RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 21.11.2017

Tagesmeldungen vom 21.11.2017

- Kurienreform: Papst schafft Diplomaten-Abteilung -
- Maroniten-Patriarch: Zufrieden mit Saudi-Arabien -
- Vatikan und China: „Diplomatie der Kunst“ vereint -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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BLICKPUNKT PAPST:

Kurienreform: Papst will Vatikandiplomaten-Abteilung
Papst Franziskus will sich ein genaueres Bild von der Arbeit seiner Botschafter machen und deren Auswahl und Arbeit stärker begleiten. Deshalb richtet er im Vatikanischen Staatssekretariat eine dritte offizielle Sektion eigens für die Päpstlichen Nuntien in aller Welt ein, wie der Vatikan an diesem Dienstag bekanntgab. Zu den Aufgaben der Abteilung zählen demnach Auswahl, Aus- und Fortbildung des diplomatischen Personals des Heiligen Stuhles sowie die Begleitung und Koordination des diplomatischen Dienstes im Ausland. Leiter der neuen Abteilung wird den Angaben nach der polnische Erzbischof Jan Romeo Pawlowski. (rv)
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Papstmesse: Unterschiede einebnen ist kulturelle Verfolgung
Eine Modernität, die Unterschiede einzuebnen versucht, kommt kultureller Verfolgung gleich. Das hat der Papst an diesem Dienstag bei seiner Morgenmesse im Vatikan-Gästehaus ausgehend vom Alten Testament erläutert. (rv)
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Videobotschaft: Franziskus freut sich auf Bangladesch
Wenige Tage vor seiner nächsten Asienreise hat sich der Papst in einer Videobotschaft an Bangladesch gewandt. Franziskus besucht das Land ab dem 30. November; zuvor hält er sich einige Tage im Nachbarstaat Myanmar auf. „Ich freue mich auf das Zusammensein mit euch“, wendet sich Franziskus in der Botschaft direkt an Bangladeschs Bevölkerung. Er komme als Botschafter der „Versöhnung, Vergebung und des Friedens“, so der Papst. (rv)
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BLICKPUNKT WELTKIRCHE:

Kardinal Rai: Positives Fazit nach Besuch in Saudi-Arabien
Die Begegnung mit dem saudischen König und mit Kronprinz Mohammed bin Salman in der vergangene Woche in Riad hat der Beiruter Patriarch gegenüber Radio Vatikan als Türöffner für eine mögliche Annäherung in Fragen der Religionsfreiheit beschrieben. Ins Detail sei man im Könighaus bei den heiklen Fragen nicht so sehr gegangen, so Kardinal Rai. Auch über die aktuell verfahrene politische Lage in seinem Heimatland sprach der Kardinal. So bestätigte Rai gegenüber Radio Vatikan, dass eine Rückkehr des zurückgetretenen libanesischen Ministerpräsidenten Saad Hariri ins Land unmittelbar bevorstehe. Rai hat mit dem sunnitischen Politiker in diesen Tagen in Saudi-Arabien gesprochen, kurz bevor Hariri nach Paris weiterreiste. (rv)
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Ungarn: „Kein attraktives Land für Massen-Einwanderung“
Ungarns Umgang mit Flüchtlingen stand in den vergangenen Monaten immer wieder in der Kritik. Über den tatsächlichen Umgang Ungarns mit Menschen, die auf der Flucht sind, konnten die Bischöfe des Landes am Montag mit Papst Franziskus sprechen. Nach der Audienz beim Papst besuchte der Erzbischof von Esztergom-Budapest, Kardinal Peter Erdö, Radio Vatikan und sagte im Gespräch mit unseren ungarischen Kollegen: „Ungarn ist kein attraktives Land für die Massenmigration. Alle wollen nach Westen, vor allem nach Deutschland.“ Dennoch sei es so, dass die Kirche in Ungarn den verfolgten Christen und allen Flüchtlingen, die vor Terrorismus und Krieg fliehen, helfen wollen. (rv)
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BLICKPUNKT CHINA:

