RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 12.11.2017

Tagesmeldungen vom 12.11.2017

- Papst-Tipp: Lebt, als sei es der letzte Tag -
- Ein Jahr danach: Obdachlose immer noch begeistert -
- Klimakonferenz: Kirchliche Hilfswerke zufrieden -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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ANGELUS:

Seid ihr bereit, auf das Kommen des Herrn?
Einen päpstlichen Ratschlag: Man soll nicht auf den letzten Moment warten, um mit der Gnade Gottes zusammenzuarbeiten. Dieser Tipp gab Franziskus am Sonntag den Gläubigen und Pilgern auf dem Petersplatz beim Mittagsgebet. Wie es im Sonntagsevangelium (Mt 25,1-13) heißt, solle man immer „wachsam sein“, denn niemand wüsste „weder den Tag noch die Stunde“ seines Todes, also Wiedertreffen mit dem Herrn. In der biblischen Erzählung aus dem Matthäus-Evangelium geht es um das Gleichnis Jesu der zehn Jungfrauen, anhand derer der Herr die Bedingungen zum Eintritt ins Himmelreich aufzeige. Wichtigste Voraussetzung: Man muss bereit sein, ihn begegnen zu wollen. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Papst erinnert an Märtyrer des Spanischen Bürgerkriegs
An 60 Märtyrer des Spanischen Bürgerkrieges hat Papst Franziskus beim Angelusgebet am Sonntag erinnert. Auf dem römischen Petersplatz sagte er nach dem Mittagsgebet, dass sie „aus Hass gegen den Glauben“ getötet worden seien. Die Märtyrer wurden am Samstag in der spanischen Hauptstadt Madrid seliggesprochen. Es handelt sich um den Priester und Jugendseelsorger Vicente Queralt Lloret und 20 andere Priester, Ordensfrauen und Laien sowie um den Priester Jose Maria Fernandez Sanchez und seine Gruppe, die aus 39 Gläubigen bestand. Sie wurden von republikanischen Milizen erschossen. (rv/kna)
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VATIKAN UND WELTKIRCHE:

Die Woche in Rom: Unsere Vorschau
Papst Franziskus beginnt die Woche mit einem Treffen aller Kurienleiter. Am Mittwoch hält er wie gewohnt die Generalaudienz, am Sonntag aber findet eine Premiere statt: der erste „Welttag der Armen“. Franziskus feiert dazu eine Messe im Petersdom. Am Samstag davor empfängt der Papst die Teilnehmer der Vollversammlung des Päpstlichen Kulturrates, die in den Tagen zuvor über neue Modelle der Anthropologie gesprochen haben, unter anderem mit Blick auf „denkende Maschinen“. Ebenfalls am Samstag findet, wenngleich ohne Anwesenheit eines Papstes, die Prämierung der diesjährigen Ratzinger-Preisträger statt. Die Geehrten sind der katholische Theologe und Priester Karl-Heinz Menke, der evangelische Ökumene-Fachmann Theodor Dieter sowie der estnische Komponist Arvo Pärt. (rv)

Obdachlose in Hamburg: „Wir sind da, wir folgen deinem Ruf“
Es ist ziemlich genau ein Jahr her, da hat Papst Franziskus 3.800 arme und obdachlose Menschen zu sich in den Vatikan eingeladen. Das Treffen war derart herzlich, dass daraus der „Welttag der Armen“ entstanden ist – immer am vorletzten Sonntag im Kirchenjahr. Und womit damals nach der Reise keiner gerechnet hatte: Dieser Rom-Besuch 2016 zieht auch nach einem Jahr noch viel weitere Kreise, als das selbst professionelle Sozialarbeiter erahnt hatten. So zum Beispiel in Hamburg: Etwa 100 waren sie, darunter 70, die von Obdachlosigkeit betroffen oder geprägt sind, so wie Jan, der sich erinnert an Rom, als wäre es gestern gewesen… (rv)
Hier der Bericht von Artur Fischer-Meny

Deutschland: Hilfswerke zufrieden mit Klimaverhandlungen
Eine gute Nachricht aus Bonn: kirchliche Hilfswerke vermelden eine positive Entwicklung bei den Verhandlungen zum Weltklimagipfel. Aber Vorsicht, die Gespräche gehen noch weiter, es ist erst die Halbzeit vergangen. Das kirchliche Hilfswerk „Brot für die Welt“ sieht vor allem ein „konstruktives Gesprächsklima“. Das Pariser Abkommen könne eine gute Zukunft haben, wenn es so weiter gehe, denn „langsam aber sicher“ würden passende Formulierungen gefunden. Es sei die „gute Nachricht“ zur Halbzeit des Treffens, „dass alle Staaten, die sich dem Pariser Abkommen verpflichtet fühlen, in Bonn konstruktiv miteinander verhandeln“, erklärte Klimareferentin Sabine Minninger am Wochenende. „Langsam aber sicher“ werde das Kleingedruckte formuliert, „mit dem die Spielregeln des Paris-Abkommens endlich verbindlich festgeschrieben werden sollen“. (kna)
Hier erfahren Sie mehr

