RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 30.11.2017

Tagesmeldungen vom 30.11.2017

- Franziskus macht Jugendlichen in Myanmar Mut -
-  Papst lobt Bangladesch für Aufnahme von Rohingya -
- Positives Fazit des Papstbesuchs für Myanmars Kirche -
____________________________________
Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
____________________________________

ABSCHIED VON MYANMAR:

An seinem vierten Reisetag hat sich Papst Franziskus mit einer Messe für Jugendliche aus Myanmar verabschiedet und ist nach Bangladesch weiter geflogen. Dort hat er zunächst das Nationale Märtyrerdenkmal besucht und sich danach mit Staatspräsident Abdul Hamid getroffen. Danach hat er eine Ansprache vor Vertretern von Regierung, Gesellschaft und des diplomatischen Corps gehalten. Einen Überblick über das Reiseprogramm finden Sie hier(rv)

Papst macht Jugendlichen in Myanmar Mut
„Habt keine Angst davor, der guten Botschaft von der Barmherzigkeit Gottes zu glauben!“ Das hat Papst Franziskus in seiner Predigt (hier im vollen Wortlaut) bei der Messe in der Kathedrale von Rangun den jugendlichen Teilnehmern zugerufen. Sie sollten angesichts der sie umgebenden Schwierigkeiten und Konflikte nicht den Kopf hängen lassen, sondern sich „leidenschaftlich“ für Menschenrechte und Gerechtigkeit“ engagieren. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

___________________________________

PAPST FRANZISKUS IN BANGLADESCH:

Papst lobt Bangladesch für Aufnahme von Rohingya
Papst Franziskus hat Bangladesch großes Lob für die Aufnahme von Rohingya-Flüchtlingen gezollt. Die Lage sei „ernst“, Bangladesch brauche „sofortige materielle Unterstützung“ aus dem Ausland, damit es den Menschen wirklich helfen könne, sagte der Papst bei seiner ersten Ansprache (hier im vollen Wortlaut) auf dem Boden des muslimischen Landes. Das Wort „Rohingya“ vermied Franziskus wie bereits in Myanmar, dem Herkunftsland der Flüchtlinge, das die Angehörigen der muslimischen Minderheit mit Gewalt über die Grenze nach Bangladesch gedrängt hatte. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Bangladesch: Papst ehrt Opfer des Unabhängigkeitskriegs
Bei seinem Besuch in Bangladesch hat Papst Franziskus am Donnerstagnachmittag als erstes den Opfern der Nation seine Reverenz erwiesen. Am „Denkmal der Märtyrer der Nation“ in der Hauptstadt Dhaka legte der Papst einen Kranz nieder, trug sich ins Gästebuch ein und pflanzte einen Baum. Die 45 Meter hohe aus Stahlplatten erstellte Pyramide des Denkmals erinnert an die Opfer des Unabhängigkeitskrieges von 1971. (kna)
Hier erfahren Sie mehr

___________________________________

HINTERGRÜNDE ZUR PAPSTREISE:

Myanmar: „Papstbesuch gab Kirche ein Profil von Mitgefühl“
Papst Franziskus fühlt sich in seinem eigenen Glauben bestärkt von den Katholiken in Myanmar, die sechs Monate lang gespart und bis zu drei Tage Anreise in Kauf genommen haben, um bei einer Papstmesse dabei zu sein. Das verriet der Papst jesuitischen Mitbrüdern in Rangun. Unsere Kollegin Philippa Hitchen sprach dort mit dem australischen Jesuiten Mark Raper, der die Ordensprovinz leitet. Seiner Ansicht nach hätten zwar weder der Papst noch Staatsrätin Aung bestimmte Worte in den Mund genommen, doch „im Code war alles da.“ (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Papst in Myanmar und Bangladesch: die Presseschau
Am letzten Tag der Visite von Papst Franziskus in Myanmar dominierte in den englischsprachigen Medien des Landes sein Treffen mit den Sayadaw, den buddhistischen Ordensälteren. Bhaddanta Kumarabhivamsa, Vorsitzender des staatlichen Sangha Maha Nayaka Komitees, habe die „dringende Notwendigkeit des Aufbaus gegenseitigen Vertrauens zwischen den Religionen“ betont, unterstrich die staatliche Tageszeitung „New Global Light of Myanmar“. (kna)
Hier erfahren Sie mehr

„Größtenteils friedliches Zusammenleben der Religionen in Bangladesch“
Ein größtenteils friedliches Zusammenleben der unterschiedlichen Religionsgemeinschaften, auch wenn es hin und wieder zu islamistisch motivierten Ausschreitungen gegen Andersgläubige kommt: So fasst der Missionar P. Gabriel Amal Costa im Gespräch mit Radio Vatikan die Situation für die religiösen Minderheiten in Bangladesch zusammen. Costa ist gebürtiger Bangladeschi und koordiniert in seinem Heimatland die Missionsarbeit im Auftrag der Päpstlichen Missionswerke (PIME). (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Bangladesch: Muslimisch, säkular und aufstrebend
Vom mehrheitlich buddhistischen Myanmar ins mehrheitlich muslimische Bangladesch: Es ist eine völlig andere Kultur, die der Papst jetzt auf dem zweiten Teil seiner Asienreise kennenlernt. Anders als in Myanmar ist die Bevölkerung in Bangladesch ethnisch relativ homogen, die Landessprache ist Bengali – wenn sich auch große Teile der Bevölkerung auf Englisch, der zweiten Amtssprache des Landes, verständigen können. Das Christentum ist auch in Bangladesch eine absolute Minderheitenreligion, der nur etwa ein halbes Prozent der Einwohner Bangladeschs angehören. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

____________________________________

WEITERE NACHRICHTEN:

Vatikan

Wieder ein Wechsel an der Spitze des vatikanischen Geldinstituts (IOR): Der beigeordnete Generaldirektor Giulio Mattietti hat vergangenen Montag den Dienst quittiert. Das gab der vatikanische Pressesaal an diesem Donnerstag bekannt, ohne Gründe für den Abgang des Managers zu nennen. Papst Franziskus hatte Mattietti im November 2015 ernannt, zugleich mit dem amtierenden Generaldirektor Gian Franco Mammì. Mattietti, ein ausgebildeter Naturwissenschaftler, ist in Informatik spezialisiert und wirkte seit vielen Jahren am IOR. Das vatikanische Geldinstitut durchläuft seit Jahren einen Übergangsprozess: Franziskus setzte den unter Papst Benedikt begonnenen Weg nach mehr Transparenz fort und bestärkte namentlich die Finanzaufsicht AIF, um internationale Steuerhinterziehung und Geldwäsche über Konten des IOR zu beenden. (rv)

Europa

Schweiz
Grenzziehung, Ablehnung und Zurückweisung Fremder haben hochproblematische Seiten. Mit einem gemeinsamen Appell zum bevorstehenden Internationalen Menschenrechtstag am 10. Dezember haben sich die drei Landeskirchen der Schweiz in die Debatte eingeschaltet. „Völkerrecht und Menschenrechte verhindern, dass Rechtsstaaten ihre Grenzen beliebig abschotten können“, betonen Bischof Charles Morerod, Präsident der Schweizer Bischofskonferenz, Pfarrer Gottfried Locher, Präsident des Rates des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes, und Bischof Harald Rein der Christkatholischen Kirche der Schweiz. Doch Völkerrecht und Menschenrechte allein garantierten weder umfassende Humanität noch geschwisterliche Solidarität. Hier sei die christliche Nächstenliebe gefragt. (pm)

Türkei
Papst Franziskus hat dem Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomaios I., zum Andreasfest gratuliert. Das Patriarchat und Zentrum der Orthodoxie begeht am 30. November, dem Gedenktag des heiligen Andreas, sein Patronatsfest. Gegenseitige Besuche von Delegationen des Heiligen Stuhls und des Patriarchates zu den Patronatsfesten sind seit dem ökumenischen Tauwetter der 1960er-Jahre üblich geworden. Die diesjährige Delegation wird vom Präsidenten des päpstlichen Einheitsrats Kardinal Kurt Koch angeführt. (kap)

Russland
Russisch-orthodoxe Bischöfe wollen einen konstruktiveren Dialog zwischen Kirche und Kultur in der russischen Gesellschaft fördern. Das haben sie während einer außerordentlichen Synode in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale beschlossen. Rund 500 russisch-orthodoxe Bischöfe aus Russland, der Ukraine und Weißrussland sind aus Anlass der Wiederherstellung des Patriarchats von Moskau vor 100 Jahren zu der Synode zusammengetreten. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte eine Grußbotschaft an die Teilnehmer gesandt. Patriarch Kyrill wird zum Abschluss der Synode am 4. Dezember eine Liturgie zelebrieren, die an die Inthronisation des Patriarchen Tichon im Jahre 1917 erinnert. (asianews)

Naher Osten

Heiliges Land
Überraschende Erkenntnisse zum Alter des Heiligen Grabes haben jüngste Untersuchungen in der Jerusalemer Grabeskirche erbracht. Forscher datierten das Baumaterial auf das Jahr 345, wie die Zeitschrift „National Geographic“ berichtet. Damit wäre die Kirche älter als bisher gedacht: Die bislang ältesten Funde in und um die Grabkapelle stammten aus der Kreuzfahrerzeit. Während der im März abgeschlossenen umfassenden Restaurierung der Grabkapelle hatten Forscher der Technischen Universität Athen unter anderem erstmals seit mehr als 200 Jahren die Marmorplatte auf dem Grab Christi entfernt. Eine chemische Analyse des darunter verbauten Mörtels ergab den Angaben zufolge die neue, ältere Datierung. (kna)

Israel
Israels Präsident Reuven Rivlin hat am Mittwoch den neuen Vatikanbotschafter Leopoldo Girelli empfangen. Zusammen mit den Botschaftern von Schweden, Portugal und Uruguay überreichte Girelli sein diplomatisches Beglaubigungsschreiben, wie der Sprecher des Präsidentenbüros mitteilte. Girelli übermittelte Rivlin Grüße und Segenswünsche von Papst Franziskus. Der Papst lege Wert darauf, „die Bedeutung von Dialog, Toleranz und gegenseitigem Verständnis“ zu betonen. Rivlin seinerseits sprach Papst Franziskus seine Anerkennung aus für dessen Bemühen um Verständigung zwischen den verschiedenen Glaubensrichtungen und versprach, alles dafür zu tun, dass in Jerusalem jedermann Gott nach seinem Glauben ehren dürfe. (kna)

____________________________________

Alle unsere Nachrichten, Tag für Tag, seit dem Jahr 2005
Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:

16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

Radio Vatikan ist außerdem zu hören bei:

· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.

· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.

· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.

· Radio Stephansdom um 19.40 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz, sowie im Kabel über 87,7 oder 105,0 MHz

· Radio Grüne Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)

· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz

· Radio Maria Schweiz um 16.00 und 18.00 Uhr kann in weiten Teilen der Deutschschweiz direkt aus der Luft empfangen werden

Im Internet:

Die deutschsprachigen Sendungen sind online live und auf Abruf zu hören unter: www.radiovaticana.de. Weitere Informationen hier

Post: Radio Vaticana - sezione tedesca, I-00120 Città del Vaticano
Fax: 0039 - 06 - 6988 3844
e-Mail:
deutsch@spc.va