RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 1.10.2017

Tagesmeldungen vom 1.10.2017

- Papst besuchte Bologna und Cesena -
- Papst: Mensch muss im Zentrum von Arbeit stehen -
Polizei konfisziert in Rom mangelhafte Rosenkränze -

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion:
Anne Preckel/Mario Galgano
Redaktionsschluss 17.30 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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PAPST IN CESENA UND BOLOGNA:

Eine Reise nach Norditalien hat Papst Franziskus an diesem Sonntag in die Universitätsstadt Bologna geführt. Dort begegnete der Papst Migranten, Arbeitslosen und Vertretern von genossenschaftlichen Unternehmen sowie Studenten und Professoren. Zuvor war er in Cesena und traf dort Priester und Vertreter der Gesellschaft. (rv)

Papst in Bologna: Die drei „P“, die uns gut tun
Da, wo normalerweise am Sonntagnachmittag der FC Bologna Tore schießt, hat Papst Franziskus mit tausenden Gläubigen eine Messe zum Abschluss seiner eintägigen Reise gefeiert. Das christliche Leben sei ein Weg, den man mit Bescheidenheit und immer mit Blick auf den Herrn führen sollte, so der Papst in seiner Predigt. Das Schlüsselwort sei „Reue“. Drei Stichwörter wolle er den Gläubigen mitgeben, so der Papst, die im Italienischen alle mit dem Buchstaben „P“ beginnen: Parola – das Wort Gottes – solle zum Richtungshinweis auf dem Weg des Herrn sein. Pane – das Brot – soll durch die Eucharistiefeier der Treffpunkt mit dem Herrn sein und die Einheit mit der Kirche stärken. Das dritte Stichwort lautete „Poveri“ – die Armen. Wer mit ihnen ist, der treffe Jesus. Auch müsse man selber bereit sein, alles aufzugeben, um den Herrn aufzusuchen. Nach dem Gottesdienst kehrte der Papst um ca. 19 Uhr per Hubschrauber nach Rom zurück. (rv)
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Papst an Studenten: „Versucht große Träume zu erreichen“
Eine „tiefgründige“ Rede über Bildung und Europa hielt der Papst bei seinem vorletzten Termin in Bologna: Vor Vertretern der akademischen Welt ging Franziskus auf der Piazza San Domenico auf die Bedeutung einer „guten Erziehung“ ein und erinnerte daran, dass Europa auf seine Wurzeln zurückbesinnen muss. Er träume von einem Europa, in der Bildung und Respekt wieder die Oberhand gewinnen. Die Ansprache hielt er am Sonntagnachmittag. Er lud die Studenten ein, „große Träume“ zu haben und zu versuchen, diese zu erreichen. Er erinnerte daran, dass Bologna die älteste Universität Europas beherberge. (rv)