Vatikan und China setzen auf die „Diplomatie der Kunst“
Um das Verhältnis der katholischen Kirche zu China zu vertiefen, setzt der Vatikan auch auf die „Diplomatie der Kunst“. So umschrieb die Direktorin der Vatikanischen Museen, Barbara Jatta, am Dienstag im Vatikan das Anliegen einer vatikanisch-chinesischen Doppelausstellung, die ab dem Frühjahr 2018 im Vatikan und in Peking stattfinden soll. Das Projekt umfasst den Austausch und die Ausstellung von Kunstwerken aus China und Europa. Organisiert wird das Projekt von den Vatikanischen Museen und dem „China Cultural Industrial Investment Fund“ (CCIIF). Dessen Generalsekretär Jiancheng Zhu bezeichnete das Vorhaben als „sehr wichtig zur Förderung des gegenseitigen Verständnisses und der Vertrauensbildung zwischen beiden Seiten“. (kna)
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Christlicher Anwalt zu zwei Jahren Haft verurteilt
Das Mittlere Volksgericht in der Stadt Changsha hat am Dienstag den christlichen Anwalt Jiang Tianyong wegen Anstiftung zur Subversion gegen den Staat zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Jiang verteidigte Dissidenten wie u. a. Chen Guangcheng oder den Anwalt Gao Zhisheng sowie Mitglieder von Falun Gong und Aids-Patienten, die in staatlichen Kliniken infiziert wurden. Obwohl er die Chance hatte, politisches Asyl in den USA zu erhalten, wo seine Frau und seine Tochter seit 2014 leben, zog Jiang es vor, sich in China für seine inhaftierten Mitstreiter einzusetzen. (asianews)

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UNSERE LATEINNACHRICHTEN:

Jede Woche frisch: Unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
Hier die aktuellen Nuntii Latini
Hier das Archiv der Nuntii Latini

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PROGRAMMHINWEIS:

Radioakademie zu „25 Jahre Katechismus“
Die kirchliche Lehre lässt sich nach den Worten von Papst Franziskus nicht statisch konservieren. „Das Wort Gottes kann man nicht in Naphthalin einlegen wie eine alte Decke, die gegen Ungeziefer geschützt werden muss“, sagte Franziskus vor einem Monat im Vatikan anlässlich des 25-jährigen Erscheinens des Katechismus der katholischen Kirche. In unserer November-Radioakademie beleuchten wir das Standardwerk der katholischen Weltkirche von unterschiedlichen Seiten. Die gesamte Sendereihe können Sie gegen eine Spende hier auf CD bestellen. (rv)

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Einen Raum für die Diskussion über die Arbeitswelt zu eröffnen und berufliche Tätigkeiten im Kontext aktueller gesellschaftlicher Strukturen zu betrachten – darauf zielt die internationale Konferenz „Von ‚Populorum Progressum‘ zu „Laudato Si“ ab. Neben einem Beitrag von verschiedenen Gewerkschaften, wird sich die Konferenz mit der Lehre der Kirche zu diesem Thema auseinandersetzen. Ein wichtiger Bezugspunkt ist die titelgebende Enzyklika „Populorum Progressio“ von Paul VI. Interventionen sind u.a. von Kardinal Peter K.A. Turkson, Präfekt der Kongregation für den Dienst der Integral Human Development, und Guy Ryder, Generaldirektor der Internationalen Arbeitsorganisation, vorgesehen. Die Konferenz findet am 23. Und 24. November 2017 im Vatikan statt. (rv)

Mobbing – ob virtuell oder physisch - ist ein Thema, das auch den Papst beunruhigt. Das sagt Präsident José María del Corral von der Päpstlichen Stiftung „Scholas Occurrentes“. Erstmals wird es im Vatikan ein großes Treffen geben, wo „Youtuber“, Vertreter der social media, Intellektuelle und Akademiker zusammen mit Interpol und anderen Sicherheitsbehörden gemeinsam Strategien gegen Mobbing diskutieren. Das Symposium wird zwischen Mai und Juni 2018 stattfinden. Der Papst hat bereits seine Anwesenheit bei der Eröffnungsveranstaltung zugesichert. Die Initiative geht von der Stiftung „Scholas Occurrentes" aus, die sich der Jugendentwicklung durch Sport, Kunst und Bildung widmet. (vatican insider)

Vatikan/Irak
„Die Christen im Irak sind zutiefst gerührt von der Geste des Papstes“: So kommentiert der Patriarch der chaldäisch-katholischen Kirche, Louis Raphael I. Sako aus Bagdad, ein ungewöhnliches Geschenk aus Rom. Der Papst hatte nämlich angekündigt, einen schneidigen Sportwagen in den Farben der Vatikanflagge, den ihm der Autohersteller Lamborghini geschenkt hatte, beim Auktionshaus Sotheby's versteigern zu lassen. Ein Teil des Erlöses soll an die Päpstliche Stiftung „Kirche in Not“ gehen. Das Geld wird dann in das Projekt zum Wiederaufbau zerstörter christlicher Dörfer in der irakischen Ninive-Ebene fließen. (pm)

