RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 2.11.2017

Tagesmeldungen vom 2.11.2017

- Papst besucht US-Soldatenfriedhof -
- Kongos Bischöfe fordern Wahlen -
- Kolumbien: Kirche gegen Euthanasiegesetz -
____________________________________
Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
____________________________________

ALLERSEELEN:

Papst an Allerseelen: Nie wieder Krieg!
„Nie wieder Krieg!“ Diese Bitte wiederholte der Papst bei seinem Besuch des amerikanischen Soldatenfriedhofes im italienischen Nettuno, eine knappe Stunde von Rom entfernt. In eindrucksvollen Reihen stehen die Kreuze nebeneinander aufgereiht, unter denen Tausende von jungen amerikanischen Soldaten, die während des Zweiten Weltkriegs in Italien gefallen sind, ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Vor der Messe für alle Kriegsgefallenen hatte der Papst in stillem Gebet in den Gräberreihen verweilt. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Papst: Andacht und Gebet an einem Ort des Grauens
Franziskus hält inne an einem Ort des Nazi-Terrors in Rom: an den Ardeatinischen Höhlen. Schweigen und Gebet an dieser Gedenkstätte charakterisierten den Besuch am Allerseelentag. Zuvor hatte der Papst auf einem Soldatenfriedhof die Messe gefeiert. Andächtig schritt der Papst die langen Gänge der Ardeatinischen Höhlen ab, in denen die Deutsche Wehrmacht am 24. März 1944 insgesamt 335 italienische Zivilisten erschoss, darunter 73 jüdische Geiseln. Nach einem langen stillen Gebet am Gedenkort des Massakers legte der Papst Blumen an den Gräbern nieder, anschließend sprachen der römische Oberrabbiner Riccardo Di Segni und Papst Franziskus ein Gebet. (rv)
Hier erfahren Sie mehr

Erinnerung eines US-Veterans: „Ich betete die ganze Zeit“
Allerseelen mit dem Papst: Bei seinem Besuch auf dem US-Soldatenfriedhof bei Nettuno gedenkt Papst Franziskus an diesem Donnerstag der Toten, die bei Kriegshandlungen und Gewalt ums Leben gekommen sind. Die an der Mittelmeerküste südlich von Rom gelegene Stadt war 1944 Schauplatz einer Landungsoperation der Alliierten und verlustreicher Kämpfe; auf dem dazugehörigen Friedhof wurden an die 7.900 US-Soldaten bestattet, die während des Zweiten Weltkriegs starben. John Shirley hat die Schlacht bei Anzio überlebt. Der 93jährige Amerikaner lebt in Kalifornien und hat in einem Buch mit dem Titel „I remember“ (Ich erinnere mich) über die Befreiung Roms geschrieben. Im Interview mit Radio Vatikan erinnert er sich… (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Gebet für verstorbene Päpste
Papst Franziskus besucht nach seiner Gebetsfeier beim US-amerikanischen Soldatenfriedhof von Nettuno an diesem Donnerstag auch die Ardeatinischen Höhlen im Süden Roms, wo er der Opfer eines NS-Massakers im Jahr 1944 gedenken will. Anschließend begibt er sich in die unter dem Petersdom gelegene Gruft, um für seine verstorbenen Vorgänger zu beten. Mit einer Messe im Petersdom am Freitag gedenkt dann Franziskus auch der 14 Kardinäle und 137 Bischöfe, die im vergangenen Jahr gestorben sind. (rv)
Hier erfahren Sie mehr

____________________________________

WEITERE THEMEN DES TAGES:

Dem. Rep. Kongo: Bischöfe fordern Wahlen für 2018
Die kongolesischen Bischöfe fordern von der Regierung, dass im neuen Jahr neue Wahlen durchgeführt werden. Das Präsidium der Bischofskonferenz traf in diesen Tagen die US-Botschafterin bei der UNO, Nikki Haley, in Kinshasa und sprach mit ihr über die politische Lage im Land. Die Bischöfe wiesen darauf hin, dass die zweite Amtsperiode des derzeitigen Präsidenten Joseph Kabila seit dem 20. Dezember 2016 abgelaufen sei. Derweil gab es im Kongo erneut Zusammenstöße. (rv/reuters)
Hier erfahren Sie mehr

Kolumbien: Kirche gegen neues Euthanasiegesetz
Das neue Euthanasiegesetz in Kolumbien ist „ein schwerwiegender Fehler“, umso mehr, weil damit auch Minderjährige Suizidbeihilfe erhalten dürften. Darauf weist der Generalsekretär der kolumbianischen Bischofskonferenz, Bischof Elkin Fernando Álvarez Botero, im Gespräch mit Radio Vatikan hin. Das Verfassungsgericht hatte dem Gesundheitsministerium den Auftrag gegeben, Richtlinien für den Zugang Minderjähriger zur Euthanasie zu erarbeiten. Álvarez Botero sieht darin eine Ausweitung der Praxis auf die verletzlichsten Glieder der Gesellschaft. Deshalb habe die Bischofskonferenz auch allen kolumbianischen Ärzten ein Schreiben des Papstes von 2015 zum Lebensschutz geschickt, ergänzt er. Es sei wichtig, dass gerade katholische Ärzte sich in diesen essentiellen Fragen nicht „äußerem Druck“ unterwürfen, so der Weihbischof von Medellín. (rv)
Hier erfahren Sie mehr

