RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 3.11.2017

Tagesmeldungen vom 3.11.2017

Papst bittet im November um Gebet für Asien -
- D: Bischöfe mit Selbstkritik über Jugendsynode -
Vatikan: Neues Denken über Klima und Konsum -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst bittet im November um Gebet für Asien
Asien ist eine der wichtigsten Prioritäten für Papst Franziskus. Schon als er in den Jesuitenorden eintrat, tat er das vor vielen Jahrzehnten in der Hoffnung, als Missionar nach Asien geschickt zu werden. Es kam dann anders, doch das Interesse blieb. Seit seiner Wahl zum Papst hat er schon mehrere Reisen nach Asien durchgeführt, Ende November fliegt er nach Myanmar und Bangladesch. „Was mich an Asien am meisten frappiert, ist die Diversität seiner Bevölkerungen“, sagt Franziskus in einem Video von diesem Freitagnachmittag. (rv)
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Papstmesse: Menschen der Hoffnung, nicht der Verzweiflung
„Der Glaube an die Auferstehung macht uns zu Menschen der Hoffnung und nicht der Verzweiflung.“ Das sagte Franziskus an diesem Freitag bei einer Messe im Petersdom. Mit der Messe erinnerte der Papst an die 14 Kardinäle und 137 Bischöfe, die im vergangenen Jahr gestorben sind. „Die heutige Gedächtnisfeier führt uns wieder einmal die Wirklichkeit des Todes vor Augen und weckt in uns auch die Wehmut des Abschieds von den Menschen, die uns nahestanden und uns Gutes getan haben“, so Franziskus in seiner Predigt. „Aber vor allem nährt die Liturgie unsere Hoffnung für diese Menschen und auch für uns selber.“(rv)
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Jugend-Synode: Deutsche Bischöfe veröffentlichen Antworten
Jugend und Kirche: Das Bild hat Licht und Schatten. Die deutschen Bischöfe haben am Freitag die Ergebnisse der Sondierungen veröffentlicht, die sie für den Vatikan durchgeführt haben. Sie dienen der Vorbereitung auf die Bischofssynode 2018 zum Thema Jugend. Ausgewertet wurden Fragebögen und Materialien aus allen 27 deutschen Bistümern, aber noch nicht die – bis Ende November laufende – Online-Umfrage des Vatikans unter Jugendlichen selbst. Auffallend an der Bestandsaufnahme der Bischöfe ist ein nachdenklicher, selbstkritischer Ton. Auf der Plus-Seite stehen: großes Engagement bei Ministranten, katholischen Jugendverbänden und geistlichen Gemeinschaften. Auf der Minus-Seite stehen ein spürbares Nachlassen der kirchlichen Bindung und ein Misstrauen von Jugendlichen gegenüber der Institution Kirche. (dbk/kna/rv)
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Vatikan: „Brauchen neues Denken über Klima, Konsum und Gesundheit“
Die Gesundheit des Planeten und die Gesundheit des Menschen hängen auf engste zusammen, aber das Bewusstsein für diesen Zusammenhang ist erst im Entstehen begriffen. An der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften tagen zurzeit fachübergreifend etliche Dutzend Fachleute und Verantwortliche für öffentliche Gesundheit aus allen Teilen der Welt, die sich über diese Fragen austauschen. Vom Vatikan aus wollen sie am Samstag an Staatenlenker und Religionsführer appellieren, ihre Verantwortung wahrzunehmen. Mit dabei ist aus Deutschland Hans-Joachim Schellnhuber, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Mitglieder der päpstlichen Akademie der Wissenschaften. Wir sprachen mit ihm über die Vatikan-Konferenz… (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der päpstliche Außenminister, Erzbischof Paul Gallagher, steht kurz vor zu seiner ersten Argentinien-Reise. Doch die Erwartungen an einen baldigen Besuch von Papst Franziskus musste er dämpfen. Der Papst komme nach Argentinien, wenn er glaube, dass dies vorteilhaft sei, sagte der Brite am Donnerstag der Tageszeitung „La Nacion“ (Ortszeit). Zugleich wies Gallagher Spekulationen zurück, seine eigene Reise diene dem Zweck, einen Kandidaten zu präsentieren, der künftig die argentinische Bischofskonferenz leiten solle. Erzbischof Gallagher wird unter anderem den argentinischen Präsidenten Mauricio Macri, den Außenminister Jorge Faurie, den Kabinettschef Marcos Pena sowie die komplette argentinische Bischofskonferenz treffen. (kna)

