RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 7.11.2017

Tagesmeldungen vom 7.11.2017

- Papst holt zwei Frauen in hohe Vatikan-Positionen -
- Kofi Annan spricht mit Franziskus über Konflikte -
- Chile an Papst: Bitte um Zurückhaltung -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst holt zwei Frauen in weltkirchliche Top-Positionen
Papst Franziskus hat zwei Frauen als Untersekretäre der Vatikanbehörde für Laien, Familie und Leben bestellt. Für den Bereich Leben wird die Bioethik-Professorin Gabriella Gambino zuständig sein, für den Bereich Laien die Kirchenrechtlerin Linda Ghisoni, die bisher als Richterin am römischen Diözesangericht wirkte. Berufungen von Frauen in Positionen mit effektiver Verantwortung für die Weltkirche sind am Heiligen Stuhl relativ selten. (rv)
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Kofi Annan spricht mit Franziskus über aktuelle Konflikte
Der frühere UNO-Generalsekretär Kofi Annan war an diesem Montagabend „privat“ beim Papst. In der Casa Santa Marta sprach er mit Franziskus über aktuelle Themen. Kofi kam mit einer Gruppe namens „The Elders“, die einst von Nelson Mandela gegründet wurde und frühere internationale Spitzenpolitiker umfasst. Im Gespräch mit Franziskus sei es um Themen wie Flüchtlinge und Atomwaffen gegenagen, verriet Annan im Anschluss gegenüber Radio Vatikan: „Unser Anliegen bestand darin, mit ihm darüber zu reden, wie man zusammenarbeiten könnte und wie wir unsere Kräfte vereinigen könnten.“ (rv)
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Chile wendet sich an Papst mit Bitte um Zurückhaltung
Chile bittet den Papst darum, sich bei seinem Besuch in dem Land mit Äußerungen über den Streit zwischen Chile und Bolivien zurückzuhalten. Das sagte der chilenische Botschafter beim Heiligen Stuhl, Mariano Fernández, bei einem Treffen mit Journalisten in Rom. Die beiden lateinamerikanischen Nachbarn streiten sich um einen Zugang zum Meer, den Bolivien im 19. Jahrhundert nach einem Krieg mit Chile eingebüßt hat. Franziskus wird vom 15. bis 18. Januar Chile besuchen, das direkte Nachbarland seiner argentinischen Heimat. (efe)
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Frühmesse: Der Papst zitiert Dante
Lieben und geliebt werden: Darum kreisten die Gedanken von Papst Franziskus in seiner Predigt am Dienstagmorgen. Man dürfe nicht die Fähigkeit verlieren, sich lieben zu lassen, sagte er; die Fähigkeit zur Liebe lasse sich wiedergewinnen, aber wer sich nicht mehr geliebt fühlen könne, der habe alles verloren, so der Papst ausgehend von einer Passage des Lukasevangeliums. Franziskus erinnerte weiter: „Wenn man die Unentgeltlichkeit von Gottes Einladung nicht versteht, dann versteht man überhaupt nichts! Gottes Initiative ist immer unentgeltlich.“ (rv)
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Kampf gegen Prostitution: „Die letzte Bastion des Patriarchats“
Sie ist im Februar achtzig geworden, doch ihr Engagement hat nicht nachgelassen: Schwester Lea Ackermann kämpft weiter gegen Prostitution. Ihre Beharrlichkeit hat die Saarländerin zu einer der bekanntesten Ordensfrauen Deutschlands gemacht. In diesen Tagen hat Lea Ackermann im Vatikan an einer Konferenz gegen Menschenhandel teilgenommen – und war davon ganz angetan, wie sie am Dienstag bei einem Besuch in unserem Studio erzählte. Das Treffen an der Päpstlichen Akademie für Sozialwissenschaften habe „neuen Schwung in die Sache gebracht“. (rv)
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NEUE RADIOAKADEMIE:

An diesem Dienstag startet unsere neue Radioakademie, die sich im Monat November mit dem Jubiläum des Katechismus beschäftigt. Im ersten Teil hören Sie ein ausführliches Interview mit Kardinal Christoph Schönborn. Sie können alle Folgen auf CD gegen eine Spende bestellen; schreiben Sie dafür eine Email. (rv)

Katechismus: Johannes Paul wollte andere Worte zu Todesstrafe
Schon Papst Johannes Paul II. war seinerzeit nicht glücklich mit dem Passus zur Todesstrafe im Katechismus. Das sagt der Redaktionssekretär des 1992 erschienenen Glaubensbuches, Kardinal Christoph Schönborn. Papst Franziskus hatte jüngst eine Änderung des Punktes 2267 des Katechismus angeordnet, der unter Berufung „auf die überlieferte Lehre der Kirche den Rückgriff auf die Todesstrafe nicht aus[schließt], wenn dies der einzig gangbare Weg wäre, um das Leben von Menschen wirksam gegen einen ungerechten Angreifer zu verteidigen.“ Dieses nicht unbedingte Nein zur Todesstrafe steht in auffälligem Widerspruch zum Fünften Gebot des Dekalogs und war deshalb von Anfang an umstritten, wie Kardinal Schönborn im Gespräch mit „Kathpress“ zu 25 Jahren Katechismus bestätigte. „Papst Johannes Paul II. wollte, das kann ich bezeugen, eine entschiedenere Formulierung, hat dann aber doch diese Formulierung akzeptiert, die von der Kommission vorgeschlagen war. Sicher auch aus Respekt vor dem, was hier ,überlieferte Lehre´ genannt wird.“ (rv)
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UNSERE LATEINNACHRICHTEN:

