RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 8.11.2017

Tagesmeldungen vom 8.11.2017

- Papst: Neue Katechese-Reihe über Eucharistie -
- „Erhebet die Herzen, nicht die Handys!“ -
- „Es gibt keine Christen zweiter Klasse“ -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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FOKUS VATIKAN:

Papst: Neue Themenreihe über Eucharistie – „Erhebet die Herzen, nicht die Handys!“
Fulminanter Auftakt einer neuen Themenreihe bei der Generalaudienz: Franziskus spricht ab sofort mittwochs über die Eucharistie, das „Herz der Kirche“. In der ersten Folge empörte er sich nebenbei über gezückte Smartphones bei der Messe. „Der Priester sagt ‚Erhebet die Herzen‘, nicht ‚Erhebet die Handys!‘“ (rv)
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Papstbuch: „Es gibt keine Christen zweiter Klasse“
Papst Franziskus erinnert die Weltkirche eindringlich daran, dass sie Lateinamerika und die dortige Ausprägung des Christentums ernst nehmen muss. Es gebe keine Christen zweiter Klasse, schreibt er in einem neuen Gesprächsbuch. „In einigen Ländern scheint es ein gewisses Überlegenheitsgefühl zu geben – aber wenn man dann auf ihre Geschichte schaut, sieht man, dass da auch nicht alles Gold ist, was glänzt.“ (rv)
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Vatikan arbeitet an Richtlinien zum Umgang mit Priesterkindern
Der Vatikan will mit neuen Richtlinien den Umgang mit jenen Fällen klären, wenn ein katholischer Priester Vater eines Kindes wird. Das geht aus einem jetzt bekannt gewordenen Brief der Päpstlichen Kinderschutzkommission hervor. Das Thema werde jene Vatikan-Arbeitsgruppe bearbeiten, die auch die Richtlinien zur Prävention von Missbrauch in der Kirche entwickelt hat. (kap)
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Papst würdigt die Heilige der Migranten
Als „Frau der Barmherzigkeit mit prophetischem Geist“ würdigt Papst Franziskus die heilige Franziska Xaviera Cabrini, Fürsprecherin der Migranten, anlässlich deren 100. Todesjahres. Sie habe verstanden, dass Migration „keine vorübergehende Erscheinung“ bedeute, „sondern das Heraufziehen eines neuen Zeitalters“. (rv)
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FOKUS WEITE WELT:

Mexiko: Bischof sein in einer Region der Ärmsten
Bischof im indigenen Bundesstaat Chiapas sein - ohne Einsatz für die Indigenen? So etwas ist heute undenkbar. „Ich freue mich sehr, dass mein Nachfolger ein Bischof ist, der Kontakt zu Menschen und zur indigenen Bevölkerung hat“, sagt der scheidende Bischof Felipe Arizmendi in unserem Interview über eine der ärmsten Regionen Mexikos. (rv)
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UNSER FILMTIPP:

Life on the Border
Sieben zwölf- bis 14-jährige Kinder und Jugendliche aus den Flüchtlingslagern unweit von Kobanê und Sindschar erzählen in von ihnen selbst gedrehten Kurzfilmen über ihr Leben. Ihre Geschichten kreisen vor allem um die Themen Verlust, Gewalterfahrung und Missbrauch. Der vom kurdischen Regisseur Bahman Ghobadi produzierte Kompilationsfilm gibt den Kindern und Jugendlichen eine Stimme und befreit sie aus ihrer Rolle als passive Kriegsopfer. Dabei zeichnet er sich auch durch die Mischung von bedrückenden semidokumentarischen Alltagsbeobachtungen und poetischen Momenten aus. - Sehenswert ab 14. (FilmDienst)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Anlässlich der Jugendsynode im Vatikan im kommenden Jahr hat Papst Franziskus ein Gebet verfasst. Es soll als Vorbereitung auf die Bischofssynode dienen. In dem Gebetstext bittet der Papst um mutigen und großherzigen Einsatz junger Menschen für ihre Nächsten. Im Streben „nach den schönsten und sinnvollsten Dingen des Lebens“ sollten sie sich stets ein „freies Herz bewahren“, so der Papst.. (pm)
Hier finden Sie den Text des Gebets

Europa

Deutschland
Wer sich weder als Mann noch als Frau versteht, muss dies im Geburtenregister registrieren lassen können. Das hat das Karlsruher Verfassungsgericht entschieden. Die ausschließliche Unterscheidung zwischen einem männlichen und weiblichen Geschlecht sei diskriminierend. Offen bleibt, wie das Parlament diese Vorgabe konkret umsetzen wird. Als eine Möglichkeit nannte das Gericht, künftig generell auf Geschlechtseinträge zu verzichten. (kap)

Staaten sollten Unternehmen dazu verpflichten, ihre Bilanzen umfassend und länderbezogen zu veröffentlichen. Das fordert Klaus Schilder, Experte für Entwicklungsfinanzierung bei MISEREOR. Er schlägt vor, eine schwarze Liste unkooperativer Staaten zu erstellen. Für Deutschland hält der Fachmann eine Untersuchungskommission für konsequente Steuergerechtigkeit oder auch die Einführung eines Unternehmerstrafrechts für ratsam. Durch Steuervermeidung von Großkonzernen, wie in den Paradise Papers aufgedeckt, gingen der EU jährlich 60 Milliarden Euro an Steuern verloren. Das Geld fehle dann für Investitionen in Bildung und Gesundheit. (pm)

