RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 23.11.2017

Tagesmeldungen vom 23.11.2017

- Papstgebet für den Frieden in Südsudan und Kongo -
- Nach Jamaika-Aus: Verantwortung übernehmen -
- Petersplatz: Der Christbaum ist da -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 18.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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AUS DEM VATIKAN:

Papstgebet für den Frieden in Südsudan und Kongo
Hinreisen konnte er (bislang) nicht, das lassen die Unruhen und die unstabile Lage nicht zu. Aber Papst Franziskus hat trotzdem eine Art und Weise gefunden, an den Südsudan und an den Kongo zu erinnern: mit einer ungewöhnlichen Friedensliturgie im Petersdom. „Möge der Auferstandene die Mauern der Feindschaft niederreißen, die die Menschen im Südsudan und in der Demokratischen Republik Kongo untereinander trennen“, betete der Papst. Erst zweimal in seinem Pontifikat hat Franziskus ein ähnliches Friedensgebet durchgeführt: 2013 galt es (auf dem Petersplatz) Syrien und dem Nahen Osten, 2014 galt es (in den Vatikanischen Gärten) speziell Israel und Palästina. (rv)
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Die Papstpredigt beim Friedensgebet
Radio Vatikan dokumentiert die Papstpredigt in offizieller deutscher Übersetzung. (rv)
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Papst plant Unterstützungskampagne für den Kongo
Mit einer Gebetsfeier im Petersdom hat Papst Franziskus an diesem Donnerstag ein Schlaglicht auf die prekäre Lage im Südsudan und in der Demokratischen Republik Kongo werfen wollen. Es handele sich um einen „Moment der Besinnung, um auf das Drama der Menschen in jenen afrikanischen Regionen aufmerksam zu machen“, hieß es im Vorfeld des Gebetsmoments im Vatikan. Einer, der den Papst über die Lage in diesen Ländern auf dem Laufenden hält und konkrete Hilfe für die Betroffenen organisiert, ist der Generalsekretär von Caritas Internationalis, Michel Roy. Er erläutert im Gespräch mit Radio Vatikan die nächsten konkreten Schritte, mit denen Papst Franziskus der gebeutelten Kasai-Region im Kongo unter die Arme greifen will. (rv)
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Papst an Franziskaner-Familie: Öffnet eure Herzen
Papst Franziskus bittet die Franziskaner-Familie, ihr Herz „den Leprakranken der heutigen Zeit“ zu öffnen und sie in ihr Leben eintreten zu lassen. An diesem Donnerstagmittag traf er rund 400 Mitglieder der Gemeinschaft bei einer Audienz in der vatikanischen Sala Clementina. An der Papst-Audienz nahmen Vertreter des Ersten Ordens der Gemeinschaft, der Franziskus selber angehörte, sowie des Dritten Ordens teil. Dieser war im 13. Jahrhundert aus einer Bewegung von Gläubigen entstanden, die sich den Idealen des heiligen Franziskus anschlossen, aber nicht in klösterlicher Gemeinschaft lebten. (rv)
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Frühmesse: Erinnerung beseitigt kulturelle Kolonialisierung
Freiheitsberaubung, Beseitigung der Erinnerung und vor allem die Einflussnahme auf die Jugend: diese drei Übel führten zu einer „kulturellen und ideologischen Kolonialisierung“, die nicht hinnehmbar sei. Das betonte der Papst an diesem Donnerstag bei der Frühmesse in der Casa Santa Marta im Vatikan. Ausgehend von der Lesung aus Buch der Makkabäer (1 Makk 2, 15-29), in der die Verfolgung durch den König Antiochus IV. beschrieben wird, griff der Papst den roten Faden seiner Predigt vom Dienstag wieder auf und ging auf das Übel der Diktaturen im Laufe der Menschheitsgeschichte ein. (rv)
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BLICKPUNKT DEUTSCHLAND:

Nach Jamaika-Aus: Verantwortung für das Gemeinwesen tragen
Die Jamaika-Sondierungen sind Geschichte. Die Verhandlungen der vier beteiligten Parteien sind gescheitert und Deutschland steht politisch vor einigen Fragezeichen. Nun denkt zumindest die SPD-Basis darüber nach, von Neuwahlen abzurücken und die bisherige Bundeskanzlerin Angela Merkel in einer Großen Koalition zu tolerieren – die Führungsspitze der zweitstärksten Partei im Deutschen Bundestag schloss dies bislang kategorisch aus. In dieser Lage politischen Durcheinanders sendet der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck einen eindringlichen Appell, mit dem er die Politiker an ihre Verantwortung für das Gemeinwesen erinnern will. (domradio)
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Bischof Ackermann: „Ökumene hat gehörigen Schub bekommen“
In Trier will man es nicht beim Reformationsgedenkjahr belassen: Um die Ökumene weiter voranzutreiben, haben der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, und der Trierer Bischof Stephan Ackermann am Donnerstag ein „Ökumenisches Wegzeichen“ unterschrieben. Darin bekräftigen die rheinische Kirche und das Bistum Trier ihren Willen, das gewachsene Miteinander der Konfessionen weiter zu vertiefen und angesichts großer gesellschaftlicher und kirchlicher Umbrüche ihre ökumenische Zusammenarbeit zu verstärken. (pm)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der Baum ist da: der diesjährige Christbaum auf dem Petersplatz stammt aus Polen und ist an diesem Donnerstagvormittag per Lastwagen gebracht worden. Die nordpolnische Diözese Elk – zu Deutsch Lyck – hat die 28 Meter hohe Rottanne gestiftet, deren Umfang an der Basis rund zehn Meter beträgt. Ein Tieflader brachte die Fichte in den frühen Morgenstunden auf den Petersplatz, wo sie mit Hilfe eines Kranwagens aufgerichtet wurde. Der Baum war zwei Wochen zuvor im 2.200 Kilometer entfernten polnischen Rominter Heide (Puszcza Romincka) an der Grenze zur russischen Exklave Kaliningrad gefällt worden. Vatikanbedienstete schmücken die Zweige in den kommenden Tagen mit LED-Lämpchen sowie Kugeln und Sternen. (rv/kap)

Eine besondere Briefmarke hat der Vatikan an diesem Donnerstag herausgegeben: Auf ihr ist unter anderem der Reformator Martin Luther abgebildet, aber auch Melanchthon. Damit setzt der Vatikan im Anschluss an das Reformationsgedenkjahr einen weiteren ökumenischen Impuls. Als Motiv für die Marke wurde auf Vorschlag von Mauro Olivieri, der seit 2011 Leiter des vatikanischen Münz- und Briefmarkenamts ist, das Bild über dem „Thesenportal“ der Schlosskirche in Wittenberg aus dem 19. Jahrhundert gewählt. Dass es 500 Jahre später eine Vatikanmarke mit diesem Motiv gibt, sei als „Anerkennung einer Entwicklung“ zu verstehen: Die Kirchenspaltung, die Luther auslöste, sei heute zumindest in Teilen überwunden, so Olivieri. (kna)

Der päpstliche Kulturrat hat eine Petition zur Rehabilitierung von Pierre Teilhard de Chardin verabschiedet. Das geht aus einem Tweet des Untersekretärs des Kulturrates, Melchor Sánchez de Toca y Alameda, hervor. Der französische Naturwissenschaftler und Jesuitenpriester Teilhard de Chardin wurde nach der Veröffentlichung seiner ersten Schriften mit einem Publikationsverbot belegt. Der Vatikan warf ihm noch nach seinem Tod 1955 schwere Irrtümer hinsichtlich der katholischen Glaubenslehre vor. Doch sowohl Papst Franziskus in seinem Schreiben „Laudato Si“ als auch seine Vorgänger bezogen sich positiv auf Teilhard de Chardin. Hier sieht der Kulturrat Chancen, Teilhard de Chardins Bemühungen auch offiziell zu würdigen, die zur Versöhnung von Wissenschaft und christlicher Weltsicht beitragen können. (kath.ch)

Papst Franziskus hat den Churer Bischof Vitus Huonder (75) am Donnerstagvormittag in Privataudienz empfangen, wie der Vatikan mitteilte. Über Anlass und mögliche Inhalte der Unterredung, die auf eine knappe halbe Stunde angesetzt war, gab es zunächst keine Informationen. Im Mai hatte der Papst das altersbedingte Rücktrittsangebot Huonders abgelehnt und seine Amtszeit bis Ostern 2019 verlängert. Vitus Huonder ist seit September 2007 Bischof von Chur. Ebenfalls beim Papst war den Angaben aus dem Vatikan zufolge der maronitische Patriarch Bechara Boutros Rai. Franziskus hatte ihn bereits vor einigen Tagen empfangen, um sich von seiner Reise nach Saudi-Arabien berichten zu lassen. (rv/kath.ch)