Vatikan/Bosnien-Herzegowina
Der Heilige Stuhl will offenbar die pastorale Situation in Medjugorje „regulieren“. Das habe Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin während eines Besuches in Kroatien bekräftigt, wie cath.ch berichtet. In der kleinen Stadt Medjugorje in Bosnien und Herzegowina soll die Jungfrau Maria seit 1981 in regelmäßigen Abständen erscheinen, jährlich besuchen etwa 2,5 Millionen Pilger den Ort. Papst Franziskus hatte im Februar 2017 Erzbischof Henryk Hoser als Sondergesandten des Vatikan für Medjugorje berufen; der Papst erhielt seien Bericht bereits im Juni. Schwerpunkt der Mission waren allerdings seelsorgliche Aspekte und das Pilgerwesen, nicht die Frage der Erscheinungen selbst, die parallel von einer anderen Vatikankommission untersucht worden war. In eine Entscheidung des Papstes zu Medjugorje dürften beide Aspekte einfließen. (cath.ch)

Vatikan/Syrien
Der Vatikan sorgt für medizinische Hilfe im Kriegsland Syrien. Dank der Unterstützung des Papstes und der Vatikan-Kinderklinik Bambino Gesù seien katholische Krankenhäuser im Land trotz der prekären Sicherheits- und Versorgungslage wieder in Betrieb. Das berichtet die Nachrichtenagentur cath.ch unter Verweis auf Angaben des Apostolischen Nuntius in Damaskus, Kardinal Mario Zenari. Im Rahmen der Operation „Offene Krankenhäuser“ soll demnach allen Syrern kostenloser Zugang zu medizinischer Hilfe ermöglicht werden. Das ist bitter nötig: Die Hälfte der Strukturen sei nicht in Betrieb und zwei Drittel der Ärzte hätten das Land verlassen, beschreibt Kardinal Zenari die lückenhafte Versorgungslage. Die Bambino Gesù-Klinik habe unter anderem ein pädiatrisches Team entsandt, um syrische Ärzte auszubilden. (cath.ch)

Europa

Deutschland
Kardinal Reinhard Marx hat Christen dazu aufgerufen, angesichts von Sterben und Tod ihren Glauben an die Auferstehung stärker zu bezeugen. In einer Predigt zu Allerseelen kam der Kardinal am Donnerstagabend in München auf „bedauerliche Veränderungen“ in der Trauerkultur zu sprechen. Angesichts des Todes stünde vermehrt ein „Rückblick auf das Leben“ im Zentrum; so werde bei Trauerfeiern der Blick oft ausschließlich auf den Toten und sein Leben gerichtet statt an die Hoffnung durch Christus zu erinnern. Die Predigt solle dazu dienen, den Blick zu öffnen, hielt Marx dem entgegen: Tod und Auferstehung Jesu sollten als Glaubensfundament stärker hervorgehoben werden, so sein Appell. (pm)

Österreich
Der künftige Innsbrucker Bischof Hermann Glettler tritt für Reformen in der Kirche ein. In einem Gespräch mit dem Internetportal katholisch.de sprach er sich für das Frauendiakonat aus. Wenn die „gesamtkirchliche Entwicklung“ in diese Richtung ginge, würde er sich „freuen“, so Glettler wörtlich. „Grundsätzlich“ kann sich der künftige Bischof auch die Weihe von sogenannten „viri probati“, also von erfahrenen verheirateten Männern, zu Priestern vorstellen. Allerdings habe auch die Ehelosigkeit von Priestern, wie sie heute in der römisch-katholischen Kirche verpflichtend ist, einen hohen Wert, so Glettler; das sei eine Lebensform, zu der er stehe. Im Bistum Innsbruck will er angesichts der großen Belastung vieler Priester neue Formen der Gemeindeleitung ausprobieren. (katholisch.de)

Afrika

Ägypten
Die Behörden haben eine DNA-Analyse der Leichen von 21 koptischen Christen veranlasst. Die Christen waren 2015 in Libyen von Kämpfern des „Islamischen Staates“ (IS) hingerichtet worden. Die sterblichen Überreste wurden Anfang Oktober in einem Massengrab an der libyschen Küste in der Nähe der Stadt Sirte gefunden. Ein Institut für Rechtsmedizin hat die Angehörigen der „libyschen Märtyrer“ gebeten, bei den Gesundheitsbehörden in Minya eine DNA-Probe abzugeben, damit die einzelnen Leichen identifiziert werden können. Wie ägyptische Medien berichten, begrüßen die Familien den Beginn der Identifizierungsmaßnahmen vor der Beisetzung, die in dem nach den Märtyrern benannten Heiligtum im Dorf Samalut stattfinden soll. (fides)

