RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 26.11.2017

Tagesmeldungen vom 26.11.2017

- Papstreise nach Myanmar und Bangladesch startet -
- „Reise ist Zeichen der Nähe und Hoffnung“ -
- Spricht Papst auch über Klimawandel-Folgen? -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst Franziskus bricht zu seiner dritten Asienreise auf
Papst Franziskus bricht an diesem Sonntagabend zu seiner dritten Asienreise auf. Von Rom aus fliegt er zunächst nach Myanmar, von dort aus geht‘s Mitte der Woche weiter ins Nachbarland Bangladesch. Im Mittelpunkt des knapp einwöchigen Staats- und Pastoralbesuches stehen Treffen mit den Staatsspitzen der beiden Länder, Gottesdienste mit der christlichen Minderheit und interreligiöse Begegnungen. Die kleinen Ortskirchen der Zielländer der 21. Auslandsreise des Papstes werden von Purpurträgern geleitet: Charles Maung Bo und Patrick D'Rozario. (rv)
Das Programm: die Zwei-Länder-Reise im Detail

Gebetsaufruf des Papstes: „Zeichen der Nähe und Hoffnung“
Beim Angelusgebet am Sonntagmittag bat Franziskus Katholiken aus aller Welt um Gebet für seine Reise. Seine Visite solle „für die Bevölkerungen vor Ort ein Zeichen der Nähe und der Hoffnung werden“, so Franziskus. Am Samstagabend hatte er sich betend in der römischen Basilika Santa Maria Maggiore auf Myanmar und Bangladesch vorbereitet. Seine 21. Auslandsreise führt Franziskus in zwei Länder mit absoluter katholischer Minderheit, die durch große Armut und teils religiösen Extremismus gezeichnet sind. (rv)
Hier mehr zum Gebetsaufruf

Kardinal Bo zur Myanmar-Papstreise: „Ansporn für Frieden“
Die katholische Kirche in Myanmar erwartet eine „Botschaft der Versöhnung“ und Rückhalt für die noch junge Demokratie durch Papst Franziskus. Franziskus werde Politiker und Bürger „anspornen, dem Frieden eine Chance zu geben“, sagte der Kardinal von Rangun, Charles Maung Bo, der italienischen katholischen Tageszeitung „Avvenire“ vom Sonntag. Dies werde von „enormer Hilfe“ für die katholische Minderheit sein bei ihrem Bemühen um Gerechtigkeit und den Aufbau einer inklusiven und freien Nation. (avvenire/kna)
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Kirche in Myanmar: Klein und glaubensstark
Der erste Papstbesuch überhaupt in Myanmar ist Würdigung einer kleinen, doch überaus aktiven und glaubensstarken Kirche. „Dass der Papst inmitten der Krise unseres Landes Myanmar als Reiseziel wählte, macht uns sehr froh“, sagt Schwester Rebecca Kay, Koordinatorin des Hilfsnetzwerkes für Opfer des Menschenhandels „Talitha Kum“ in Myanmar, die zur katholischen Minderheit des Landes gehört. (rv)
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Klimafolgen in Bangladesch: Wird Papst auch darüber sprechen?
Zweite Etappe der Papstreise ist Mitte nächster Woche das muslimisch geprägte Bangladesch. Die katholische Gemeinschaft in dem bitterarmen Land ist klein: sie macht etwa 0.24 Prozent der Bevölkerung Bangladeschs aus, das in seiner Verfassung sowohl den Islam als Staatsreligion wie auch das Prinzip eines säkularen Staates festschreibt. Kardinal Patrick D’Rozario, Erzbischof von Dhaka, hofft im Interview mit Radio Vatikan, dass der Papst bei seinem Besuch die verheerenden Folgen des Klimawandels in Bangladesch ansprechen wird. (rv)
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WEITERE THEMEN DES TAGES:

Papst erinnert an Hungertote in der Ukraine
Papst Franziskus hat am Sonntag beim Angelusgebet an die Millionen Hungertoten des stalinistischen Regimes in der Ukraine erinnert. Er bete, dass das Land mit der Hilfe des Glaubens die Wunden der Vergangenheit heilen könne, sagte er beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz und sprach von einer „Tragödie“. Zugleich äußerte der Papst die Bitte um Frieden für die Ukraine. Die Ukraine erinnerte am Samstag an den sogenannten „Holodomor“, eine Hungersnot in den Jahren 1932 und 1933 im Zuge der von Diktator Josef Stalin befohlenen Kollektivierung und Getreideabgaben. (rv/kna)
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Eine Schweigeminute für Opfer im Nordsinai
Papst Franziskus hat beim Angelusgebet zu einer Schweigeminute für die Opfer des Terroranschlags auf eine Moschee im Nordsinai aufgerufen. Die Nachricht von dem Blutbad habe ihn mit „großem Schmerz“ erfüllt, sagte er vor tausenden Katholiken auf dem Petersplatz. Er denke weiterhin an die Toten, Verletzten und „die ganze so hart getroffene Gemeinschaft. Gott befreie uns von diesen Tragödien und stärke die Bemühungen aller, die für Frieden, Eintracht und Zusammenleben wirken“, so Franziskus, der seine Anteilnahme am Vortrag bereits in einem Telegramm zum Ausdruck brachte. (rv)

