RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 27.11.2017

Tagesmeldungen vom 27.11.2017

- Papst Franziskus in Myanmar eingetroffen -
- Erste Begegnung: Mit den Militärchefs -
- Papst erhält Kreuzstab von katholischen Flüchtlingen -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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PAPSTREISE NACH MYANMAR:

Papst trifft in Myanmar ein
Franziskus ist am Montag kurz vor 8 Uhr unserer Zeit in Rangun gelandet, der früheren burmesischen Hauptstadt. Es ist der erste Besuch eines Papstes in Myanmar überhaupt. Myanmar ist mehrheitlich buddhistisch. Die USA werfen der Armee „ethnische Säuberung“ vor, seit über 600.000 von muslimischen Rohingya aus dem Bundesstaat Rakhine ins benachbarte Bangladesch geflohen sind. Von der 51-Millionen-Bevölkerung Myanmars sind nur etwa 700.000 Menschen katholisch. (rv)
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Erste Begegnung: Mit dem General
Papst Franziskus hat in Rangun den General der burmesischen Streitkräfte zu einem Höflichkeitsbesuch empfangen. Die beiden sprachen „über die große Verantwortung der Autoritäten des Landes in diesem Moment des Übergangs“, sagte Vatikansprecher Greg Burke nach der Begegnung im erzbischöflichen Palais von Rangun, ohne Einzelheiten zu nennen; in Myanmar regierte bis 2010 das Militär, die Nachwirkungen der Diktatur sind immer noch gegenwärtig. (rv)
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Die kritischen Stellen des Papstbesuchs in Myanmar: Ein Kollegengespräch
Franziskus ist in Myanmar angekommen – eine eher heikle Reise aus vatikanischer Sicht. Zunächst ein Blick auf die katholische Kirche in dem Land: Das ist eine kleine Minderheit von wenig mehr als einem Prozent, warum reist der Papst eigentlich da hin? Und wird er in Myanmar das Wort „Rohingya“ in den Mund nehmen? (rv)
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Papst erhält Kreuzstab von katholischen Flüchtlingen
Bei den Messen in Myanmar wird Papst Franziskus einen Kreuzstab aus Holz benutzen, den katholische Vertriebene der Kachine-Minderheit angefertigt haben. Das berichtet der vatikanische Fidesdienst. Die Schnitzer des Stabes lebten in einem Flüchtlingslager bei Winemaw im Staat Kachin im Norden Myanmars, sie überreichten dem Papst ihr Geschenk mit dem Wunsch nach Frieden und im Wissen, dass es ihnen nicht möglich sein werde, zu einer Papstmesse zu kommen. (fides/rv)
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Splitter und erste Eindrücke
„Heiß wird’s, das tut mir leid für euch“: Das sagte der Papst den nach Myanmar und Bangladesch mitreisenden Journalisten an Bord des Flugzeugs von Rom nach Rangun. Fleißig war unterdessen der diplomatische Dienst des Papstes gewesen: 13 Telegramme wurden abgesetzt, je eines für die 13 überflogenen Länder. Überschwänglich dann der Empfang für Papst Franziskus am Flughafen von Rangun begrüßt: Ganze Schulklassen standen da und schwenkten Fahnen. Tonaufzeichnungen aus Rangun haben Radio Vatikan einstweilen leider nicht ereilt; sowohl Myanmar als auch Bangladesch haben nur wenige Mittel für Live-Übertragungen. (rv)
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PAPSTPROGRAMM IN MYANMAR:

Papst Franziskus reist vom 26. November bis 2. Dezember zu einem Staats- und Pastoralbesuch nach Myanmar und Bangladesch.
Hier das Programm Schritt für Schritt

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der schwedische Kardinal Anders Arborelius nimmt am 6. Dezember seine römische Titelkirche Santa Maria degli Angeli in Besitz. Das teilte das päpstliche liturgische Büro mit, das für den Ablauf der Zeremonie zuständig ist. Die Zuweisung einer Titelkirche oder Titeldiakonie verdeutlicht die enge Zusammenarbeit der Kardinäle mit dem Papst in der Leitung der Kirche. Die Basilika Santa Maria degli Angeli entstand im 16. Jahrhundert auf den Ruinen einer antiken Badeanstalt, der Diokletianstherme, Baumeister war Michelangelo Buonarroti. (rv)

Das italienische Programm von Radio Vatikan macht im Advent gemeinsame Sache mit Häftlingen: Am ersten Adventsonntag beginnt eine Sendereihe, in der elf Insassen der römischen Haftanstalt Rebibbia zusammen mit Bibelwissenschaftlern das Evangelium auslegen. Die Sendereihe heißt „Il Vangelo dentro“, das Evangelium innen, und hat zum Ziel, der Gleichsetzung eines Straftäters mit seiner Straftat entgegenzuwirken, wie es in einer Aussendung von Radio Vatikan heißt. In die Vorbereitung miteinbezogen ist auch das päpstliche Almosenamt. Die Sendereihe umfasst Beiträge von täglich sechs Minuten und läuft von 3. bis 24. Dezember. (rv)