Jede Woche frisch: Unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
Hier die aktuellen Nuntii Latini
Hier das Archiv der Nuntii Latini

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Vertreter mehrerer Atommächte sind unter den Teilnehmern einer Vatikan-Konferenz, die ab Donnerstag über eine nuklearwaffenfreie Welt sprechen werden. Wie aus einer Mitteilung des vatikanischen Staatssekretariats vom Dienstag hervorgeht, reisen Vertreter aus Russland, den USA und Iran an, um an der Konferenz teilzunehmen, bei der darüber hinaus elf Nobelpreisträger und die Spitzen der UNO sowie der NATO vertreten sind. Es handle sich um die erste globale Begegnung über atomare Abrüstung nach der Billigung des Abkommens über die Ächtung von Atomwaffen, das 122 Länder, darunter der Heilige Stuhl, am vergangenen 7. Juli in New York unterzeichneten. Aus Japan reist eine der letzten Überlebenden des Atombombenabwurfs von Hiroshima an, Masako Wada, die als Opfervertreterin sprechen wird. Papst Franziskus empfängt die Teilnehmer der Konferenz am Freitag in Audienz und wird eine Rede halten. (rv)
Franziskus drückt allen, die vom Amoklauf von Texas betroffen sind, sein Beileid aus. In einem von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin unterzeichneten Telegramm erklärt Franziskus, er sei „voller Trauer“ über die „sinnlose Gewalt“ in der Baptistenkirche von Sutherland Springs. Er bete für die Familien der Opfer und die Verwundeten, für die Baptistengemeinde und das ganze Städtchen. Zugleich drückt der Papst seine Überzeugung aus, dass „geistliche Stärke über Gewalt und Hass“ triumphiere, und zwar durch die „Kraft von Vergebung, Hoffnung und versöhnender Liebe“. Ein junger Amerikaner hatte in einer Baptistenkirche das Feuer eröffnet und 26 Menschen getötet; keiner der Gottesdienstbesucher blieb nach Angaben der Polizei unverletzt. Als Motiv für die Bluttat werden familiäre Rachegelüste vermutet. (rv)
Der Papst hat an diesem Dienstag den Großscheich der Al-Azhar-Universität von Kairo im Vatikan empfangen. Es war schon seine dritte Begegnung mit Ahmad al-Tayyeb, der zu den führenden Stimmen im sunnitischen Islam gehört. Im Mai letzten Jahres hatte Franziskus an einem Religionsgipfel an der Al-Azhar-Universität in der ägyptischen Hauptstadt teilgenommen. Über den Inhalt des Gesprächs teilte der Vatikan zunächst nichts mit. Die Al-Azhar-Universität und der Vatikan haben im Februar nach längerer Unterbrechung wieder einen offiziellen Dialog aufgenommen, der bis ins Jahr 1998 zurückgeht. (rv)

Europa

Deutschland
Die Zugehörigkeit zu einer Kirche ist heute freiwillig, während Menschen noch in den 1950er Jahren beim Kirchenaustritt Nachteile befürchteten. Das betonte Heinrich Bedford-Strohm, der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, bei der Veranstaltungsreihe „Menschen in Europa“ der Passauer Neuen Presse. Die Herausforderung sei es, herauszustellen, weshalb man sich heute für eine Mitgliedschaft in einer Kirche entscheiden sollte. Kirchen hätten heute mehr denn je die Aufgabe, den Wert der Frohen Botschaft zu verdeutlichen. (pm)

Afrika

Südsudan
Im Jahr 2018 werden im Südsudan mehr als 1,1 Millionen Babys unter fünf Jahren unterernährt sein, davon werden fast 300.000 an schwerer Unterernährung leiden. Die Erntesaison wird die Betroffenen nicht retten, denn die Agrargebiete sind durch die andauernden Kämpfe verwüstet. Das geht aus der aktuellen „Integrated Food Security Phase Classification“ hervor, die FAO, UNICEF, WFP und andere Hilfsorganisationen veröffentlicht haben. Die prekäre Sicherheitslage im Land behindert nicht nur die Nahrungsmittelproduktion, sondern schädigt auch den Markt. In Kombination mit einer rückläufigen Wirtschaft hat dies zu extrem hohen Lebensmittelpreisen geführt; Millionen von Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. (pm)

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16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

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