Europa

Deutschland
Im Advent wollen katholische Jugendverbände junge Menschen zu digitalen Gottesdiensten einladen. Das Projekt „Skype Schichten 2017“ vernetzt die Teilnehmer in Form einer Internet-Konferenz, wie die Katholische junge Gemeinde (KjG) im Erzbistum Köln am Montag mitteilte. Die Gottesdienste über Skype sollen in Kleingruppen mit bis zu 12 Personen stattfinden und stehen unter der Leitung eines Moderatoren. Das Projekt wolle über ein modernes Kommunikationstool Zugang zum Glauben ermöglichen. Der Skype-Gottesdienst überbrücke Distanzen und stärke das Gemeinschaftsgefühl. Bei dem Projekt kooperieren die KjG-Diözesanverbände Köln, Münster, Essen, Paderborn und Aachen. Beteiligt ist auch „cross#roads“, ein Angebot des Ruhrbistums für junge Menschen. (kna)

Afrika

Ägypten
Das ägyptische Parlament wird über ein Gesetz beraten, das die Diffamierung historischer und religiöser Symbole in den Medien unter Strafe stellt. „Eine Person, die eines der religiösen Symbole des Landes beleidigt, könnte zu fünf bis sieben Jahren Haft und einer hohen Geldstrafe von 100.000 Ägyptischen Pfund verurteilt werden“, erläutert Omar Hamroush, Generalsekretär des Ausschusses für religiöse Angelegenheiten des ägyptischen Parlaments. Als eines dieser Symbole gilt der 1998 verstorbene Theologe Sheikh Mohamed El Metwalli Sharawi. Kürzlich wurde der in Ägypten populäre Theologe in einem privaten Fernsehsender beleidigt. Das Gesetz soll u. a. verhindern, dass solche Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens in den Medien diskreditiert werden. (cath.ch)

Amerika

Vereinigte Staaten
„Wie jedes Jahr werden wir diesen kommenden Donnerstag innehalten, um Gott für die vielen Segnungen zu danken, die wir in den Vereinigten Staaten genießen.“ Das schreibt der Präsident der US-Bischofskonferenz Kardinal Daniel DiNardo in einer Grußbotschaft zu Thanksgiving. Ausdrücklich spricht der Kardinal seinen Dank für das Geschenk und die Beiträge von Immigranten und Flüchtlingen in der US-Gesellschaft aus. Angesichts einer Politik, die noch vor kurzem undenkbar gewesen sei, sind die Bischöfe alarmiert. Es seien tiefgreifende Reformen nötig, um den Schwächsten einen fairen Prozess und eine menschenwürdige Behandlung zu ermöglichen und zugleich die nationale Sicherheit zu schützen sowie die Rechtsstaatlichkeit zu achten. (pm)

Venezuela
Die Kirche zeigt sich wenige Tage vor Beginn der direkten Gespräche zwischen der Regierung und Opposition skeptisch. „Das Problem ist nicht der Dialog. Das Problem ist, dass der Dialog in Venezuela entwertet wurde“, sagte Erzbischof Diego Padron, Vorsitzender der venezolanischen Bischofskonferenz, dem Sender Union Radio. Das Treffen zwischen einer Delegation des sozialistischen Präsidenten Nicolas Maduro und des Bündnisses Tisch der Einheit (MUD) soll in den ersten Dezembertagen in der Dominikanischen Republik beginnen. Die Venezolaner haben laut Padron das Vertrauen in die Akteure des Dialogs verloren. Niemand glaube der Regierung, die keine Aufrichtigkeit garantiere. (kna)

Nicaragua
Die katholische Kirche fordert von der Spitze des Militärs die Aufklärung des Todes von sechs Zivilisten in der Karibik-Gemeinde La Cruz de Rio Grande. „Warum haben sie geschossen? Wie ist zu erklären, dass es unter den Toten auch zwei Kinder und eine Frau gibt? Warum wurden sie in einem Massengrab beerdigt“, fragte Managuas Weihbischof Silvio Jose Baez im Kurznachrichtendienst Twitter. „Die Armee Nicaraguas muss die Bluttat vollständig aufklären. Das ist sehr schwerwiegend“, zitierte die regierungskritische Tageszeitung „La Prensa“ (Montag) Baez. Laut offiziellen Angaben starben die sechs Menschen bereits vor einer Woche bei einem Schusswechsel mit den Militärs. Allerdings wies keiner der an der Schießerei beteiligten Soldaten irgendwelche Verletzungen auf. (kna)

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