Naher Osten

Syrien
Pater Paolo Dall’Oglio ist angeblich schon wenige Tage nach seiner Entführung 2013 ermordet worden. Das behauptet ein marokkanisches Mitglied der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ namens Abu Mansur. Einen Beweis dafür bleibt er allerdings schuldig. Der italienische Jesuit Dall’Oglio, der lange ein Kloster in den Bergen bei Damaskus geleitet hat, war Ende Juli 2013 in Raqqa entführt worden; seitdem fehlt von ihm jede Spur. Abu Mansur wurde vor ein paar Tagen von kurdischen Kämpfern bei der Eroberung Raqqas festgenommen. Er soll im IS bis zum Rang eines Kommandanten aufgestiegen sein. Dall’Oglio war ein Grenzgänger zwischen Christentum und Islam; dem Dialog zwischen beiden Religionen galt das von ihm wiederbelebte Kloster in Mar Mussa nördlich von Damaskus. (cath.ch)

Saudi-Arabien
Der maronitische Patriarch des Libanon, Kardinal Boutros Bechara Rai, wird in den kommenden Wochen auf Einladung der dortigen Behörden Saudi-Arabien besuchen. Dies bestätigt nun offiziell auch das maronitische Patriarchat, nachdem libysche Medien entsprechende Nachrichten in Umlauf gebracht hatten. Der Besuch könnte, wie Bischofsvikar für Süd-Arabien Camillo Ballin hofft, „der Beginn einer neuen Haltung von Saudi-Arabien gegenüber anderen Religionen sein”. Zu dem Besuch wurde Kardinal Rai vom Geschäftsbeauftragen der saudischen Botschaft im Libanon, Walid Bukhari, eingeladen. Er hatte den Primas der maronitischen Kirche am Allerheiligentag im Patriarchat in Bkerké bei Beirut besucht. Bei seinem Besuch in Saudi-Arabien soll Kardinal Rai nach Angaben von Bukhari auch König Salman und Kronprinz Mohamed bin Salman begegnen. Die Einladung von Patriarch Rai entspricht einer neuen Strategie der saudischen Regierung gegenüber dem Libanon. Sie soll ein Gegengewicht schaffen zu den besseren Beziehungen des Libanons zum Iran. (fides)

Asien

Myanmar
Fast ein Viertel der Rohingya-Kinder unter fünf Jahren, die in den letzten zwei Monaten nach Bangladesch geflohen sind, leiden an lebensbedrohlicher Unterernährung. „Save the Children“ führte in Kooperation mit vier anderen Organisationen eine Studie durch. Demnach sind etwa ein Drittel der Kinder zudem stark unterernährt, was bedeutet, dass sie anfälliger für Infektionen und Krankheiten sind. Die Organisation drängt darauf, dass die humanitäre Gemeinschaft in seine Ernährungsprogramme intensiviert, um eine Katastrophe zu verhindern. Daher weitet „Save the Children“ seine Interventionen in den Bereichen Gesundheit und Ernährung, insbesondere zur Behandlung und Vorbeugung von Unterernährung, rasch aus. Die Organisation ist bereits in zwei Kliniken engagiert, um auch in der Peripherie eine primäre Gesundheitsversorgung zu gewährleisten. Die Studie zeichnet eine desaströse Lage, die nicht tatenlos hingenommen werden darf. (pm)

Amerika

Vereinigte Staaten
Nach dem jüngsten Anschlag von New York ermahnt die US-amerikanische Bischofskonferenz dazu, der Angst nicht nachzugeben und sich durch den Terror nicht entmutigen zu lassen. Angesichts der Gewalt dürften die Menschen die Hoffnung nicht verlieren, so der Präsident der Bischofskonferenz, Kardinal Daniel DiNardo. Kardinal Timothy Dolan rief dazu auf, dem Terrorismus mit Einheit und Dialog entgegenzutreten und sich dabei über religiöse, ethnische und politische Unterschiede hinwegzusetzen: „Wir müssen unsere Unterschiede beiseitelassen und in Glaube und Liebe zusammenkommen“, sagte der Erzbischof von New York. Ein 29jähriger Usbeke hatte am 31. Oktober 2017 Fahrradfahrer und Fußgänger auf einem Radweg in Manhattan mit einem Transporter umgefahren. Acht Menschen waren dabei getötet worden. (cath.ch)

Mexiko
Stabwechsel in der Diözese San Cristóbal de Las Casas: Der bisherige Bischof Felipe Arizmendi Esquivel geht in den Ruhestand. Das wurde an diesem Freitag im Vatikan bekannt. Der Dominikanerbischof war ein besonnener, aber hartnäckiger Verfechter der Rechte von Indios im Bundesstaat Chiapas. Das Bistum war um die Jahrhundertwende herum Schauplatz eines Zapatisten-Aufstands; dabei hatte Arizmendis Vorgänger, Bischof Samuel Ruiz, zu vermitteln versucht. Nachfolger von Arizmendi wird der bisherige Bischof von Tehuacán, Rodrigo Aguilar Martínez. Er ist in der mexikanischen Bischofskonferenz für die Themen Familie, Leben, Jugend und Laien zuständig. (rv)

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