RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 20.11.2017

Tagesmeldungen vom 20.11.2017

- Papst Franziskus bricht Lanze für die Polizei -
- D: Kirche bedauert Scheitern der Jamaika-Koalition -
- Spanien: Bischöfe kritisieren Unabhängigkeitsbestrebungen -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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AUS DEM VATIKAN:

Papst bedauert: Viele betrachten Polizei als Feind
Papst Franziskus bedauert, dass immer mehr Bürger der Polizei misstrauen und sogar „Hassgefühle gegen die Ordnungshüter“ hätten. Das sagte Franziskus an diesem Montagmittag bei einer Audienz für Vertreter der italienischen Polizei. Bei den Polizisten, die zu Gast im Vatikan waren, handelte es sich um jene, die im Straßenverkehr und bei der italienischen Bahn für Ordnung sorgen. Die Bahn-Polizei Italiens feiert in diesem Jahr ihr 110. Jahr ihrer Gründung und die italienische Straßenpolizei 70 Jahre ihres Bestehens. (rv)
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Papst würdigt Ständiges Diakonat: Mehr als „einfache Diener“
Papst Franziskus hat die Bedeutung der Ständigen Diakone für die Kirche gewürdigt. In einem Vorwort zu einem neuen Buch über das Diakonat schreibt der Papst, dass die „Kirche im Ständigen Diakonat den Ausdruck und gleichzeitig auch den Impuls für den eigenen sichtbaren Dienst findet“. Der erste Dienst, den ein jeder Gläubige leisten müsse, sei der Dienst an den Armen, so Franziskus. Das Buch des Italieners Enzo Petrolino trägt ins Deutsche übersetzt den Titel: „Das Diakonat im Denken von Papst Franziskus. Eine arme Kirche für die Armen“ und ist im Vatikanverlag LEV erschienen. Petrolino ist selbst Ständiger Diakon, verheiratet und Präsident der Italienischen Gemeinschaft der Ständigen Diakone. (rv)
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Wie sich Kardinal Montezemolo vor den Nazis retten konnte
Der erste Papstbotschafter in Israel, Kardinal Andrea Cordero Lanza di Montezemolo, ist tot. Er starb am Sonntag, wie der Vatikan bekannt gab. Der Papst kondolierte der Familie des Verstorbenen und versicherte sie seines Gebetes, wie er in einem Beileidstelegramm an die Schwester des Kardinals, Gräfin Adriana Cordero Lanza di Montezemolo, an diesem Montag schreibt. Auf wenige Vatikandiplomaten richtete sich so viel öffentliches Interesse wie auf den Montezemolo. Der Sohn einer bekannten norditalienischen Adelsfamilie war in Jerusalem auf Posten, als der Heilige Stuhl nach über 45-jährigem Nichtverhältnis endlich diplomatische Beziehungen zu Israel aufnahm. (rv/kna)
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BLICKPUNKT DEUTSCHLAND:

Kirche bedauert Scheitern der Jamaika-Koalition
Das Scheitern der Sondierungsverhandlungen für eine Jamaika-Koalition von Union, FDP und Grünen hat in der katholischen Kirche unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen. Der Deutsche Caritasverband ist enttäuscht über das Scheitern einer Jamaika-Koalition. „Dass es nach den intensiven Wochen der Sondierungsgespräche nicht gelungen ist, diese in Koalitionsverhandlungen münden zu lassen“, bedauert Caritas-Präsident Peter Neher sehr. Er hoffe nun, dass sich alle Parteien ihrer Verantwortung bewusst seien und einen konstruktiven Beitrag leisteten, damit trotzdem eine handlungsfähige Regierung gebildet werden könne, sagte Neher weiter. (kna)
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Wachsender Antisemitismus beunruhigt Juden
Der Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Abraham Lehrer, wünscht sich mehr Bürgercourage. Im Gespräch mit dem Kölner Domradio geht er auf die steigende Zahl antisemitischer Attacken in der Bundesrepublik ein. Immer öfter werden jüdische Deutsche angegriffen, im Netz hat sich der Ton verschärft. Der Vizepräsident des Zentralrats der Juden wünscht sich deshalb, dass die ganze Gesellschaft etwas dagegen unternimmt. (domradio)
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HINTERGRUND:

Preisgekrönte Initiative: Ein sicheres Daheim für Mädchen in Kolumbien
Es ist die Initiative eines Einzelnen, die den entscheidenden Unterschied für das Leben von vielen anderen Menschen machen kann – was wie eine Binsenweisheit klingen mag, kann gerade in Zeiten des zunehmenden Individualismus nicht oft genug wiederholt werden. Das findet auch das Cusanuswerk: Seit 2009 zeichnet das Begabtenförderungswerkes der katholischen Kirche in Deutschland alle zwei Jahre herausragende ehrenamtliche Projekte aktiver und ehemaliger Stipendiaten aus. In diesem Jahr ging einer der beiden mit 5.000 Euro dotierten Preise an den Bonner Arzt Theodor Rüber. Er wurde für das von ihm ins Leben gerufene Projekt Casa Hogar geehrt. Casa Hogar setzt sich vor allem für Bildung und den Schutz von Mädchen und Frauen in der kolumbianischen Provinz Chocó ein. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Die ungarischen Bischöfe haben an diesem Montag den Papst im Vatikan getroffen. Die Audienz fand im Rahmen ihres Ad-Limina-Besuchs in Rom statt. Wie der vatikanische Pressesaal mitteilte, bestand die Delegation der ungarischen Bischofskonferenz aus 19 Vertretern unter der Leitung des Erzbischofs von Esztergom-Budapest, Kardinal Peter Erdö. Mit Franziskus erörterten sie die Lage der Kirche in Ungarn. (rv)

Europa

Europäische Union/Afrika
Die Politik trägt die Verantwortung dafür, Migranten vor krimineller Ausbeutung und Menschenhandel zu schützen. So heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Kommission der Bischofskonferenzen in der EU (ComECE) und des Symposiums der afrikanischen Bischofskonferenzen (SECAM). Von der EU erwarte man, dass diese ihr Engagement für nachhaltige Entwicklungsprogramme bekräftige. Es müsse ein Ziel sein, lokale Märkte zu stärken und in eine nachhaltige Landwirtschaft zu investieren, um jungen Menschen eine bessere Perspektive in Afrika geben. Am 28. und 29. November wird ein EU-Afrika-Gipfel stattfinden, der sich vor allem mit den Belangen von Jugendlichen beschäftigt. (kap)

Deutschland
„Besorgniserregend“ nennt der Theologe und Sozialethiker Peter Dabrock das Scheitern der Jamaika-Koalition. „Leider ist es der politischen Klasse, die einen Verantwortungsauftrag gegenüber dem Land hat, nicht gelungen, deutlich zu machen, dass es am Ende um das Gemeinwohl gehen muss“, sagte Dabrock. Eine „Unkultur der Blockadehaltung“ kenne man bislang nur von den Rändern des demokratischen Spektrums, sagte Dabrock weiter. Doch er warne die Parteien nun vor einer solchen Blockadehaltung. (kna)

Wer sich gewundert hat, warum die Einladung zum Katholikentag später kam als erwartet, erfährt nun den ungewöhnlichen Grund: Schuld waren die Landes- und Bundestagswahlen - und mit ihnen die vielen Briefwähler. Das Papier für die 300.000 Einladungsbriefe war in Deutschland deswegen knapp geworden. „Um unseren Maßstäben gerecht zu werden, brauchten wir 100-prozentiges Recyclingpapier. Das war aber wegen der Millionen Stimmzettel für die Wahlen fast vergriffen“, sagte Martin Stauch, Geschäftsführer des Katholikentages, der „DPA“. Ansonsten liege die Vorbereitung für das größte Laientreffen der Katholischen Kirche in Deutschland vom 9. bis 13. Mai 2018 voll im Zeitplan. (pm/diverse)

