RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 2.10.2017

Tagesmeldungen vom 2.10.2017

- Franziskus: Gebet für Amok-Opfer in Las Vegas -
- Bischöfe Kataloniens: Aufruf zu Frieden und Dialog -
- Vatikan: Ein Schuhputzer trifft den Papst... -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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AUS DEM VATIKAN:

Papst Franziskus betet für Opfer von Las Vegas
Papst Franziskus ist bestürzt über das Attentat von Las Vegas, das mit seinen mindestens 50 Todesopfern und Hunderten Verletzten mittlerweile als eines der schlimmsten Schusswaffenverbrechen in der Geschichte der USA überhaupt gilt. In einem von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin unterzeichneten Telegramm von diesem Montag drückte er den „von dieser sinnlosen Tragödie Betroffenen“ seine Nähe aus und versicherte sie seines Gebetes. Ausdrückliches Lob spendete er der Arbeit von Polizei und Rettungskräften, die den Besuchern eines Country-Musik-Konzertes zur Seite standen, nachdem offensichtlich ein Einzeltäter von einem Hotelfenster aus mit einer automatischen Waffe auf die Menge geschossen hatte. Über das Motiv des Attentäters ist derzeit noch nichts bekannt. (rv)

Franziskus: Leben ist ein Geschenk, weil Gott uns liebt
Wer das Leben schützt, der ist ein Zeuge der Liebe Gottes. Das betonte der Papst an diesem Montagmittag bei einer Audienz für die Mitglieder des italienischen Instituts für das Spendenwesen. Die Einrichtung ist eine Art Prüfstelle für NGOs, um ein Gütesiegel zu erhalten. Ähnliche Einrichtungen gibt es auch in der Schweiz (Zewo) oder in Österreich (Spendengütesiegel). Anlass der Audienz beim Papst ist der „Tag der Spende“, der in Italien am 4. Oktober begangen wird. (rv)
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Papst an „Kleine Schwestern Jesu“: „Seid frei von Dingen“
Sich bei den Kleinsten klein machen, dazu rief der Papst die „Kleine Schwestern Jesu“ auf. Diese Ordensgemeinschaft gehört zur geistlichen Familie Charles de Foucaulds und zählt rund 1.400 Mitglieder weltweit. Ihre Spiritualität besteht darin, „das Kind von Bethlehem, das in Einfachheit und ohne Macht zu uns kommt, als Herzmitte zu betrachten“ und darüber sprach auch der Papst bei der Audienz für die Teilnehmer am Generalkapitel im Vatikan an diesem Montagvormittag. (rv)
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Vatikan: „Pro-Life ist nicht nur ein Nein zu Abtreibung“
Pro-Life bedeutet nicht nur Lebensschutz für ungeborene Kinder, sondern auch Einsatz für Flüchtlinge und Migranten. Das sagte der Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben, Erzbischof Vincenzo Paglia, an diesem Montag im Vatikan. Bei einer Pressekonferenz präsentierte Paglia die auf nächste Woche anberaumte erste Vollversammlung der neu aufgestellten Einrichtung und erläuterte, welche Schwerpunkte die Akademie künftig setzen werde. (rv)
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AUS DER WELTKIRCHE:

Spanien: Katalanische Bischöfe mahnen zu Frieden und Dialog
Die Bischöfe Kataloniens mahnen zu Mäßigung und Dialog nach dem umkämpften Referendum am Sonntag. Die spanische Polizei war mit einem Großaufgebot gegen das Referendum vorgegangen. Polizisten schlossen Wahllokale, beschlagnahmten Abstimmungsunterlagen und hinderten Menschen mitunter mit Schlagstöcken und Gummigeschossen an der Stimmabgabe. Der Erzbischof von Barcelona, Kardinal Juan Jose Omella, mahnte noch am Sonntagabend zu einem „friedlichen und demokratischen Ausweg“ aus der gegenwärtigen Lage. Er beklagte zugleich die Gewalt während der von Spaniens Regierung als illegal bezeichneten Abstimmung. Omella rief zum Gebet auf. (reuters/afp/ap)
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Großbritannien: Anglikaner-Welttreffen mit Problemen
Ein Welttreffen der Anglikaner, das mit Startschwierigkeiten kämpft: Erstmals seit Januar 2016 treffen sich ab diesem Montag in Canterbury wieder die Leiter der insgesamt 39 anglikanischen Kirchenprovinzen weltweit. Eigentlich ein Pflichttermin – doch einige boykottieren die Arbeitssitzung demonstrativ wegen der ihrer Ansicht nach zu laxen Haltung zu Homosexualität in Teilen der Anglikanischen Kirche. Primas Justin Welby veröffentlichte kürzlich eine Videobotschaft, in der er das Fehlen von wohl sechs Erzbischöfen einräumen musste. „Wir werden jene vermissen, die nicht teilnehmen. Einige werden wegen gesundheitlichen Problemen abwesend sein, andere, weil sie finden, dass ein Treffen jetzt zur falschen Zeit käme“, so Welby. (kna/youtube)
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DIE BESONDERE GESCHICHTE:

Vatikan: Ein Schuhputzer trifft den Papst...
Es gibt da diese schöne Geschichte vom Tellerwäscher zum Millionär – halt, falsch, vom Schuhputzer zum Journalisten, und nicht zu irgendeinem Journalisten, sondern zum Gründer der amerikanischen Radio- und Fernsehstation ESNE, dem Papst Franziskus im vergangenen November ein ausführliches Interview gab. Die Rede ist von dem Mexikaner Noel Diaz. Ihn und seine Familie hat Papst Franziskus am Montag in Privataudienz empfangen. Die Bekanntschaft zwischen dem 59-jährigen Journalisten und dem Papst reicht nunmehr eineinhalb Jahre zurück, als Franziskus Mexiko und Kuba besuchte. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Einen Tag nach dem umstrittenen Referendum in Katalonien hat der Papst „zufälligerweise“ den neuen spanischen Botschafter beim Heiligen Stuhl in Audienz empfangen. Anlass des Treffens ist jedoch nicht die Politik auf der iberischen Halbinsel, sondern die Überreichung des Beglaubigungsschreibens von Gerardo Angel Bugallo Ottone. Dieser nimmt somit sein neues Amt auf. Über Inhalt des Gesprächs teilte der Vatikan vorerst nichts mit. Im Anschluss traf der Papst an diesem Montagvormittag den Apostolischen Nuntius in Washington, Erzbischof Christophe Pierre. Über den Inhalt der Unterredung dieser Privataudienz gab es ebenfalls keine Vatikannote. In den vergangenen Wochen wurde ein Mitarbeiter des Nuntius angeklagt, kinderpornographisches Material konsumiert und verbreitet zu haben. (rv)

Europa

Deutschland
Der Aachener Bischof Helmut Dieser hat dazu aufgerufen, sich stärker der weltweiten Abhängigkeiten bewusst zu sein. „Globalisierung bietet beides: große Chancen und großes Verderben“, sagte er am Sonntag im Aachener Dom. „Verheißungsvoll“ sei etwa die weltweite Verbreitung von wissenschaftlichem Fortschritt und politischer Aufklärung. „Keine Diktatur kann mehr ihren Bürgern weismachen wollen, sie lebten im besten Staat der Welt“, so der Bischof bei einem Gottesdienst im Rahmen der Interkulturellen Woche. „Erschreckend“ an der Globalisierung sei dagegen, dass falsche Politik und schlechte Regierungsführung eines Landes sich weltweit auswirke, genauso wie sie die blitzschnelle Verbreitung von Lügen und Hassbotschaften möglich mache. (kna)

Belgien
Der Vatikan will den belgischen Zweig der Brüder der Nächstenliebe (Broeders van Liefde) in der Debatte um aktive Sterbehilfe zu einem Gespräch einladen. Sie sollen die Möglichkeit erhalten, ihre Sicht der Dinge zu erklären, heißt es in der am Montag veröffentlichten Pressemitteilung der Generalverwaltung der Brüder der Nächstenliebe in Rom. Das Treffen in Rom sei die letzte Chance für die Organisation, sich mit der katholischen Lehre in Einklang zu bringen, heißt es in der Mitteilung. Am 12. September hatte die belgische Organisation der Brüder der Nächstenliebe ihre Position bekräftigt, aktive Sterbehilfe für psychisch Kranke im nicht-terminalen Stadium nicht mehr grundsätzlich auszuschließen. Die Organisation verwaltet 15 psychiatrische Kliniken in Belgien. (kna)

Amerika

Peru
In Peru spitzt sich der Streit zwischen der katholischen Kirche und der Regierung rund um den Austragungsort eines Freiluftgottesdienstes während des Besuches von Papst Franziskus im Januar zu. „Es ist nicht der Präsident der Republik, der entscheidet, zu welchen Plätzen der Papst gehen wird“, sagt der peruanische Kardinal und Erzbischof von Lima, Juan Luis Cipriani, nach Medienberichten. Es gebe eine Diskussion, an der er nicht teilnehme, sagte Cipriani. Die Entscheidung über den Ort des Gottesdienstes sei schon vor zwei Monaten gefallen, die Regierung habe eine theoretische Diskussion angezettelt. Als Veranstaltungsort ist die Costa Verde im Gespräch, die Regierung hat dies bislang aber noch nicht offiziell bestätigt. (kna)

Kolumbien
Die Bischöfe haben den am Wochenende begonnenen Waffenstillstand zwischen der marxistisch-katholischen Guerilla-Organisation ELN und dem kolumbianischen Staat begrüßt. Es sei nicht möglich, inmitten eines Krieges zu leben, der nur Tod, Schmerz und Ablehnung bringe, sagte Cucutas Bischof Victor Manuel Ochoa am Sonntag (Ortszeit) dem Sender RCN Radio. Unmittelbar vor dem Besuch von Papst Franziskus im September in Kolumbien war bei den Friedensverhandlungen zwischen der kolumbianischen Regierung und der marxistischen ELN-Guerilla ein Durchbruch gelungen. Beide Seiten einigten sich auf einen Waffenstillstand, der am Sonntag begann und zunächst rund 100 Tage dauern soll. (kna)

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