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MENSCHEN IN DER ZEIT:

Klaus-Dieter Lehmann und das Goethe-Institut
„Goethe" ist nicht nur Kultur, sondern auch Bildung. Das betont im Gespräch mit Radio Vatikan der langjährige und bis 2020 wiedergewählte Präsident des Goethe-Institutes, Klaus-Dieter Lehmann. Das renommierte Institut ist eine weltweit tätige Kultureinrichtung der Bundesrepublik Deutschland. Mit 160 Instituten in 98 Ländern fördert es die Kenntnis der deutschen Sprache im Ausland, pflegt die internationale kulturelle Zusammenarbeit und vermittelt ein aktuelles Deutschlandbild. Aldo Parmeggiani sprach mit ihm in der Sonntagssendung „Menschen in der Zeit“ vom 12. November. (rv)
Hier zum Nachlesen und -hören

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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
Bis Mittwoch berät die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) bei ihrer Jahrestagung unter anderem über Zukunftsperspektiven in einer zunehmend kirchenfernen Gesellschaft. Das Treffen findet in Bonn statt. Wie die EKD mitteilte, werden auch Themen der Tagung die evangelische Friedensarbeit sein sowie die Frage, wie mehr Frauen in leitende Positionen in der Kirche gelangen können. Der sogenannten Synode der EKD gehören 120 Kirchenparlamentarier aus den 20 evangelischen Landeskirchen an. Als Dachorganisation vertritt die EKD die knapp 22 Millionen evangelischen Christen in Deutschland. (pm)

Journalisten müssten heute viel Hass und Häme ertragen, beobachtet Berlins Erzbischof Heiner Koch. Er wünscht sich mehr Respekt und Achtsamkeit – auch aufgrund eigener Erfahrungen aus Dresden. Bei einem Gottesdienst im Rahmen des Jahrestreffens der katholischen Journalistenschule ifp erinnerte er am Samstagabend in Potsdam daran, dass die Zeiten rauer geworden seien und dass es auch viel Hass und Häme gegenüber Journalisten gebe. Als Bischof von Dresden-Meißen habe er nicht nur bei Pegida-Demonstrationen und ähnlichen Veranstaltungen „schon viel Schlimmes erlebt“. (kna)

Die „Theologie des Leibes“ hat den heiligen Papst Johannes Paul II. schon Jahrzehnte vor seinem Pontifikat „stark beschäftigt“, wie ein neues Buch zeigt. Das Werk mit dem Titel „Betrachtungen über das Wesen des Menschen“ von Karol Wojtyla, dem inzwischen heiliggesprochenen Papst Johannes Paul II., ist nun auf Deutsch erschienen. Unterstützt wurde die Veröffentlichung vom Bistum Eichstätt, wie die Bischöfliche Pressestelle am Wochenende mitteilte. Hanns-Gregor Nissing vom Geistlichen Zentrum der Malteser im nordrhein-westfälischen Ehreshoven übersetzte das Werk ins Deutsche und stellte es bei der Internationalen Tagung zu der von Johannes Paul II. formulierten Theologie des Leibes am Wochenende in Eichstätt vor. (kna)

Tschechische Republik
Juristen, Politiker und Kirchenvertreter in Tschechien haben die Absicht des designierten Ministerpräsidenten Andrej Babis zurückgewiesen, die Entschädigungszahlungen des Staates an die Kirchen im Nachhinein zu besteuern. Der Plan sei „schwer durchsetzbar und vor Gericht nahezu nicht zu begründen“, erklärten sie in der Zeitung „Pravo“ in der Samstagsausgabe. Der Multimilliardär Babis unterstützt laut einem Pressebericht eine entsprechende Forderung der Kommunisten (KSCM) und der rechtsextremen Partei der direkten Demokratie (SPD), um sich so die Duldung beider Parteien vom linken und rechten Rand für eine Minderheitsregierung der liberalen Bewegung ANO unter seiner Führung zu sichern. (kna/kap) 