In der neuen Arbeitshilfe der Deutschen Bischofskonferenz geht es um die Lage der Christen in Nigeria. Laut einer Pressemitteilung der Deutschen Bischofskonferenz soll die Arbeitshilfe einen Überblick über die Geschichte des Christentums und des Islam in Nigeria geben und aktuelle Konfliktlinien sowie Hintergründe erläutern. Auch Fachleute aus Nigeria kommen zu Wort. Die Bischöfe von Jos und Sokoto nehmen in ihren Beitragen die Situation im Norden des Landes in den Blick, heißt es in der Pressemitteilung. Am nächsten Mittwoch wird der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Ludwig Schick, die neue Arbeitshilfe in Berlin vorstellen. (pm)

Spanien
Die katholische Kirche in Spanien hat scharfe Kritik an dem Unabhängigkeitsprozess in Katalonien geübt. Die einseitige Unabhängigkeitserklärung der Region habe die Kirche laut spanischer Bischofskonferenz „zutiefst traurig“ gestimmt. Das sagte deren Vorsitzender Erzbischof Ricardo Blazquez an diesem Montag. „Der Bruch der Verfassungsordnung, welche wir Spanier uns vor 40 Jahren gegeben haben, ist eine ernste und beunruhigende Tat gegen unser friedliches Zusammenleben, die über Unstimmigkeiten zwischen politischen Formationen hinausgeht“, so Blazquez zu Beginn der Herbst-Vollversammlung der Bischöfe. Die Verfassung sei „ein dauerhafter und allgemeiner Rahmen für Freiheit und Respekt, in den wir alle passen“. Daher unterstütze die Bischofskonferenz die Maßnahmen der spanischen Zentralregierung zur Wiederherstellung der Verfassungsordnung. (kna)

Frankreich
Im Kloster Cluny haben Forscher einen spektakulären Schatz entdeckt. Nach Medienberichten stieß ein Forscherteam aus Lyon bei Routinegrabungen auf einen riesigen Silberschatz, knapp zwei Dutzend arabische Golddenare, einen mit Edelsteinen besetzten Siegelring und weitere goldene Gegenstände. Eigentlich sollten die Grundmauern des Großen Saals der mittelalterlichen Krankenstation freigelegt werden. Noch nie sei eine so große Menge an Münzen und Goldobjekten an einem Ort gefunden worden, teilte die Universität Lyon mit. Der Fund wird auf das Jahr 1135 datiert. (kap)

Russland
Der Primas der anglikanischen Kirche trifft den Führer der russich-orthodoxen Kirche. Aus Anlass der Amtseinführung des neuen Pfarrers Malcolm Rogers in der Moskauer anglikanischen St. Andrew's Church kommt Erzbischof Justin Welby nach Moskau. Dabei steht auch ein Treffen mit Patriarch Kyrill I. und mit dem Leiter des Außenamts des Moskauer Patriarchats, Metropolit Ilarion, auf dem Programm. Der Besuch folgt unmittelbar auf ein Treffen der internationalen Kommission für den theologischen Dialog zwischen Anglikanern und Orthodoxen, das vom 14. bis 21. Oktober auf Malta stattgefunden hat. (kap)

Türkei
Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. hat am Sonntag eine Kirche in Istanbul neu geweiht. Es handelt sich um das Gotteshaus Hagios Georgios (Ayo Yorgi) unweit des Adrianopel-Tors (Edirnekapi) bei der Theodosianischen Mauer in Istanbul. Die seit 1974 von der Generaldirektion für die geistlichen Stiftungen verwaltete Kirche wurde in den letzten drei Jahren gründlich restauriert. In dem Bezirk um das Adrianopel- oder Charisios-Tor waren bis zum Pogrom von 1955 viele griechisch-orthodoxe Christen ansässig. Bei der Göttlichen Liturgie am Sonntag waren auch der türkische Ministerpräsident Hakan Cavusoglu, der Vali (Gouverneur) von Istanbul, Vasip Sahin, und der Generaldirektor der geistlichen Stiftungen, Adnan Ertem, anwesend. (kna)

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