____________________________________

DIE NACHRICHTEN:

Europa

Türkei
Die Verstärkung des interreligiösen Dialogs ist aus Sicht des Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. Voraussetzung für die Wiederherstellung der friedlichen Koexistenz im Nahen Osten wie auch in anderen Krisenregionen. Die tragischen Ereignisse im Nahen Osten hätten im humanen, kulturellen, religiösen und Umweltbereich Verwüstungen angerichtet, für deren Überwindung ein Höchstmaß an Mobilisierung für interreligiöse Zusammenarbeit, die Heilung der seelischen Wunden und die Schaffung einer günstigen Atmosphäre für den Aufbau kreativer Koexistenz zwischen Religionen und Kulturen notwendig sei, sagte Patriarch von Konstantinopel zu Wochenbeginn bei einer zweitägigen internationalen „Konferenz für religiösen und kulturellen Pluralismus“ in der griechischen Hauptstadt Athen.
(kna)

Naher Osten

Syrien
Trotz der Fortschritte im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ist die Lage für die Bevölkerung in Syrien nach UNO-Angaben weiterhin katastrophal. 13 Millionen Menschen benötigten innerhalb des Landes humanitäre Hilfe. 436.000 Menschen seien allein aus der einstigen IS-Hochburg Al-Rakka im Norden des Landes in 60 verschiedene Gegenden vertrieben worden, sagte UNO-Nothilfekoordinator Mark Lowcock. Er war in einer Sitzung des Sicherheitsrats per Video aus Jordanien zugeschaltet. Fast drei Millionen Menschen lebten in für humanitäre Helfer nur schwer erreichbare Gegenden. Seit sieben Jahren herrscht in Syrien ein Bürgerkrieg. (reuters)

Asien

Myanmar
Regierungschefin von Myanmar, Aung San Suu Kyi, ist am Donnerstag unangekündigt in die Unruheregion Rakhine gereist. Es handele sich um eine „Tagesreise“. Es ist Suu Kyis erster offizieller Besuch in dem nördlichen Bundesstaat Myanmars, in dem Regierungstruppen gewaltsam gegen die muslimischen Rohingya vorgehen. Es war nicht klar, ob Suu Kyi auch von den Streitkräften niedergebrannte Rohingya-Dörfer besuchen oder in der Region verbliebene Rohingya treffen würde. Die Friedensnobelpreisträgerin hatte lange zu dem Konflikt geschwiegen und war dafür kritisiert worden. Erst Mitte September brach sie ihr Schweigen und sprach erstmals „Menschenrechtsverletzungen“ gegen die Rohingya öffentlich an. Papst Franziskus wird Ende November Myanmar besuchen. (reuters)

Amerika

Vereinigte Staaten
Der Theologe und Kapuzinerpater Thomas Weinandy ist nach einem kritischen Brief an Papst Franziskus nicht mehr für die US-Bischofskonferenz tätig. Er habe sein Amt als Berater der Glaubenskommission „mit sofortiger Wirkung“ niedergelegt, hieß es am Mittwoch in einer Mitteilung der Bischöfe. Weinandy ist der ehemalige Leiter dieser Kommission und darüber hinaus Mitglied der Internationalen Theologenkommission des Vatikan. Vor einigen Tagen hatte der Geistliche mit der Veröffentlichung eines Briefes an Papst Franziskus für Aufsehen gesorgt. In dem Schreiben warf er Franziskus unter anderem vor, mit seinem Pontifikat „chronische Verwirrung“ unter den Gläubigen zu stiften und die Bedeutung der kirchlichen Glaubenslehre herunterzuspielen. Die US-Bischöfe forderten ihn daraufhin zum Rücktritt von seinem Beraterposten auf. (kna)

Kolumbien
Die katholische Kirche in dem Land fordert einen stärkeren Schutz für Menschenrechtler und indigene Aktivisten. Anlass ist die jüngste Gewaltwelle in dem südamerikanischen Land. „Die Ermordung dieser Menschen schmerzt uns sehr und das Wichtigste ist, dass das Land soziale Aktivisten schützt, die das Opfer dieser Gewalt werden, die es eigentlich gar nicht geben darf“, sagte der Direktor der kolumbianischen Caritas, Hector Fabio Henao Gaviria, am Mittwoch (Ortszeit) laut lokalen Medienberichten. In den vergangenen Wochen und Monaten waren in Kolumbien trotz eines laufenden Friedensprozesses mehrere Dutzend Menschen Opfer von rechtsgerichteten paramilitärischen Gruppen und der marxistischen ELN-Guerilla geworden.
(kna)

____________________________________

Alle unsere Nachrichten, Tag für Tag, seit dem Jahr 2005
Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:

16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

Radio Vatikan ist außerdem zu hören bei:

· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.

· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.

· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.

· Radio Stephansdom um 19.40 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz, sowie im Kabel über 87,7 oder 105,0 MHz

· Radio Grüne Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)

· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz

· Radio Maria Schweiz um 16.00 und 18.00 Uhr kann in weiten Teilen der Deutschschweiz direkt aus der Luft empfangen werden

Im Internet:

Die deutschsprachigen Sendungen sind online live und auf Abruf zu hören unter: www.radiovaticana.de. Weitere Informationen hier

Post: Radio Vaticana - sezione tedesca, I-00120 Città del Vaticano
Fax: 0039 - 06 - 6988 3844
e-Mail:
deutsch@spc.va