Naher Osten

Libanon/Saudi-Arabien
Der maronitische Patriarch Bechara Boutros Rai wird auf Einladung der örtlichen Behörden nach Saudi-Arabien reisen und dort die Möglichkeit haben, sich mit dem Premierminister Saad Hariri zusammenzutreffen, der am vergangenen 4. November während eines Aufenthalts in Riad seinen Rücktritt bekannt gab. Wie das maronitische Patriarchat offiziell bestätigt, soll der Besuch des Patriarchen bereits an diesem Montag stattfinden. Vor der Bestätigung des Besuchs hatte sich der maronitische Patriarch am Donnerstag im Präsidentenpalast mit dem libanesischen Präsidenten Michel Aoun getroffen. Im Rahmen ihres Gesprächs bestätigten Aoun und Kardinal Rai die gemeinsame Absicht, sich um nationale Einheit zu bemühen und zu verhindern, dass der Libanon durch die Neupositionierung der Achse zwischen den regionalen Mächten gegen Saudi-Arabien und den Iran erschüttert wird. (fides)

Irak
Im Nordirak sind Massengräber mit mindestens 400 mutmaßlichen Opfern der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) entdeckt worden. Der grausame Fund sei in der Nähe der Militärbasis al-Bakara bei der Stadt Hawidja gemacht worden, teilte der Gouverneur der Region Kirkuk, Rakan Said, mit. Die Basis sei vom IS als Hinrichtungsstätte genutzt worden. „Nicht weniger als 400 Menschen wurden exekutiert“, sagte er am Samstag. Einige der Opfer trugen demnach Häftlingskleidung. Irakische Truppen hatten die IS Anfang Oktober aus Hawidja 240 Kilometer nördlich von Bagdad vertrieben. Bei ihrem Vormarsch im Zuge der Offensive gegen den IS entdeckten die irakischen Soldaten bereits Dutzende Massengräber mit Hunderten von Toten. (afp)

Asien

Pakistan
Das asiatische Land prägt 50.000 Gedenkmünzen zu Ehren der im vergangenen August verstorbenen Ordensfrau Ruth Pfau. Die auch als „Mutter Teresa von Pakistan“ bekannte deutsche Ärztin hatte ihr Leben der Bekämpfung von Lepra in Pakistan gewidmet. Die Regierung habe die Zentralbank von Pakistan angewiesen, die Gedenkmünzen im Wert von je 50 Rupien, umgerechnet etwa 0,41 Euro, zu prägen, berichtete die katholische Presseagentur UCANews am Sonntag. Pakistan hatte die am 10. August im Alter von 87 Jahren gestorbene Ruth Pfau mit einem Staatsakt in der katholischen Kathedrale von Karachi geehrt. Staatsbegräbnisse gibt es in Pakistan normalerweise nur für gefallene Soldaten und für Regierungsmitglieder. (ucan/kna)

Ozeanien

Australien/Papua-Neuguinea
Trotz der offiziellen Schließung eines australischen Flüchtlingslagers in Papua-Neuguinea weigern sich weiterhin hunderte Bewohner, dieses zu verlassen. Sie weigern sich, in andere Unterkünfte gebracht zu werden, da sie Übergriffe örtlicher Bewohner fürchten. Im Lager auf der abgelegenen Insel im Pazifik sowie in einem weiteren Camp im Inselstaat Nauru bringen die australischen Behörden Flüchtlinge unter, die per Boot nach Australien gelangen wollten. Das Oberste Gericht von Papua-Neuguinea hatte das Lager auf Manus jedoch für verfassungswidrig erklärt und ließ es zum 31. Oktober schließen. Die Behörden haben die Flüchtlinge aufgefordert, spätestens an diesem Wochenende das Lager zu verlassen – andernfalls würden die Unterkünfte gewaltsam geräumt. (reuters/apf/ap)

Amerika

Vereinigte Staaten
Werke des italienischen Renaissancekünstlers Michelangelo Buonarroti (1475-1564) werden ab Montag im New Yorker Metropolitan Museum of Art ausgestellt. Unter den Exponaten des „göttlichen Zeichners“, so der Name der Schau, sind allein 133 Zeichnungen, drei Marmorskulpturen und einige seiner frühen Malereien. Dazu gehören auch die vollständige Serie von Bildern für seinen Freund Tommaso de Cavalieri sowie ein monumentaler Karton für sein letztes Fresko im Vatikanischen Palast. Ein eigener Saal ist der verloren gegangenen Vorlage für das geplante Fresko über „Die Schlacht bei Cascina“ im „Saal der Fünfhundert“ im Palazzo Vecchio in Florenz von 1500/1505 gewidmet. (ap)

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