RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 15.11.2017

Tagesmeldungen vom 15.11.2017

- Papst: Heilige Messe ist konkreteste Art von Gebet -
- Sigmar Gabriel besucht römische Malteser-Zentrale -
- Reformationsfest kommt teurer zu stehen als gedacht -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Christine Seuss
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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BLICKPUNKT PAPST:

Generalaudienz: Heilige Messe ist konkreteste Art von Gebet
Die Heilige Messe ist die „konkreteste” Art von Gebet. Das betonte Papst Franziskus im Rahmen seiner neuen Themenreihe zur Eucharistie an diesem Mittwoch. Dies sei ein „sehr einfacher Aspekt“, erklärte er den zahlreichen Pilgern, die sich unter bewölktem Himmel zur Generalaudienz auf dem Petersplatz versammelt hatten. Im Gespräch mit Tausenden von Menschen, die auf dem Petersplatz versammelt waren, betonte der Papst, dass das Schweigen „bei liturgischen Feiern sehr wichtig ist“. (rv)
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Papst lässt Luxus-Lamborghini versteigern
Das sieht man nicht oft im Vatikan: ein nagelneuer weißer Lamborghini parkte Mittwochmorgen vor dem Haus, in dem der Papst wohnt, Franziskus selbst bewunderte das automobile Schmuckstück und schrieb mit einem Marker einen Gruß auf die weiße Motorhaube. Keine Sorge, der Papst lässt seinen Ford Focus nicht zugunsten des Sportwagen stehen: Der Lamborghini wird versteigert, der Erlös geht an Bedürftige. Ein Teil fließt in den Wiederaufbau der christlich besiedelten Ninive-Ebene im Irak, für den sich die päpstliche Stiftung „Kirche in Not“ einsetzt. (rv)
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WEITERE THEMEN:

Sigmar Gabriel besucht römische Malteser-Zentrale
Es hört sich zunächst einmal etwas sperrig an: Deutschland hat an diesem Mittwoch offiziell diplomatische Beziehungen zum Souveränen Malteser-Ritterorden aufgenommen. Aber dahinter steckt eine lange Geschichte der Zusammenarbeit zwischen beiden Seiten bei der humanitären Hilfe in Konfliktgebieten weltweit. Der deutsche Außenminister Sigmar Gabriel war an diesem Mittwoch in der „Villa Magistrale“ des Malteserordens auf dem römischen Aventin-Hügel. Gabriel hob mit seinem Besuch die Kontakte zwischen Berlin und dem Malteserorden auf eine neue Stufe. (rv)
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Kardinal Ravasi zu Genetik: Wird der Mensch Mensch bleiben?
Wie verändern Wissenschaft und Technik grundlegende anthropologische Konzepte? Mit dieser und weiteren Fragen beschäftigt sich der Päpstliche Kulturrat in seiner Vollversammlung von Mittwoch bis Samstag. Da tauschen sich die 27 Mitglieder und ebenso viele Konsultoren gemeinsam mit weiteren geladenen Gästen über das Thema „Die Zukunft der Menschheit, neue Herausforderungen für die Anthropologie“ aus. Wir sprachen mit dem Präsidenten des Päpstlichen Rates, Kardinal Gianfranco Ravasi. (rv)
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Kardinal Bo: „Myanmar hat viel Respekt vor Religionsführern“
Papst Franziskus besucht in zehn Tagen Myanmar und anschließend Bangladesch. Diese Reise wird nicht nur die Katholiken stärken, die in beiden Ländern eine Minderheit bilden. Vor allem in Myanmar wird der Papstbesuch auch das „eigene Selbstbewusstsein“ fördern. Davon ist der Erzbischof von Yangon, Kardinal Charles Maung Bo, überzeugt. Im Gespräch mit Radio Vatikan sagt er, der Besuch des Papstes werde vor allem das Zusammenleben zwischen den verschiedenen Religionsgemeinschaften betreffen. Seit Jahren sind die Verhältnisse dort nicht immer einfach. (rv)
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UNSER FILMTIPP:

The Big Sick
Ein junger Stand-Up-Komödiant pakistanischer Herkunft verliebt sich in eine amerikanische angehende Psychotherapeutin und bereitet damit den Boden für schwer zu bewältigende Konflikte mit seinen Eltern, die ihn in eine arrangierte Heirat nach muslimischer Tradition zu lotsen versuchen. Als seine Freundin nach einem Infekt in ein Koma versetzt werden muss, sieht sich der junge Mann mit deren Eltern und weiteren Schwierigkeiten konfrontiert. Stilsichere romantische Komödie, die vor keiner Konfrontation mit den bitteren Seiten des Lebens zurückschreckt, ohne dabei an Heiterkeit und Karikaturlaune zu verlieren. - Sehenswert ab 14. (FilmDienst)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus hat die Teilnehmer der „Vierten Konferenz über die nachhaltige Beseitigung der Kinderarbeit“ in Argentinien zu „Kreativität, Dialog und Entschlossenheit“ ermuntert. In einer Grußbotschaft, übermittelt von Kardinalsstaatssekretär Pietro Parolin, rief das Kirchenoberhaupt dazu auf, mit aller Kraft nach Wegen zu suchen, um Kinderarbeit auszumerzen und deren Ursachen zu bekämpfen. An der noch bis zum Donnerstag laufenden Tagung der Internationalen Arbeitsorganisation ILO in Buenos Aires nehmen Firmen, Stiftungen und Repräsentanten aus 193 Ländern teil. (kna)

Über medizinische und ethische Fragen zum Lebensende beraten Fachleute ab Donnerstag bei einer internationalen Konferenz im Vatikan. Dabei soll es auch um das brisante Thema des assistierten Suizids gehen, wie Erzbischof Vincenzo Paglia, Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben, Anfang Oktober angekündigt hatte. Die Akademie organisiert das zweitägige Treffen gemeinsam mit der europäischen Sektion der „World Medical Association“ (WMA). Insgesamt geht es um den Austausch unterschiedlicher Erfahrungen und Sichtweisen zu juristischen, medizinisch-pflegerischen und ethischen Aspekten. (kap)

Europa

Deutschland
Die Bischöfe rufen anlässlich des von Papst Franziskus ausgerufenen Welttages der Armen zu mehr Einsatz gegen Armut auf. Auch in Deutschland litten Menschen Mangel, oft versteckt, betonen die Bischöfe in einer am Mittwoch veröffentlichten Aussendung der Deutschen Bischofskonferenz. Jeder einzelne sei aufgerufen, den Bedürftigen auf Augenhöhe zu begegnen und „nicht als generöser Almosenspender“ gegenüberzutreten. Jeder und jede Fünfte sei mittlerweile von Armut bedroht, betonen die Bischöfe. Damit verbunden seien nicht nur finanzielle Nöte, „sondern auch gesundheitliche Beeinträchtigungen, mangelndes Selbstwertgefühl und soziale Ausgrenzung“, da mit materieller Armut oft der Verlust an gesellschaftlicher Teilhabe einhergehe. (rv)

Die Feiern zu 500 Jahren Reformation kommen die evangelische Kirche Deutschlands teurer zu stehen als gedacht. Aus den ursprünglich geplanten 20 Millionen Euro werden 30 Millionen. Wie EKD-Ratsmitglied Andreas Barner am Montag in Bonn vor der Synode der EKD erklärte, sei ein erhöhter Zuschussbedarf in Höhe von 6,5 Millionen Euro entstanden. Für weitere, derzeit noch nicht absehbare Kosten wird zusätzlich ein Puffer von 3,5 Millionen Euro in den Haushaltsplan aufgenommen. Verantwortlich für die Mehrausgaben waren den Angaben zufolge unter anderem die höheren Sicherheitsauflagen wegen Terrorgefahr sowie im Sommer der schwache Besuch bei der Weltausstellung zum Reformationsjubiläum in Wittenberg und den „Kirchentagen auf dem Weg“ in einigen Städten Mitteldeutschlands.

Schweiz
Über Synodalität und ihre Umsetzung im Vergleich zwischen der katholischen und den orthodoxen Kirchen sprechen demnächst Fachleute bei einem hochrangig besetzten Kolloquium an der Universität Fribourg. 14 Repräsentanten der katholischen und verschiedener eigenständiger orthodoxer Kirchen sowie zahlreiche Fachleute nehmen daran teil, berichtet cath.ch. Im Mittelpunkt werde die Frage des Primats stehen, der aus orthodoxer Sicht ein Hindernis der Ökumene ist. Auf allen Ebenen und in allen Kirchen gebe es „keine Synode ohne einen Primus Inter Pares, einen Ersten unter Gleichen“, erklärt die Organisatorin der Tagung, die Fribourger Dogmatikerin Barbara Hallensleben. Aus Rom wird unter anderem Pater Hyacinthe Destivelle bei der Tagung erwartet, der am päpstlichen Einheitsrat die Kontakte mit der Orthodoxie hält. (rv)

