rumen Radev und dessen mazedonischen Amtskollegen Gjorge Ivanov am Freitag zu getrennten Gesprächen im Vatikan empfangen. Inhalte der Unterredungen gab das vatikanische Presseamt zunächst nicht bekannt. Auch in den vergangenen Jahren waren jeweils um diese Zeit Spitzenvertreter Bulgariens und Mazedoniens im Vatikan zu Gast. Anlass ist das Fest der Slawenapostel Kyrill und Method. Mazedonien steht nach einer langen innenpolitischen Krise derzeit in der Phase einer neuen Regierungsbildung. Bulgariens Präsident Radev hatte sich um Vermittlung zwischen den Konfliktparteien bemüht. (kna)
Papst Franziskus empfängt zum ersten Mal den kanadischen Premierminister Justin Trudeau. Der Politiker werde nach dem G7-Gipfel auf Sizilien am Montag nach Rom reisen und am Mittag zu einer Privataudienz mit Franziskus zusammentreffen, hieß es im vatikanischen Pressesaal. Der Papst werde auf diese Weise frische Eindrücke vom Gipfeltreffen der sieben reichsten Nationen der Welt erhalten. Trudeau ist seit November 2015 im Amt, er gehört der Liberalen Partei an und gilt als starker Befürworter eines Kampfes gegen den Klimawandel. Er hat am Donnerstag am Nato-Gipfel in Brüssel teilgenommen und reiste von dort zum Treffen der G7 nach Sizilien weiter. (rv)
Eine Stille, in der der Gott gehört werden kann, muss wieder Herz und Wesen christlicher Liturgie sein: Kardinal Robert Sarah warb an diesem Mittwoch in Rom für eine „liturgische Erneuerung“ nach dem Auftrag das Konzils. Sarah sprach bei der Vorstellung seines neuen Buches in deutscher Sprache, „Kraft der Stille“. Der Kardinal beklagte die Tendenz, nicht mit sich allein sein und nicht nach innen schauen zu wollen. Das Getöse der kulturellen Umwelt verdecke die „Leere eines neuen Menschen, der kaum mehr weiß, wofür er leben soll.” Diese Verweltlichung sei auch in die Kirche eingedrungen. (cna/rv)
Die neue Vatikan-Webseite, die als sichtbarstes Ergebnis aus der vatikanischen Medienreform hervorgehen soll, ist „mit einer gewissen Sicherheit“ bis Ende 2017 online. Das sagte der Präfekt des vatikanischen Mediensekretariats Dario Viganò im Interview der kirchlichen italienischen Nachrichtenagentur sir. Ziel sei eine neue Seite, die „das Beste zum Vorschein bringt, was die Geschichte der einzelnen vatikanischen Medien“ aufzubieten habe. Die Medienreform bündelt die bisher bestehenden Kommunikationseinheiten wie Radio Vatikan zum „Sekretariat für Kommunikation“. (sir)

Vatikan/Italien
Nachfolge innerhalb des Bistums Rom: Papst Franziskus berief Weihbischof Angelo De Donatis zu seinem Vertreter an der Spitze seines Erzbistums, wie der Vatikan an diesem Freitag mitteilte. De Donatis hatte 2014 auf Einladung von Papst Franziskus die Fastenexerzitien für Papst und Kurie geleitet; zu dem Zeitpunkt war er Pfarrer einer römischen Gemeinde, Weihbischof in Rom wurde er im Jahr darauf. Kardinal Agostino Vallini ist 77 Jahre alt, seinen Rücktritt nahm Papst Franziskus ebenfalls am Freitag an. Für seine Nachfolge waren die katholischen Gläubigen Roms aufgerufen gewesen, ihre Vorschläge einzubringen.  (rv)

Europa

Frankreich
69 Zeugen werden in der ersten Runde beim Seligsprechungsprozess für Jacques Hamel aussagen. Das hat die Erzdiözese Rouen bekannt gegeben, die für das Verfahren auf Bistumsebene zuständig ist. Der betagte Priester Hamel war am 26. Juli 2016 am Altar seiner Kirche in Saint-Etienne-du-Rouvray von einem fundamentalistischen Attentäter ermordet worden. Seither seien unzählige Briefe aus Frankreich und der ganzen Welt, auch von muslimischen und jüdischen Gläubigen, eingetroffen. Starke Verehrung für ein Vorbild im Glauben ist Voraussetzung für eine Seligsprechung. Für Hamel ist ein Verfahren zur Seligsprechung als Märtyrer im Gang. (rv)

Russland/Vatikan
Nikolaus für Nikolaus: Mit einer Ikone hat sich der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. bei Papst Franziskus für eine besondere Leihgabe revanchiert. Auf Wunsch von Franziskus sind derzeit die Gebeine des heiligen Nikolaus von Bari (im deutschsprachigen Raum Nikolaus von Myra genannt) in Moskau zur Verehrung ausgestellt. Aus Dankbarkeit übersandte der Moskauer Patriarch eine altehrwürdige Nikolaus-Ikone. Der heilige Nikolaus ist in Russland äußerst populär, seit Montag haben mehrere zehntausend Gläubige die Gebeine des spätantiken Bischofs in der Erlöserkathedrale verehrt. (rv)

Asien

Philippinen
Der philippinische Kardinal Orlando Quevedo hat an die radikal-islamischen Entführer mehrerer Geiseln appelliert, diese freizulassen. „Ich bete für die Sicherheit aller Geiseln. Ich appelliere an die Gewissen der Geiselnehmer, die Unschuldigen nicht zu verletzen, so wie es der Islam lehrt", sagte der Erzbischof von Cotabato dem Sender Radio Veritas. Auf der philippinischen Insel Mindanao hatten islamistische Terroristen am Dienstag mehrere Geiseln in ihre Gewalt gebracht, darunter einen katholischen Priester. (kna)

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