RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 28.11.2017

Tagesmeldungen vom 28.11.2017

- Franziskus trifft demokratische Führung Myanmars -
- Friedensnobelpreisträgerin: Krisen gerecht lösen -
- Papst ruft Myanmars Religionsvertreter zur Einheit -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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PAPST IN MYANMAR – ZWEITER TAG:

Es war der Reisetag der offiziellen Begegnungen: Franziskus hat in Myanmars Hauptstadt Naypyidaw an diesem Dienstag Staatspräsident Htin Kyaw und Regierungschefin Aung San Suu Kyi getroffen. Im Anschluss hielt er vor Vertretern der Regierung, der Gesellschaft und des Diplomatischen Corps seine erste offizielle Rede. Der Papst traf auch Religionsvertreter. (rv)

Papst trifft die demokratische Führung des Landes
„Ich hoffe, dass mein Besuch die ganze Bevölkerung Myanmars einschließt und zum Bau einer inklusiven Gesellschaft ermutigen kann“, wandte sich Franziskus über Twitter an Myanmars Gesellschaft. Im Palast stattete Franziskus zunächst Staatspräsident Htin Kyaw einen Höflichkeitsbesuch ab, der hinter verschlossenen Türen stattfand. Der im März 2016 ins Amt gewählte Politiker ist der erste zivile, nicht aus den Reihen des Militärs stammende Staatschef Myanmars seit mehr als 50 Jahren. (rv)
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Papst ruft zu Gerechtigkeit und Versöhnung in Myanmar auf
Papst Franziskus hat zu Gerechtigkeit und Versöhnung in Myanmar aufgerufen. In seiner ersten großen Ansprache im Internationalen Convention Center in der Hauptstadt Naypyidaw sprach der Papst vor Vertretern der Regierung, des öffentlichen Lebens und des Diplomatischen Corps die „internen Konflikte und Feindseligkeiten“ an, „die viel zu lange andauern und tiefe Spaltungen hervorgerufen haben“. Auf die Rohingya-Krise ging er explizit allerdings nicht ein. (rv)
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Die Rede vor Politikern und Diplomaten
Radio Vatikan dokumentiert hier im vollen Wortlaut und offizieller Übersetzung die erste Rede von Papst Franziskus im Zug seiner Reise nach Myanmar: Seine Ansprache bei der Begegnung mit Vertretern der Regierung und des öffentlichen Lebens sowie mit dem Diplomatischen Corps in Rangun. (rv)