Naher Osten

Libanon/Saudi-Arabien
Der zurückgetretene libanesische Ministerpräsident Saad Hariri wird nach Worten des maronitischen Patriarchen Kardinal Bechara Boutros Rai schnellstmöglich in den Libanon zurückkehren. Nach einem Treffen mit Hariri in der saudischen Hauptstadt Riad äußerte sich der Kardinal überzeugt von dessen Rücktrittsgründen, wie die staatliche libanesische Nachrichtenagentur „NNA“ am Dienstagabend berichtete. Bei seinem zweitägigen Saudi-Arabien-Besuch war Rai auch mit König Salman und Kronprinz Mohammed bin Salman zusammengetroffen. Hariri sei bereit, seinen Rücktritt zu überdenken und dem Volk weiter zu dienen, so Rai laut NNA. Er müsse mit dem libanesischen Staatspräsidenten, dem Parlamentssprecher und der politischen Führung über die Gründe seines Rücktritts sprechen. (kap/kna)

Ozeanien

Australien
Eine rechtlich nicht bindende Volksabstimmung hat ergeben, dass 61,6 Prozent der Australier die „Ehe für alle“ befürworten. Laut der Nachrichtenagentur „Kathpress“ forderte Erzbischof Denis Hart, Vorsitzender der katholischen Bischofskonferenz, die Parlamentarier dazu auf, die Gewissens- und Religionsfreiheit derjenigen zu schützen, die dagegen gestimmt haben. Bereits an diesem Donnerstag wird im Parlament über zwei Gesetzesentwürfe diskutiert werden. Beide Gesetzesentwürfe sehen vor, dass Geistliche und Standesbeamte die Verheiratung homosexueller Paare ablehnen können. (kap)

Amerika

Argentinien
Das Hilfswerk „Jugend Eine Welt“ kritisiert, dass keine Kinder zur 4. internationalen Konferenz gegen Kinderarbeit in Buenos Aires zugelassen worden sind. Von Kinderarbeit Betroffene sollen stärker als bisher zu Wort kommen, forderte Organisation laut der Nachrichtenagentur „Kathpress“. In einem Protestbrief heißt es: "Wollen sie uns beschützen oder wollen sie sich vor uns schützen? Könnte es sein, dass Sie nicht hören wollen, was wir zu sagen haben?" Außerdem fordert die Organisation eine Differenzierung zwischen ausbeutender und wertschaffender Kinderarbeit. In Bolivien, Ecuador, Mexiko, Peru oder Paraguay würden Kinder schon früh mitarbeiten und dabei von den Älteren lernen. Ein generelles Verbot jeglicher Form von Kinderarbeit dränge Kinder in die Illegalität. (kap)

Vereinigte Staaten
Die US-amerikanische Bischofskonferenz hat Erzbischof Joseph Naumann zum Vorsitzenden des Lebensschutz-Komitees gewählt. Erstmals wird kein Kardinal das Amt bekleiden. Die Abstimmung ging knapp aus, zur Wahl standen am Ende der Erzbischof von Kansas City und Kardinal Blase Cupich aus Chicago. US-Medien bezeichnen Naumann als Anhänger einer traditionellen Ausrichtung des Lebensschutzes mit ausgesprochenem Schwerpunkt auf Abtreibung. Demgegenüber liege Cupich mehr auf der Linie von Papst Franziskus, der Lebensschutz weit interpretiert und über Ungeborene hinaus auch das Leben von Obdachlosen, Migranten, Todeszelleninsassen oder Einwohnern armer Länder geschützt wissen will. (kap)

Kardinal Raymond Burke erwartet von Papst Franziskus weiterhin eine eindeutige Bestätigung der kirchlichen Moral- und Sakramentslehre. Burke, der zu den Autoren des „Dubia“-Briefes an den Papst gehört, bemängelte in einem Interview mit der amerikanischen Zeitung „National Catholic Register", dass das Lehrschreiben „Amoris Laetitia“ unterschiedlich interpretiert werden könne. Der Papst solle erklären, was er als Nachfolger von Petrus lehren wollte. Erläuterungen, die der Papst etwa in einem Brief an argentinische Bischöfe gegeben hat, bezieht Burke nicht ein. (ncr)

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