Papst an Priester: „Wir sind Brüder“
Bei seiner Reise in Bologna traf der Papst an diesem Sonntagnachmittag Priester der Diözese. Franziskus ging auf zwei Fragen ein. Es ging um „Brüderlichkeit“ unter den Priestern. Hierbei erläuterte der Papst sein Konzept der „Diözesanität“, bei der es darum geht, sich mit dem Bistum verbunden zu fühlen und sich im Dienste der Diözese zu stellen. (rv)
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Papst in Bologna: Mensch muss im Zentrum von Arbeit stehen
Mit Blick auf Arbeitslosigkeit und Deformationen in der Arbeitswelt hat Papst Franziskus das Modell der Kooperativen und der genossenschaftlichen Produktion gewürdigt. Vor Vertretern der Arbeitswelt in Bologna charakterisierte der Papst diese Form des Wirtschaftens an diesem Sonntagmittag als Garantie gegen sozialen Ausschluss und für mehr gesellschaftliche Gerechtigkeit. Er rief in diesem Zusammenhang zur Schaffung neuer Arbeitsplätze und zum verstärkten Einsatz gegen die hohe Jugendarbeitslosigkeit auf. (rv)
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Papst in Bologna: „Will mit den Augen der Flüchtlinge sehen“
Franziskus‘ erste Schritte in der norditalienischen Universitätsstadt Bologna führten ihn – auf eigenen Wunsch – in ein Verteilzentrum für Flüchtlinge überwiegend aus afrikanischen Ländern, wo er vor ungefähr 1.000 Migranten sprach. Mehr als Worte ließ der Papst an diesem Ort zunächst Gesten sprechen. Etwa eine Stunde lang nahm er sich Zeit, um auf dem Gelände zwischen weißen Baracken Hände zu schütteln und mit den Flüchtlingen zu plaudern. Geduldig ließ sich der Papst von unzähligen Mobiltelefonen abfotografieren, die „Selfies mit dem Papst“ gen Süden sandten, während ihn eine Mitarbeiterin des Flüchtlingszentrums mit Kopftuch durch die Menschenmenge geleitete. (rv)
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Papst an Kleriker: „Keine Pillen, um schlafen zu gehen“
Für einen Dialog der Generationen hat sich der Papst im italienischen Cesena stark gemacht. „Ihr sollt mit den Alten sprechen, dann werdet ihr revolutionär!“ rief er den vielen jungen Leuten zu, die sich vor der Kathedrale des italienischen Adria-Städtchens versammelt hatten. In einer Rede vor Kirchenvertretern ermutigte der Papst Priester zu mehr Leidenschaft bei ihrer Berufung: „Wie oft bekommen die Menschen traurige Priester zu Gesicht… - verliert nicht die Freude, Priester zu sein“, schrieb er den Geistlichen ins Stammbuch. (rv)
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Papst in Cesena: Gemeinsam fürs Gemeinwohl arbeiten
Gemeinsam für das Gemeinwohl arbeiten – darauf hat der Papst direkt zu Beginn seiner Tagesreise Bürger und politische Verantwortungsträger eingeschworen. „Das ist Grundlage des guten Regierens einer Stadt, das diese schön, gesund und aufnahmefähig werden lässt, zum Kreuzungspunkt von Initiativen und Motor einer nachhaltigen und ganzheitlichen Entwicklung“, unterstrich Franziskus auf der zentralen Piazza del Popolo im Adria-Städtchen Cesena, Geburtsort zweier Päpste. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Vatikan/Italien
Papst Franziskus hat im Rahmen seines Bologna-Besuches an diesem Sonntag seine Vision einer Kirche für die Armen bekräftigt. „Ihr steht im Zentrum dieses Hauses, die Kirche will euch im Zentrum, nicht irgendwo oder woanders – im Zentrum und zusammen", sagte der Papst bei einem Solidaritätsessen mit Armen, Flüchtlingen und Häftlingen in der Kirche San Petronio: „Die Kirche gehört allen, vor allem den Armen.“ Franziskus nahm in der Kirche gemeinsam mit der Gruppe das Mittagessen ein und betete das Vaterunser. „Barmherzigkeit ist nie eine Einbahnstraße“, erinnerte der Papst: „Sie geht herum, alle geben und erhalten etwas. Jesus wirft niemanden weg und stößt niemanden ab.“ Franziskus pflegt auf seinen Reisen den Brauch, mit Bedürftigen zu essen und sucht die Nähe von Menschen am Rande. (rv)

Europa

Italien
In Andenkenläden rund um den Vatikan hat die italienische Polizei gut 700.000 Artikel beschlagnahmt, die nicht den europäischen Verbraucherschutznormen entsprechen. Wie die Polizei am Samstag in Rom mitteilte, zogen die Beamten Rosenkränze und Heiligenbilder sowie Mitbringsel wie Magnete, Schlüsselanhänger und Aschenbecher im Wert von mehr als 1,5 Millionen Euro aus dem Verkehr. Die Waren hätten weder hinreichende Angaben über Hersteller und verwendete Materialien noch Hinweise zum Gebrauch oder möglichen Gesundheitsrisiken enthalten. Drei italienische und ein chinesischer Geschäftsinhaber wurden bei der Handelskammer wegen Verstoßes gegen den Verbraucherschutz angezeigt und erhielten Geldbußen in Höhe von insgesamt 10.000 Euro, wie es weiter hieß. Die italienische Finanzpolizei stößt bei Kontrollen an Touristenzentren regelmäßig auf illegal produzierte oder nicht korrekt gekennzeichnete Andenken. (kna)

Asien

Myanmar
Ein Brandanschlag auf die katholische Kirche St. Michael in der malaysischen Großstadt Ipoh beunruhigt die Christen in dem mehrheitlich islamischen Land. Unbekannte brannten auf dem Kirchengelände eine Hütte der Orang Asli genannten Ureinwohner Malaysias nieder, wie malaysische Medien am Sonntag berichteten. Die von Orang Asli gespendete Hütte wird zu Weihnachten als Krippe genutzt. Hinweise auf mögliche Täter gibt es laut Medien noch nicht. Jedoch wurde auf den zeitlichen Zusammenhang des Feuers mit dem Fest des Namenspatrons der Kirche hingewiesen. Ein Sprecher der Kirche betonte, die Feier des Patronatsfestes an diesem Sonntag finde wie geplant statt. (kna)

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