Europa

Deutschland
Genitalverstümmelung betrifft bis zu 150 Millionen Mädchen und Frauen weltweit. Daran erinnert Bischof Dr. Franz-Josef Bode, der Vorsitzende der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz, anlässlich des Welttages gegen Gewalt an Frauen am 25. November. Jedes Jahr werden nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weitere zwei bis drei Millionen Mädchen und Frauen Opfer von Beschneidung. Was in Afrika und Vorderasien Praxis sei, werde im Zuge der internationalen Migrationsbewegungen zunehmend auch in Europa ein Problem, betont Bode. Risikogruppen müssten über die juristische Lage und die medizinischen Fakten informiert werden, so sein Appell. (pm)

Schweiz
Wie verschiedene Kirchen in Ost und West bei Synoden zu Entscheidungen gelangen, war vergangene Woche Gegenstand einer hochrangig besetzten Tagung im Schweizer Fribourg. Die Vielfalt der Ausdrucksformen synodaler kirchlicher Praxis, die dabei zutage trat, habe dabei selbst die Fachleute überrascht, schreibt die Organisatorin der Tagung, die Fribourger Dogmatikerin Barbara Hallensleben, in einer Mitteilung. Vertreter von 13 eigenständigen orthodoxen Kirchen stellten ihre jeweiligen Praxismodelle von Synodalität vor. Die Fragen, die bei der Tagung aufkamen, betrafen unter anderem die Entscheidungskompetenzen von Synoden, die in der lateinischen Kirche eher beratenden Charakter, in der orthodoxen Tradition hingegen weitreichende Vollmachten haben. (pm)

Belgien
Eine legale und sichere Zuflucht in Belgien: Die steht für 150 Syrer, die derzeit in Flüchtlingslagern im Libanon und in der Türkei leben, in den kommenden Monaten in Aussicht. Am Dienstag unterzeichneten Theo Francken, belgischer Minister für Asyl und Migration, Kardinal Jozef De Kesel, Erzbischof von Brüssel, und Hilde Kieboom, Vizepräsidentin der Gemeinschaft Sant’Egidio in Belgien, eine entsprechende Vereinbarung. Die Familien wurden nach dem Kriterium der Schutzbedürftigkeit ausgewählt. Nach ihrer Ankunft werden sie von Kirchen verschiedener Konfessionen empfangen, die sich um Integration, Sprachunterricht und Arbeitsvermittlung für die Flüchtlinge kümmern. (pm)

Naher Osten

Jordanien
Caritas Jordanien stellt Spenden in Höhe von 10.000 Jordan-Dinar – also rund 12.000 Euro – für humanitäre Hilfe unter muslimischen Rohingya bereit. Damit schließt sich Caritas Jordanien einem Spendenaufruf der jordanischen Haschemitischen-Hilfsorganisation JHCO an. Die Beteiligung der Caritas wurde am Dienstag bei einem Treffen bekannt gegeben, an dem unter anderen der Patriarchalvikar für Jordanien des lateinischen Patriarchats Jerusalem, Bischof William Shomali, der Direktor von Caritas Jordanien, Wael Suleiman und der Generalsekretär JHCO, Ayman Mufleh, teilnahmen. (fides)

Jemen
In Aden ist ein christlicher Friedhof geschändet worden. Davon betroffen seien auch die Gräber von vier Schwestern Mutter Teresas, bestätigte im Gespräch mit Radio Vatikan der Apostolische Vikar für Südarabien, Bischof Paul Hinder. Die Schwestern wurden im März 2016 in ihrem Haus ermordet, in dem sie pflegebedürftige Menschen betreuten. Diese Schändung ist nur der jüngste Vorfall in einer Reihe von Angriffen, die die lokalen und internationalen Konflikte widerspiegeln, unter denen der Jemen derzeit leidet. UN-Quellen sprechen von fast 9.000 Toten und 45.000 Verletzten im Jemen. Mindestens 7 Millionen Menschen befänden sich am Rande der Hungersnot. (rv)

Asien

China
Hinweise verdichten sich, dass die chinesische Regierung Reisen in den Vatikan verbietet: Reisebüros seien angehalten worden, alle Touren, die den Vatikan und den Petersdom beinhalten, zu streichen, heißt es in Agenturberichten. Das Verbot komme vom staatlichen Tourismusbüro. Bei Verstößen drohe ein Bußgeld bis zu 300.000 Yuan - umgerechnet 39.000 Euro. Das wurde mit fehlenden diplomatischen Beziehungen zwischen China und dem Vatikan begründet. Die Direktorin der Vatikanischen Museen Barbara Jatta erläutert unterdessen, dass der Vatikan auch auf die „Diplomatie der Kunst“ setze. Am Montag wurde bekannt gegeben, dass ab dem Frühjahr 2018 eine vatikanisch-chinesische Doppelausstellung im Vatikan und in Peking stattfinden soll. (kna)

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