Franziskus und die Friedensnobelpreisträgerin
In privater Form fand im Anschluss auch die Begegnung des Papstes mit Aung San Suu Kyi statt, der Staatsberaterin und Außenministerin Myanmars. Die Friedensnobelpreisträgerin, die Myanmars Volk liebevoll „unsere Lady“ nennt, hatte für ihren Freiheitskampf und den Einsatz für eine gewaltfreie Demokratisierung ihres Heimatlandes mit 15 Jahren Hausarrest bezahlt. Aung ist Buddhistin, wurde jedoch in einer katholischen Einrichtung erzogen, und ihr inzwischen verstorbener Ehemann war katholisch getauft. (rv)
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Grußwort Aung San Suu Kyi: Krisen gerecht lösen
„Heiliger Vater, Sie bringen uns Stärke und Hoffnung, weil Sie unsere Sehnsucht nach Frieden, nationaler Versöhnung und sozialer Harmonie verstehen“. Mit diesen Worten hieß Myanmars Staatsrätin und Außenministerin Papst Franziskus willkommen. Echte Freiheit könne ohne Gerechtigkeit nicht überleben, unterstrich Aung San Suu Kyi in ihren begrüßenden Worten an den Papst und die übrigen Anwesenden. Diese Überzeugung der Gründungsväter der Nation klinge auch in der Nationalhymne ihres Landes an. Gerechtigkeit, Freiheit und Sicherheit für jeden Menschen im Land zu garantieren – dieser Auftrag bestehe bis heute fort, so Aung. (rv)
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Papst ruft Myanmars Religionsvertreter zur Einheit
Mit einem Aufruf zur Einheit hat sich der Papst an diesem Dienstagmorgen (Ortszeit) an 17 religiöse Führer Myanmars gewandt. Die Begegnung am Sitz des Erzbischofs von Rangun war nachträglich und auf Anregung von Kardinal Bo in das päpstliche Reiseprogramm aufgenommen worden. Bei dem circa 40-minütigen Treffen wandte sich der Papst in freier Rede an die buddhistischen, islamischen, hinduistischen und jüdischen Religionsvertreter. Von christlicher Seite war unter anderem ein Vertreter der anglikanischen Kirche anwesend. Franziskus sprach auf Spanisch; er erinnerte an einen Vers aus den Psalmen. „Wie gut und wie schön ist es, wenn Brüder miteinander in Eintracht wohnen“ (Ps 133,1). In Eintracht – auf Spanisch „unidos“. (rv)
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Presseschau: Staatsmedien zur Ankunft des Papstes
Die privaten englischsprachigen Medien Myanmars haben der Ankunft des Papstes nicht viel Platz eingeräumt. Anders die Staatsmedien Myanmars, die in der Landessprache berichten: Die Tageszeitung „Daily Mirror“, bei der nur der Name englisch ist, würdigt in ihrer Montagsausgabe den ersten Besuch eines Papstes in ihrem Land auf der Titelseite. Hinzu kommt ein ganzseitiger Artikel im Innenteil des Blattes. Neben detaillierten Informationen über das Besuchsprogramm und die diplomatische Bedeutung der Visite nimmt dabei die Biografie von Franziskus großen Raum ein. (kna)
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MYANMAR – HINTERGRÜNDE:

Wie sehen Gläubige in Asien den Papstbesuch?
Als Chance für mehr Frieden in der gesamten Region sehen nicht nur Asiens Christen, sondern auch die Vertreter anderer Religionen die Papstreise nach Myanmar und Bangladesch. Viele Asiaten seien davon überzeugt, dass Franziskus zum Dialog als Alternative zur Gewalt ermutigen könne, berichtet die asiatische Nachrichtenagentur Ucanews, die verschiedene Stimmen zur dritten Asienreise von Franziskus gesammelt hat. Länder mit muslimischer Mehrheit wie Indonesien und Pakistan hofften insbesondere auf eine friedliche Lösung für die muslimischen Rohingya in Myanmar. (ucan)
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Armut, Auswanderung und viel Gebet für den Frieden
Auch ganz aus dem Norden Myanmars kamen sie in einer Reise von zwei Tagen nach Rangun, um den Papst zu empfangen: Am erzbischöflichen Palais bereiteten Katholiken dem Gast aus Rom einen herzlichen Empfang. Der Norden Myanmars ist im Wesentlichen der Staat Kachin, und dort leben verhältnismäßig viele Katholiken, 80.000 an der Zahl, das sind fünf Prozent der Bevölkerung des Staates. Unsere Radio Vatikan-Kollegin Philippa Hitchen traf den Bischof der Hauptstadt von Kachin, Myitkyina… (rv)
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Bangladesch: Missionar radelt zur Papstmesse nach Dhaka
Ein katholischer Priester in Bangladesch fährt rund 450 Kilometer mit dem Fahrrad von Dinajpur im Norden des Landes zur Papstmesse nach Dhaka. „Wir haben uns zu dieser Pilgerreise entschlossen, weil der Papst als Pilger über Tausende von Meilen nach Bangladesch kommt. Wir konnten das gleiche von hier aus machen“, sagte Pater Almir Trindade, der seit dem 20. November mit zwei Begleitern unterwegs ist, dem asiatischen katholischen Pressedienst Ucanews. Pünktlich zur Papstmesse am Freitag wollen die drei die Hauptstadt erreicht haben. (kna)
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Indische Bischöfe hätten sich einen Papstbesuch gewünscht
Die katholische Kirche in Indien hat sich enttäuscht geäußert, dass Papst Franziskus im Rahmen seiner Reise nach Myanmar und Bangladesch nicht auch Indien besucht. Man habe dies „schweren Herzens2 zur Kenntnis genommen, sagte der Generalsekretär der Indischen Bischofskonferenz, Bischof Theodore Mascarenhas, dem vatikanischen Pressedienst Fides am Dienstag. Der Meldung zufolge bemühte sich die indische Kirchenleitung bis vor kurzem um eine Visite des Papstes. (kap)
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UNSERE LATEINNACHRICHTEN:

Jede Woche frisch: Unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
Hier die aktuellen Nuntii Latini
Hier das Archiv der Nuntii Latini

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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Europäische Union
Sehenswürdigkeiten wie das Kolosseum in Rom, das Rote Rathaus in Berlin oder das Victor Hugo-Haus in Paris werden am Donnerstag hell erleuchtet sein. Diese Aktion findet im Rahmen der Initiative „Cities of Life“ statt und soll an die Abschaffung der Todesstrafe erinnern. Am 30. November 1786 wurden erstmals in einem Staat, nämlich dem damaligen Großherzogtum Toskana, Folter und Todesstrafe offiziell abgeschafft. 1.700 Städte in 90 Ländern beteiligen sich an dem Aktionstag, der von der römischen katholischen Gemeinschaft Sant'Egidio organisiert wird. (kap)

Naher Osten

Jemen
Das erste mit tausenden Tonnen Lebensmitteln und anderen Hilfsgütern beladene Schiff ist am Montag im Hafen von Saleef eingelaufen. 1,8 Millionen Menschen kann damit zumindest für eine kurze Frist geholfen werden. Wegen der saudi-arabischen Blockade steckte das Schiff mehr als zwei Wochen vor der Küste fest. Schon am Samstag konnte ein Flugzeug, das Impfstoffdosen für 1,9 Millionen Menschen transportierte, auf dem Flughafen von Sana'a landen. Internationale Organisationen haben lange darum gebeten, endlich die Hilfslieferungen für die kriegszerrüttete Bevölkerung einführen zu können. Seit Januar 2015 ist der Jemen Schauplatz eines blutigen Bürgerkrieges zwischen sunnitischen Kräften, angeführt vom ehemaligen Präsidenten Hadi, und schiitischen Houthi-Rebellen, die dem Iran nahestehen. Bisher wurden etwa 10.000 Menschen, darunter mehr als 3.700 Zivilisten, getötet und mindestens 2,5 Millionen vertrieben. (asianews)

Amerika

Vereinigte Staaten
Kirchen könnten in den USA bald zu Wahlkampfhelfern werden. Eine entsprechende Gesetzesvorlage wurde bereits vom Repräsentantenhaus beschlossen. Die Gesetzesänderung würde eine Abschaffung des sogenannten „Johnson-Amendments“ von 1954 bedeuten. Organisationen, die steuerrechtlich als gemeinnützig gelten, also auch Kirchen, ist es bisher untersagt, politische Kandidaten oder Parteien finanziell zu unterstützen. Kritiker des neuen Gesetzesvorhabens befürchten, dass „Scheinkirchen“ entstehen könnten, um die Vorteile des neuen Steuerrechts für politische Einflussnahme auszunutzen. (kna)

El Salvador
„Wir fordern, dass die geistigen Anstifter des Massakers an der UCA ermittelt werden, die bislang gedeckt wurden.“ Das sagte José Maria Tojeira, der ehemalige Rektor der jesuitischen Universität UCA, bei einer Pressekonferenz in San Salvador. Im vergangenen Jahr ist das Amnestiegesetz, das zwei verurteilten Tätern eine frühzeitige Entlassung verschaffte, für verfassungswidrig erklärt worden. Nun haben Jesuiten 28 Jahre nach der Ermordung ihrer sechs spanischen Ordensbrüder, einer Köchin und deren Tochter formell die Wiederaufnahme des Verfahrens beantragt. (kna)

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20.20 Uhr „Magazin“

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