Angelus: Papst mahnt zur Sorge um die Schwächsten
Unsere Sorge um die Schwächsten und Ärmsten ist für das Christsein entscheidend- daran hat der Papst am Christkönigssonntag erinnert: „Am Ende unseres Lebens werden wir aufgrund der Liebe, unseres konkreten Einsatzes, Jesus in unseren kleinsten und bedürftigsten Geschwistern zu lieben, beurteilt werden“, erinnerte Franziskus beim Angelusgebet auf dem Petersplatz. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der ehemalige Präfekt der Glaubenskongregation im Vatikan, Kardinal Gerhard Ludwig Müller, hat vor einer Spaltung in der katholischen Kirche gewarnt. Es drohe die Gefahr, dass ein Teil der Katholiken sich desorientiert und enttäuscht abtrenne, sagte Müller der italienischen Tageszeitung „Corriere della Sera“ vom Sonntag. Die Kirche müsse aus dem „protestantischen Schisma Martin Luthers“ Lehren über zu vermeidende Fehler ziehen. Müller verlangte von der Kirchenleitung, sie müsse „diejenigen anhören, die ernste Fragen oder berechtigte Beschwerden haben, nicht sie ignorieren oder, schlimmer noch, demütigen“. Es gebe Spannungen zwischen einem traditionalistischen Lager „auf einigen Internetseiten“ und einer ebenso übertrieben liberalen Front. In beiden Fällen handle es sich um Minderheiten. Er selbst stehe als Bischof und Kardinal der katholischen Kirche „von Natur aus auf Seiten des Heiligen Vaters“ und werde „niemandem erlauben, meine negativen Erfahrungen der vergangenen Monate zu instrumentalisieren“. (kap)

Europa

Österreich
Der künftige Bischof von Innsbruck sieht seine Aufgabe darin, zwischen dem „traditionelleren“ und dem „sehr liberalen Lager“ in der katholischen Kirche Tirols zu vermitteln und „für die Einheit zu sorgen“. Das erklärte Hermann Glettler, der am 2. Dezember in Innsbruck geweiht wird, am Sonntag davor im ORF-Religionsmagazin „Orientierung“. In Tirol seien sowohl Kirche als auch Gesellschaft „sehr diversitätenreich“, das äußere sich in „extremeren Positionen“, als er diese etwa aus der Steiermark kenne. Die genannten „Lager“ unter den Katholiken würden sich manchmal „gegenseitig paralysieren“. Glettler will demgegenüber gemeinsame Schritte nach vorne anregen. Zum Frauendiakonat wiederholte Glettler seine schon mehrmals geäußerte „Freude damit“, sollte die Weltkirche auf diesen Weg einschwenken. Neu zu thematisieren wäre allerdings jedenfalls das Amtsverständnis für den Ständigen Diakonat und zu fragen: „Wo sind gesellschaftliche Felder, wo es geweihte Personen braucht?“ (kap)

Italien
Die Leitung der angeschlagenen italienischen Fluggesellschaft Alitalia ist offenbar am Sonntag mit Papst Franziskus zusammengetroffen. Zwei Kommissare der unter Sonderverwaltung stehenden Airline, Luigi Gubitosi und Enrico Laghi, wollten die Reise des Kirchenoberhaupts nach Myanmar und Bangladesch zu einer kurzen Begegnung vor dem Abflug in Rom nutzen, wie der Konzern im Vorfeld mitteilte. Das hochdefizitäre Luftfahrtunternehmen, das Päpste seit Jahrzehnten für ihre Reisen nutzen, steht zum Verkauf und hält seinen Flugbetrieb mit einem staatlichen Überbrückungskredit von 600 Millionen Euro aufrecht. Kommende Woche finden laut italienischen Medien wichtige Übernahmesondierungen mit dem US-Fonds Cerberus und mit Easyjet statt.
(kap)

Naher Osten

Irak
Die Christen im Nordirak fühlen sich von der Weltgemeinschaft im Stich gelassen. „Wir erwarten, dass die Weltgemeinschaft politischen Druck auf unsere Regierung ausübt“, sagte der syrisch-katholische Erzbischof von Mossul, Boutros Moshe, im Interview der KNA am Wochenende in Hamburg. Er wolle nicht länger schöne Worte hören, sondern endlich Taten sehen. Die Christen, die in den vergangenen Jahren besonders unter den Angriffen des „Islamischen Staates“ zu leiden hatten, müssten als gleichberechtigte Bürger des Irak anerkannt werden, forderte Moshe. Zwar sei die Terrororganisation nun besiegt, aber die extremistische Ideologie sei immer noch präsent.
(kna)

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