Kurienkardinal Gianfranco Ravasi hält die Ächtung der Werke Teilhard de Chardins (1881-1955) für überholt. Zwar seien die Ausführungen des französischen Jesuiten mitunter wegen sprachlichen Ungenauigkeiten missverständlich, insgesamt habe unsere heutige Kenntnis über den Menschen und die Bibel jedoch die Polemiken überwunden, die die Grundlage des Verbots bildeten. Der Päpstliche Kulturrat, dessen Präsident Ravasi ist, möchte daher Papst Franziskus um eine Rehabilitation bitten. Darauf habe man sich bei der letzten Vollversammlung geeinigt. (kna)

Europa

Schweiz
Der größte Adventskranz der Welt entsteht gerade in der Schweizer Gemeinde Mosnang. Er soll am Ende einen Umfang von 400 Metern sowie einen Durchmesser von 120 Metern haben. 300 Freiwillige helfen mit, damit er bis zum kommenden Freitag, den 1. Dezember fertig ist. Die Gemeinde nimmt dafür einige Unannehmlichkeiten in Kauf: So musste eigens eine Überführung errichtet werden, um den Verkehr an dem Open-Air-Adventskranz vorbeizuleiten. (20min.ch)

Italien
Der Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz hat die Aufnahme von Flüchtlingen und Migranten als „Christenpflicht“ bezeichnet. Wer nach Europa komme, komme aus „extremer Not“, sagte Kardinal Gualtiero Bassetti nach Angaben der italienischen katholischen Nachrichtenagentur SIR am Montag. Jedoch müsse man die Aufnahme begleiten und Neuankömmlinge integrieren. Dabei sei auch die „Tugend der Klugheit“ nötig. Jedes Volk habe seine Aufnahmekapazitäten zu kalkulieren. Wenige Nationen allein könnten das Migrationsphänomen nicht stemmen, so der Vorsitzende der Bischofskonferenz. (kap)
Eine betagte Italienerin ist auf die Bitte des Papstes hin aus ihrem Wohncontainer ausgezogen. Der Papst schrieb der 95-jährigen Giuseppa Fattori, in Italien bekannt als „Nonna Peppina“, in einem Brief: „Ich halte es für nötig, dass du den Container verlässt und zu deiner Tochter ziehst.“ Nachdem ein Erdbeben vor einem Jahr ihr Haus in Fiastra zerstört hatte, zog die alte Dame zunächst in ein von ihren Kindern errichtetes Holzhaus. Weil dafür aber keine Baugenehmigung vorlag, zwangen die Behörden die Seniorin zum Auszug. Seither lebte sie allein in einem Container ohne Bad und Toilette. Ihre Tochter hatte den Papst auf die Lage ihrer Mutter aufmerksam gemacht. (kna)

Ukraine
Die Aussöhnung der Ukraine mit Russland wird nach Angaben des Oberhaupts der griechisch-katholischen Kirche der Ukraine dadurch verhindert, dass Moskau das Recht der Ukraine auf Eigenstaatlichkeit und nationale Souveränität weiterhin nicht anerkennt. Die ukrainische Gesellschaft sei im Moment nicht bereit, über Versöhnung zu sprechen. „Sie sieht keinen Ausweg, keinen Hoffnungsschimmer, dass dieser Schmerz - dieser Krieg – aufhört“, so Schewtschuk nach Angaben der katholischen Zeitung „The Tablet“ vom 23. November.  (kap)

Afrika

Simbabwe
Die Bischöfe fordern angesichts des Machtwechsels im Land einen nationalen Dialog. Dabei sollten die gesellschaftlich bestimmenden Kräfte über die Zukunft und die Festigung der Nation beraten. Die Kirche biete sich dabei als Vermittler an, schreiben die Bischöfe in einer gemeinsamen Erklärung. Sie danken in ihrer Botschaft für „die friedliche Einstellung, die Toleranz und Zusammenarbeit während des militärisch unterstützten Übergangs“. Ausdrücklich danken sie auch dem abgesetzten Präsidenten Robert Mugabe „für die gute Arbeit, die er während des Befreiungskampfes für Simbabwe und als Präsident 37 Jahre lang geleistet hat“. (sir)

Naher Osten

Irak
Das Parlament hat einen Gesetzesentwurf abgelehnt, der das Mindestalter für eine Eheschließung auf neun Jahre herabsenken sollte. Der Weihbischof von Bagdad, Shlemon Warduni, wertet diese Entscheidung als ein positives Zeichen. Die Änderung war von schiitischen konservativen Abgeordneten vorgeschlagen worden. Seit 1959 ist das Mindestalter für eine Heirat auf 18 Jahre festgelegt. Damals hatte der Gesetzgeber beschlossen, die Zuständigkeit für Familienrecht von den religiösen Autoritäten auf den Staat und die Justiz zu übertragen. (asianews)

Asien

Pakistan
Radikale Muslime haben den Rücktritt von Pakistans Justizminister erzwungen.
Zahid Hamid verließ sein Amt nach schweren Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten in mehreren Städten des Landes. In Islamabad blockierten Tausende Anhänger islamistischer Parteien seit zweieinhalb Wochen eine wichtige Straßenkreuzung. Damit protestierten sie gegen eine von Hamid verfügte und inzwischen zurückgenommene Änderung des Amtseids der Parlamentarier, die sie als blasphemisch" ansehen. (kna)

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