Österreich
Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat vor Österreichs Bischöfen das Wirken der katholischen Kirche und die Beziehungen zwischen Kirche und Staat gewürdigt. „Bei uns in Österreich kann man die Beziehungen zwischen dem Staat und den gesetzlich anerkannten Kirchen und Religionsgemeinschaften insgesamt als harmonisch und vertrauensvoll bezeichnen“, sagte der Bundespräsident in seiner Ansprache vor der Bischofskonferenz, die er am Dienstag an seinem Amtssitz in der Wiener Hofburg empfing. Es gebe in Österreich keine bevorzugte „Staatskirche", man sei aber auch nicht den Weg des radikalen Laizismus gegangen, Van der Bellen sprach von einem „vernünftigen Mittelweg", der sich bewährt habe. (kap)

Italien
Weitere 1.000 Flüchtlinge aus Lagern in Nahost können über ein Programm der römischen Basisgemeinschaft Sant’Egidio nach Italien kommen. Das entsprechende Abkommen unterzeichneten am Dienstag Kirchen- und Regierungsvertreter in Rom. Die ökumenische Initiative „humanitäre Korridore“ betreibt die legale und sichere Einreise von Kriegsflüchtlingen und ihre Integration in Italien und konnte bereits 1.000 Menschen nach Italien holen. Auch Frankreichs Regierung hatte auf Betreiben der Kirchen einer Aufnahme von Asylberechtigten zugestimmt. (pm)

Kroatien
Die vom Papst ins Leben gerufene kroatisch-serbische Historikerkommission hat ihre Untersuchung zum Leben des Kardinals Alojzije Stepinac abgeschlossen. Zwar habe die Untersuchung nicht direkt mit dem Heiligsprechungsverfahren des Kardinals zu tun, doch der Papst wolle neue Spaltungen verhindern, erläuterte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin. Kardinal Stepinac ist wegen seiner Rolle während des faschistischen Ustascha-Regimes umstritten. Papst Johannes Paul II. hat ihn 1998 selig gesprochen. (kap)

Frankreich
Jean Vanier, Gründer der weltweiten christlich inspirierten „Arche“-Gemeinschaften, hat sich eine komplette Pause bis Februar verordnet. Er habe im Oktober einen Herzinfarkt erlitten und eine Operation überstanden, teilte der 89-jährige Kanadier auf seiner Webseite mit. In den kommenden Monaten müsse er nun ernsthaft kürzertreten. In den „Arche“-Gemeinschaften leben und arbeiten Menschen mit und ohne geistige Behinderung gemeinsam. (kna)

Irland
Priester, die fälschlich des Missbrauchs beschuldigt wurden oder die durch das Fehlverhalten von Mitbrüdern traumatisiert sind, brauchen Hilfe. Darauf weist die Vereinigung der katholischen Priester (ACP) hin, mit rund 1.000 Angehörigen die größte Gruppe katholischer Geistlicher in Irland. Ende des Monats organisiert die Vereinigung den ersten sogenannten „Heilkreis“ mit rund 20 Teilnehmern. Zahlreiche irische Priester seien seelisch verwundet und fühlten eine Art Kollektivschuld für die Verbrechen, die eine Minderheit von pädophilen Priestern begangen habe, zitiert die Zeitung einen Sprecher. (cath.ch)

Naher Osten

Irak
„Kirche in Not“ startet eine Spendenaktion für ein Kloster in der nordirakischen Stadt Qaraqosh. Als ISIS die Ninive Ebene 2014 besetzte, mussten die Dominikanerinnen von St. Caterina da Siena nachts das Kloster verlassen. Das Kloster wurde zerstört. Die Dominikanerinnen haben indessen nicht aufgehört, sich vor allem für die Kinder der Region zu engagieren. So haben sie zwei Schulen in Ankawa und Duhok aufgebaut. (pm)

Amerika

Vereinigte Staaten
Die katholischen Bischöfe fordern nach dem Attentat in Texas eine umfassende gesellschaftliche Debatte über Waffengewalt. Die jüngsten Ereignisse zeigten erneut, welchen Schaden Waffen in den Händen von Personen anrichten könnten, die damit Gewalt ausüben wollten. Das Problem von Gewalt innerhalb der Gesellschaft könne nicht durch ein einzelnes Gesetz gelöst werden, dennoch sei eine „echte Debatte“ über notwendige Maßnahmen für mehr Sicherheit unverzichtbar. Die Bischöfe fordern ein generelles Verbot von Angriffswaffen sowie stärkere Kontrollen beim Verkauf und der Nutzung von Waffen aller Art. (kna)

Argentinien
Oscar Vicente Ojea Quintana ist neuer Vorsitzender der Argentinischen Bischofskonferenz. Medien werteten die Wahl als Unterstützung für den Kurs von Papst Franziskus. Der 71-jährige Diözesanbischof von San Isidro zählte als Chef von Caritas Argentinien zu den wichtigsten Anwälten der ärmeren Bevölkerung. Vor der Wahl von Kardinal Jorge Mario Bergoglio zum Papst war Ojea dessen Weihbischof in Buenos Aires. (kap)

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